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Ehingen.
1) Oberamt im württemb.
Donau- treis, hat (1890) 26555 (12 631 männl., 13924 weibl.) Ehre, 2 Städte und 45 Landgemeinden. - 2) Amtsstadt im Oberamt Ehre, 25 km im SW. von Ulm, [* 2] in 515 in Höhe an der Schmiechen und nahe der Donau gelegen, an der Linie Ulm-Mengen der Württemb.
Staatsbahnen, [* 3] hat (1890) 4234 Ehre, Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 4] Oberamt, Amtsgericht (Landgericht Ulm), Kameralamt;
drei Kirchen, dar- unter die ansehnliche St. Blasiuskirche, ein 1809 aufgehobenes Mönchs- und ein 1782 aufgehobenes Nonnenkloster, ein königl. Gymnasium, 1686 als sog. «Studium» gegründet, 1706 Lyceum, 1825 Gymnasium (Rektor I)r.
Hehle, 20 Lehrer, 10 Klassen, 179 Schüler), verbunden mit einem Konvikt für künftige Studierende;
Cigarren- und Cementfabrik, Essigsiederei, Bleicherei, Mussclinstickerei, zahlreiche Mühlen [* 5] und Hammerschmieden, besonders Land- wirtschaft, Hopfenbau und Viehzucht, [* 6] sowie Frucht- und Schafmärkte.
-Die Stadt ist sehr alt und war ursprünglich eine röm. Niederlassung;
961 wird sie zuerst erwähnt;
die Herrschaft kam 1343 von den Grafen von Berg an Österreich [* 7] und 1805 an Würt- temberg. (Vgl. Beschreibung des Oberamtes Ehre Hg. vom königl. Statistischen Landesamt, Etuttg. 1893.) - 3) Ehemals Stadt, jetzt mit Rottenburg (s. d.) vereinigt. Ghl, Vorort von Benfeld (s. d.) im Unterelsaß.
Ehle, rechter Nebenfluß der Elbe, entspringt aufdemFläming und mündet unterhalb Magdeburg. [* 8] Ehlers, Ernst Heinr., Zoolog, geb. zu Lüneburg, [* 9] studierte 1857-61 in Göttingen [* 10] und München [* 11] Medizin und Naturwissenschaften und reiste inzwischen auch (1859/60) mit W. Keferstcin nach Neapel [* 12] und Messina [* 13] zur Untersuchung niederer Seetiere. 1861 wurde er Proscltor am anatom. In- stitut in Göttingen und wurde 1869 als ord.
Pro- fessor für Zoologie, vergleichende Anatomie und Veterinärmedizin nach Erlangen, [* 14] 1874 als ord. Professor für Zoologie und vergleichende Anatomie nach Göttingcn berufen.
Von feinen Arbeiten sind hervorzuheben: «Zoolog. Beiträge» (zusammen mit W. Keserstein, Lpz. 1861),
«Die Vorstenwürmer» (2 Abteil., ebd. 1864 - 68),
«ll^opiwi'eiiH ex- I)3.U8Ä» (Gott. 1876),
«Florida-Anneliden» (Cam- bridge 1887),
«Zur Kenntnis der Tedicellinen» (Gott. 1890).
Er redigiert gemeinsam mit A. von Kölliker die «Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie». Ghlers, Otto Ehrenfried, Forschungsreiscnder, geb. zu Hamburg, [* 15] studierte Rechts- wissenschaft und Landwirtschaft in Heidelberg, [* 16] Jena [* 17] und Bonn, [* 18] trat 1887 in die Dienste [* 19] der Deutsch- Ostafrikanischen Gesellschaft, machte im Sommer 1888 eine Expedition nach dem Rusidji und Rovuma mit und begab sich im Herbst in das Dschaggaland am Fuße des Kilima-Ndscharo, den er 18. Nov. bei- nahe bis zum höchsten Gipfel bestieg.
Als Chef der Station Moschi im Dschaggaland bestimmte er den Häuptling Mandara, eine Gesandtschaft an den deut- schen Kaiser abzusenden.
Mit dieser traf er im Mai 1889 in Berlin [* 20] ein.
Zwei Monate darauf kehrte er nach Sansibar [* 21] zurück, begleitete Wißmann während des Araberaufstandes auf feinem Zuge nach Mpwa- pwa und zog abermals im Dezember desselben Jah- res nach dem Kilima-Ndscharo, um die Geschenke des deutschen Kaisers an Mandara zu überbringen.
