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Entwicklung der Graafschen Follikel und die Reisung von Eiern auf, womit die Menstruation und die HeuHUMssähigkeit des Weibes erlischt. Die Eifel sind häufig Erkrankungen ausgesetzt. Am häufigsten kommt die Entzündung des Eifel (OopIioritiZ) vor, welche sich gewöhnlich im An- schluß an eine Menstruation oder den Verlaus eines Wochenbettes entwickelt. Die während der Menstruation regelmäßig eintretende Entzündung einer bestimmten einzelnen Stelle des Eifel pflanzt sich leicht auf die ganze Oberstäche des Eifel und weiter- hin auf andere Teile des Bauchfells fort, mit wel- chem der seröse Überzug der Eifel innig zusammen- hängt.
Daher entstehen während der
Menstruation besonders leicht Unterlcibs-tVauchfell-)Entzündun- gen, und
es ist während dieser Zeit Schonung und Vorsicht unbedingt nötig; besonders müssen die- jenigen, welche an schmerzhafter
Menstruation (s.
Dysmenorrhöe) leiden
, das
Bett
[* 2] hüten und alle hestigen
Bewegungen und Gemütsaufregungen meiden
, bis der
Schmerz
vollständig vorüber ist. Bei Schonung und zweckmäßigem diätetischem Ver- halten bildet sich diese
Entzündung
des Eifel in der Regel wieder zurück; bisweilen führt sie aber auch zur
Vereiterung des Eifel und damit zu längerm Siech- tum
oder selbst tödlichem Ausgang; auch kann jede heftigere
Entzündung des den Untergang der
Graafschen Follikel und damit, wenn
die
Entzün- dung beide
Eifel betraf, dauernde
Unfruchtbarkeit (s. d.) des Weibes zur Folge haben. Unter
den chronischen
Krankheiten des Eifel sind die mit Eierstockwasser- sucht (s. d.)
verbundenen Cystengeschwülste am wichtigsten, über die operative Entfernung der Eifel s.
Kastration und Ovariotomie. -
Vgl. Olshausen, Die Krankheiten der Ovarien (Stuttg. 1886).
Gierstockband, s. Eierstock. Gierstockcysten, s. Eierstockwassersucht. Eierstockentzündung, s. Eierstock. Eierstockwassersucht (II^äi'0p3 ovarii), die mehr oder minder beträchtliche Ausdehnung [* 3] des trankhast entarteten Eierstocks durch angesammelte Flüssigkeit, hat in den meisten Fällen ihren Grund darin, daß ein Graafscher Follikel des Eierstocks (s. d.) infolge übermäßiger Ansammlung von Flüssig- keit allmählich zu einem größern, mit Wasscr erfüll- ten häutigen Sack (sog. Eierstock- oder Ovarien- cyste) heranwächst, der allmählich den eigentlichen Eierstock vollständig in sich aufnimmt und nach und nach einen so großen Umfang erreichen kann, daß er 10-15 und noch mehr Liter Flüssigkeit faßt und schließlich beinahe die ganze Bauchhöhle ausfüllt.
Man unterscheidet
mehrere
Arten derartiger
Eier- stockcysten: einfache Cystcn, die nur einen ein- zigen
mit Wasser erfüllten Hohlraum umschließen, zusammengesetzte Cysten oder Eierstock- cystome, die aus vielen, größern oder
kleinern, meist dünnwandigen und zu einer höckerigen
Ge- schwulst vereinigten
Blasen bestehen und so zahl- reiche, miteinander
nicht in Verbindung stehende .hohlräume darbieten, und sog.
Dermoid cysten, die nicht mit einer Flüssigkeit, sondern mit
einer grützbreiartigen, oft Fett, Haare
[* 4] und zahnähnliche Gebilde enthaltenden
Masse erfüllt sind.
