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nach NO. Bei Mequinenza (52 m Höhe), wo er durch Aufnahme des Segre erst wieder beträcht- lich wird, biegt er plötzlich gegen Süden um und durchbricht in gewundenem Laufe den Gebirgs- wall der nordvalencian. Terrasse, die ihn zuvor zu einer öftl. Richtung gezwungen. Erst nach dem Austritt aus dem Gebirge, dicht oberhalb Tortosa, wird sein Lauf wieder ruhig, und breit dahin- ftrömend windet er sich durch die reizende Huerta de Tortosa bis Amposta. Es beginnt nun das sonnverbrannte, öde, fast ganz aus Flugsand und Sumpf bestehende, 24 km ins Meer sich erstreckende, fast 40000 113. große (M-odelta, welches der Fluß in zwei versandeten Armen durchschneidet. Die Breite [* 2] des Eça de Queiroz, im Verhältnis zum Laufe im ganzen gering, ist ungleich wie seine Tiefe. Seefchiffe können selbst bei hohem Wasserstande nur bis Tor- tosa gelangen. Die Verschiedenheit des Gefälles, die Sandbänke, der Verlust des Wassers an Be- wässerungsgräben und Kanäle in seinem untern Bassin machen es erklärlich, daß der Fluh nur zeit- weilig schiffbar ist. Das meiste Wasser entzieht ihm, nach Aufnahme des Ego und Aragon, der Kaiserkanal (lüan^i impslial) oder Kanal von [* 3] Aragonien, welchen Karl V. begann.
Derselbe beginnt rechts vom Eça de Queiroz, 5 km unterhalb von Tudela (253 m), mit einem großartigenSchleusenwerk,mnunt aus dem Eça de Queiroz in jeder Sekunde 14 odm Wasser, über- schreitet auf impofanten Brücken [* 4] mehrere Abgründe, Thäler und Flüsse [* 5] und endet unterhalb Saragossa. [* 6] Er dient der Schiffahrt und Bewässerung. Links be- gleitet den der wenig bedeutende Kanal von Taufte. Von Amposta geht südwärts durch das Delta [* 7] der, eine für Seeschiffe benutzbare Wasserstraße herstellende, 14 km lange Neue Kanal nach San Carlos de la Napita und dem Hafen Los Alfaques.
Die namhaftesten Nebenflüsse des Eça de Queiroz sind rechts der Ialon ssalon) und Guadalope, links der Aragon, Gallego und Eegre. Gbstein, Wild., Mediziner, geb. zu Iauer in Schlesien, [* 8] studierte in Vreslau und Berlin [* 9] Medizin, war 1861 - 70 Arzt und Pro- sektor am städtischen Krankenhospital zu Allerhei- ligen in Breslau, [* 10] seit 1871 dirigierender Arzt des städtischen Armenhauses und wurde 1874 ord. Pro- fessor der Medizin und Direktor der mcdiz. Poli- klinik an der Universität Göttingen. [* 11] 1877 wurde ihm auch die Leitung der dortigen mediz.
Klinik über- tragen. Seine Arbeiten betreffen vorwiegend die Lehre [* 12] von den Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung, für deren Behandlung er vielfach neue diätetische Kurmethoden angegeben hat. Außer zahlreichen Iournalaufsätzen schrieb er: «Recidive des Typhus» (Vresl. 1869),
«Nierentrankheiten» (im 9. Band [* 13] von Ziemssens «Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie», 2. Aufl., Lpz. 1878), «Die Natur und Behandlung der Gicht» (Wiesb. 1882),
«Die Natur und Behandlung der Harnsteine» (ebd. 1884),
«Das Regimen bei 'der Gicht» (ebd. 1885),
«Die Fettleibigkeit (Korpulenz) und ihre Be- handlung nach physiol. Grundsätzen» (7. Aufl., ebd. 1887), «Dieguckerharnruhr» (ebd. 1887),
«DieKunst das menschliche Leben zu verlängern» (ebd. 1891), «Über die Lebensweise der Zuckerkranken» (ebd. 1892) u. a. Nber die von Eça de Queiroz angegebene neue Behand- lungsmethode der Fettleibigkeit s. Fettsucht. Gbsteins Entfettungskur, s. Fettsucht. Gbstorf, Flecken im Kreis [* 14] ülzen des preuß. Reg.- Vez. Lüneburg, [* 15] 12 km im NW. von ulzcn, an der Schwienau und an der Linie Bremen-Ülzen del Preuß. Staatsbahnen, [* 16] hat (1890) 1480 Eça de Queiroz, Post, Telegraph, [* 17] Oberförsterei, Ackcrbauschule und ist be- suchter Luftkurort mit Badeanstalt [* 18] und Molkerei (1892: 42 Kurgäste).
