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1836) und «Kaiser und Papst» (4 Bde., Lpz. 1838). D.s Erfolg als Geschichtschreiber begreift sich nur aus seiner liberal polit. Gesinnung. Sein Hauptwerk ist die «Vaterländische Geschichte» (5 Bde., Franks. 1852-57),
die von Hagen [* 2] fortgeführt wurde. Sonst sind noch zu nennen: «Geschichte des deutschen Volts» (Lpz. 1840; 3. Aufl., 2 Bde., Verl. 1846; umgearbeitet von Pierson, 1861; 7. Aufl., 2 Bde., 1891),
«Geschichte derIesuiten» (Berl. 1845; 3. Aufl., Brandend. 1861; neuer Abdruck, Dresd. 1893),
eine Fortsetzung zu Schillers «Geschickte des Abfalls der Vereinigten [* 3] Niederlande»l3Bde.,Köln1841),
«Maria Theresia» (2 Bde., Wiesb. 1844; 2. Aufl. 1846-47), «Erzherzog Karl von Österreich» [* 4] (Wien [* 5] 1844-47). Dulllerche, die Heidelerche, s. Lerche. [* 6] Düllschraube, s. Vergbohrer. Dülmen.
1) Standesherrschaft des Herzogs von Croy im Kreis [* 7] Koesfeld des prcuß. Neg.-Bez. Münster [* 8] in Westfalen, [* 9] ist 3060 c^m groß. - 2) Stadt und Hauptort der Standesherrschaft Duma, 24 km im ^W. von Münster, 16 kni im SO. von Koesfeld, in sumpfiger Ebene, an der Linie Wanne-Münster der Preuh. Staatsbahnen [* 10] und an der Dortmund- Gronau-Enscheder Eisenbahn (2 Bahnhöfe), [* 11] hat (1890) 4903 (2361 männl., 2542 weibl.) E., darunter 245 Evangelische und 91 Israeliten, Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 12] Amtsgericht (Landgericht Mün- ster); herzogl. Residenzschloß, kath. und evang. Kirche, Krankenhaus; [* 13] Dampfmahlmühle, Bierbraue- reien, Maschinen- und Leinenfabriken, Färbereien und Eisenwerke (Prinz Rudolfhütte).
Zwischen Duma und Haltern das Schloß Sythen, Eigentum des Grafen Westerholt - Gysenburg, in dessen Nähe Pippin 758 die Sachsen [* 14] schlug. Als Nonne von Duma wird die stigmatisierte Jungfrau Anna Katharina Emmerich [* 15] (s. d.) bezeichnet. Dulott, Friedr. Ludw., blinder Flötenvirtuos, geb. zu Oranienburg, machte sich seit 1790 auf zahlreichen Konzertreisen als einer der ersten Flötisten bekannt. 1796-1800 hatte er eine Anstellung am Petersburger Hofe, lebte sonst meist in Stendal, [* 16] seit 1823 in Würzburg, [* 17] wo er starb.
Von Duma erschienen mehrere Flöten- kompositionen sowie eine Autobiographie (hg. von Wieland, 2 Bde., Zürich [* 18] 1807). Dulong (spr. dülöng), Pierre Louis, franz. Physiker und Chemiker, geb. zu Nouen, besuchte die Polytechnische Schule in Paris, [* 19] studierte Physik und Chemie, wurde 1820 Professor der Physik an der Polytechnischen Schule, 1830 Studienrektor derselben, 1823 Mitglied der franz. Akademie der Wissenschaften und 1832 deren stän- diger Sekretär. [* 20] Er starb Duma hat sich durch eine Reihe chem. und Physik.
Forschungen einen Namen gemacht. Unter den erstern ist namentlich charakteristisch seine Arbeit über die Zusammen- setzung des Chlorstickstoffs (1811), wobei er durch Explosionen dieser gefährlichen Verbindung ein Auge [* 21] und drei Finger verlor. Seine bedeutendste Arbeit ist die mit Petit gemeinschaftlich ausgeführte Be- stimmung der Atomwärmen der Elemente (s. Du- long-Petitsches Gesetz). Dnlong-Petitsches Gesetz, das von Dulong (s. d.) und Petit 1819 gefundene Gesetz, welches lautet: Die specifische Wärme, multipliziert mit dem Atomgewicht, giebt für alle Grundstoffe im festen Aggregatzustand nahezu dasselbe Produkt.