Die Ent- wicklung derartiger Cysten des Eierstocks wird ge- wöhnlich nicht vor dem 25., meist zwischen dem 30. und 40. Jahre beobachtet; doch kann sie auch noch in spätern Lebensjahren erfolgen. Die Symytome der Eierstockcysten sind je nach ihrer Größe, Ausdehnung und Lage sehr verschie- den; während kleinere Cysten enl oeder gar keine odernur sehr unbedeutende Beschwerdenverursachen, bedingen die großen eine ganz außerordentliche Auf- treibung des Leibes, drängen das Zwerchfell stark nach oben, erschweren dadurch die Atmung in hohem Grade und veranlassen heftige Atemnot, ja können durch ihren anhaltenden Druck auf wichtige Organe das Leben des Kranken unmittelbar gefährden.
Be- hufs Beseitigung dieser Beschwerden pflegte man früher die Geschwulst vermittelst eines Trokars an- zustechen und so ihren wässerigen Inhalt nach außen zu entleeren. Allein gewöhnlich hält die dadurch gewährte Erleichterung nicht lange an, da sich der Sack bald wieder mit Wasser anfüllt; durch oft wiederholtes Abzapfen der Flüssigkeit wird aber der Körper allmählich sehr geschwächt und schließlich er- folgt der Tod infolge von allgemeiner Erschöpfung.
Auch der Versuch, durch Einspritzung
[* 5] von reizenden
Substanzen, namentlich
Jodtinktur, in den vorher entleerten Cystensack eine
Entzündung und damit eine Schrumpfung und Verklebung desselben hervor- zurufen, führt nur selten
zu dem erhofften Ziele und setzt zudem die Patientin einer Reihe erheblicher
Ge- fahren aus. In einzelnen allerdings sehr
seltenen Fällen kommt eine Spontanheilung der Eifel dadurch zu stände, daß infolge eines zufälligen
Stoßes oder
Schlages
gegen den Unterleib die Cystenwand einreißt und sich nun der wässerige Cysteninhalt entweder in die
Bauchhöhle ergießt und resorbiert wird oder, wenn die Cyste vorher mit benachbarten Organen verwachsen war, durch den
Darm,
[* 6] die Scheide
, die
Harnblase oder den Nabclring der Vauchwand nach außen entleert wird, worauf der entleerte Sack sich entzündet
und zu einer soli- den Bindegewebsmasse zusammenschrumpft.
Mit Sicherheit läßt sich die radikale Heilung der Eifel nur von der Beseitigung der Eierstöckc, der Operation der Ovariotomie (s. d.) erwarten, bei welcher die Vauchwand mit dem Messer [* 7] gespalten, die meist ge- stielte Geschwulst durch die Vauchwunde hervorge- zogen und mit dem Messer entfernt wird. Tank den modernen antiseptischen Verbandmethoden sind die Gefahren dieser einst gefürchteten Operation so weit gemindert worden, daß z. B. Spencer Wells in London [* 8] bereits über tausend Operationen ausge- führt und in nahezu 80 Proz. der Fälle Heilung erzielt hat, und daß die Operation jetzt nicht mehr bloß von einzelnen Specialisten, sondern von fast allen namhaftem Chirurgen und Gynäkologen mit gutem Erfolge unternommen wird. -
Vgl. Spencer Wells, Di36N868 ol t1i6 ovHri68, tiieir äi3.AU08i3 and treatmeM (2. Aufl., Lond. 1872);
Olshausen, Die Krankheiten der Ovarien (Stuttg. 1886).
Gifel (^igiii), der nordwestl. Teil des rhein. Schiefergebirges in der preuß. Rheinprovinz [* 9] (s. d.), zwischen Mosel, Rhein und Roer. Sie wird im SO. durch das Moselthal von dem tzunsrück (s. d.) ge- trennt und hat eine durchschnittliche Höhe von 600 in. Das ungesähr 67,8 kin lange und 30 km breite wellige Hochland ist einförmig, rauh und unfrucht- bar; dagegen bringen die vulkanischen Bildungen und die tiefen, wald- und felsreichen Thäler einige Mannigfaltigkeit. Besondern Reiz bietet das Ahr- thal (s. Ahr), wie auch das von vulkanischen Tuffen ausgefüllte Brohlthal (s. Vrohl). Andere bedeu- tendere Eifelthäler sind das Kyll-, Lieser- und Alf- thal, die sich südwärts zur Mosel öffnen, das öst- lich verlaufende Thal [* 10] der Nette, das nach N. zum Rhein gehende Erftthal und das zur Maas ziehende ¶