«L'Us-601 trat er 1832 wieder in das
Unterhaus ein, wurde unter Grey Münzmeister und 1835
Sprecher der Gemeinen; 1839 legte
er aus Gesundheitsrücksichten sein
Mandat nieder und wurde zum
Peer erhoben. Er starb – Sein Sohn, RalphAbercromby,
zweiterLordDudevant, geb. 1803, engl.
Diplomat, starb ohne Nachkommen, wodurch die Peerswürde
erlosch.
die mohammed. Bewohner des nordwestl.
Chinas, türk.-tatar. Ursprungs, von den
ChinesenSchan-Hwi, Mohammedaner
von Schen-si, genannt. Durch
Abstammung,
Religion und
Sitte, trotz der gemeinsamen
Sprache,
[* 2] von der chines.
Bevölkerung
[* 3] geschieden,
mit dieser namentlich seit dem Tai-ping-Aufstande in beständigem Unfrieden lebend, unternahmen sie es,
das verhaßte Joch 1861 durch eine allgemeine
Erhebung abzuschütteln. Die
Städte Si-ning und
Su-tschou in der
Provinz Kan-su
waren bald in den
Händen der Insurgenten; die chines.
Besatzungen, soweit sie nicht auf die Seite der Empörer und zum Mohammedanismus
übertraten, wurden niedergemacht.
Gleichzeitig erhoben sich die Dunganen der nordwestlichern Dsungarei, im
Thien-schan, und nahmen
Urumtschi; 1864 schlossen
sich ihnen die ostturkestan. Tarantschi an, mit deren Hilfe 1866 die Stadt
Kuldscha und das Gebiet des obern Ili den
Chinesen
entrissen wurde. Auch eines großen
Teiles von Ostturkestan hatten sich die Dunganen bemächtigt, wurden aber 1865 von
Jakub
Beg geschlagen und nach und nach bis über den
Thien-schan vertrieben; 1869 verheerten sie Ordos und Alaschan, 1870 plünderten
sie
Uljassutai und ein Jahr später Kobdo, die Hauptpunkte der westl. Mongolei.
Als ein Eindringen in das eigentliche
China
[* 4] drohte, sandte endlich die Regierung eine 40000 Mann starke
Armee nach Kan-su. Nach langer
Belagerung fiel 1872 Si-ning durch
Hunger und es begann eine grausame Metzelei; im Jahre darauf
war der
Aufstand in Kan-su niedergeworfen und bis 1878 gelang es trotz der Unterstützung der Dunganen durch Jakub
Beg, den Herrscher
von Kaschgar, dem
General Tso-tsung-tang, alles vormals chines. Gebiet mit Ausnahme des
inzwischen von den
Russen besetzten
Kuldscha wieder zu erobern. –
Vgl. Wassiljew, Die mohammed.
Bewegung in
China (russisch,
Petersb. 1867).
(spr. dönngännĕn), größte Stadt in der irischen
GrafschaftTyrone, 64 km westlich von
Belfast, hat (1891) 3812 E.,
Handel mit Getreide
[* 5] und Flachs, Fabrikation von Musselin, Leinen und groben
Thonwaren,
[* 6] Kalk- und Kohlengewinnung.
Einst war Dungannon Hauptsitz der Könige von
Ulster.
(spr. dönngahrwĕn),Seestadt und Badeort in der irischen
GrafschaftWaterford, 42 km im WSW. von
Waterford,
an der Mündung des Colligan in die tiefe Dungarvan-Bai der Südküste, hat (1891) 5263 E., Fischerei
[* 7] und Küstenhandel
mit Getreide, Vieh und
Butter.
fürTopfpflanzen,
Blumendünger, gepulverte
Stoffe, die aus
Phosphorsäure,
Stickstoff und Kalk zusammengesetzt
sind. Es können aber auch andere Düngemittel zur Topfpflanzenkultur verwendet werden, z. B.
