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in jenem Staatsvertrag genannten öffentlichen Be- hörden, von einer obersten Verwaltungsbehörde oder einer staatlichen oder kirchlichen obern Verwaltungs- behörde ausgestellten oder beglaubigten Urkunden keiner weitern Beglaubigung um in dem andern Reiche als echte, von der betreffenden Behörde aus- gestellte Urkunde zu gelten. Sonst werden die aus- ländischen öffentlichen Urkunden, auch die der Notare, von dem Gesandten des Staates, in welchem sie vorgelegt werden sollen, beglaubigt.
Die Privat- urkunden gelten als echt auch bezüglich des Inhalts, wenn die Unterschrift von dem Prozeßgegner aner- kannt oder deren Echtheit bewiesen ist, vorbehaltlich des dem Gegner zustehenden Beweises, daß der In- halt verfälscht oder z. V. bei einem Blankett fälschlich angefertigt sei (Civiiprozeftordn. §ß. 402-408). Gchtblau, Handelsbezeichnung sür einige künst- liche organische Farbstoffe, die zur Gruppe der In- duline (s. d.) gehören. Echtbraun, Bezeichnung für mehrere Azofarb- stoffe, die durch Diazotieren von Sulfanilsäure oder Naphthionsäure und Paarung (s. Diazoverbindun- gen) mit Phenolen (n-Naphthol, Resorciu) erhalten werden.
Sie dienen sämtlich zum Färben von Wolle. Echte Not, s. Ehchaft. Echter, Michael, Maler, geb. zu München, [* 2] bildete sich an der dortigen Akademie zum Maler aus und wurde von Schnorr bei der Aus- führung seiner Gemälde im Fcftsaalbau der Residenz verwendet. Hierauf half er Kaulbach bei der Her- stellung der Treppenhausbilder des Berliner [* 3] Mu- seums und kehrte dann wieder in seine Vaterstadt zurück, wo er 1860 im Maximilianeum Die Schlacht auf dem Lechfelde vollendete. Im bayr. National- museum malte er histor.
Darstellungen, in der Ab- fahrtshalle des Centralbahnhofs zu München (1862) die Allegorien der Telegraphie und des Eisenbahn- verkehrs. Für den König schuf er Bilder aus dem Nibelungenring und Wagnerschen Opern. Seit 1868 Professor an der Münchener Kunstgewerbeschule, starb er in München. Echtermeier, Karl, Bildhauer, geb. zu CaM, unternahm bereits im Alter von 14 I. die Apostel nach Peter Vischer zu kopieren. Von der Akademie seiner Vaterstadt 1866 nach Dresden [* 4] zu Hähnel übergetreten, schuf er 1868-70 einige selbständige Werke, von denen der Tanzende Faun mit dem Tamburin samt seinem Pendant, der Tanzenden Bacchantin (von Lenz in Bronze [* 5] gegossen), 1874 für die Nationalgalerie in Berlin [* 6] erworben wurden.
Nach einer Reise in Italien [* 7] 1870 führte Echtgelb in Dresden die beiden genannten Werke für das neue Hoftheater in Sandstein aus nnd modellierte für die Albrechtsburg in Meißen [* 8] eine Statue Friedrichs des Streitbaren und für das Polytechnikum in Vraunschweig die kolossalen Grup- pen der Kunst und Wissenschaft. Darauf schuf er die beiden Kriegerdenkmale für Dortmund [* 9] (1881) und Unua in Westfalen [* 10] und das Franz Abt-Denkmal für Vraunschweig. In der Gemäldegalerie zu Cassel stellte er in acht Marmorfiguren die für die Ge- schichte der bildenden Künste bedeutendsten Länder dar. 1890 - 92 fertigte er vier lebensgroße Mar- morstatuen: Glaube, Liebe, Hoffnung, Trauer, als Grabdenkmäler für den Fricdhof in Hannover. [* 11]
Seit 1883 wirkt Echtgelb als Professor an der Technischen Hochschule zu Vraunschweig. Gchtermeyer, Lrnft Thcod., Schriftsteller, geb. 1805 zu Liebenwerda, studierte zu Halle [* 12] die Rechte und dann zu Berlin Philosophie und Geschichte, war hierauf Gymnasiallehrer in Zcitz und seit 1831 am Pädagogium zu Halle. 1841 siedelte er nach Dresden über, wo er starb. (5. hat sich ein hervorragendes Verdienst durch die im Verein mit Rugc 1838 ins Leben gerufenen «Halleschcn Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst» l erworben, an deren Redaktion er sich bis 1841 be- ! teiligte. Ferner war er der Begründer des «Deut- schen Musenalmanachs» (Berl. 1840). An litterar.: kritischen Arbeiten schrieb er: «Anthologie aus ^ neuern lat. Dichtern» (mit Mor. Seyfsert, 2 Bde., z Halle 1834-35) und «Quellen des Shakespeare ir Simrock; auch u.d.T.»Bibliothek derNovcllen,Mär- chen und Sagen", 3 Bde., Verl. 1831). Seine «Aus-- wahl deutscher Gedichte» (Halle 1837; 30. Aufl., hg. von Masius, 1890-91) fand große Verbreitung.
