und aus lebhaften
Bewegungen bestand, erinnerte die Eckardt mehr an ihren schott. Ursprung, während
sie in ihrer modernen Form zu den Kontertänzen zählt.
Der Ecossaisenwalzer (Hopswalzer), gewöhnlich
Schottisch genannt,
aus mehrern
Teilen bestehend, ist eine Art des
Walzers im Zweivierteltakt, der in
Deutschland
[* 2] große Beliebtheit erlangte. --
(spr. ekuáng),Hauptort des Kantons Ecouen (123,34 qkm, 22 Gemeinden, 12 227 Ecouen) im
Arrondissement Pontoise des franz. Depart. Seine-et-Oise, 15 km
nördlich von
Paris,
[* 3] in 152 m Höhe, am Abhange eines Hügels, an der Linie
Paris-Beauvais-Amiens der
Franz. Nordbahn, hat (1891)
1165, als Gemeinde 1262 Ecouen, Post,
Telegraph,
[* 4] ein schönes, unter
Franz I. erbautes Schloß, bis zur ersten
Revolution im
Besitz des Hauses Condé, got.
Pfarrkirche mit prächtigen
Glasmalereien von J. Cousin in der schönen
Apsis, sowie
ein
Fort, 1877 im ersten Verteidigungsgürtel von
Paris erbaut. Das Schloß hatte ehemals von
Jean Cousin gemalte Fenster und
zwei von
Michelangelo gesendete
Statuen. Napoleon I. gründete im Schlosse eine noch jetzt darin befindliche Erziehungsanstalt
für 300
Töchter von Offizieren der Ehrenlegion.
l'infâme! (frz., spr. -seh längfahm), Rottet
die schändliche aus, ein in
VoltairesBriefen häufig wiederkehrenderAusdruck, der auf die
Kirche und den
Kirchenglauben gemünzt sein soll.
Viele
Briefe (namentlich an d'Alembert und Damilaville) unterzeichnete
Voltaire statt mit
seinem
Namen mit
«Écr. l'inf.» oder
«Écrlinf.» zur Täuschung der mit der Eröffnung staatsgefährlicher
Briefe betrauten
Beamten.
Peter, vläm. Schriftsteller, geb. zu Obbicht
(Provinz Limburg),
[* 8] studierte
die
Rechte und wurde 1839 Oberrichter im Kanton
[* 9] Eecloo
(Provinz Westflandern), wo er 1843 zum Mitglied der Provinzialstaaten
und 1848 auch zum
Staatsrat erwählt wurde. 1860 zog er sich aus dem polit. Leben zurück und widmete sich bis zu seinem
Tode,
der Litteratur. Ecrevisse gehört namentlich aus dem Gebiet des histor.
Romans zu Flanderns besten Schriftstellern;
sein
Stil ist einfach, aber innig und zeichnet sich aus durch lebhafte
Schilderung.
Von seinen zahlreichen Werken sind hervorzuheben: «De Bokkeuryders in het land
vanValkenburg» (Brüss. 1845; 3. Aufl. 1864),
«De Gebroeders de Witt» (Brüss. 1859). Auch als Sittenmaler
des gesellschaftlichen Lebens hat er großes Verdienst, wie z. B. in: «DeKanker der Steden» (Brüss. 1860),
Barre des (spr. bahr däsekräng), der höchste Gipfel der gleichnamigen Gruppe der
Dauphiné-Alpen (s. Westalpen),
an der
Grenze der franz. Depart. Isère und
Hautes-Alpes, südöstlich von
Grenoble,
[* 11] eine der schönsten Berggestalten der
Alpen,
[* 12] erhebt sich zu 4103 m und wurde zuerst von Whymper,
Moore und Walker
[* 13] mit den FührernMichel Croz
und
ChristianAlmer bestiegen.
er hieß auch Louis blanc oder Louis d'argent und wurde zuerst 1640 unter
Ludwig XIII. nach dem
Muster der span.
