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gierung, gehörenden Landschaft Okhamandal (im Distrikt Wagher), auf der in administrativer Hinsicht einen Teil der Präsidentschaft Bombay [* 2] bildenden Halbinsel Gudschrat an der Arabischen See, ist eine der sieben heiligen Städte der Hindu, berühmt nnd merkwürdig wegen des Tempels von Krischna oder Dwarkanath, d. h. dem Zerrn von Dwarka, das großartigste, berühmteste und imponierendste .Heilig- tum dieser Gottheit.
An der Seeküste auf einer Anhöhe gelegen, besteht dieser Tempel [* 3] aus drei Abteilungen, dem sog. Munduff, der Devatschna oder Gebarra und der Sikra oder dem Schnecken- turme.
Letzterer, in dem allerältesten ind. Tempel- daustile errichtet, stellt eine 50 m hohe, sieben Stock- werke enthaltende Pyramide dar.
Jedes dieser Stockwerke aber bildet einen besondern Tempel und zwar in der Weise, das;
jeder obere derselben nach allen Richtungen hin kleinere Dimensionen zeigt als der zunächst untere.
Das überaus kunstreiche Gebäude besteht aus einem in diesem Teile von Gudschrat häufigen grünlichen Sandsteine, und alle dasselbe bildende zahllose, sorgfältig bebauene und verzierte Bausteine werden nur durch ibre eigene Schwere zusammengehalten.
Der Tempel wird all- jährlich von durchschnittlich 10000 Pilgern besucht. In der Nabe der Gumti, ein für besonders heilig gehaltener Bach.
Die Uferstelle, auf der der Tempel des Krisäma steht, war früher Insel und ist infolge Versandung jetzt mit dem Festlande verbunden. Dwarka, s. Dwärakä. Dwars, seemännisch für quer: dabcr: dwars- ein, querem, DWarsschott, Querschott.
Dwarslinie, eine Formation der Seetaktik, [* 4] bei der die Schiffe [* 5] eines Geschwaders in einer Frontlinie ausgestellt sind und das Flaggfchiff gewöhnlich den rechten Flügel bildet.
Die Doppel-Dwarslinie enthält zwei in Frontreihen aufgestellte Treffen oder Geschwader.
Dwernicki (spr. -nitzki), Ios., poln. General, geb. zu Warschau, [* 6] nahm 1809, nachdem er in der poln. Legion für Frankreich gefochten hatte, am Feldzuge Poniatowfkis in Ostgalizicn teil und zog 1812 mit nach Rußland.
Nach dem Rückzüge wurde er 1814 Oberst, nachdem er bedeutenden An- teil an den letzten Thaten der poln. Reiterei genom- men. Nach dem Frieden trat er in russ. Dienste [* 7] und wurde 1826 zum Brigadcgeneral ernannt.
Nach Ausbruch der Revolution 1830 wurde ihm von Chlopicki die Organisation der Kavallerie übertra- gen, und 14. Febr. erfocht er bei Stoczek trotz der Übermacht der Russen den ersten Sieg über diefe. Noch auf dem Schlachtfelde erhielt er den Befehl des Oberfeldherrn, den General Kreutz schleunigst anzu- greifen. Dwinsk vereinigte sich mit dem General Eie- rawski, fchlug die Vorhut der Russen bei Nowawiez 19. Febr. und zwang den General Kreutz, über die Weichsel zurückzugehen.
Nach der Schlacht von Grochow (25. Febr.) wurde er nach Volhynien ge- sandt und nahm eine feste Stellung bei Boremel gegen das Rüdigersche Korps, gewann 19. April einige Vorteile, mußte zwar nachher der Übermacht weichen, bewerkstelligte jedoch feinen Übergang über den Styr. Bei Mokalowka an der galiz. Grenze wurde er von Rüdiger mit bedeutenden Streitkräften eingeschlossen, sodaß er nach Galizien übertreten mußte. Sein Korps wurde entwaffnet und mußte kriegsgefangen nach Ungarn [* 8] ziehen. Seit 1832 lebte er teils in Frankreich, teils in Lon- don. Eine zu Brüssel [* 9] (1837) erschienene Kritik seiner Operationen in Volhynien veranlaßte ihn zu einer ausführlichen Gegenschrift (Lond. 1837).