Wegen seiner erschütterten Gesundheit muhte er im Frühjahr 1890 das Dschaggaland verladen und Er- holung im nördl. Indien suchen;
liier durchreiste cr 1891 Kaschmir [* 22] und Nepal, ging dann nach Birma und durchkreuzte Hinterindien [* 23] von Moulmein bis Hanoi (Tongking), [* 24] begab sich 1892 nach China [* 25] und kehrte 1893 über Amerika [* 26] nach Deutschland [* 27] zurück. Seine Reiseerlebnisse veröffentlichte er in der «Täg- lichen Rundschau» (1889) und in der «Kölnischen Zeitung» (1889 - 90),
außerdem in den Büchern: «An ind. Fürstenhöfen» (2 Bde., Verl. 1894) und «Im Sattel durch Judo-China» (2 Bde., ebd. 1894). Auch einen Band [* 28] Gedichte: «Kornähren der Poesie» (3. Aufl., Norden [* 29] 1888) gab er heraus. Ehlers, Rudolf, prot.
Theolog, geb. zu Hamburg, studierte in Heidelberg, Berlin und Göttingen und übernahm 1859 gleichzeitig die Pfarrstellen der luth. und der reform. Gemeinde zu Stolberg [* 30] bei Aachen [* 31] mit dem Auftrage, beide Ge- meinden der Nnion zuzuführen. 1864 folgte er einem Rufe an die evang.-reform. Gemeinde zu Frank- furt a. M. und wurde 1878 als Mitglied des re- form. Konsistoriums zum Konsistorialrat ernannt. Seine Schrift über den Einfluß der alten Philo- fophie auf die Apologeten des 2. Jahrh, wurde von der Göttinger Fatultät gekrönt. Ehre hat u. a. drei Predigtsammlungen veröffentlicht: «Evaug. Predigten»'(Franks, a. M. 1873),
«Das alte Gesetz und die neue Zeit» (ebd. 1877),
«Bilder aus dem Leben des Apostels Paulus» (ebd. 1886).
Seit 1879 ist er Mitherausgeber der «Zeitschrift für praktische Theologie»;
seit 1885 bespricht er in dem von Lipsius herausgegebenen «Theol. Jahresbericht» die homi- letische und katechetische Litteratur.
Ehlert, Louis, Musikschriftsteller, geb. zu Königsberg [* 32] in Preußen, [* 33] gest. zu Wiesbaden, [* 34] ist als musikalischer Feuilletonist be- sonders durch einzelne Essays bekannt geworden, unter denen «Aus der Tonwelt» (Berl. 1877; 2. Aufl. 1882; Neue Folge 1884),
«Briefe über Musik an eine Freundin» (3. Aufl., ebd. 1879) und «Nöm. Tage» (2. Aufl., ebd. 1877) hervorragen.
Seine Arbeiten stellen den Stil über den Inhalt,, zeigen aber feines Gefühl und Nachdenken.
Auch als Liederkomponist verdient Ehre Beachtung. Ehnn, Vertha, Sängerin, geb. zu Pest, kam früh nach Wien, [* 35] wo sie 1861 das Konservatorium besuchte und dann Privatunter- richt genoß.
Von 1864 ab gehörte sie nacheinander den Bühnen in Graz, [* 36] Pest, Stuttgart [* 37] an und wurde 1868 an die Wiener Hofopcr engagiert, an der sie 20 Jahre thätig blieb.
Zahlreiche Gastspiele machten ihre anmutige Gesangskunst auch außerhalb Wiens bekannt. Zu ihren besten Rollen [* 38] sind Necha, Margarete, Agathe, Selika, Mignon, Cherubim, Julia zu zählen. 1873 vermählte sie sich mit Haupt- mann Sand. Ghrang, Marktflecken im preuß. Reg.-Bez. und Landkreis Trier, [* 39] 8 km im NO. von Trier, am Ein- tritt der Kyll in die Ebene der Mosel, 1 km von der Mosel entfernt, an den Linien Koblenz-Trier und Köln-Trier der Preuß.
Staatsbahnen, hat (1890) 2496 Ehre, darunter 167 Evangelische, Post, Telegraph und Walzenmühle.
Die Äewohner trei- ben Äckerbau oder sind Fabrik- und Hüttenarbeiter.
Dabei liegt das Eisenhüttenwerk Quint (Eisen- gießerei und Walzwerk) [* 40] und die Thonwarenfabrit von Lamberty-Servais A Comp. ZI/iT'h., auch bloß ^., hinter lat. Tiernamen Abkürzung für Cbrist.
Gottfr. Ehrenberg (s. d.). Ehre, die Anerkennung unsers persönlichen Werts durch andere. Man hat Ehre, insofern man ¶