Piaster geprägt. Er hatte annähernd den Wert des alten deutschen
Reichsthalers, jedoch mit Schwankungen. 1726 wurde er = 6
Livres gesetzt (s. Laubthaler) und 1803 abgeschafft.
[* 17] (d. h.
Äquator), einer der drei aus der ehemaligen Republik Columbia
[* 18] (s. d.) gebildeten
Freistaaten
Südamerikas, erstreckt sich zu beiden Seiten des
Äquators etwa bis 1° 50' nördl. und 4°
50' südl.
Br., zwischen 73° 10' und 81° westl. L. von Greenwich, grenzt im
W. an die
Südsee, im N. und
NO. an Columbia, im
S. und SO. an
Peru, läuft im äußersten O. in eine Landspitze aus, welche nördlich von dem Rio
[* 19] Napo (nach anderer
Ansicht vom
Yapura) begrenzt wird und hat 299 600 qkm ohne die über 950 km im W. gelegenen
Galapagos-Inseln (s. d.).
Obgleich Ecuador eine Küstenlinie von 650 km (mit den
Krümmungen von 1400 km) hat, so wird der
Vorteil dieser Berührung mit dem
Meere dadurch beeinträchtigt, daß die
Küste, abgesehen von dem Golf von Guayaquil und der
Bucht von Pailon
(s. d.), im ganzen einförmig und ohne größere
Flüsse
[* 20] ist, welche das
Innere des
Landes mit der See in
Verbindung brächten.
(S. Karte: Columbia,
Venezuela, Ecuador,
Peru und
Bolivia
[* 21] und die Nebenkarte, Bd. 4, S. 439.)
Oberflächengestaltung. Die vertikale
Gliederung E.s ist höchst mannigfaltig und bietet bedeutende Kontraste
dar. Der größere östl.
Teil gehört zu der Wasser- und waldreichen
Tiefebene des
Amazonenstroms, dessen Ufergebiet die Republik
teilweise beansprucht. Der westl.
Teil wird auf einer
Fläche von mehr als 120000 qkm erfüllt durch einen
Abschnitt der Cordilleren.
Während in
Peru und Columbia drei
Ketten das Andengebirge zusammensetzen, ziehen durch Ecuador nur zwei solche,
welche zwischen sich ein gewaltiges Hochthal lassen. Die östliche besteht in ihrer
Achse aus Granit, Gneis und krystallinischen
Schiefern, die westliche aus Diorit, Porphyr, Grünsteinen und Gesteinen der Kreideformation,
[* 22] Sandstein, Kalkstein, Mergel,
Schiefer u. s. w.
Tertiär findet sich nur im
Becken vonLoja; die übrigen sind von
¶
forlaufend
Quar-696
tär und vulkanischem Material ausgefüllt. Der Westen,dasKüstengebiet,wirdausTertiärundQuar- tär gebildet, der Osten ist
Alluvium der Flüsse, ganz junges Land. Auf den hohen Ketten stehen zahlreiche Vulkane,
[* 24] welche augenscheinlich auf Spalten frühe-
rer Ausbrüche emporwachsen, insofern ganz Ecuador mit alten Eruptivgesteinen, Diabas, Diorit, Porphyr förmlich übersät ist. Die
hohen noch thätigen oder noch nicht lange erloschenen Vulkane bestehen aus Andesit und Dacit (26 an der
Zahl); über die wichtig- sten s. Cordilleren(Bd.4,S.507^).
Als thätig sind der Sangay, Cotopari, Tunguragua zu bezeichnen. Die Sockel der Vulkane reichen nicht in die Schneeregion hinein,
sondern nur die Vulkane selbst tragen Schnee.