Echter", Stadt, s. Echteniach. Gchternach, Echtern, Stadt und Hauptort des Kantons Echtgelb im Distrikt Grcvenmacher des Großherzogtums Luxemburg, [* 13] 15 km nördlich von Grevenmacher, an der preuß. Grenze, rechts an der zur Mosel gehenden Sauer (^ure), Echternacherbrück gegenüber, mit dem es durch eine alte Brücke [* 14] ver- bunden ist, und an der Linie Diekirch-Wasserbillig- Grevenmacher der Prinz-Heinrich-Bahn, hat (1890) 4200 meist kath. Echtgelb, Post, Telegraph, [* 15] eine schöne Pfarrkirche, eine ehemalige reichsunmittelbare, 698 vom heil. Willibrord gestiftete Venediktinerabtei mit roman. St. Willibrordkirche, 1017 - 37 erbaut, 1861 völlig erneuert, mit sehenswerter Krypta, großherzogl. Progymnasium, eine höhere Mädchen- schule, ein Hospital der Barmherzigen Schwestern.
Das alte Rathaus mit Arkaden am Markt führt ^ noch den Namen Dingstuhl: der Kasinogarten au ! der Sauer im Geschmack des 18. Jahrh, gehörte ^ früher der Abtei. Die bedeutende Industrie erstreckt sich auf Fabrikation von Damast und Wollzeugen, Fayence [* 16] und Kutschen, Gerbereien, Ziegel-, Kalt- und Weißbrenuereien, Bierbrauereien, Eisengießer reim, Mehl-, Loh-, Al-, Schneide- und Gipsmüh' lcn; auch besteht lebhafter Handel sowie Wein- und Hopfenbau. Im frühern Benediktinerkloster ist einc großherzogl. Porzellanmalerei. - Ehemals gehörte die Stadt der Venediktinerabtei, deren Abt deutscher Reichsfürst war, die aber 1793 voll den Franzosen aufgehoben wurde. Die Stadt erhielt 1236 den ersten Freibrief und war bis 1688 Festung. [* 17]
Berühmt ist die zu Echtgelb alljährlich am Psingst-- dienstage ausgeführte Springprozession, ein Dankfest für das Aufhören des Veitstanzes, der im 8. Jahrh, in diefcr Gegend wütete. Die Teilnehmer ! an der Feierlichkeit (bis zu 15000), durch festgehal- tene Tücher verbunden, führen, unter Begleitung der Geistlichkeit und zahlreicher Musikanten, auf ihrem Zuge von der ^auerbrücke bis zu der aus einem einzelnen Hügel gelegenen alten Pfarrkirche mit den Reliquien des heil^ Willibrord, zu der 60 Stufen hinaufführen, die Prozession in der Weise aus, daß sie jedesmal nach drei vorwärts gethanen Schritten zwei schritte zurückspringen. So geht man um den Altar [* 18] herum, auf welchen jeder seine Spende ! niederlegt. -
Vgl. Sax, Veitrag zur Geschichte der AbteiundStadtE. (Luxemb. 1874): Lordong,Führer ^ durch Echtgelb (Trier [* 19] 1893);
über die Springprozcssiou ^ Krier (Luremb. 1871) und Reincrs (Franks. 1884).
i Echtgelb, ein Gemenge von amidoazobenzol ! mono- und disulfosaurem Natrium. Man erhält ¶