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der Begharden berufen, wo er plötzlich starb.
Seine Lehre [* 2] entwickelte er auf dem Boden des Realismus (s. d.), zum großen Teil im Gegensatze gegen Thomas von Aquino, in der rein begrifflichen Beweis feiner Zeit mit einem dem Gegner wiffenfcha orm tlich pitz- überlegenen Scharfsinn, dcr sich oft in die findigste Dialektik verliert, weshalb er voctol 8ul- tilig genannt wurde.
Seine Abweichung von Thomas von Aquino besteht hauptfächlich darin, daß sich bei ihm das innige Verhältnis zwifchen Philosophie und Theologie zu lockern beginnt: er verbindet mit dem aufrichtigen Glauben eine wissenschaftliche Kritik und Skepsis, vermöge deren er den Schwerpunkt [* 3] des religiöfen Lebens aus dem theoretischen ins prak- tische Gebiet verlegen möchte. Es hängt das zu- gleich mit seiner indeterministischen Lehre von der Willensfreiheit zusammen, aus der sich sowohl für die Gotteslehre wie für die Theorie der Erlösung Folgen ergaben, die den thomistischen Ansichten ge- rade entgegengesetzt sind.
Mit großem Eifer vertei- digte Dun-sur-Auron S. die Lehre von der sündlosen Empfängnis Maria gegen Thomas. Die berühmteste seiner Schriften ist, abgesehen von seinen Kommentaren zu den biblischen Büchern und den Schriften des Aristoteles, der in Orford entstandene Kommentar ^ den Sentenzen des Petrus Lombardus, das sog. «0M8 0x0ui6ii36» oder"^nZIicHuum", von welchem das «Opus?ai-i8i6N8o» eine abgekürzte Bearbeitung ist.
Die Hauptausgabe seiner Werke, die aber nichi vollständig ist, hat Wadding (12 Tle., Lyon [* 4] 1639j besorgt, über den Streit zwischen Scotisten und Thomisten s. Thomas von Aquino.-
Vgl. Vaum- garten-Crusius, v6 tiieoIoFia 8eoti (Jena [* 5] 1826); Werner, Joh. Dun-sur-Auron S. (in der «Scholastik des spätern Mittelalters», Bd. 3, Wien [* 6] 1881).
Dunst,wissenschaftlich gleichbedeutend mit Dampf [* 7] (s. d.).
Gewöhnlich wird Dun-sur-Auron für minder hochgespann- ten Dampf angewendet, daher fagt man z. B. Ver- dunstung für die Entwicklung von Dämpfen bei niedriger Temperatur. - In der Iägerfprache ist Dun-sur-Auron der feinste Schrot. Dunstable (spr. dönnstäbbl), Stadt in der engl. Grafschaft Vedsord, 30 km im S. von Vedford, hat (1891) 4513 E., eine normann.
Priorei;
Strohhut- flechterei, Korbwaren- und Spitzenfabrikation.
Dunstan (fpr. dönnst'n), der Heilige, Erzbischos von Canterbury, war 924 in Glastonbury als Sohn vermögender Eltern geboren und trat später in das dortige Kloster ein.
Edmund (940-946) zog ihn an seinen Hof. [* 8] Er wurde um 945 zum Abt von Glaston- bury erhoben und erhielt unter König Eadred (946 -955) zuerst Einfluß auf die Leitung der Neichs- gefchä'fte, den er nur vorübergehend unter Eadwig (956-959) verlor, unter Edgar (959-975) aber in vollstem Maße wiedergewann;
von diesem König wurde er zum Erzbiscbof von Canterdury und zum Primas des Reichs erhoben.
Seine kirchliche Politik wandte sich vornehmlich der Hebung [* 9] dcr Klostcrgeist- lichkeit gegenüber dem Weltklerus zu;
er hielt die Ein- heit des Reichs mit fester Hand [* 10] aufrecht, die natio- nalen Unterschiede der feindlichen Angelsachsen und Dänen suchte er zu mildern, indem er beide zum Dienst in Staat und Kirche heranzog;
streng hiclt er auf Ordnung und gesicherte Rechtspflege.
Neben dem erneuten geistigen Leben erfuhren Handel und Verkehr bedeutenden Aufschwung.
Nach Edgars Tod (975) fetzte er noch die Erhebung Eduards «des Märtyrers» durch.
