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Gerade, die zwei beliebige Punkte der Eber enthalt, ganz in die Eber hineinfällt.
Ohne dieses Axiom kann die Geometrie nicht aufgebant werden;
die versuch- ten Beweise desselben haben Anerkennung nicht ge- funden. Zufolge dieses Axioms kongruieren zwci Eber, wenn sie eine Gerade und einen außerhalb der- selben liegenden Punkt gemeinsam haben, sodaß durch drei Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen, eine Eber eindeutig bestimmt ist.
Die Eber ist der ein- fachste Naum von zwei Dimensionen.
Die Geome- trie der Eber heißt Planimetrie.
Ebene, schiefe, s. Schiefe [* 2] Ebene. Ebene (frz. Mine), Partei im franz. National- konvent, s. Bergpartei.
Ebenenbüschel, das System der durch eine Gerade im Raum zu legenden Ebenen.
Die Eigen- schaften der Eber lebrt die projektivische Geometrie. Ebcnezer, Missionsstation der Rheinischen Mis- sionsgcsellschaft im Distrikt Clanwilliam der westl. Kapkolonie, mit 289 Eber (hauptsächlich Hottentotten), am uniern Olifant in einem sehr fruchtbarem Thale, wurde 4. Scpt. 1832 von der Mission Wurmb an- gelegt und bat ein gutgebautes Missionshaus und eine schöne Kirche. Ebenezer, ein Ort, ursprünglich wohl ein hei- liger Stein, bci dem Israel zweimal von den Phi- listern geschlagen wurde.
In der zweiten schlackt verlor es die Lade Gottes an die Philister.
Die spätere Legende verlegt dorthin einen wunderbaren Gebetssicg Samuels über die Philister, um das Verlangen Israels nach einem König widersinnig erscheinen zu lasfen. Ebenfurth, Stadt im Gerichtsbezirk Ebreichs- dorf der die Grenze gegen Ungarn [* 3] bildenden Vc- in Niedcr- östcrrcich, an der Leitha und den Linien Gutenstein-Eber (48 km) der Österr.
Staatsbahnen, [* 4] Wien-Potten- dorf-Wiener-Ncustadt der Ostcrr.
Südbahn und an der Naab-Ödenburg-Ebenfurthcr Bahn (N9 km), hat (1890) 2196, als Gemeinde 2397 Eber, Post, Tele- graph, Kirche und altes Schloß;
Baumwollspinncrci, Papierfabrik, Dampfmühle.
Der in der Nähe ent- springende Bach Fischa setzt unter allen Bächen des Landes die größte Zahl von Fabriken in Bewegung. Ebenholz (vom lat. Lliönn3 ^grch. edsno^, bez. dem hebr. eden, «Stein»),
Name verschiedener harter und schwererwertvollcrKunsthölzer.
Das echte oder schwarze Eber ist sehr hart, etwas brüchig und von ticfschwarzcr Farbe;
beim Verbrennen entwickelt cs einen eigentümlichen angenehmen Geruch. Es ist schwerer als das Wasser.
Ehedem war es als auf- lösendes, schweißtreibendes Mittel ossizincll, gegen- wärtig gebrauchen cs vorzüglich die Kunsttischler zum Fournieren und zur Herstellung feiner ein- gelegter Arbeiten.
Anßerdem wird es zu Messer- Heften, Klaviaturen, Thürdrückcrn, Handgriffen für Metallgefäße, Stöcken, Pfeifenröbrcn und zu man- nigfachen Produkten der Kunstdrechslerei verwandt. Die Bäume, welche das echte Eber liefern, sind Arten der Gattungen Dioz^^i-os (s. d.) und Nada (s. d.) aus der Familie der Ebenacecn.
Die Eber liefernden Arten kommen nur in Ostindien, [* 5] im Ostindischcn Archipel, anf Madagaskar [* 6] und Mauritius vor. Sie haben sämtlich einen weihen Splint, nur das Kernholz ist schwarz und hart.
Außerdem giebt man auch andern schweren Hölzern, welche mehr oder minder schwärzlich, oft auch braun oder anders gefärbt sind und von sehr verschiedenen Bäumen abstammen, den Namen Eber. Dahin gehört das grün- lichbraunc westindische oder grüne Eber, von Vi- FnoinH loucox^ion ^., ferner das ebenfalls hier und da als grünes Eber bezeichnete Holz [* 7] von Li)H 6d6nu3 Dd, das jedoch auch als Aspalathholz in den Handel kommt.
