Krieg mit, war später Ingenieur und
Baumeister, bis ihn während der Revolution seine
Neigung auf die
Bühne führte.
Nachdem er einige Jahre Mitglied des
Théâtre français gewesen war, widmete er sich ganz
der Litteratur und gehörte zu den Lustspieldichtern, die unter dem ersten Kaiserreich am meisten Erfolg
hatten.
Seine
Stücke zeichnen sich durch geschickte
Komposition und feinen Dialog aus. Zu nennen sind: «Édouard en Écosse»
(1802),
«La jeunesse de
Henri V» (1812) und der
Text zur
Oper«Joseph en
Égypte» (1807) von Méhul.
In seiner
Schrift«De la littérature romantique» (1833) wirft er den Romantikern vor, den Niedergang der
dramat. Kunst veranlaßt zu haben. Er wurde 1812 Mitglied der
Akademie und 1830 Conservateur der
Bibliothek des
Arsenals. Er
starb zu
Paris.
[* 3]
Seine «Œuvres complètes» erschienen 1822-25 (9 Bde.,
Paris).
(spr. düwáll),Amaury, älterer
Bruder des vorigen, franz. Gelehrter, geb. zu
Rennes, studierte die
Rechte, widmete sich später dem diplomat. Fache und wurde 1785 Gesandtschaftssekretär in Neapel.
[* 4]
Als er 1792 in
Rom
[* 5] war, wurde er Sekretär
[* 6] von Vasseville, dem damaligen Gesandten der franz. Republik.
Doch verließ er 1797 den
Staatsdienst und begann mit Chamfort,
Ginguené,
Say u. a. die «Décade philosophique»,
welche Zeitschrift 1807 mit dem «Mercure de
France» vereinigt wurde, den Duval bis 1816 herausgab. Unter dem Direktorium wurde
er Bureauchef für Wissenschaft und Kunst im Ministerium des Innern, 1811 Mitglied des
Instituts. Erstere
Stelle verlor er 1815. Er
starb zu
Paris. SeineSchrift «Des sépultures chez les anciens et les modernes» (Par.
1801) wurde preisgekrönt. Er gab den
Text zu
Denons «Monuments des arts du dessin chez les peuples tant anciens que modernes»
(4 Bde., Par. 1829),
zu Valtards
«Paris et ses monuments» (3 Bde., ebd. 1803 fg.)
und zu Moisys «Fontains de
Paris, anciennes et nouvelles» (1813),
und war Mitarbeiter an der «Histoire
littéraire de
France». -
(spr. düwáll),Matthias, franz. Anatom, geb. zu
Grasse, studierte in
Paris und ist Professor der Histologie an der
PariserUniversität sowie Mitglied der
Académie de médicine. Er schrieb zusammen mit
Léon Lereboullet «Manuel du microscope dans ses applications au diagnostic
et
à la clinique» (Par. 1873: 2. Aufl. 1877); allein «Précis de technique microscopique
et histologique ou introduction pratique à l'anatomie générale» (ebd. 1878),
veröffentlichte zahlreiche
Abhandlungen aus der
Entwicklungsgeschichte, besonders über Spermatogenese, und gab einen ausgezeichneten
«Atlas
[* 7] d'embryologie»
(ebd. 1888) heraus.
(spr. düwáll),Valentin, franz. Gelehrter, geb. als Sohn eines
armen
Bauern zu Artonay in der Champagne, hieß eigentlich Jameray,
war in seiner
Jugend Viehhüter und brachte sich selbst
Lesen und Schreiben bei. Durch Zufall fanden ihn die jungen Prinzen von Lothringen, die ihn in den
Stand
setzten, seine
Studien bei den
Jesuiten zu Pont-à-Mousson fortzusetzen. In kurzer Zeit machte er solche Fortschritte, daß
der
HerzogLeopold 1718 ihn mit sich nach
Paris nahm. Nach seiner Rückkehr ernannte
ihn
Leopold zu seinem Bibliothekar und zum Professor der Geschichte an der Ritterakademie zu Lunéville. Als
Lothringen 1735 an
Stanislaus Leszczynski abgetreten war, ging er mit der dorthin geschafften herzogl.