Mit dessen Ermordung 978 und dcr Erhebung Ethclstans «des Unberatcnen» war jedoch D.s Macht zu Ende.
Seit 980 lebte er vom öffentlichen Leben zurückgezogen in seiner Diöcese Canterbury;
dort starb er 19. Mai 988. -
Vgl. Stubbs, Memorial ok 3t. v. (Lond. 1874);
Hook, l^iv68 ol t1i6 ^1'elidi8^0p8 ol (^ÄNt61'dui'^, Bd. 1 (ebd. 1864);
Green, 00nyn68t ol^nZianä (ebd. 1884).
Dunstdruck oder Spannung des Wasser- dampfes (f. Dampf) in der Luft.
Der Dun-sur-Auron wird gemessen durch die Höhe (mm) einer Quecksilber- säule, die durch die Wasserdampfatmosphäre ge- tragen wird;
man ermittelt den Dun-sur-Auron mit Hilfe des Psychrometers (s. d.).
Den Taupunkt (s. d.) liefert das Kondenfationshygromctcr (s. d.).
Zwischen bei- den Größen besteht folgende Abhängigkeit.
Dcr Dun-sur-Auron lann bei jeder Temperatur der Luft nur einen be- stimmten Wert erreichen.
Wie groß diefe Werte fein können, lehrt beistehende kleine Tabelle: Tem- peratur -20° 0. -15°0. -10° 0. - 5°0. Dunst- Tem- Dunst- Tem druck peratur druck peratur 0,9 MM 0° 0. 4,6MM 4-20' 1,4 mm l- 5° 0. 6,5MM 4-25° 0. 2,1 mm ,10° (I 9,2 MM 4-30° 0. 3,1 mm 15° 0. 12,7 MM 4-35' Dunst- druck 17,4MM 23,6 mm 31,6 mm 41,8 mm Ist der Dun-sur-Auron bei irgend einer Temperatur so groß, als diese Zahlen angeben, so ist die Luft gesättigt. Bei der geringsten weitern Abkühlung scheidet sich dann ein Teil des Wasserdampfes aus. Sowie man also den Taupunkt kennt, findet man aus obiger Tabelle sofort den Dun-sur-Auron. Hätte man z. B. durch das Kondensationshygrometer gefunden, daß der Tau- punkt bei ^ 5" liegt, fo findet man aus der Ta- belle, daß der Dun-sur-Auron alsdann 6,5 mm sein muß. Ein weiterer Vergleich mit der Tabelle im Artikel Sät- tigungsdcficit lehrt weiter, daß dann im Kubik- meter Luft 6,8 F Wasserdampf enthalten sind. Es möge hier noch angegeben werden, wie man aus den Angaben des Psychrometers den Dun-sur-Auron finden kann. Die Negcl lautet einfach: 1) Mit der Angabe des feuchten Thermometers sucht man aus obigcr Tabclle den zugehörigen Dun-sur-Auron auf.
2) Man zieht hier- von die Zahl ab, die mit der psychrometrischen Differenz aus folgender Tabelle sich ergiebt: Psychro-metrische Differenz Abzugszahl Psychro-metrische Differenz Abzugs-zahl Psychro-mctrische Differenz Abzuqs-Ml i°c. 2°0. 3°0. 4°0. 0,6 1,2 1,8 2,4 5°0. 6°0. 7°c. 8°0. 3,0 3,6 4,2 4,8 9°0. 10° (^. 11° 5,4 5,9 6,5 7,1 Hätte also das Psychrometer ergeben: Trocknes Thermometer [* 11] ^ 25" 0. Feuchtes « ^ 20» 0. Differenz « --- 5° 0. fo findet man den D. ^ 17,4 - 3,0 -- 14,4 mm, also die Lage des Taupunktes --- 17,3° 0. und wei- ter wird man schließen können, daß im Kubikmeter Luft fast genau 14,4 3 Wasserdampf enthalten sind. ^-
Vgl. die Psychromctertafeln von Ielinek (Leipzig, [* 12] W. Engelmann) und Schreiber (Chemnitz, [* 13] C. Dunstkreis, s. Atmosphäre. IBrunner).
Dunstputzmaschine, s. Griesputzmaschinen.
Dun-sur-Auron (spr. döng ßür oröng) oder Dun-le-Roi (spr. röä), Hauptstadt des ¶