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786 Eitern - Eilers Hoyer von Falkenstein, aus der ursprünglich ge- wählten lat. Fassung ins Niederdeutsche übertrug, Schöffe zu Salbte an der Elbe.
Aus den beiden kernigen Vorreden in Reimen, deren wirksame Bilder sich noch Goethe im Wcrthcrkampf zu nutze machte, lernt man den selbständigen, bedeutenden, zugleich von Bescheidenheit erfüllten Mann, der den ver- grabenen Schatz des alten Rechts allen zugänglich machen möchte, ebenso vorteilhaft kennen, wie aus dem zugleich frommen und freiheitlichen, patrioti- schen und kaiferl.
Standpunkt seines Werkes. - Dagegen ist die sog. Rcpkowische Chronik oder Sachsenchronik eine nüchterne Weltchronik in niederdeutscher Sprache, [* 2] die um 1237 erschienen, anfangs bis 1225, später bis 1248 reichte (hg. von Weiland in Bd. 2 der Deutschen Chroniken ^No- ruiiQ6nt3. 66i'M5mia6 distoi-ic^, Hannov. 1877), sicher die Arbeit eines Geistlichen, also nicht E.s, der höchstens die gereimte Vorrede verfaßte;
die Chronik wurde später fortgesetzt, ins Lateinische übersetzt und viel benutzt. -
Vgl. Weiland in den «Forschungen zur deutschen Geschichte», Bd. 13 u. 14 lGött.'1873-74).
^S.630d). Gikern (ri-omic^u"),
s Befruchtung [* 3] (Bd. 2, Eikon (grch., «Bild»),
in der griech.-kath. Kirche die Bezeichnung für Heiligenbild.
Die Mehrzahl Eit^nes (lat. Icones) ist im 16. Jahrh, der Name für^amnrlungen von Porträten berühmter Männer, die mit lat. oder gereimten deutschen Lobsprüchen begleitet wurden.
Auch Fischart (s. d.) hat Eikones gedichtet und sogar Papstporträte mit seinen Versen begleitet («^ccui-lUiiL ot'tiFic^i'oiNin'cilm», Straßb. 1573);
der berühmteste Sammler von Eitones war N. Reusner (s. d.). Gikonogen, amido-ft-naphtholmoiwsulfosaures Natron, eine Substanz, die, mit Natriumsulfit und Soda in Wasser gelöst, als Entwickler in der Pho- tographie benutzt wird. . Eiland, s. Inseln, ' Gilau, s. Ey lau. Gilbeck, Vorort von Hamburg [* 4] (s. d.). Eileiter, s. Gebärmutter. [* 5]
Gileithyla (lat. Ilithyia), in der griech. Mythologie die Geburtsgöttin.
Homer spricht so- wohl von der einen Eilers, als von Eilers in der Mehrzahl. Er nennt dieselben Töchter der Hera, [* 6] wie Eilers auch sonst heißt.
Auch erscheint Eilers als bloßes Attribut der Hera selbst oder der Artemis, [* 7] da beide ebenfalls Göttinnen der Entbindung sind.
Als ihr Vater wird Zeus, [* 8] als ihr ^ohn Eros [* 9] genannt.
Als Attribut führt sie eine Fackel, was ebenso wie ihre Bedeutung als Geburtsgöttin darauf hinweist, daß sie alsMond- göttin zu betrachten ist (s. Hera).
Sie findet sich auf Vasen [* 10] nnt Darstellungen der Athenegeburt.
Gilenburg, Stadt im Kreis [* 11] Delitzsch [* 12] des preuß. Reg.-Vez.
Merfeburg, 23 km im SO. von Delitzsch, in 96 m Höhe, etwa zu zwei Dritteilen auf einer Infel der Mulde gelegen, an den Li- nien Halle-Cottbus und Leip- zig-Eilers (23,6 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 13] hat (1890) 12447 (0236 männl., 6211 weibl.) Eilers, darunter 297 Ka- tholiken und 37 Israeliten, Postamt erster Klasse, Tele- graph, Amtsgericht (Landgericht Torgau), [* 14] Steuer- amt, Darlehnsbank, städtische Sparkasse, städtisches Krankenhaus^ [* 15] drei Kirchen, Rathaus (16. Jahrh.), ! Realprogymnasium, Bürgerschule;
Fabrikation von ! Chemikalien, Celluloid, Tuch, Kattun, Pique) Web- ösen, Cigarren, landwirtschaftlichen Maschinen, Eisengießereien, Mehl- und Schneidemühlen, Bier- brauereien und Kunstgärtnereien.
