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Absichten Escovedos entgegentrat, verriet dieser dem Könige das Verhältnis des Perez mit der Ebro Philipp beschloß, sich ihrer aller zu entledigen. Er ließ den ihm politisch verdächtigen Escovedo durch den wegen Verrats besorgten Perez töten und die Verwandten des erstern dann Klage gegen den letztern als Mörder erheben. Perez ent- zog sich der Verfolgung durch die Flucht; die Für- stin aber, die ihn zu dem Morde aus Stolz und Furcht angetrieben hatte und in den Prozeß ver- wickelt ward, wurde auf das Schloß Pinto ver- bannt und durfte erst 1581 ihren Palast Pastrana beziehen. Hier starb sie Die ideali- sierte Glut der Leidenschaft und die tragische Reue, womit Schiller die Ebro im «Don Carlos» ausstattet, ist nur in der Dichtung gerechtfertigt. -
Vgl. Muro, Viäa. ä6 1a. ?i-iuc683. äs ll. (Madr. 187?/; Lauser, Diehistor. Fürstin Ebro (in «UnsererZeit», Lpz. 1879).
Gbontt, gleichbedeutend mit Hartgnmmi, s. Gummiwarenfabrikation. UdorHonul (I^dui-Äoum), röm. Name der engl. Stadt York (s. d.). Gbrach, drei Flüßchen im bayr. Reg.-Vez. Ober- franken, welche an der Ostseite des Steigerwaldes entspringen und nach O. zur Regnitz fticsicn. Die nördliche, die Rauhe Ebro, ist etwa 16 km lang, vereinigt sich unterhalb Vurgebrach mit der Mittel- ebrach und mündet 4 km südöstlich von Vam- berg. Wenige Kilometer südlicher fließt die etwa 19 km lange Reiche Ebro, welche etwa 3 km ober- halb der erstern mündet.
Gbrach oder Klosterebrach, Marktflecken im Bezirksamt Bamberg [* 2] 11 des bayr. Reg.-Bez. Ober- franken, 34 km westlich von Vamberg, an der Mit- telebrach, in 327 m Höhe im Steigerwalde, hat (1890) 1001 Ebro, Postcrpedition, Telegraph, [* 3] Fern- sprechverbindung, Forstamt, schöne Kirche, Gold- leistenfabrik und Holzhandel. Die ehemals berühmte und sehr reiche Cistercienserabtei, 1126 von Verno und Nichvin von Eberau gestiftet, 1803 aufgehoben, dient jetzt als Zucht- und Arbeitshaus.
Von Mori- mond m Flandern, dem vierten Tochterkloster von Merz, siedelten 12 Mönche 1147 hierher über. 1200 begann Abt Hermann I. den Bau der Kirche (1280 vollendet). Diese (86 m lang), eins der schönsten Denkmäler got. Baukunst, [* 4] hat über 50 Fenster, 26 Altäre und über dem Portal eine Rose von 12 m Durchmesser mit neuen genialten Fenstern sl887). Die Orgel, mit 36 Registern, wird als ein Meistcr- Gbraer, s. Hebräer. «verk gerühmt. Gbranlieren (frz., spr. ebrangl-), erschüttern; Ebranle m e n t (spr. ebrangl'mäng), Erschütterung.
Gbrard, Joh. Heinr. August, reform. Theolog, hugenottischer Abstammung, geb. zu Erlangen, [* 5] wo sein Vater Prediger der franz.-reform. Gemeinde war, studierte daselbst und in Berlin, [* 6] ha- bilitierte sich 1842 in Erlangen, wurde 1844 Pro- fessor in Zürich, [* 7] 1847 Professor der rcform. Theo- logie in Erlangen, 1853 Konstistorialrat in Speyer. [* 8] Infolge der von liberaler Seite, besonders gegen ein neues von ihm ausgearbeitetes Gesangbuch ins Werk gesetzten Opposition gab er 1861 seine Stel- lung auf und kehrte nach Erlangen zurück, wo er seine Vorlesungen wieder aufnahm und 1875 zu- gleich Pfarrer an der franz.-reform. Gemeinde wurde. Er starb daselbst Ebro war ein Vertreter des reform. Konfessionalismus, aber ohne Gegensatz zur Union, unermüdlich im Kampf gegen pror.
