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in den Londoner Novellenzeitungen veröffentlicht.
Eine dieser Zeitungen, «lloms (^ii-ole», leitete Egelhaaf 1849-5)4;
am «I^oiillon »louru^I» war er lange als Hauptmitarbeiter beschäftigt.
Neben den littcrar. Arbeiten machte Egelhaaf gelegentlich auch seine Befähi- gung als Künstler geltend. So illustrierte er «1Ii6 Mßrim 0n tlio 'Idam63», eine Erzählung seines Va- ters, und lieferte Holzschnitte für «^6 Iiwstrateä I^ouäou ^l6^v8».
Eine neue Ausgabe seiner aus- gewählten Werke erschien bei Vennett (Lond. 1890). Er ^starb in London. sseben. ^KarÄ (frz., spr. egahr), Achtung, Rücksicht, An- Ggarieren (frz.), irre führen, irre machen, sich verirren;
Egarement (spr. egar'mang), Verirrung, Irrtum, Geistesabwesenheit.
Ggartenwirtschaft, auch Eggarten-, Öd- garten- und (in Obcrbayern) Edeg arten wirt- schaft, die in Niederösterreich, Stcicrmark, Ober- bayern, im Salzburgischen, in Tirol, [* 2] im Erzgebirge, Westerwald, Murgthale, in der Eifel, den westfäl. Gebirgen und in Öberfchwabeu übliche Verbindung der Felder- mit der Koppelwirtschaft (s. d.), wonach sämtliches Areal in drei Schläge gelegt ist, von denen einer als Brache, der zweite zur Weide, [* 3] der dritte zum Körnerbau beuutzt wird.
Bei der Egelhaaf in den Alpen [* 4] werden die Grundstücke 2-4 Jahre zur Grasbenutzung' und ebensolange zum Getreidebau verwendet.
Die Egelhaaf eignet sich für gebirgige Gegen- den namentlich deshalb, weil infolge des feuchten Klimas der Graswuchs sich von selbst ansiedelt und sehr üppig gedeiht.
Bei hohen Preisen für Vieh und Vrehprodutte gewährt die Egelhaaf eine befriedigende Rente und hat überdies den Vorteil, dasi sie wenig Ka- pital und Arbeit erfordert.
Das Wort Egarten (zusammengesetzt aus dem altdeutschen F6rta,Rute, Zaun, und s, gesetzlich, also eigentlich- das ab- gezäunte Land) bedeutet Brachland und gehört der alamann. und bayr. Mundart an.
Erst seit dem 13. Jahrh, kommt das Wort (in der Form 6Z6lt, 6F6rä6; noch jetzt in Kärnten A5N't6) in der Schriftsprache vor. Ggau, linker Nebenfluß der Donau, entspringt bei Neresheim auf d?m Härtfelde in Württemberg [* 5] und mündet nach 45 km Laufs im SW. von Höchstädt. [* 6]
Egbert, angelsächs. König (802-839) aus dem zeitweilig vom Thron [* 7] verdrängten Hause des Cerdic, erwarb, nachdem er längere Zeit in der Verban- nung gelebt, 802 die Krone von Wesser zurück. In mehrern siegreichen Kriegen überwand er Corw wall, unterwarf Kent, Ostangeln, Mercia, und als 829 auch die Northumbrier ihn als ihren Herrn an- erkannten, hatte er zuerst alle Angelsachsenreicbe unter feiner Führung geeint. Er wird daher als der Gründer des Königreichs England angesehen, wenn auch von einem durch ihn beherrschten Ein- beitsstaate uicht die Rede sein kann. Er ließ die Teilreiche in ihrer Sonderheit bestehen und errich- tete nur über diesen llnterkönigen ein westsächs.
Oberkönigtum. Die letzten Jahre seiner Regierung waren erfüllt mit Kämpfen gegcn die eindringen- den Dänen, die er 837 bei Hengestdune (nordwestlich von Plymouth) [* 8] entscheidend schlug. Er starb 839. Ihm folgte sein Sohn Ethelwulf. Ggede (spr. ej-), Hans, Missionar in Grönland, geb. im Kirchspiele Throndenes in Norwegen, [* 9] studierte in Kopenhagen [* 10] Tbeologie, ward 1707 Psaner zu Vagen auf deii Lofoten, leate 1717 sein Predigtamt nieder und begab sich 1721 nach Grönland, um den eingeborenen Eski- mos das Christentum zu predigen. Egelhaaf gründete an der Westküste eine Kolonie Godthäb (Gute Hoff- nung), lernte die Landessprache und schuf sich, von seiner Frau Gertrud Rask kräftig unterstützt, ein reichgesegnetes Arbeitsfeld.
