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fahrt. - Eckhard wird als Stadt schon 1261 als Ekeßren- vorde erwähnt. Am schlug der russ. General Wallmoden hier die Dänen. Am fand hier ein für die dentschen Waffen [* 2] rühm- volles Gefecht zwischen dentschen Strandbatterien und einem Geschwader der dän. Flotte statt, woran die Denkmäler auf dem Platze der frühern Schanzen erinnern.
Von Alsen her waren unter dem dän. Kapitän Paludan das Linienschiff Christian V1I1. (92 Geschütze), [* 3] die Fregatte Gefion (54 Geschütze), die Dampfer Hekla und Geyser (zu je 7 Geschützen) und 3 Transportfahrzeuge mit Infanterie gegen Eckhard entsendet worden, um die dortigen, mit 10 schweren Geschützen unter Befehl des Hauptmanns Iungmann besetzten beiden Batterien zu zerstören.
Die dän. Schiffe [* 4] eröffneten um 7^ Uhr [* 5] das Feuer gegen die Nordbatterie, die mit glühenden Kugeln antwortete. Um 1 Uhr brach auf dein Christian VIII.
Feuer aus, worauf Paludan unter der Drohung, die Stadt zu beschießeil, die Einstellung des Feuers und freien Abzug forderte. Um 4^2 Uhr wurden die Verhand- lungen von deutscher Feuer wieder eröffnet. Um 5^ Uhr strich Gefion, um 6 Uhr Christian VIII., das beste Schiff [* 6] Däne- marks, die Flagge.
Während der Ausschiffung der Verwundeten und Gefangenen floa.
Christian VIII. gegen 8 Uhr auf, da das Feuer dle Pulverkammer erreicht hatte. Am mußten bei Eckhard drei dän. Kriegsschiffe dem Feuer der preuß. gezogenen Sechspfünder weichen, worauf Eckhard besetzt wurde. Besonders schwer litt die Stadt durch die Sturm- flut vom Gckerö (Ekkerö), eine der Mandsinseln (s. d.), westlich der Insel Aland und zum Kreis [* 7] Aland des sinn. Län Äbo-Björneborg gehörig, hat 82,8 likm und 1196 Eckhard (Schweden). [* 8]
Hauptort ist Eckcrö-Storby mit Post, Telegraph [* 9] und Grenzzollamt.
Eckersberg, Christopher Wilhelm, dän. Maler, geb. zu Varnäs in der Nähe von Apenrade, widmete sich seit 1803 der Kunst auf der Akademie zu Kopenhagen [* 10] und bereiste als Stipen- diat derselben Italien [* 11] und Frankreich, wo er Louis Davids Schüler wurde;
er ist als der Regenerator der neuern dän. Malerei anzusehen, ist wie diese nüchtern aber wahr und natürlich, ein vortrefflicher Zeichner aber schwach in der Farbe.
Seine her- vorragendsten Gemälde sind: Moses befiehlt dem Roten Meer nach seinein Durchgang sich zu schließen (1817), die drei Frauen am Grabe Christi, Baldurs Tod nach der Edda geschildert, eine großartige und ausdrucksvolle Darstellung;
ferner eine Scene aus Öhlenschlä'gers Trauerspiel «Axel und Valborg». Auch als Vildnismaler war Eckhard mit Glück thätig, wie ein Gemälde, die königl. Familie (1821) dar- stellend, sowie seine Bildnisse von Thorwaldsen, Öhlenschlägcr u. a. beweisen, sodann schuf er auch Scestücke, unter denen die Reede von Helsingör [* 12] (1826) hervorzuheben ist. Er starb zu Kopenhagen.
Gckersdorf, Dorf im Kreis Neurode des preuß. Reg.-Vez.
Vreslau, hat (1890) einschließlich des Gutsbezirks (183 Eckhard) 1941 meist kath. Eckhard, Post, Tele- graph, Schloß mit großem Garten [* 13] (namhafte Orchi- deenzucht), Zuckerfabrik, Dampfmühle und die Stein- kohlengrube Frischauf. In Eckhard wurde um 1790 die erste Merinoschäferei Schlesiens gegründet.