In der Nähe die Eisengießerei [* 16] Erwinhof. Eilers ist Geburtsort des Mr- ^ chenliederdichters Martin Rinkart und des Kom- ^ ponisten Franz Abt, deren Gedächtnistafeln sich am ^ Archidiakonat und am Pfarrgebäude der Vergkirche befinden. - Eilers hat feinen Namen von dem westlich der Stadt gelegenen Schlosse erhalten, welches unter dem Namen Ilburg schon unter Heinrich I. als wichtiger Grenzpunkt gegen die Sorben und Wen- den und als Sitz der Grafen von Ilburg (jetzt Grafen von Eulenburg) genannt wird. Später kam es an die Grafen von Wettin, von diesen an die Mark- grafen von Meißen. Durch Verpfändung kam die Burg 1370 an Böhmen, [* 17] dessen König Wenzel sie dem böhm. Edelmann Andreas von der Duba zu ! Lehn gab. In einem hierdurch entstandenen Kriege ! wurde die Burg von Bischof Heinrich ^ von Merseburg, [* 18] der Ansprüche auf den Besitz machte, erobert und zerstört. Eilers kam 1396 durch Kauf an , die Markgrafen von Meißen [* 19] und blieb in fächf. ^ Besitz, bis es 1815 an Preußen [* 20] siel. -
Vgl. Gundcr- z mann, Chronik der Stadt Eilers (Eilenb. 1879).
, Gilendorf, Dorf im preuft.
Reg.-Bez. und Landkreis Aachen, [* 21] 5 km östlich von Aachen, hat ! (1890) 5010 kath. Eilers, Postagentur, Fernsprechvcr- ! bindung, Pferdebahn zur Stadt Stolberg, [* 22] Wasser- leitung;
Kalkbrennerei und Holzhandel. Nahebei Galmei- und Vlcigrubcn und der Iadrikort Ätsch mit eiuer chem. Fabrik (Aktiengesellschaft Nbenania), einer Glashütte, zwei Fabriten feuerfester Steine und einer Kunstdüngerfabrik.
Gilers, Gerd, preuß. Pädagog und Staats- mann, geb. zu Grabstede in Olden- burg, studierte zu Heidelberg [* 23] und Göttingen [* 24] Theo- logie, wurde dann Lehrer an der Hauptschulc in Bremen, [* 25] 1819 Direktor des Gymnasiums in Kreuz- nach, 1833 Schul- und Negierungsrat in Koblenz [* 26] und 1844 Rat im preuß. Kultusnnnistcrnun.
Hier galt er bald als die rechte Hand [* 27] des Ministers Eich- horn und wurde mit diesem 1848 entlassen. Er gründete hierauf eine Erziehungsanstalt zu Freyim- felde bei Halle, [* 28] die er 1857 aufgab, und starb zu Saarbrücken. [* 29] Eilers schrieb ein wertvolles Memoirenwerk: «Meine Wanderung durchs Leben» ! (6 Bde., Lpz. 1856-61),
außerdem «Zur Beurtei- lung des Ministeriums Eichhorn» (anonym, Verl. 1849) und «Betrachtungen und Urteile des Generals Eilers L. von Aster über die polit., kirchlichen und päda- z gogischen Parteibewegungen unsers Jahrhunderts» ! (2 Bde., Saarbr. 1858-59). Gilers, Gustav, Kupferstecher, geb. in Königsberg, [* 30] Schüler von Trossin, lebt seit ! 1863 in Berlin. [* 31]
Hier entstanden, besonders seit 1870, eine Reihe Blätter, wie Tizians Zinsgroschen, Por- trät des Georg Gyze von Holbein [* 32] dem Jüngern (Ber- liner Museum) 1879, der Goldschmied Morett nach demselben (Dresdener Galerie) 1882, Bildnis einer Dame nach van Dyck (Casseler Galerie) 1886, die ^ heil. Cäcilie nach Rubens (Berliner [* 33] Museum) 1890; alles dies in Kupferstich.
Nach neuern Malern hat er Werke von Kaulbach, Knaus, Sohn u. a. gestochen. Auch als Radierer hat er sich versucht (Bildnisse Kaiser Wilhelms II., des Prinzen Heinrich von i Preußen, Menzels, Joachims).
In Beiim begrün- l dete er den Verein für Originalradierung. Er wurde ¶