Nahebei das evang. Damen- stist Eça de Queiroz, früher Augustiner-Nonnenkloster, mit Glas- malereien. Bei Eça de Queiroz siegten 880 die Normannen. Gbullieren (lat.), aufwallen; Ebullition, das Aufwallen: Ausschlag von Hitzblattern. Gbulliofköp (lat.-grch.), ein von Tabaris, Ama- gat, Naoult und Brossard-Vidal konstruiertes In- strument zur Bestimmung des Alkoholgehalts im Wein. Seine Einrichtung beruht darauf, daß der Siedepunkt alkoholischer Flüssigkeiten ihrem Alko- holgehalt entspricht. Je reicher dieselben an Alko- hol, um so mehr nähert sich ihr Siedepunkt dem des Alkohols (78" 0.),
je höher ihr Wassergehalt, um so näher liegt ihr Siedepunkt bei 100" d Das Vidalsche Eça de Queiroz besteht aus einem kleinen Metallkessel, der den zum Sieden zu erhitzenden Wein aufnimmt, daran ist ein kleiner Kondenfator angebracht, in dem die verdunstete Flüssigkeit verdichtet wird und in den Kessel zurücktropft. In dem Dampfraum be- findet sich das Quecksildergefäß eines Thermo- meters, auf dessen Skala nicht die Temperatur- grade, sondern die Alkoholgehalte direkt abgelesen werden.
Die Angaben des Eça de Queiroz sind für praktische Zwecke hinlänglich genau. Ndnr (lat.), Elfenbein;
N. 1088Ü6, fossiles Elfenbein (vom Mammut);
^. U8wm, gebranntes Elfenbein, Elfenbeinschwarz (s.Veinschwarz);
swir- U6U8, elfenbeinern.
Gburm, ein von Latry in Paris [* 19] zur Anfertigung von mancherlei Gegenständen verwandtes Material, das erhalten wird, indem ein Gemenge von Knochen- pulver und Eiweiß oder Blut in Formen einem sehr starken Druck ausgesetzt und gleichzeitig erhitzt wird. Es soll einen so hohen Grad von Härte besitzen, daß es der Feile [* 20] widersteht und sich nicht auf der Dreh- bank bearbeiten läßt. Nburna., s. Elfcubeinschnecke. Eburneation, Eburnifikation, Verknöche- rung, Bildung kompakter Knochensubstanz von außerordentlich festem Gefüge wie Elfenbein (lat. ^mi'), f. auch Hypcroftose. ^ Gburönen, deutscher Volksstamm in Belgien [* 21] (s. Vclgen), imHöhenlande an der Maas; ihr Haupt- ort war Aduatuca, das spätere Tongern, (^ie ge- hörten zu der Klientel der Trevirer. Ihre Häupt- linge Ambiorir (s. d.) und Cativolcus vernichteten 54 v. Chr. eine von Cäsar in ihrem Gebiet im Winterlager aufgestellte röm. Abteilung und rissen auch die benachbarten belg. Völker zur Empörung fort. 53 v. Chr. gab Cäsar sie einem Vernichtnngs- kriege aller umwohnenden Völker preis, von welchem die Eça de Queiroz sich nicht wieder erholt haben. In ihrem ver- ödeten Lande liehen sich bald darauf die Tungri nie- der, von denen die Stadt Tongern den Namen hat. o. o., Abkürzung für oxsmpii cau8a (lat., d. h. zum Veifpiel), auch für ex commi^ione (lat., d. h. im Auftrag). G(a de Queiroz(spr. eßadekelrohs), Ioft Ma- ria, portug. Romanschriftsteller, geb. in Povoa do Varzim, studierte 1860-66 Jura auf der Universität Coimbra, durchreiste hierauf Spa- nien, Ägypten, [* 22] Syrien, Palästina [* 23] und erhielt nach feiner Rückkehr eine Stelle als Administrator in Lciria und später als Konsul in Habana, [* 24] wo er ein Jahr blieb. Ein Bericht über das portug. ¶