abschloß und ward 1862 unter Rattazzi Minister des Auswärtigen, als welcher er die berühmte Note über eine notwendige baldige
Angliederung von Rom und Venedig erließ. war 1848‒55 Mitglied der Kammer, in der er auf der Rechten saß, und wurde 1860 in
den Senat berufen, dessen Vorsitz er 1884‒87 führte; 1861 war er zum kommandierenden General und Vorsitzenden
des obersten Militärgerichts ernannt worden.
de Sancto-Porciano, Wilhelm, Scholastiker, Dominikaner, geb. zu St. Pourcain (Depart. Allier), war seit 1313 Lehrer
in Paris, später Bischof von Puy-en-Velay und starb 1332. Er bekämpfte in, wie es scheint, durchaus selbständiger Weise die
Lehre des Thomas von Aquino, der er früher angehangen, mit Gründen, in denen sich der Nominalismus vorbereitete.
–
Vgl. Werner, Die Scholastik des spätern Mittelalters, Bd. 2 (Wien 1883).
1) Staat in Mexiko, der südwestlichste Teil der ehemaligen Intendantschaft Durango oder Neu-Biscaya (in der auch das jetzige Chihuahua
und ein Teil von Coahuila enthalten war), umfaßt den nördl. Teil des Hochlandes von Mexiko und bildet
den Abfall der westl. Randkette, der Sierra Madre, gegen das Innere. Der Boden senkt sich gegen O. und NO. von 2200 m bis 1050 m
Höhe zum Bolson de Mapimi. Durango umschließt wohlbewässerte zu Viehzucht und Ackerbau geeignete Hochflächen
und Thäler; als größerer Fluß ist der Rio de Nazas zu nennen. (S. Karte: Mexiko.) Das Klima ist gesund, die Luft, außer
der Regenzeit, trocken, der Winter kalt und nicht frei von Eis und Schnee. Durango hat 95275 qkm und (1893) 265931 E. Die weiße
Einwohnerschaft besteht größtenteils in den Nachkommen von Einwanderern aus den gewerbthätigsten Provinzen
Spaniens (Biscaya, Navarra und Catalonien), die sich den einfachen und arbeitsamen Sinn ihrer Vorfahren sowie auch ihr Blut von
der Mischung mit indianischem sehr rein erhalten haben.
Die die große Mehrheit bildenden Indianer leben teils in von frühern Missionaren gestifteten Ortschaften,
teils schwärmen sie jagend und raubend im Lande umher. Die Hauptproduktion des Landes besteht in Erzeugnissen der Landwirtschaft.
Pferde, Rindvieh, Maulesel und Schafe werden nach den südlichern Landesteilen ausgeführt. Ausgedehnt sind die Pflanzungen
von Maguey (Agaven), aus denen Branntwein (Mezical) destilliert wird, sowie Baumwolle, während Mais, Weizen, Bohnen und
Chilipfeffer, gleich andern Garten- und Baumfrüchten, nur zum eigenen Bedarf gebaut werden.
Gold findet sich reichlich in Sta. Maria del Oro. Neuerdings gewinnt der Bergbau auf Zinn Bedeutung. Der Handel ist nicht unbedeutend,
weil die große Straße von Mexiko nach dem Norden durch Durango führt; die Eisenbahn nach Chihuahua durchschneidet
nur den äußersten Osten des Staates. Die Spanier fanden hier drei ganz verschiedene Sprachen redende Völker vor: die Tepehua,
die Acakha und die Chuhimeken, jedes in zahlreiche Stämme zerfallend. Diese Sprachen leben noch jetzt im Lande, stehen aber
hinter dem Spanischen zurück. – 2) Hauptstadt des Staates Durango, auch Guadiana oder, zu Ehren des ersten
Präsidenten der mexik.
Konföderation (Don Guadeloupe Victoria), Ciudad de Victoria genannt, 2042 m hoch auf einer wasserarmen, wenig angebauten Hochfläche, 805 km
nordwestlich von Mexiko, ist Sitz der Behörden des Staaten und eines Bischofs, hat (1890)
24800 E., eine Kathedrale, mehrere
Kirchen und Kapellen, ein ehemaliges Jesuitenkollegium, eine Münze, zwei Banken, ein Hospital sowie eine
bedeutende Tabaksfabrik. – Durango wurde 1559 von Alonzo de Pacheco unter dem Vicekönig Velasco als Militärposten
gegründet, blieb aber lange ein unbedeutender Ort, der sein Aufblühen der Entdeckung der reichen Minen von Guarisamey verdankt.
Distriktshauptstadt in der span. Provinz Biscaya (Baskische Provinzen), 30 km im OSO. von
Bilbao, an den Eisenbahnlinien Durango-Zumarraga (48 km) und Bilbao-Durango (32,7 km), hat (1887) 3713 E. – Durango hat in den Karlistenkriegen
stets eine bedeutende Rolle gespielt, da es auf der Hauptstraße von San Sebastian und Tolosa nach Bilbao liegt.
Francesco, ital. Komponist, geb. zu Frattamaggiore (Neapel), wurde auf dem Konservatorium der Poveri
di Giesù zu Neapel unterrichtet und ging nach Aufhebung dieser Anstalt zum Konservatorium di San Onofrio
über, wo ihn Al. Scarlatti unterwies. 1718 wurde Durante Direktor dieser Anstalt, 1742 Kapellmeister und Direktor des Konservatoriums
Sta. Maria di Loreto zu Neapel, in welcher Stellung er bis zum Tode verblieb. Aus seiner Schule sind ausgezeichnete
Komponisten, wie Traetta, Vinci, Jomelli, Piccini, Sacchini, Guglielmi und Paisiello, hervorgegangen. Durante hat ausschließlich
für die Kirche und Kammer komponiert. Seine nicht zahlreichen Werke zeichnen sich durch Erhabenheit, glückliche Melodik
und gediegenen Satz aus, stehen aber an Originalität hinter den Erzeugnissen Scarlattis zurück. Die meisten dieser Werke,
von denen nur wenige gedruckt sind, besitzt die Bibliothek des Konservatoriums zu Paris.
Guilelmus, gewöhnlich Speculator genannt, Rechtsgelehrter, geb. 1237 zu Puimisson in Languedoc, studierte
zu Bologna, wurde Lehrer des kanonischen Rechts in Modena, erhielt dann wichtige Ämter im päpstl. Dienst zu Rom und
wurde 1286 Bischof von Mende in Languedoc. 1295 als Statthalter der Romagna vom Papst wieder nach Italien berufen, starb er zu
Rom. Sein jurist. Hauptwerk ist das umfassende System des praktischen Rechts: «Speculum judiciale», das namentlich für die Entwicklung
der prozessualischen Lehren von großer Bedeutung geworden ist. Es giebt viele Handschriften und über 40 gedruckte
Ausgaben dieses Werks (am geschätztesten ist die von 1612). Noch allgemeiner bekannt ist sein liturgisches Werk «Rationale
divinorum officiorum», dessen früheste Ausgaben, besonders die Mainzer von 1459, zu den berühmtesten Erzeugnissen der Buchdruckerkunst
gehören. Zu erwähnen ist auch noch sein «Breviarium» (Rom 1474 u. ö.).