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kirchliche Neuerung, die 1549 eine große Empörung zum Ausbruch brachte.
Somersets schwer erschüt- terte Stellung benutzte sein Rivale, Graf Warwick, der spätere Herzog von Northmnberland (s. d.), ihn z"u stürzen (Okt. 1549).
Der neue Machthaber blieb in religiösen Dingen auf der betretenen Bahn und brachte einen von Somerset mit wenig Glück gegen Frankreich geführten Krieg zum Abschluß.
Die Re- formation erhielt ihren weitern Ausbau durch das umgearbeitete Gebetbuch und die 42 Glaubens- artikel.
Vor allem strebte Northumberland danach, seine fast absolute Macht auch über das hinschwin- dende Leben des jungen Königs hinaus zu sichern, er brachte ihn zur Unterzeichnung einer Thronfolge- ordnung, die, entgegen der seines Vaters, die Nach- folge seiner Schwestern Maria und Elisabeth um- stieß und an ihre Stelle die Nachkommen von Hein- richs V1I1. jüngerer Schwester Maria setzte.
Mit der Trägerin von deren Rechten, Jane Grey (f.d.), hatte Northumberland seinen Sohn vermählt.
Aber es gelang Maria I., diese Intrigue sosort zu durchbrechen, als ihr Bruder 15 I. alt, gestorben war. Edwards hatte nur den Namen für die Herrschaft einzelner Mächtiger gegeben, aber trotz vieler Wirren und Unfälle ist unter ihm Grund- legendes geschaffen worden für die kirchliche Refor- mation, der auch das Herz des königl. Knaben in Frömmigkeit ergeben war. -
Vgl. Fronde, Histor^ of NuBanä, Bd. 5 (Lond. 1881);
Maurendrecher, England im Neformationszeitalter, Bd. 1 (Düsseld. 1866);
Ranke, Engl. Geschichte, vornehmlich im 17. Jahrh. (3. Aufl., 9 Bde., Lpz. 1877-79).
Eduard, Prinz von Wales, nach seiner Rüstung [* 2] «der schwarze Prmz» genannt, der älteste Sohn Eduards III. von England, war geboren. Er bewährte seine kriegerische Tüchtigkeit namentlich in den Kriegen seines Vaters gegen Frank- reich, zuerst schon als 16jährigerJüngling 1346 in der Schlacht bei Cröcy. 1355 erhielt er als Statthalter von Aquitanien den Oberbefehl über ein Heer, das von Bordeaux [* 3] aus vorgehen sollte, jedoch bestand der ganze Fcldzug nur in einer greuelvollen Verwüstung Südfrankreichs;
1356 verrichtete er dafür seine glän- zendste Waffenthat durch den Sieg bei Maupertuis über eine große franz. Übermacht. 1362 wurde er zum Fürsten von Aquitanien und der Gascogne er- hoben und hielt glänzenden Hof [* 4] zu Bordeaux und Angouleme. 1367 griff er entscheidend in die Kämpfe um'den caftil.
Thron [* 5] ein (s. Peter der Grausame von Castilien), aber durch den Hcereszug in Schulden ge- stürzt und zu großen Gcldanforderungen genötigt, erregte er Unzufriedenheit in feinen Landen, die Karl V. von Frankreich benutzte, um Edwards zur Recht- fertigung wegen diefer Klagen vor fein Gericht zu laden. Damit führte er 1369 den neuen Ausbruch des Krieges herbei.
Siegreich drangen die franz. Truppen vor, Limogcs öffnete ihnen die Thore. Edwards, seit dem Zug nach Spanien [* 6] von unheilbarem Siechtum befallen, erschien vor der Stadt, er selbst in einer Sänfte getragen, und strafte sie nach der Einnahme mit erschreckender Grausamkeit (1370). Es war seine letzte und wenig rühmliche Kriegs- that.
Noch traf ihn der schmerzliche Schlag, daß sein ältester sechsjähriger Sohn Edwards starb.
Selbst ein dem Tode verfallener Mann, kehrte er 1371 nach England heim und nahm noch, auf der Seite des Hauses der Gemeinen stehend, teil an deren Vor- gehen gegen die Hospartei unter seinem Bruder Lancaster. Er starb zu Westminster und wurde zu Canterbury bestattet.
Sein Sohn war der König Richard II. -
Vgl. die Litteratur zu Eduard III. und G. P. R. James, Hiätoi^ ot'tlis liks ot I^vai-ä tk6 VIaek ?rino6 (Lond. 1822); Pauli, Aufsätze zur engl. Geschichte (Lpz. 1869).