Hornmehl, Hornspäne,
Knochenmehl, Guano und
Chilisalpeter. Sie werden der neuen Erde beim
Verpflanzen beigemischt, und wenn
die
Pflanze die Dungstoffe verbraucht hat, was man an ihrem verringerten Wachstum bemerkt, so streut
man entweder die Düngemittel auf die Oberfläche des Topfballens, oder löst sie in Wasser
auf und begießt die
Pflanzen damit. Professor
Nobbe empfiehlt für alle Topfgewächse folgende Normallösung: 25 g
Chlorkalium, 75 g salpetersaurer Kalk, 25 g krystallisierte
schwefelsaure
Magnesia, 25 g einbasisch phosphorsaures
Kali, 10 g frisch gefälltes phosphorsaures
Eisenoxyd
in 100 l Wasser gelöst.
(spr. dönndsch'néß),Vorgebirge an der südl.
Küste der
GrafschaftKent, die äußerste Südostspitze Englands,
in 50° 54' 47'' nördl.
Br. und 3° 42' östl. L. von Greenwich, bildet das Ende eines tief gelegenen
Marschlandes (Romneymarsch).
Düngung, der Ersatz, welcher dem
Boden für die ihm durch den Anbau entzogenen Pflanzennährstoffe geboten
wird. Benutzt man einen
Acker fortwährend zur Hervorbringung von Kulturgewächsen, so zeigt sich allmählich eine Verminderung
der Erträge oder der
Fruchtbarkeit, bis der
Boden endlich völlig unfruchtbar wird. Der
Grund hiervon ist, daß die
Pflanze
einer bestimmten Quantität von
Stickstoff und gewissen Mineralbestandteilen zu ihrer vollständigen
Entwicklung bedarf und
nicht zu vegetieren vermag, sobald einer dieser
Stoffe fehlt.
Die wichtigsten und notwendigsten
Mineralien
[* 8] sind aber gerade in geringerer Menge im
Boden vorhanden, werden daher durch fortgesetzte
Ernten nach und nach demselben ganz entzogen, wenn nicht mittlerweile von irgend einer Seite dafür Ersatz geleistet wird.
Ebenso bedarf die
Pflanze zurBildung ihrer dem
Menschen wertvollsten
Bestandteile ein
Quantum an
Stickstoff,
das beständig neu zugeführt werden muß, was aber die
Atmosphäre allein bei weitem nicht zu thun vermag.
Die Leistung nun dieses Ersatzes zur richtigen Zeit, in genügendem
Maße und in
Stoffen, welche geringern Wert haben als die
durch die Produkte dem
Boden entzogenen, bedingt das Wesen der Düngung. Das
Verfahren bei der Düngung
war lange völlig planlos und hypothetisch. Die Alten betrachteten zunächst die
Brache (s. d.), die Ruhe des
Bodens, als eine
Erneuerung seiner Kräfte und sodann den tierischen Mist als direkte Nahrung der
Pflanzen. Im Mittelalter lehrte
Bernard Palissy,
der berühmte Erfinder der Fayence,
[* 9] daß die
Salze Lebensmittel der
Vegetabilien seien. Im 17. Jahrh. hielt
Helmont das Wasser, Jethro
Tull fein zerteilte Erde,
Zink, Öle
[* 10] und Fette,
Home den Wärmestoff, im 18. Jahrh. Münchhausen die
Gase,
[* 11] Wallerius Salpeter, Öl und Erde für die wahre und alleinige Pflanzennahrung.
Thaer vereinigte in seiner
Lehre
[* 12] alle frühern
Ansichten, verlegte aber den Schwerpunkt
[* 13] in den
Kohlenstoff
und erklärte den
Humus (s. d.) als das Princip der
Fruchtbarkeit. Diesem
Satze stimmte die ganze rationelle Schule sofort bei;
heute ist derselbe wohl bei keinem gebildeten Landwirte mehr gültig. Liebig war es vorbehalten, dies künstliche Lehrgebäude
umzustoßen (1840) und an seine
Stelle ein anderes zu setzen, welches zwar erst nach langen Kämpfen allgemeinere
Anerkennung fand, aber doch gegenwärtig so gut wie völlig in sich gefestigt und fertig erscheint.
