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sehr schwer und brauchte mehrere Jahre zu seiner Er- holung. Er beteiligte sich am Kriege von 1870 und kam aus einige Zeit als Gefangener auf die Festung [* 2] Neisse. [* 3] 1874 begab er sich abermals zu eingehen- dern Erforschungen nach dem Süden von Tunis [* 4] und unternahm 1876 eine staatliche Mission nach Marokko. Seitdem widmete er sich nur mehr wissen- schaftlichen Studien. In den letzten Jahren schwan- den seine geistigen Kräste und er verfiel zuletzt in so tiefe Melancholie, daß er sich in Sövres erschoß.
D.s Arbeiten sind großenteils in Zeitschriften, wie in dem «I^iiietw» der Pariser Geographischen Gesellschaft, den «^nnlii68 ä65 V0)^Z68», Petermanns «Mitteilungen», der «N6- vu6 HlFsrielluo et coloui^iL» u. s. w. enthalten. Sein Hauptwerk ist die «^xpioration äu Z^dai-a» (Bd. 1: «1.68 1^163 äu Nord», mit Karte, Par. 1864). Er war Herausgeber der Jahresberichte der «8oci6t6 F60Frai)1ii(i!i6», in Verbindung mit Mau- noir des «^nns» gooFi-apüi^ne", und Mitredacteur des «Dictionueni-6 äs ALOFi-apliie universelle» von Vivien de St. Martin (1877 fg.). Seine letzten Schriften waren: «leiste äe positionä Feo^rapliiliueL 6u ^.lriciue» (im «Bulletin äe 1a Lociete ä (^60- ^-Npdi6», Par. 1884) und «I^a äernielk partie iuc0unu6 äu I^ittoral äe Ia ^I6äit6rillnn66. 1^6 Ui5 lebd. 1888). Duwok, Pfianze, s. Ncinisetum. vnx (lat., »Führer»),
in der spätern röm. Kaiserzeit Bezeichnung des Befehlshabers eines Hecreotcils, namentlich des Befehlshabers eines mit der Verteidigung einzelner Grcnzdiftrikte be- auftragten Hccresteils. Seit Diocletian wurde v. der unter dem matter miliwm stehende militär. Oberbefehlshaber einer Provinz genannt. Als in den german. Reichen die lat. Sprache [* 5] offizielle Sprache wurde, nannte man die ursprünglich ger- man. Herzöge Vuc68. (S. Herzog.) Dux, czech. vuoliovoov, Stadt in der österr.
Vezirtcchauptmannschaft Teplitz in Böhmen, [* 6] nahe bei Teplitz, in 217 m Höhe, an den Linien Teplitz- Komotau der Aussig-Teplitzer und Dux-Ossegg der Dux-Bodenbachcr Eisenbahn sowie an der Linie Dux- Pilsen-Eisenstein der Österr. Staatsbahnen, [* 7] hat (1890) 10141 E. (7253 Deutsche, [* 8] 2888 Czechen), Post, Telegraph, [* 9] Bezirksgericht (167 qkm, 12 Ge- meinden, 34 Ortschaften, 35 827 deutsche E., dar- unter etwa 3580 Czechen), Landwirtschaft und Obst- bau. Dux-Bodenbacher ist der Mittelpunkt sehr reicher Vraun- kohlenlager, die in 16 Bergwerken ausgebeutet wer- den, besitzt eine Dampfmühle, eine Zucker-, Glas-, Porzellan- und mehrere Thonwarenfabriken.