[* 25] Die höchste Erhebung ist der Chimborazo (6310 m). Einige
früher für Vulkane gehaltenen Berge sind keine solchen. Außer den Vulkanen richten auch die Erdbeben,
[* 26] so 1797, 1859, 1868,
heftige Verhee- rungen an. Die Anden zerfallen in einzelne Sierras mit verschiedenen Namen. Das Hochthal ist im N. bei Quito
28-45 km, im S. bei Loja kaum noch 5 km breit.
Man unterscheidet 7 interandine Haupt- becken, die durch hohe Querjoche getrennt sind, näm- lich die Becken von Ibarra (2225
m), Quito (2850), Latacunga (2800), Riobamba (2798), Cuenca (2580), Iubones (2000) und Loja (2220 m). Niedrige Pa- rallelketten
durchziehen den Westen des Landes. Edelmetalle sind nur in den südl. Provinzen häufig, werden
aber kaum ausgebeutet. Gewässer. In hydrogr. Beziehung gehört Ecuador zum größten Teile dem atlantischen Gebiete an durch die
Zuflüsse des Amazonas.
Die Wasserscheide ist un- regelmäßig und liegt zum Teil auf der östl., zum Teil auf der weftl. Kette. In denAmazonas fließen
eine Menge, bis zu 1500 km lange und weithin schiffbare Flüsse; so der Chinchipe, Santiago, Morona,Pastaza
(mit dem 40 m hohen prachtvollen Wasserfall von Agoyan), der Tigre und der Napo, der größte Fluß des Landes, der 1200 km
lang, 800 km für Dampfer schiffbar ist. Unbedeutender, wenn auch zum Teil schiffbar, sind die Küstenflüsse
im Westen, der Mira, Esmeraldas (Perucho), ferner der Daule, Guayas und Chimbo.
Auch Seen hat Ecuador in Menge, besonders im Osten, aber keinen von größerer Ausdehnung.
[* 27] Klima,
[* 28] Tier- und Pflanzenwelt. Das Klima
ist gemäß der Konfiguration des Landes überaus mannigfaltig. Die Ebenen im Osten der Anden, größtenteils
mit Urwäldern, Flüssen, Seen und Sümpfen bedeckt, sind sehr feucht und heiß; am heißesten aber sind die Flußthäler am
Westabhang mit einer Mitteltemperatur von 27 bis 29° d Fast ebenso heiß, feucht und darum von bösartigen Fie- bern heimgesucht
ist die zum Teil mit dichten Wäl- dern bedeckte Küstenebene, die zugleich furchtbaren Regengüssen und
den heftigsten elektrischen Ent- ladungen ausgesetzt ist.
Von diesen Ebenen und den tiefsten Bergschluchten des Hochlandes mit ihrer oft erstickenden Äquatorialhitze erniedrigt sich
gegen das Gebirge hin und in diesem selbst die Tem- peratur allmählich bis zu der des ewigen Schnees, dessen untere Grenze
zwischen 0° und 1^// südl. Br. durchschnittlich in der Höhe von 4600 bis 4800 m liegt. Die öden Paramos
oderMesas (Tafelstächen) auf den Cordilleren selbst haben ein rauhes Klima; m ihrer Region setzen Schneestürme und Gewitter
selten auch nur einen Tag aus, und an der quälen- den Punakrankheit (Soroche), einer Folge des ge- ringen
Luftdrucks, leiden selbst die Eingeborenen bereits in Höhen von über 4000 m. Dagegen haben
die Hochebenen zwischen den beiden.
Hanytcordil- leras sehr gemäßigtes und im ganzen angenehmes Klima, die von Quito eine mittlere Temperatur von 13,5° 0. mit
mittlern Extremen von 3,3 und 23,?" 0. Bei der außerordentlichen Klarheit des Himmels auf den Hochebenen
ist die nächtliche Ausstrahlung oft fo stark, daß sich auf stehendem Wasser Eis
[* 29] bil- det und die Saaten erfrieren, überhaupt
ist die Hochebene nicht fo gefund, wie bei der Gleichmäßig- keit der Temperatur zu erwarten wäre. Erkältungen sind häufig
und arten leicht in Krankheiten der At- mungsorgane aus.