Dem Eber nahe verwandt ist das Palisandcr- oder Iacarandaholz (s. ^acHi-anda).
Im Handel unterscheidet man: Eber von Madagaskar von blauschwarzer Farbe, feiner Struktur, kommt in Stämmen von 1-2 in Länge und 10-40 cm Durch- messer in den Handel;
Ceylon-Ebenholz, Stämme von 4-6 m Länge und 15-40 cm Durchmesser, ist zäher als Madagaskar-Ebenholz, sonst aber diesem i'ehr ähnlich und steht auch im Preise ziemlich gleich; asrik. oder Sansibar-Ebenholz bildet Stämme von 30-100 cm Länge und 10-20 cm Durchmesser, ist specifisch leichter und weniger fest, von geringerm Werte;
Mangkassar-Ebenholz,von grober Struktur, mehr brauner Farbe und vielen grauen Streifen; das als Gabun-, Oldcalabar- und Kamerun-Eben- holz bezeichnete Holz, welches, von Farbe grau- schwarz, Stücke von 10-15 ein Durchmesser bildet, wird der Hauptmenge nach in Frankreich und Eng- land verarbeitet. Eber ist ein bedeutender Handels- artikel.
Hamburg [* 8] führte 1891 davon über 10000 Doppelcentner im Werte von 182.000 M. ein.
Der Durchschnittswert schwankte je nach der Sorte zwi- schen 12-24 M. für den Doppelcentner. U n cch t es oder k ü n st l i ch e s E. nennt man eines- teils verschiedenartige, meist einheimische, sehr feste und harte, von Natur hellfarbige Hölzer, die durch geeignete Beizen die Färbung des echten Eber erhal- ten und vielfach an Stelle des letztcrn, da dieses hoch im Preife stcht, eine bedeutende Sprödigkeit besitzt und seiner Dichtigkeit wegen sich schwer leimen läßt, zu feinen Tischler- und Drcchslcrarbeiten ver- wendet werden;
auch bezeichnet man damit gewisse künstliche Produkte. (S. Holz, künstliches.) Ebcnieren, mit Ebenholz auslegen;
ausgelegte feine Tischlerarbeit verfertigen;
Ebenist, Arbeiter in Ebenholz, früher (im Französischen noch jetzt) so- viel wie Kunsttischler.
Ebenist, s. Ebeniercn. Ebenmaß, s. Symmetrie. Ebenfee, Marktflecken im Gerichtvvczirk Ifchl der östcrr.
Vezirtshauptmannschaft Gmunden, in 425 in Höhe, am Südende des Traunsees, am Einflüsse der Traun in diesen und an der Linie Schärding- Ischl [* 9] - Selzthal der Österr.
Staatsbahnen, hat (1890) 1542, als Gemeinde 5928 Eber, Post, Tele- graph, k. k. Salinenverwaltung, Fachschule für Holz- schnitzerei und Kunsttischlerei, große Ammoniak-, Soda- und Uhrenfabrik, neue Bade- und Inhala- tionsanstalt.
Das Salzsudwerk, seit 1604 bestehend, erzeugte (1888) mit 510 Arbeitern 1973 t Industrie- und 39654 t Sudsalz, wozu die Sole in hölzernen Röhren [* 10] von Hallstatt und Ischl zugeführt wird. In dcr Nähe dcr Nindbachstrub und Offensee mit kaiscrl.Jagdschloß und bedeutendem Hochwildstande.
Ebenstrauß, s. Doldentraube und Blutenstand.
Eber, s. Schweine. [* 11] Eber, Paul, lat. Eberus, prot.
Theolog, geb. zu Kitzingen [* 12] in Franken, studierte seit 1532 zu Wittcnbcrg und ward 1536 hier Ma- gister dcr Philosophie, 1544 Professor der lat. Gram- matik, 1557 Professor für das Alte Testament und Prediger an der Schloßkirche, 1558 Stadtpfarrer und Generalsupcrintcndcnt des Kurfürstentums Sachsen. [* 13] Er starb Schon als Stu- dent durch persönliche Freundschaft mit Luther und ¶