Parfums und Kurzwaren zu betreiben, und erfand daselbst auch 1709 die Bereitung des Kölnischen Wassers. Das
Geheimnis erbte
unter seinen Nachkommen fort und diese führten die Firma
«Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz». Nach andern
ist weder ein Farina der Erfinder, noch ist die Erfindung in Köln
[* 2] gemacht, sondern es ist der Ursprung
auf Mailand
[* 3] zurückzuführen, von wo das Parfum von
Paul de Feminis, der 1690 kölnischer
Bürger wurde, unter dem
NamenEau
admirabile, der erst später in E. C. verwandelt ist, nach
Deutschland
[* 4] gebracht wurde. Feminis starb ohne direkte Nachkommen
und hinterließ sein
Geheimnis seinem Neffen
JohannAnton Farina. Letzterer führte sein
Geschäft unter
der Firma seines
Namens mit dem Zusatze «zur Stadt Mailand». Nach dem Aussterben der
Familie des
JohannAnton Farina gingen Firma und
Geschäft auf eine Seitenlinie der Familie über, die noch heute in Köln besteht.
Der Handel mit E. C. entwickelte sich bereits in der Mitte des 18. Jahrh.
immer blühender und veranlaßte auch viele nicht zur Familie Farina Gehörige, sich ihm zuzuwenden; da aber das Produkt
der Firma Farina am gesuchtesten war, so forschte man in
Italien
[* 5] nach Leuten dieses dort sehr verbreiteten
Namens und verband
sich scheinbar mit ihnen zu einem Handelsgeschäft, lediglich um den
Namen Farina in die Firma aufnehmen
zu können. Obgleich die Bereitungsweise des E. C. von den Fabrikanten als strengstes
Geheimnis bewahrt wird, so sind doch
im Laufe der Zeit verschiedene
Rezepte in die Öffentlichkeit gedrungen, von denen einige (ohne Gewähr für die Richtigkeit)
hier mitgeteilt sein mögen: Rektifizierter
Weingeist 24 l, Néroli pétale 90 g, Néroli bigarade 30 g,
Rosmarinöl 60 g, Orangenschalenöl 150 g,
Citronenöl 150 g,
Bergamottöl 60 g. Oder: Rektifizierter
Weingeist 24 l, Petitgrainöl 60 g,
Néroli pétale 15 g, Rosmarinöl 60 g, Orangenschalenöl 120 g,
Limonöl 120 g,
Bergamottöl 120 g. In
Südfrankreich, namentlich in Grasse, bereitet man eine Essence d'Eau de Cologne, von der 500
g in 30 l
Alkohol gelöst eine
gute E. C. geben.
deJavelle (spr. oh dě schawéll), Javellesche Lauge, ursprünglich
eine Lösung von unterchlorigsaurem Kalium, wurde früher dargestellt durch Einleiten von
Chlor in eine Pottaschelösung.
deLabarraque (spr. oh dě labarack), wird in ganz ähnlicher
Weise dargestellt wie
Eau de Javelle.
Beide dienten
vor der allgemeinen Einführung des
Chlorkalks zum
Bleichen, jetzt werden sie hauptsächlich in der
Schellack- und Jutebleicherei,
zum Entfernen von Obst- und ähnlichen Flecken aus der
Wäsche sowie
in der Mikroskopie benutzt.
(spr. oh schohd) oder
Aigues-Chaudes (spr. ähg;Aquae calidae), Badeort im Kanton
[* 8] Laruns,
Arrondissement Oloron des franz. Depart.
Basses-Pyrénées, zur Gemeinde Laruns (4 km) gehörig, in der düstern, großartigen
Schlucht der
Gave d'Ossau, eines der Quellarme der
Gave d'Oloron, in 675 m Höhe, am Fuße des 2885 m hohen
Pic du
Midi-d'Ossau.
Die 7 Schwefelthermen, besonders die Doppelquelle L'Esquirette (35 und 31,5° C.), ferner le Rey (33,5°)
und le
Clot (36,4°), werden bei Frauenkrankheiten und chronischem Rheumatismus verordnet (jährlich etwa 2000 Kurgäste).
- Östlich davon
Eaux-Bonnes oder
Aigues-Bonnes, 6 km südöstlich von Laruns, an einem Zufluß der
Gave d'Ossau, in 748 m Höhe,
in einem tiefen
Thale der Pyrenäen, hat (1891) 735, als Gemeinde 812 Eaux-Chaudes, Post,
Telegraph,
[* 9] schöne Promenaden,
große Hotels und eine prot.
Kirche. Die 7 Heilquellen, Schwefelwasserstoffgas entwickelnde
Thermen von 11,9 bis 32,8° C.
werden vorzugsweise zum Trinken (6-10000 Kurgäste) benutzt (besonders die sog.
AlteQuelle)
[* 10] und in etwa 300000 Flaschen verschickt.
Das Klima ist mild, jedoch häufig wechselnd. Nach der
HeilungHeinrichs II. von Navarra und vieler seiner
bei Pavia (1525) verwundeten
Krieger wurden die
QuellenEaux d'Arquebusade genannt. - Beide Orte sind in enge, finsterere Bergschluchten
eingeklemmt und durch schöne Kunststraßen mit Laruns verbunden. Die Umgegend enthält
Grotten,
Thäler und aussichtsreiche
Berge. -
d'Arquebusade (spr. oh darkbüsahd), s.
Eaux-Chaudes. ^[= (spr. oh schohd) oder Aigues-Chaudes (spr. ähg; Aquae calidae), Badeort im Kanton Laruns, Arrondiss ...]
(spr. ohs'),Hauptstadt des Kantons Eauze (223,38 qkm, 11 Gemeinden, 9176 Eauze) im
ArrondissementCondom des franz. Depart.
Gers, 28 km westsüdwestlich von
Condom, auf einem Hügel in 161 m Höhe über dem linken
Ufer der zur
Baïse gehenden Gelise, an der Linie
Port-Ste.
Marie-Condom-Eauze (74 km) der
Franz.
Südbahn, hat
(1891) 1897, als Gemeinde 4110 Eauze, Post,
Telegraph, ein Collage, eine schöne got.
Kirche aus dem 16. Jahrh.; Fabriken von
Destillierblasen,
Brennereien, Weinsteinraffinerien und großen
Handel mit
Wein und
Armagnac-Essig.
der im N. von Sichem (dem heutigen Nablus) dem Garizim gegenüberliegende
Berg in
Palästina
[* 11] (938 m), auf dem Josua einen
Altar
[* 12] baute und der wegen seiner Wasserarmut mit dem Fluche des Gesetzes in
Verbindung gebracht
wurde
(5 Mos. 11, 29;. 27, 11 fg.;
Jos. 8, 30. fg.);