Das Wesentliche der neuen Düngerlehre lautet: Die ersten
Quellen der Pflanzennahrung liefert
¶
mehr
aus-602 schließlich die anorganische Natur. Der Kohlenstoff der Pflanzen stammt aus der Atmosphäre. Der Humus ist keine direkte
Pflanzennahrung, sondern nur eine andauernde Quelle
[* 15] von Kohlensäure, wie derselbe auch indirekt zur Löslichmachung der im
Boden vorhandenen mineralischen Nährstoffe wesentlich beiträgt; die zu seiner Bildung notwendige Zersetzung organischer Reste,
sowie die Atmosphäre versehen die Gewächse mit dem unentbehrlichen Stickstoff, wenn diese Menge auch
nicht ausreicht, die höchsten Erträge dem Boden abzugewinnen.
Die völlige Entwicklung der Pflanzen ist abhängig vom Vorhandensein bestimmter Mineralien. Die für die Pflanze notwendigen
Nahrungsstoffe sind gleichwertig; wenn einer davon fehlt oder in ungenügender Menge vorhanden ist, so
kann sie nicht gedeihen. Wenn derBoden seine Fruchtbarkeit dauernd bewahren soll, so müssen ihm die entzogenen Bodenbestandteile
wieder ersetzt, d. h. die ursprüngliche, seine Fruchtbarkeit bedingende Zusammensetzung des Bodens muß wiederhergestellt
werden.
AllePflanzen bedürfen derselben mineralischen Nahrungsmittel,
[* 16] aber in ungleichen Mengen oder in ungleichen Zeiten. Die zur
vollständigen Entwicklung einer Pflanze nötigen Nahrungsstoffe müssen in einer gegebenen Zeit zusammenwirken.
Es sind alle die Stoffe als Dünger zu bezeichnen, welche, wenn sie auf das Feld gebracht werden, die Hervorbringung von Pflanzenmasse
bewirken und die Erträge erhöhen. Die Dungmittel wirken teils direkt als Nahrungsmittel, teils dadurch, daß sie, wie Kalk,
Gips,
[* 17] Kochsalz, die Lösung der im Boden vorhandenen Nährstoffe fördern, die Wirkung der mechan. Bearbeitung
verstärken und demgemäß einen günstigen Einfluß auf Vermehrung der löslichen Nährstoffe ausüben. In einem fruchtbaren
Boden steht die mechan. Bearbeitung und Düngung in einer bestimmten Beziehung zueinander; beide ergänzen sich in gewissem
Sinne.
Man unterscheidet im landwirtschaftlichen Betrieb natürlichen und künstlichen Dünger. Die Grenze
zwischen beiden ist schwer zu ziehen, gewöhnlich versteht man unter ersterm die in der Wirtschaft selbst erzeugten oder
erzeugbaren, unter letzterm die nicht dem Betrieb entstammenden, von außen bezogenen, käuflichen Düngmittel. Besser werden
die letztern konzentrierte Dünger oder auch Beidünger, die erstern Hauptdünger genannt. Ebenso unterscheidet
man: feste und flüssige, mineralische und organische Dünger, unter letztern wieder zwischen pflanzlichen, tierischen
und gemischten Dünger. Zu den letztern gehört der Stalldünger.
Von den verschiedenen Düngerarten ist der Stalldünger der wichtigste, weil er nicht nur sämtliche Pflanzennährstoffe enthält,
sondern auch bei seiner Zersetzung durch Bildung von Humusstoffen den Ackerboden in physik. Beziehung verbessert.
Der Rindviehdünger ist wegen seines Gehaltes von schleimigen Stoffen langsam zersetzbar, aus diesem Grunde aber langen Wirkens,
Pferde- und Schafdünger gelten als hitzig, weil sie sich rascher zersetzen, Schweinedünger ist in seinem Wert sehr
wechselnd, je nach der Ernährung dieser Tiere, und oft mit Unkrautsamen vermengt.