Bibliothek nach
Florenz,
[* 8] wo er zehn Jahre wohnte.
KaiserFranz I. rief ihn als Vorsteher der Münz- und Medaillensammlung nach
Wien,
[* 9] wo
er starb. Seine «Œuvres» wurden vonKoch (2 Bde., Straßb. 1784)
herausgegeben. -
Vgl.
Kaiser, Leben D.s (2. Aufl., Regensb. 1788), zum
Teil aus D.s eigener Handschrift bearbeitet.
deHauranne (spr. düwärschĭeh dĕ oránn), Prosper, franz.
Politiker und Publizist, geb. zu Rouen,
[* 10] wurde 1824 Mitarbeiter am
«Globe», dem Organ der Doktrinärs, 1831 Mitglied der Deputiertenkammer
und verteidigte hier eifrig die Politik der Julimonarchie. Als aber 1837 das Ministerium Mols ans Staatsruder kam, ging Duvergier zur
Opposition über und schrieb im «Constitutionnel» und im «Siècle»
für die Partei des linken Centrums. Zu derselben Zeit ließ er seine
Schrift «Des principes du gouvernement
représentatif» (Par. 1838) erscheinen.
Als 1840 Guizot das Ministerium übernahm unter
Bedingungen, die gänzlich mit den Grundsätzen der Doktrinärs im
Widerspruch
standen, verharrte Duvergier fest in seinen Überzeugungen; namentlich veröffentlichte er in der
«Revue des Deux Mondes» eine Reihe
von
Aufsätzen, in denen er die Handlungsweise seines alten Freundes entschieden verdammte, und gehörte zu den Förderern
der polit.
Reformbankette, die der Februarrevolution unmittelbar vorangingen
und sie herbeiführten.
Diesen Zwecken diente seine
Schrift«De la réforme parlementaire et de la réforme électoral» (1847). Als Abgeordneter für
das Depart. Cher hielt er sich in der Konstituante zur royalistischen
Minorität, und in der Legislative stimmte er mit der monarchischen
Rechten. Einer der heftigsten Gegner der Politik Napoleons,
wurde er eingekerkert, sodann verbannt, durfte aber schon nach 6
Monaten nach
Frankreich zurückkehren. Sein litterar.
Hauptwerk ist die «Histoire du gouvernement parlementaire
en
France de 1814 à 1848» (10 Bde., Par.
1857-72). Die andern
Schriften D.s bestehen in zahlreichen
Artikeln für
Revuen, in Kammerreden,
Berichten über parlamentarische
Anträge u. s. w. 1870 wurde er zum Mitglied der
Académie française erwählt. Er starb aus seinem Schloß Herry
bei Samergues im Depart. Cher. - Sein Sohn Erneste, geb.
gest. war Mitglied der Nationalversammlung nach 1871 und der Deputiertenkammer 1876 und
gehörte dem linken Centrum an. Er schrieb unter anderm: «La coalition libérale» (Par. 1869),
(spr. düwärneh),GuichardJoseph, franz. Anatom, geb.
studierte in
AvignonMedizin und ging 1667 als
Arzt nach
Paris, wo er sich durch seine Vorträge über
Anatomie rasch berühmt
machte, bereits 1674 in die
Académie royale des sciences aufgenommen und 1679 Professor der
Anatomie am Jardin royal wurde.
Duverney starb Aus seinen zahlreichen
Arbeiten sind namentlich seine
Abhandlungen über das Gehörorgan
hervorzuheben; er veröffentlichte
die ersteOhrenheilkunde:
«Traité de l'organe de l'ouie, contenant la structure, les usages
et
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