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wehenartigen Schmerzen eine sackartig geformte, zottige Haut ausgestoßen, die aus der teilweise abgestoßenen Gebärmutterschleimhaut
besteht (sog. häutige oder membranöse Dysmenorrhöe). Bei der Behandlung hängt aller
Erfolg von der nur durch eine genaue örtliche Untersuchung zu erlangenden gründlichen Kenntnis der die Dysmenorrhöe veranlassenden
Grundursache ab, weshalb eine verständige Kranke die fragliche ärztliche Untersuchung nicht verweigern
wird. Bei der auf mechan. Ursachen beruhenden Dysmenorrhöe kann selbstverständlich auch nur durch mechan.
Mittel (künstliche Erweiterung des verengten Mutterhalses, Aufrichtung der geknickten Gebärmutter u. dgl.) Abhilfe geschafft
werden, während bei entzündlichen Zuständen Blutentziehungen, kühlende und schwach abführende Mittel, kühlende Sitzbäder
und aufsteigende Douchen von Nutzen sind.
Liegen Blutarmut und Bleichsucht der Dysmenorrhöe zu Grunde, so müssen zunächst diese durch kräftige Diät, Eisenpräparate, regelmäßige
Bewegung und reine Luft gehoben werden. Frauen, die an D. leiden, sollen übrigens schon vor dem Eintritt der Menstruation anstrengende
Arbeiten und Gemütserregungen vermeiden, sich sorgfältig vor Erkältung in acht nehmen und am besten
einige Tage das Bett hüten; während der Schmerzanfälle selbst erweisen sich der Genuß eines warmen Theeaufgusses (Pfefferminz-,
Melissen- oder Lindenblütenthee) sowie das Auflegen von Wärmsteinen, feuchtwarmen Umschlägen oder gewärmten Tüchern auf
den Unterleib nützlich. Bei sehr heftigen Schmerzen sind das Opium und seine Präparate nicht zu entbehren. -
Vgl. Gusserow, Über Menstruation und Dysmenorrhöe (Lpz. 1874).
(grch.) oder Verdauungsschwäche, Bezeichnung einer Reihe von Verdauungsstörungen, die
fast allen Magenkrankheiten gemeinsam zukommen und als der Ausdruck abnormer Verdauungsvorgänge innerhalb des Magens zu betrachten
sind. Sie äußern sich hauptsächlich in Verminderung des Appetits, Druck und Spannung in der Magengegend, sauerm Aufstoßen,
Übelkeit, bisweilen selbst Erbrechen; häufig ist auch Stuhlverstopfung, Kopfschmerz und Schwindel vorhanden.
In chronischen Fällen entwickelt sich in der Regel eine verdrießliche, reizbare Gemütsstimmung, Hypochondrie und nicht
selten eine beträchtliche Abspannung und Abmagerung des Körpers.
Verursacht wird die Dyspepsie entweder durch anatom. Störungen der Magenschleimhaut, insbesondere durch chronischen Magenkatarrh oder
durch abnorme Beschaffenheit des Magensaftes oder dadurch, daß die Bewegungen des Magens vermindert sind
(sog. Mageninsuffizienz) und infolgedessen die genossenen Speisen nicht hinlänglich mit dem Magensäfte gemischt werden, wie
dies bei gewissen Nervenkrankheiten (Hypochondrie, Hysterie, Heimweh, Geisteskrankheiten) der Fall ist.
Besonders nachteilig wirkt die Überfüllung des Magens mit unverdaulichen, leicht in
Gärung übergehenden Stoffen sowie die
übermäßige Verdünnung der Verdauungssäfte durch zu reichliches Trinken während der Mahlzeit; auch
die häufige Dyspepsie der Blutarmen und Bleichsüchtigen beruht auf zu spärlicher Absonderung oder abnorm dünner Beschaffenheit
des Magensaftes. Eine besondere Form der Verdauungsschwäche stellt die sog. atonische (s. Atonie) Dyspepsie dar; diese findet sich
oft bei Personen, welche durch Nachtwachen, Kummer und Sorgen, durch übermäßige geistige Anstrengungen
oder geschlechtliche Ausschweifungen erschöpft sind.
Die atonische Verdauungsschwäche beruht im wesentlichen auf einer Erschlaffung der Magen- und Darmmuskulatur sowie auf einer
zu spärlichen Absonderung der Verdauungssäfte und unterscheidet sich von der auf Magenkatarrh beruhenden Dyspepsie hauptsächlich
dadurch, daß bei ihr die Zunge nicht belegt, der Geschmack unverändert und übler Geruch aus dem Munde
nicht vorhanden ist; auch werden bei ihr Gewürze und reizende Genußmittel gut vertragen, während beim Magenkatarrh durch
die letztern gewöhnlich eine Verschlimmerung des Zustandes erfolgt.
Die Behandlung der Dyspepsie muß sich natürlich stets nach der Grundursache richten und ist deshalb sehr verschieden.
Am wichtigsten ist immer eine strenge und konsequente Regulierung der Diät; man gestatte nur leicht verdauliche
Nahrungsmittel (Milch, weichgekochte Eier, Wildbraten, Taubenfleisch, Weißbrot), die nur in kleinen Portionen und nur in größern
Zwischenräumen zu genießen sind; spätes Essen, kurz vor dem Schlafengehen, ist ganz zu vermeiden. Gegen die auf zu spärlicher
Absonderung des Magensaftes beruhende Dyspepsie erweisen sich der Gebrauch der Pepsinpräparate (Pepsin, Pepsinnein,
Pepsinessenz) und der Salzsäure (5-8 Tropfen in einem Weinglas Wasser nach jeder Mahlzeit) nützlich. Bei abnormen Gärungsvorgängen
leisten der Gebrauch der Alkalien (doppeltkohlensaures Natron, Magnesia), bisweilen Kreosot, Salzsäure gute Dienste, wogegen
die Dyspepsie der Blutarmen und Bleichsüchtigen durch ein kräftigendes Verfahren, durch Abhärtung, Seebäder,
Eisenpräparate, leichte Eisenwässer (Pyrmont, Schwalbach, Elster) sowie durch Bittermittel (Chinin, Nux vomica, Enzian, Malzextrakt,
gut gehopfte Biere) zu beseitigen ist.
(grch.), erschwertes Schlingen, entsteht entweder infolge entzündlicher Anschwellungen der Mund- und Rachenorgane
(Gaumenbögen, Mandeln, Zäpfchen) oder durch Verengerung der Speiseröhre, welche letztere durch entzündliche
Zustände (nach dem Verschlingen zu heißer Speisen und ätzender Säuren und Alkalien) oder durch schrumpfende Geschwürsnarben
oder durch krebsige Entartung bedingt sein kann. Bisweilen beruht auch die Dysphagie auf einem Krampf oder auf Lähmung der Rachenmuskeln,
wie dies bei Krankheiten des Nervencentralorgans zuweilen beobachtet wird. Länger andauernde Dysphagie ist
immer ein besorgniserregender Zustand und erfordert unter Umständen die künstliche Ernährung vermittelst eingeführter
Schlundröhren. Bei Verengerungen der Speiseröhre ist immer die allmähliche Erweiterung derselben durch eingelegte Schlundsonden
zu versuchen.