Einen Anziehungspunkt für die Teplitzer Badegäste bildet das grä'fl. Waldftcinsche Schloß in Dux-Bodenbacher mit Fidei- kommißhcrrfchaft (98,4 ykm), großem Park, Waffen- und Gemäldesammlung und reichhaltiger Biblio- thek (24000 Bände). Dux, Adolf, ungar.-deutfcher Schriftsteller, geb. in Preßburg, [* 10] studierte in seiner Vater- stadt und in Naab und widmete sich vollständig der Litteratur und der Journalistik. Er lebte anfangs abwechselnd in Preßburg und in Wien, [* 11] seit 1855 mit geringer Unterbrechung in Budapest [* 12] und starb dort Dux-Bodenbacher hat sich besonders durch treffliche Übersetzungen ungar. Dichtungen großes Verdienst erworben. Er ist der erste Übersetzer Pe- töfis: «Ausgewählte Gedichte von Al.Petöfi» (Wien 1846),
ferner übersetzte er «Ungar. Dichtungen» Greßb.und Lpz. 1854),
«Bank-Ban, DramavonIos. Katona» (Lpz. 1858),
«Dichtungen von Johann Arany» (Pest 1861) und zahlreiche prosaiscke Werke, Romane und anderes von Mor. Iokai, Paul Gyulai, Jos. Eötvös, Melch. Lönyay u. a. Für diese Lei- stungen wählte ihn die Kisfaludy-Gesellschaft zu ihrem Mitgliede. Seine eigenen Arbeiten sind teils Novellen («Deutsch-Ungarisches», Pest 1871; «Für den Glanz des Hauses», fragmentarischer Roman von I. Eötvös, bearbeitet und ergänzt, Lpz. 1873), teils litterarhistor.-ästhetische Studien, die er in dem Buche «Aus Ungarn» [* 13] (Lpz. 1880) gesammelt heraus- gab. Von seinen ungar. Arbeiten sind seine Studien über das Volksschauspiel, über die Posse, über «Darwinismus und Ästhetik» u. a. erwähnenswert. Dux, Ludwig von, ungar.-deutscher Publizist und Dichter, s. Doczi. Dux-Bodenbacher Eisenbahn, österr.Privat- bahn, seit I.Ian. 1884 unter gemeinsamer Betriebs- leitnng mit der Prag-Durer Eisenbahn (Privat- bahn). Beide Bahnen gingen vor- läufig, endgültig in Staatsbetrieb über und werden seit von der k. k. Gencral- direktion der österr. Staatsbahnen in Wien für Rech- nung des Staates betrieben.
1) Dux-Bodenbacher Eisenbahn einschließ- lich Verbindungs- und Anschlußbahnen 92,39 km lang, eingleisig, besteht aus der ge- nehmigten und eröffneten Hauptstrecke Dur-Vodenbach (einschließlich Verbindungsbahn 52,7 km) und der genehmigten und eröffneten SeitenlinieOssegg-Komotau (35,i9 km). Die Sckleppbahn zur Elbe ist 2 km lang. 1871 kaufte die Gesellschaft den 216,51 lia umfassenden Grubenbesitz des Grafen Waldstein. Der österr. Staat zahlt der Gesellfchaft eine jähr- liche steuerfreie Einlösungsrente von 1710000 Fl. nach Abzug der von der Staatsverwaltung be- strittenen Verzinsung der Prioritäten bis zum 30. Juni 1962. Die Gesellschaft befchloß den Um- tausch des Aktienkapitals durch neu auszugebende 3proz.
Obligationen, und seit 1892 erscheint in der Bilanz statt der Anlagekosten der Bahn der Wert der kapitalisierten Rente mit 24385149 Fl. Die Gesellschaft wurde nicht aufgelöst, sondern bestehen gelassen, um die Braunkohlenwerke, welche der Staat nicht übernommen hat, unter der alten Firma weiter zu betreiben. Die Aktien der Dux-Bodenbacher Eisenbahn sind mit Rücksicht hierauf nicht aus dem Verkehr gezogen, sondern auf den vierten Teil abgestempelt und bestehen demnach aus 40 800 Stück zu ie 50 Fl.-
2 040000 Fl. Aus der Jahresrentc verbleiben für die Aktien 63000 Fl., wozu noch das Erträgnis der Kohlenwerke mit etwa 100000 Fl. jährlich hinzutritt.
2) Prag- Durer Eisenbahn einschließlich Verbindungs- bahnen und der außer Betrieb gesetzten Strecke Ober- nitz-Dur (13,7 km) 181,10 km, eingleisig, besteht aus der genehmigten und 1873 eröffneten Linie Prag-Dur-Brüx (125,2 km), die auf Grund der Genehmigung vom 28. Juni und über Klostergrab (18,5 km, eröffnet nach Moldau (14,9 km, eröffnet fort- gefetzt und an die Leipzig-Dresdener Eisenbahn an- geschlossen wurde. Außerdem gehört zu dem Unter- nehmen die genehmigte und erösfneteZweigbahnZlonitz-Hospozin (7,79 km) und mehrerer Verbindungskurven. Das Anlage- kapital der Prag-Duxer Eifenbahn beträgt: 54000 Stück Stammaktien Zu 150 Fl. Silber (100 Thlr.) - 8 100000 Fl. und 33 310 Stück Prioritätsaktien zu 150 Fl. Silber --- 4996500 Fl.; außerdem wur- 41* ¶