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595 Dumonriez - Düna 595 in der «^uHwuiiti 60I'^iuiiniHiiiäme» (Leid. 1619). -
N. (Straßb. 1846). Dumouriez (fpr. dümurleh), Charles Francois, franz. General, geb. zu Camb'rai, trat 1757 in das franz. Heer, nahm am Sieben- jährigen Kriege in Deutschland [* 2] teil und bereiste so- dann, verabschiedet, einen großen Teil Europao. 1768 war er Generalquartiermeister der franz. Truppen in Corsiea; 1771 zum Obersten ernannt, wurde er zu diplomat. Sendungen nach Polen und Schweden [* 3] verwendet und 1778 zum Kommandanten von Cherbourg [* 4] ernannt. Beim Ausbruch der Re- volution trat er mit den Jakobinern in Verbindung, hielt sich später zu den Girondisten, war 1792 Mi- nister des Auswärtigen und Kriegsminister und er- langte, nachdem er sich als Divisionsgeneral bei der Nordarmee ausgezeichnet hatte, Aug. 1792 den Oberbefehl über die bis dabin von Lafayette geführte Armee. Er befehligte bei Valmy (20. Sept.), siegte bei Iemappes (6. Nov.) und eroberte Belgien. [* 5] Seine Bemühungen, Preußen [* 6] zu einem Separat- frieden zu dcstnnmen, sowie seine Versuche zur Ret- tung Ludwigs XVI. scheiterten. Nachdem er bei Neerwinden geschlagen war und sich von allen Parteien gehaßt sah, unterhandelte er mit den Österreichern und ließ den Kriegsminister Beurnonville sowie die übrigen Abgesandten des Konvents, die gekommen waren, um ihn zur Recken- schaft zu ziehen, gefangen nehmen und dem Feinde ausliefern. Als aber seine Truppen ihn bei seinen Plänen gegen den Konvent nicht unterstützten, floh er zu den Österreichern. Der Konvent setzte auf seinen Kopf einen Preis von 300000 Frs. Düna lebte fortan unter fremdem Namen an verschiedenen Orten vom Ertrage seiner Schriftstellern. Später fand er in England Zuflucht und erhielt hier eine Pension. Er starb in der Nähe von London. [* 7] -
Vgl. Verville und Barriere, ^oiiection äo8 M6m"ii63 rellUits ^ 1a.
Involution li-HM'ln^; 156 Bde., Par. 1820-26), welche den Hauptteil seiner Schriften enthält; Boguslawfki, Das Leben des Generals Düna (2 Bde., Berl. 1879);
Monchanin, 1)uinmiri62 (Par. 1884).
Dumpalme, s. H^imcme. Dumreicher, Armand, Freiherr von, österr. Parlamentarier, geb. in Wien [* 8] als Sohn des folgenden, studierte in Göttingen [* 9] und Wien Rechts- und Staatswissenschaften, unternahm Reisen in Europa [* 10] und dem Orient und trat 1869 bei der Finanzprokuratur in Wien ein. 1871 nach dem Sturze des Ministeriums Hohenwart in das Unter- richtsministerium berufen, veröffentlichte er in Wien 1873: «Die Verwaltung der Universitäten seit dem letzten polit. Systemwcchsel in Österreich», [* 11] die ent- schieden den deutschen Standpunkt vertrat.
Seit 1874 vortragender Rat für das gewerbliche Bildungs- wesen, erwarb sich Düna große Verdienste um die Organisation dieses Zweiges. Darauf bezügliche Altenstücke sind veröffentlicht im «Centralblatt für das gewerbliche Unterrichtswescn in Österreich» (Wien 1883 fg.). Auch zwei Schriften D.s: «Über den franz. Nationalwohlstand als Werk der Erziehung» (Wien 1879) und «Über die Aufgaben der Unterrichtspo- litik im Industriestaate Österreich» (ebd. 1881) be- schäftigen sich mit verwandten Fragen.