Eduard (portug. Duarte), König von Por- tugal (1433-38), Sohn Johanns I. des Unechten, welcher 1383 das neuburgund.
Königshaus be- gründethatte, geb. 1391, war ein hochsinniger, fein- gebildeter Fürst und fuchte die Macht des Adels zu schwächen, indem er verordnete, daß alle verschenk- ten Krongüter beim Aussterben des Mannsstammes der Besitzer an die Krone heimfallen sollten.
Sein Bruder, Prinz Heinrich der Seefahrer, fetzte die fchon zur Zeit des Vaters begonnenen Entdeckungen der Portugiesen an der afrik.
Küste fort, doch nicht so sehr mit den Mitteln des Staates, als aus den des Christusordens, dessen Großmeister er war. Gdukation (lat.), Erziehung;
Edukätor, Er- zieher; Eoukationsrat, Schulrat. Edükt (lat.), im Gegensatz zu Produkt solche Stoffe, die in einem der Bearbeitung unterliegenden Material bereits fertig gebildet enthalten sind, wäh- rend Produkte erst durch die Bearbeitung entstehen. Das Gold [* 7] ist ein der Aufbereitung goldführen- der Gesteine, [* 8] der Ring ist ein Produkt der Gold- schmiedekunst.
Gdulkoration, Edulkorieren (neulat.), Aus - süßen, technisch-chem. Operation, gleichbedeutend mit Auswaschen (s. d.) und Auslaugen (s. d.). Ü-Äur (ital. mi ma^iore; frz. nii ma^ur; engl. e imiM'), die Dur-Tonart, bei der f, einen halben Ton erhöht werden, also 4 D vor- gezeichnet sind;
die parallele Moll-Tonart ist ^is- moii. (S. Ton und Tonarten.) Eduzieren (lat.), erziehen. ZI bei naturwissenschaftlichen Namen Ad' kürzung für Henri Milne-Edwards (s. d.). Edward, engl. Namensform für Eduard. Edwards, Amelia Vlandford, engl. Schrift- stellerin und Agyptolvgin, geb. 1831 zu London [* 9] als Tochter eines Offiziers, begann ihre Schriftsteller- laufbahn sehr früh mit Beiträgen zu Zeitungen und Zeitschristen.
Ihr erster Roman «N^ drotkki-'L ^vik6» erschien 1855. Dann folgten: «Ilanä 2.11a ßiovs» (1859),
«Larliai'H'L kiäwi^» (3 Bde., 1864 u. ö.), «HM 3. inillion 0fmoii67» (3 Bde., 1865; neue Aufl. 1868),
eine Sammlung kleinerer Erzählungen u. d. T. «Ni88 (?ar6^v» (3 Bde., 1865);
«In tliL ä^8 olui^ 701M» (3 Bde., 1873, eine Novellensammlung),
«Nou8i6ur ^laurice» (3 Bde., 1873) und «I^oi-ä Lr^Olldui-)'» (3 Bde., 1880;. fünf- mal überfetzt),
ihr bestes Werk. Daneben machte Edwards sich auch als Jugendschriftstellerin bekannt durch «^ »nnniiui-^oi'I^u^liLii liiLwi')"" (1856; neue Aufl. 1878),
«^.u adi'iä^inEut ok^ronc^ liiätoi'^» (1858; neue Ausg. 1880) und die Erzählungen «Ns ^oang mar (1857) und »^tor^ ok ^6i'vaiit68" (1862). Ihre Reisen beschrieb sie in «Huti-oääßn p6ak8 au 6 uQlr6HU6nt6ä V3.1i6^8; a miä8uiiiui6r r3.mdi6 iu td6 Do1oinit68» (1873) und «^. tk0U83.nä MÜ68 UP tk6 NÜ6» (1877, mit 80 eigenen Illustrationen; 2. Aufl. 1888).
Mit Professor S. Poole und Sir Edwards Wilson veranlaßte sie 1883 die Gründung des «V^^t Nx- ploi-lUion^uuä n, studierte die altägypt. Denkmäler und wurde dafür Ehrendoktor der Nniverfität Co- lumbia (Neuyork). [* 10] Ihre Aufsätze erschienen besonders in der »^eadeiii)?».
Als Dichterin trat sie in den «Nailkää» (1865) auf;
ferner stellte sie «^ ¶