Meistens wird als Einstreu zur Gewinnung des StalldüngersStroh verwendet, welches sich am besten zur Auffangung der flüssigen
Exkremente eignet und den Tieren ein trocknes und weiches Lager
[* 18] bietet; den besten Ersatz bei Strohmangel bietet die Torfstreu
(s. d). Weniger gut ist Heidekraut, Laub- oder Nadelstreu sowie Erdeinstreu. Die
flüssigen Exkremente
der Tiere sowie die aus dem Düngerhaufen aussickernde Flüssigkeit findet als Jauche (s. d.)
vorzugsweise auf Grasland Verwendung, ebenso wie die Gülle (s. d.). Die menschlichen
Exkremente oder Fäkaldünger (s. d.) werden entweder in frischem Zustande oder getrocknet
als Poudrette (s. d.) in Pulverform meistens zur Überdüngung schon aufgegangener
Saaten benutzt.
Eine gleiche Anwendung findet der Kompost (s. d.), ein Mischdünger aus verschiedenen düngenden Materialien,
welche durch zweckentsprechende Behandlung leichter zersetzbar gemacht werden. Zahlreiche Abfälle der Industrie können gleichfalls
als Dünger benutzt werden, doch dienen sie ihrer schweren Zersetzbarkeit halber meistens als Material für den Komposthaufen.
Gips wird vorzugsweise für die Kleegewächse benutzt, die Wirkung einer Kochsalzdüngung hat sich
nur fürLein und Flachs bewährt, weil die Bastfaser dadurch kräftiger sich ausbildet. Unter Gründüngung (s. d.)
versteht man den Anbau bestimmter Pflanzen, welche in ihrer üppigsten Vegetation untergepflügt werden.
Von den verschiedenen Handelsdüngern unterscheidet man je nach den darin enthaltenen Nährstoffen:
1) Stickstoffdünger. Dieselben werden repräsentiert durch den Chilesalpeter (s. d.) und das schwefelsaure Ammoniak (s. d.).
Ersterer wird meist in der Menge von 1,5–2 Ctr. für den Morgen als Kopfdüngung für die schon grünende Pflanze angewendet,
letzterer hat eine langsamere aber auch andauerndere Wirkung und wird meistens mit der Saat dem Boden
einverleibt (etwa 1–1 ½ Ctr. auf den preuß. Morgen). Beide Düngemittel entwickeln eine ungemein treibende Kraft,
[* 19] vorzugsweise
für das Blattwachstum der Gewächse.
2) PhosphorsaureDünger. Hierzu gehören die verschiedenen Superphosphate, hergestellt aus Knochenkohle und verschiedenen mineralischen
Phosphaten (Estremadura-Phosphoriten, Pseudokoprolithen, Curaçao-, Macaraibo-, Mejillones-, Baker-, Sombrero-Guano u.s.w.).
Als Dünger für Moor- und Sandboden spielt in neuerer Zeit das Thomasphosphatmehl (s. d.) eine große Rolle.
Die Superphosphate wirken besonders auf die Körnerausbildung des Getreides und begünstigen die Zucker- und Stärkebildung
in den Wurzelgewächsen. Man wendet sie in der Menge von etwa 2 Ctr. pro preuß. Morgen an und
kann sie lange Zeit vor der Einsaat ausstreuen, da sie weder flüchtig noch aus dem Boden auswaschbar sind.
3) D.,welche Stickstoff und Phosphorsäure enthalten. Als Hauptrepräsentanten sind der Guano (s. d.),
auch der Fledermausguano (s. d.) zu erwähnen, für fast alle Düngungszwecke
in der Menge von etwa 2 Ctr. für den preuß. Morgen verwendbar. Ferner das Knochenmehl (s. d.), meistens
in gedämpftem Zustande für Wintergetreide beliebt. Das aufgeschlossene Knochenmehl und die Ammoniaksuperphosphate, ersteres
durch Schwefelsäure
[* 20] leichter löslich gemacht, letztere durch Vermischung von schwefelsaurem Ammoniak mit einem Superphosphat
hergestellt, sind beide bei der Leichtlöslichkeit der darin enthaltenen Nährstoffe für alle Früchte verwendbar. Es gehört
ferner dazu das Fisch- und Fleischmehl (s. d.), aus getrockneten Fischen oder Fleischabfällen der Fleischextraktfabriken
hergestellt, endlich der Blutdünger (s. d.) sowie der sog. Granatguano aus getrockneten Garneelen (s. d.) fabriziert. Kalk
als Düngemittel (s. Kalkdüngung) wird meistens zur physik. Verbesserung
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