Da D. mit ! der polit. und nationalen Richtung des Ministe- riums Taaffe-Dunajewski immer weniger einver- standen war, trat er 1886 aus dem Staatsdienste aus und ließ sich von der Kärntner.Handels- und Gewerbekammer in den Reichsrat wählen, wo er ebenso wie in der Delegation, in die er wiederholt gewählt wurde, für den Schutz des deutschen Ele- mentes als eine Staatsnotwendigkeit eintrat. Einige seiner Reden gab K. Pröll heraus u. d. T. «ZurLaae des Deutschtums in Österreich» (Berl. 1888). Düna selbst veröffentlichte 1893 «Südostdeutsche Betrach- tungen» (Leipzig). [* 12]
Dumreicher von Asterreicher, Joh. beim., Freiherr von, Chirurg, geb. zu Zneft, studierte in Wien Medizin, besonders Chirurgie, ward 1839 in das Operateurinstitut aufgenommen und 1841 zum Afsistenten der Klinik ernannt. Nach- dem er sich 1844 als Privatdocent habilitiert, ward er 1846 zum Primararzt einer chirurg. Abteilung im k. k. Allgemeinen Krankenhause ernannt und 1848 von den Hlrztcn des Krankenhauses zum Direktions- adjunkten erwählt. Außerdem ward ihm 1848 die Stelle eines tonsultiereuden Chirurgen an mehrern Spitälern für Verwundete übertragen. 1849 wurde er zum ord.
Professor der Chirurgie, Vorstand der chirurg. Klinik und des Operateurinstituts berufen, in welchen Stellungen er bis zu seinem Tode ununter- brochen wirkte. 1866 stellte sich v. Ö. mit 20 Ope- rateuren seiner Klinik zur Verfügung der Nordarmee im Hauptquartier und wurde deshalb iu den Frei- herrenstand erhoben. Er starb auf feinem Gute Ianuschowctz in Kroatien. v. Ö.s schriftstellerische Thätigkeit beschränkte sich fast nur auf Arbeiten in Zeitschriften. Besonders zu nennen sind: «Zur Lazarettfrage» (Wien 1867),
«Zeitfragen betreffend die Universität» (ebd. 1865),
«über Wund- behandlung» (ebd. 1877),
«über die Notwendigkeit von Reformen des Unterrichts an den mediz. Fakul- täten Österreichs» (ebd. 1878) u. s. w. Dun (telt.1, Hügel, findet sich in ältern lat. Orts- namen al- Endung-(Imiuin und in zahlreichen Orts- namen in Gallien und auf den brit. Inseln. Duett, Gebirgskette der Thüringischen Terrasse (s. d.) im prenß. Reg.-Vez. Erfurt, [* 13] an der Südseite der Wipper, zu der er ziemlich schroff abfällt, bis 5)17 m hoch; seine östl. Fortsetzung heißt Kainleite.
Dtttta, lettisch Dinil^wa, russ. ^HpluInHja Dvwa. (die «Westliche Dwina») genannt, einer der bedeu- tendsten Flüsse [* 14] Westrusilands und des Baltischen Bassins, ist 810 km lang und umfaßt ein Strom- gebiet von 854 (i^in. Sie entsteht im Kreis [* 15] Ostaschtow des Gouvernements Twer an der West- seite des Wolchonsliwaldes, südlich der Wolga- quellen, ans dem See Ochwat (Shadenje) als be- trächtlicher ^trom und durchströmt oder berührt in weitem Bogen [* 16] die Gouvernements Twer, Pskow, Witeb^k, Mohilew, Wilna, [* 17] Kurland, [* 18] Livland.
Bei Riga [* 19] ist die Düna 590 m breit; 16 km unterhalb dieser Stadt ergießt sie sich bei Dünamünde in den Rigai- schen Meerbusen der Ostsee. Bis Welish fließt die Düna südwärts zwischen hohen, waldbedeckten Ufern, dann bis zur Ullamündung längs des Südfußes des nordruff. Landrückens. Von da an bis unterhalb Dünaburg durchschneidet sie den Rücken nach seiner ganzen Breite [* 20] in einem tiefen Bett [* 21] mit 13 m hohen Ufern, voller Felsblöcke, Strudel und Stromschnel- lcn, deren man 6I zählt und die namentlich bei Drissa bedeutend sind. Unterhalb Dünaburg be- ginnt der Unterlauf mit Versandungen im Strom- bett, Überschwemmungen der flachen Ufer und Ver- sumpfungen der nahen Felder. Schon 67 km unter- balb des'Ursprungs, bei dem Dorf Kotschewatsche (Gouvernement Pskow), wird sie auf eine Strecke 38* ¶