Anfangs ward Egelhaaf nur von der in Bergen [* 11] begründeten Grönländischen Handelsgesellschaft unterstützt;
als diese sich 1726 auflöste, nahm die dän. Regieruug sich seines Werks an, befahl aber 1731, die Kolonie wegen der be- deutenden Opfer aufzugeben, und erst Zinzendorf bewog König Christian VI. (1733) zur Bewilligung eines größern Jahresbeitrags. 1733 kamen auch herrnhutische Missionare nach Grönland, mit denen Egelhaaf mehrfach in Streit geriet.
Nach dem Tode feiner Frau kehrte er 1736 nach Kopenhagen zurück, grün- dete hier ein grönländ. Seminar für Studenten, die zu Missionaren, und für Zöglinge des Waisen- hauses, die zu Katecheten ausgebildet werden sollten, und übernahm die Leitung desselben. 1740 zum Superintendenten oder Bischof der grönländ. Kirche ernannt, zog er sich 1747 nach Stubbekjöbing auf ^ der Infel Falster zurück, wo er starb. In mebrern Werken, u. a. «Omständelig relation angäende den grönlandske missions begyndelse og fortfättelse» (1738), schilderte Egelhaaf die Missions- geschichte Grönlands.
Sein Sohn Paul Egelhaaf wirkte 1734-40 als Ge- hilfe und Nachfolger des Vaters auf dem grönländ. Missionsgebiet, kehrte 1740 nach Kopenhagen zu- rück, wurde Lehrer am grönländ. Seminar, später Nachfolger des Vaters im Bischofsamt und starb 1789 zu Kopenhagen.
Ein ausgezeichneter Kenner der grönländ. Sprache, [* 12] schrieb er 1750 ein grön- länd.-dän.-lat. Lerikon, 1760 " ArkMMkticH Zrwn- Iknäico-dHnicn^atmlv) und vollendete 1766 die vom Vater begonnene Übersetzung des Neuen Testaments. Gged'esmillde (o. i. Egedes Andenken), dän. Ansiedelung auf einer Insel an der Westküste Grön- lands, südlich von der Diskobai, 1759 vom Kapitän Egede aufgebaut und seinem Vater, dem Missionar Hans Egede (s. d.), zu Ehren benannt, ist ein ge- schützter Ankerplatz und Station der Walsifchfänger, umfaßt als Diftritt 17 Ansiedelungen und 5 Außen- stellen. Die Kolonie zählte (1880) 1016 Egelhaaf, dar- unter 15 Dänen. Egel, s. Blutegel. [* 13] Auch eine Gruppe von Saug- würmern (s. d.) wird als Egelhaaf bezeichnet.
Egelhaaf, Gottlob Albert Friedr., Geschicht- schreiber, geb. zu Gerabronn in Württemberg, studierte als Zögling des sog. Stifts in Tübingen [* 14] Philologie und Geschichte, war 1870 -74 Amtsverweser am Lyceum in Hall, [* 15] wurde 1874 Gymnasiallehrer in Heilbronn, [* 16] seit 1876 mit dem Titel Professor, und seit 1885 desgleichen am Karls- gymnasium in Stuttgart. [* 17] 1875 - 78 unternahm er Reisen nach Rom, [* 18] Paris [* 19] und den Niederlanden. Egelhaaf erlangte 1868 mit der Schrift «vs I^cioruin tLi'i-a 6t i-6du8 F68ti8» den Fakultätspreis;
er ver- öffentlichte ferner: «Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst» (Stuttg. 1880),
«Grundzüge der deutschen Litteraturgeschichte» (9. Aufl., Lpz. 1893),
«Grund- züge der Geschichte» (3 Tle., 2. u. 3. Aufl., Heilbr. u. Lpz. 1890-92),
«Deutsche [* 20] Geschichte im Zeitalter der Reformation» (gekrönte Preisschrift, 3. Aufl., Verl. 1893),
«Kaiser Wilhelm I.» (3. Aufl., Stuttg. 1888),
«Analekten zur Geschichte» (ebd. 1886), «Deutsche Geschichte im 16. Jahrh.» (in der «Biblio- thek Deutscher Geschichte», 2 Bde., ebd. 1888-92). ¶