Vom Dezember bis Mai dauert dieRegenzeitanderKüsteundaufderHochfläche;auf dem West- und Ostabhange der Anden regnet es fast
täglich. Wegen ihres milden Frühlingsklimas hat sich auf den mittlern Vergebenen die Hauptmasse der Bevölkerung
[* 30] E.s zusammengedrängt.-
Die Fauna ist eine sehr reiche, besonders an Vog^n und In- sekten. Verschiedene Affenarten kommen in
den tiefern Landesteilen vor, daneben Arten von Katzen,
[* 31] Füchsen, Wasch- und Nasenbären, sowie Tapire, während Lamas nur noch
gezähmt gehalten werden. Besonders reich ist Ecuador an Kolibris
[* 32] und fast jede der einzelnen Bergspitzen hat ihre besondere Art.
Be- merkenswert ist, daß in den hohen Regionen des ewigen Frühlings die Vögel
[* 33] sich in betreff des Brütens
an keine bestimmte Jahreszeit binden, wie es im Tiefland der Fall ist. - Auch in der Ve- getation unterscheiden sich diese
gemäßigten Hoch- ebenen sehr bestimmt von den Tiefebenen zu beiden Seiten des Gebirges.
Während diese mit riesigen Urwäldern erfüllt sind, in denen echte Tropenftora herrscht und treffliches
Nutz- und Bauholz wächst, sind die Hochebenen baumlos. In der Region der rauhen, stürmischen Paramos zwischen 3500- 4500 m
kommen nur noch Gräser
[* 34] und niedrige Ge- büsche vor und kann der Boden nur noch zu Viehwei- den benutzt werden. Hier herrscht
das Pajonal-Gras (8tiM Icku X^?M.) und der Frailejon (Ouicitium- Arten), weißwollige, harzreiche Sträucher
der Kom- positen.
Dagegen an den Abfällen zum Tieflande steigt die tropisch-alpine Vegetation weit hinaus, be- sonders an der Ostseite. Unter
den kostbaren Produk- ten des Waldes zeichnen sich neben andern Droguen die edeln Arten des Fieberrinden- oder Chinabaums (s.
Chinarinde) aus. Die edelsten wachsen auf den Abhänaen der Westcordillere in 1000 - 1600 m Höhe. 5 m
übrigen ist Flora wie Fauna nicht wesent- lich von der von Peru und Columbia verschieden. Bevölkerung. Ecuador hat (1885) 1004651
Ecuador, ohne die wilden Indianer (s. Tafel: Amerikanische Völkertypen,
[* 23]
Fig. 5) des Ostens (etwa 80000), d. i. 3 auf 1 yicni. 1893 wird
die Bevölkerung auf 1400000 geschätzt.
Die Weihen (etwa 100000) sind die Hauptlandeigentümer, Beamten, Großhändler. Die civilisierten Indianer, fast alle vom Stamm
der Quitus, bilden die arbeitenden Klassen und liefern auch fast allein die zur Ausfuhr erzeugten Produkte. Sie sprechen eine
Mundart der weit verbreiteten Quechuasprache und bildeten vor der Unterwerfung durch die Inkas von Peru
ein mächtiges, wohloraa- nisiertes Reich, dessen Hauptstadt in der centralen Hochebene lag. Verschieden von ihnen sind die
wenig zahlreichen, zum Teil unabhängigen Cayapo und Colorado im W. der Cordillera von Quito. Außer- dem unterscheidet man
noch viele in Gesichtszügen, Sprache,
[* 35] Sitten und Gebräuchen verschiedene In- dianerstämme im O. der Anden,
die als wilde be- zeichnet werden, wie die Iivaro (Xibaro), Zaparo unh
¶