die fabrikmäßig betrieben werden, so die Achatschleifereien seit 1580 in
Oberstein und
Idar, sowie die in neuerer Zeit sehr
blühenden Schleifereien in Waldkirch im
Schwarzwald (hier wie in
Oberstein werden auch viel
Edelsteine,
[* 2] namentlich
Phantasiesteine,
geschliffen); die Serpentinindustrie zu Zöblitz, seit 1613 bestehend, die Flußspat-Arbeiterinnung in Derbyshire seit 1785,
die im 18. Jahrh. blühende Gagatschleiferei in der Languedoc sowie die
Bearbeitung des
Bernsteins und Meerschaums in
Wien.
[* 3] ‒
Vgl. Kluge, Handbuch der Edelsteinkunde (Lpz. 1860);
Anstalten, in denen die
Edelsteine aus den Erdmassen gewonnen werden.
Schleifwürdige Exemplare
der Schmucksteine ersten Ranges, also von Diamant,
[* 4]
Rubin,
Saphir, ebenso auch gelegentlich
Topas,
[* 5] Euklas,
Spinell
[* 6] u. s. w., finden
sich auf sekundärer Lagerstätte im Schwemmlande (Seifengebirge), im Schutt und Geröll einstiger (dry diggins) oder jetziger
(river diggins) Wasserläufe.
Aus diesen Erdmassen werden die
Edelsteine durch Schlemmen der erstern mit Wasser gewonnen,
man sagt, sie werden gewaschen. (S. Seifen.)
(spr. ihd'n),Fluß in England, entspringt im östl. Westmoreland, fließt nach NW.
zwischen den
Cumbrischen und Penninischen
Bergen,
[* 8] berührt
Appleby und
Carlisle und mündet nach einem Laufe
von 105 km in den Solwaybusen. In seinem
Thal
[* 9] liegt
Edenhall, berühmt durch
Uhlands Gedicht.
Die Industrie erstreckt sich auf Fabrikation von Möbeln,
Feilen, Waffen,
[* 15] Gewehrschäften,
Spieluhren und
Chemikalien; ferner
bestehen Damastwebereien, mechan. Werkstätten, Ziegeleien und Mühlen
[* 16] sowie bedeutender
Wein- und Kastanienbau. Auf einem reizenden Aussichtspunkte im Kastanienwald liegt die 1846 gebaute königl.
Villa
Ludwigshöhe, beherrscht von der Ruine der Rietburg oder Rippburg (330 m). Auf dem etwa 8 km
entfernten sog. Schänzel (664 m), einer auch
Steigerkopf genannten Berghöhe, ein Aussichtsturm (20 m)
und ein Denkstein des hier 1794 gegen die
Franzosen gefallenen preuß.
GeneralsPfau.
linker
Nebenfluß der Fulda,
[* 17] entspringt in Westfalen
[* 18] auf dem
Ederkopf im Rothaargebirge, fließt zuerst 90 km
nach
NO., durchströmt dann einen
Teil der
Provinz Hessen-Nassau
[* 19] und das Fürstentum Waldeck
[* 20] und mündet
nach einem Laufe von 135 km unterhalb Guntershausen.
Links fließen ihr zu die Nuhne, die Orte mit der
Aar, rechts die Weese
und die Schwalm (s. d.).
(Kreis
[* 21] der Eder),
Kreis im Fürstentum Waldeck und
Pyrmont, hat 334,07 qkm und (1890) 14913 (7058 männl., 7855 weibl.)
Eder, darunter 14492
Evangelische, 125 Katholiken und 240 Israeliten, 2443 Wohngebäude, 3057 Haushaltungen
und 13 Anstalten für gemeinsamen Aufenthalt;
Joseph Maria, Photochemiker, geb. zu Krems, studierte 1871‒75 an der
WienerUniversität und
Technischen Hochschule,
habilitierte sich 1880 an letzterer als Privatdocent fürPhotochemie und wurde 1882 zum Professor der
Chemie an der höhern
Staatsgewerbeschule zu
Wien ernannt. Seit 1888 ist er Direktor der
k. k.
Lehr- und Versuchsanstalt für
Photographie und Reproduktionsverfahren in
Wien, deren Organisation er ausführte.
Außer seinen rein chem.
Arbeiten («Bestimmung
der Salpetersäure» 1876, «Untersuchung des
Thees» 1879,
«Pyroxylin» 1879 u. s. w.) sind besonders seine
Arbeiten über die chem. Wirkungen des Lichtes und die
Photographie zu nennen, sowie Untersuchungen über die Wirkungen des
Sonnenspektrums auf Silberverbindungen (1884‒86),
Die Bereitung der zahlreichen jetzt im
Handel vorkommenden
Aristopapiere (Chlorsilbergelatinepapiere) stützen sich auf diese
Untersuchungen, die in seinem Werke
«Photographie mit Bromsilbergelatine» (4. Aufl.,
Halle
[* 23] 1890) gesammelt
sind.
Außer seinem «Ausführlichen Handbuch der
Photographie» (4 Bde., zum
Teil in neuern
Auflagen,
Halle 1882 fg.),
«Die Momentphotographie in ihrer Anwendung auf Kunst und Wissenschaft»
(2. Aufl.,
Halle 1886; 2.
Serie 1888),
«Anleitung zur Herstellung von Momentphotographien» (2. Aufl.,
ebd. 1887). Seit 1887 giebt Eder das «Jahrbuch für
Photographie und Reproduktionstechnik» in
Halle heraus.