1848 kehrte er nach Galizien zurück, wo er im Dez. 1857 zu Lo- patyn, einem Landgute des Grafen Zamoyski, starb. Seine «Memoiren» («?Hmitztuiki») gab Ludw. Pla- gowski (Lemb. 1870) heraus. Dwight (spr. dweit),
Theodore William, amerik. Jurist, geb. zu Catskill (Neuyork), [* 10]
ist seit 1858 Rechtslchrer am ^oiumdia l^olie^e in Nen- york. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: die Neuausgabe von «^rial d)' impeacum^nt» (1867), «I'i'iFONZ and reformatoric^ iu t1i6 Uniteä 3tat68», Maines «^neisnt lav?» (1864),
«Inüuenck ok tiis ^vi-itinFg ol ^Hin68 Hari-inFton on ^inerican po litical in3tiwtion8» (1887) u. a. m. Dwight (fpr. dweit), Timothy, amerik.
Theolog und Dichter, geb. zu Northampton (Massachusetts), studierte am^loOolieFeTheologie und die Rechte, trat während des Bürgerkrieges als Kaplan in das Heer. war von 1783 bis 1795 Pfarrer zu Greensield (Connecticut) und gründete daselbst die erste amerik. höhere Schule für beide Geschlechter.
Von1795biszuseinemTode war er Präsident von Vaw (Ü0II6F6. Außer den patriotischen Liedern «^oiumdian und »^msi-ica» (1772) sind seine Gedichte ungenießbar, in erster Linie sein Epos «1k6 conyu^tolOanaan» (1785), ferner die Satire «1K6 ti-wmpli 0k inKäsIit^» (1788) und «6i-66nti6iä Iiiii» (1794).
Von D.s theol. Schriften ist zu nennen: «^1i60io^ expiaineä» (5 Bde., Middletown, Conn., 1818),
hg. mit «N6- moir» von D.s Sohn (4 Bde., Neuyork 1846).
Als letztes Werk erschien: «Ii-ave^ in Nen HnFlkmä anä 5i e^v ^ork» (4 Bde., New-Haven 1821). - Eine Lebensbeschreibung gab W. V. Sprague in Bd. 14 von Sparks' «^niLi-ican Lio^rapii^».
Dwina, bei den Russen die Nördliche Dwinsk (8ev6i-n^3. vvina) genannt, zum Unterschied von derWestlichen Dwinsk (s. Düna), der größte Strom im nördl. Europäischen Ruhland, entsteht im Gouverne- ment Wologda aus der Vereinigung der Flüsse [* 11] Suchona und Iug bei Welikij Ustjug.
Von hier an strömt die Dwinsk nordwärts und vereinigt sich nach 70 km mit der Wytschegda (s. d.), die für ihren Nebenfluß gilt, obgleich sie an Wassermasse die obere Dwinsk übertrifft.
Nun wird die Richtung nordwestlich;
nach etwa 200 km geht die Dwinsk ins Gouvernement Archangelsk über, nimmt von links die Waga, von rechts die Pinega auf und mündet 73 kni unterhalb der Stadt Archangelsk in den Golf von Archangelsk des Weißen Meers.
Bei Archangelsk, wo der Strom bereits 4 km breit ist, teilt er sich in drei Hauptarme, von denen nur der östliche, Vercsowsche Arm, für größere Schiffe fahrbar ist.
Der Laus der Dwinsk beträgt von den Quellen der Suchona an 1228,7, von der Quelle [* 12] der Wytschegda an 1782,6, von der Vereinigung der Suchona mit dem Iug 755,3 km, das Fluhgebiet 365381 ykm.
Der Wasserreichtum des Stroms ist wegen der morastigen und waldigen Umgebung der Quellen und Nebenflüsse sehr be- deutend.
Die Euchona entströmt dem SeeKubinfkoje und ist von Anfang an schiffbar.
Die Verbindung mit der Wolga und Newa wird durch das Herzog- Alexander-von-Württemberg-Kanalfystem (s. d.) bergcstellt.
Dampffchisfahrt besteht von: See Kubin- skoje bis Archangelsk, auf dem Nebenfluh Wologda (bis zur Stadt Wologda), auf dem Iug (bis Po- dohinowez), auf der Wytschegda (bis Uljanowsk).
Dwinsk, amtlicher Name Dünaburgs (s. d.). ¶