Ra- tionalismus und röm. Katholicismus. Er veröffent- lichte :"WissenschastlicheKritik der evang. Geschichte" (Frankf. 1842; 3. Aufl. 1868),
Erklärungen des He- bräerbriefs (Königsb. 1850),
der Offenbarung (1853) und der Briefe des Johannes (1859) als Fortsetzun- gen zu Olshausens «Kommentar zum Neuen Testa- ment», «Cbristl.Dogmatik» (2 Bde., Königsb. 1851 -52; 2. Aufl. 1862-63),
«Das Dogma vom heili- gen Abendmahl und seine Geschichte» (2 Bde., Frankf. 1845-46),
«Vorlesungen über praktische Theologie» (Königsb. 1854),
«Handbuch der christl. Kirchen- und Dogmengeschichte» (4 Tle., Erlangen 1865-67), «Die iro-schott. Missionskirche des 6. bis 8. Jahrb.» (Gütersloh 1873),
«Apologetik» (2 Bde., ebd. 1874 -75; 2. Aufl. 1878 - 80),
«Vonifatius, der Zer- störer des columbanischen.Kirchentums auf dem Fest- l lande» (ebd. 1882),
«Christian Ernst von Branden- burg-Vayrcuth» (ebd. 1885); im Auftrage des Re- formierten Bundes bearbeitete er «Salnars ii^rmo- iiiH coni'633iorwm ticloi. Das einhellige Bekenntnis der reform. Kirche aller Länder» (Barmen [* 9] 1887). Sein «Reform. Kirchenbuch» (Zür. 1847; 2. Aufl., Halle [* 10] 1890) bildet eine vollständige Sammlung der in der reform. Kirche eingeführten Kirchengebete und Formulare. Ebro gab nacheinander die Zeitschriften: «Zukunft der Kirche» (Zür. 1845-47),
«Reform. Kirchenzcitung» (mit Ball und Treviranus, Erlan- gen 1851 - 53),
«Evang. Blätter» (Landau [* 11] 1854 -57) heraus. Außer zahlreichen Flugschriften und den Prepigtsammlungen «Das Wort vom Heil» (Zür. 1849) und «Immanuel» (Speyer 1860) ver- öffentlichte er auch ein «System der musikalischen Akustik» (Erlangen 1866) sowie Übersetzungen Ossians (Lpz. 1868),
des peruan. Dramas «Ollanta» (Stuttg. 1877) und der Gedichte P. Lotichs (Güters- loh 1883). Unter den Pseudonymen Siegmund Sturm, Gottfried Flammberg, Christian Deutsch hat cr ferner eine Reihe epischer, lyrischer und dramat. Dichtungen sowie Novellen und histor. Romane von vorwiegend christl.-sittlicher Tendenz versaßt. Den ersten Band [* 12] einer Selbstbiographie gab cr u.d.T. «Lebensführungen. In jungen Jah- ren» (Gütersloh 1888) heraus. Gbro (lat. Idsi-uä), ein Hauptstrom Spaniens, entspringt in der altcastil.
Provinz Santander bei Fontibre nicht wcitvondenQuellen des Pisuerga,der zum Ducro fließt, 5 km westlich von Reinosa, das von ihm in 847 m Höhe durchflossen wird. Abweichend von den übrigen in westl. Richtung dem Atlantischen Ocean zueilenden span. Hauptflüssen, läuft der Ebro in südöstl. Richtung durch Altcaftilien, Navarra, Aragonien und Katalonien und ergießt sich in das Mittelmeer. Seine Länge beträgt 757,4 Km und sein Stromgebiet 83530 cr als rascher und heller Gebirgsstrom die nördl. Hochflächen Altcastiliens, biegt nach einem östl. Lause von 30 km nach S. um, wodurch er sich dem Pisuerga bis auf 18 km nähert, wendet sich dann auf fernere 80 km ostwärts und tritt als ein statt- licher Fluß in das obere Ebrobassin, eine 3800 ^km große Hochfläche des iber. Stufcnlandes, das er bis unterhalb Logrono in trägem Laufe durchschlängelt. Oberhalb Tudela tritt er in das untere Ebrobassin, die 20000 Ticslandsmulde Nicdcraragonicns, einst ein Bin- nenmeer, jetzt größtenteils ein dürres, eintöniges Steppengebiet. Hicr bildet der Fluh große Schlin- gen und teilt sich bei Saragossa [* 13] (184 m Höhe) durch Sandbänke in mehrere im Sommer seichte Arme. Von Caspe (96 m Höhe) geht er in Windungen ¶