Gckert, Karl, Musiker, geb. zu Potsdam, [* 14] genoß 1836 - 39 zu Leipzig [* 15] den Unter- richt Mendelssohn-Bartholdys, lebte dann zu Berlin [* 16] und München, [* 17] ließ sich nach mehrern Kunstreisen in Paris [* 18] nieder, wo er 1850 und 1851 Kapellmeister der Italienischen Oper war, und begleitete 1852 Hennette Sontag als Dirigent ihrer Konzerte nach Amerika. [* 19] 1853 folgte er einem Ruf als Kapell-' meister an das Hofoperntheater in Wien, [* 20] zu dessen artistischem Direktor er 1855 ernannt ward. 1861 - 67 wirkte er als Hofkapellmeister zu Stuttgart [* 21] und seit 1869 als solcher zu Berlin, wo er starb.
Schon 1830 komponierte Eckhard eine Oper («Das Fischermädchen») und 1833 ein Oratorium («Ruth»),
leistete aber später als Komponist nichts, was diesen Anfängen entsprochen hätte;
nur einige Lieder und ein Cellokonzert von ihm sind allgemeiner bekannt geworden. Gckerts Koftfwafser, s. Geheimmittel.
Eckesachs, berühmtes Schwert der deutschen Heldensage, das der Zwerg Alberich schmiedete und das nacheinander Ruodlieb, Ecke und Dietrich von Bern [* 22] gehörte. Gckewart, der Markgraf, der im Nibelungen- liede im Dienste [* 23] Kriemhilts erscheint und die Bur- gunden vor ihr warnt, beruht wahrscheinlich auf einer Vermischung des historischen der der erste Markgraf von Meißen [* 24] war (gest. 1002), mit der mythischen Gestalt des getreuen Eckart (s. d.). Eckflügler (Vlmo383.), Gattung derTagschmetter- linge, Familie der I^mpIiiMIac;
(s. d.), mit ge- zähnten, eckig zugeschnittenen Flügeln.
Die Raupen sind dornig, die Puppen eckig, in der Regel mit Goldflecken. (^. Fuchs, [* 25] Pfauenauge, Trauerman- tel, Weißes [* 26] C.) Eckhard, Karl Maria Iosepb, Politiker, geb. zu Engen im bad. Oberland, stu- dierte die Rechte, wurde 1849 wegen Teilnahme an der Revolution angeklagt, aber von den Gerichten freigesprochen, ließ sich 1856 als Rcchtsanwalt in Osjenburg nieder, beteiligte sich an der Agitation gegen das Konkordat und wurde 1861 von der Stadt Osfcnburg zum Abgeordneten in die bad. Zweite Kammer gewählt. Er nahm dort bald eine hervorragende Stellung ein und steht bis heute mit an der Spitze der liberalen Partei Badens.
Auf dem Landtag von 1865 zum zweiten Viceprä'siden- ten und in den landstandischen Ausschuß gewählt, unterstützte er das Ministerium Lamey gegen die ultramontane Partei. Er stellte die vom Landtag angenommenen Anträge auf Einführung der obli- gatorischen Civilehe und auf Regelung der Verwal- tung des weltlichen Stiftungsvermogens;
beide ka- men später zur Ausführung.
Auch in der Schul- gesetzgcbung vertrat er, obwohl selbst Katholik, die Rechte des Staates gegenüber den Ansprüchen des kath. Kirchenregiments.
Außerdem agitierte er für den Anschluß Badens an den Norddeutschen Bund. Auf dem Landtag 1869 verteidigte er die national gehaltene Adresse der Majorität und sprach 1870 als Berichterstatter über die Versailler Verträge für deren Annahme. 1871 wurde er zum ersten Vice- präsidenten gewählt;
1871-73 war er als Abgeord- neter für Ossenburg auch Mitglied des Reichstags, wo er sich der nationalliberalcn Partei anschloß. Seit 1870 jurist. Mitglied der Direktion, nachmals Präsident des Aussichtsrates der Rheinischen Kre- ditbank zu Mannheim, [* 27] nahm Eckhard nach Ablauf [* 28] seiner Mandate (1873 und 1874) keine neuen mehr an. Gleichwohl beteiligte er sich am polit.
Leben auf Parteitagen (so 1884 in Heidelberg, [* 29] wo das neue Programm der Nationalliberalen ausgestellt wurde). ¶