Das Prodült wurde später (von Kopp, 1864) Atomwärme genannt und beträgt, bezogen auf die neuern Atomgewichte, im Mittel 6,38. Doch ist sie sür Schwefel und Phosphor 5,4, für Fluor 5, für Silicium 3,8, Vor 2,? und Kohlenstoss 1,8. Über die Ursache dieser Abweichungen sind ver- schiedene Hypothesen ausgesprochen worden. Man hat das Gesetz von der Atomwärme zur gegenseiti- gen Kontrolle der Zahlen, die sür die specifischen Wärmen und Atomgewichte durch Versuche gefun- den worden sind, mit Erfolg angewendet.
Das Gesetz wurde später (1831) von Neumann noch erweitert, indem er fand: Die Atomwärme chemisch ähnlich zusammengesetzter Stoffe geben konstante Zahlen, die jedoch, je nach der Gruppe der Verbin- dungen, verschiedene Werte zeigen;
so z. B. ist die Atomwärme von Magnesium-, Zink-, Kupfer-, Quecksilber- und Bleioxyd 10,93, für Eisen-, Chrom-, Antimon- und Wismutoryd 26,9, für Chlorkalium, Chlornatrium und Chlorsilber 12,75. Kopp hat (1864) das hierher gehörige Material tabellarifch zusammengestellt und dann noch, unter Berücksich- tigung der oben angeführten Ausnahmen zum T. G., das zuletzt angeführte Neumannsche Gesetz wei- ter geführt, indem er allgemeiner zeigte, was früher (1844) Negnault nur für Legierungen dargethan hatte: Die Atomwärmen fester Verbindungen sind gleich der Summe der Atomwärmen ihrer Elemente. Bezüglich der einfachen Gase [* 22] ergab sich, nach Re- gnault, daß bei gleichen Volumen, oder auch bei glei- chen Gewichten (für gleichen Druck und dicselbeTem- peratur) die Atomwärme aller einfachen Gase gleich ist, und zwar für gleiche Gewichte im Mittel 3,4. Dulongs Formel, Formel zur Berechnung der Brennkraft, s. Heizeffekt, absoluter. Dult, Markt, Messe, s. Indult. Dulun, Maß sür Weinberge in Smyrna und Umgebung, eine Fläche von 45 Schritten im Geviert. Duluth (spr. dju-), Hauptstadt des County St. Louis und Einfuhrhafen im nordamerik.
Staate Minnesota am Westcnde des Obern Sees, ist bedeu- tender Eisenbahnknotenpunkt mit (1890) 33115 E. (gegen 3483 im I. 1880), hat ein großes Opern- haus, Börse, 6 Banken und 8 Schulen, ferner Hoch- öfen, Brauereien, Schweinefchlächtereien und Säge- und Mahlmühlen, lebhaften Handel mit Holz, [* 23] Ge- treide, Kohlen, Eifen und Fischen. 1890 kamen über 23 Mill. Vushel Weizen in Duma an. Dulwich (spr. döllitsch), Vorort von London [* 24] (s. d.), in der Grafschaft Surrer), 8 km im S. von der St. Paul-Kathedrale, hat als pai-iiamLnwi'x äivi8ion von Camberwell (1891) 83272, (1881) 61676 E. und ein 1612 von dem Schauspieler Ed. Alleyne gegründetes Dulwich-College mit 600 -700 Schülern, schönem Schulgebäude, bedeuten- dem Grundbesitz, reichen Stipendien und berühmter Gemäldegalerie (mit Bildern von Murillo, Naffael, Rubens, Tcnier, Rembrandt, Poussin und Wouwer- Dulzain, Orgelstimme, s. Dolcan. ^man).
H)?/nl., bei naturwissenschaftlichen Namen Ab- kürzung für Andrö Marie Constant Dumeril (s. d.). Duma (russ.), Rat, sowohl im Sinne einer Be- ratung als der Gesamtheit der Beratenden. Bei den ältesten russ. Fürsten bildeten die Spitzen ihrer Gefolgschaft, die Bojaren, den Rat. Im mos- kauischcn Großfürstentum hieß der Rat LoM-Lkaja äuina, später auch lÜ3.iLil3^3. cluina.. An den Vojaren- rat gelangten alle vom Zaren zu entscheidende Sa- chen aus den Centralbehörden (?ri1iH2). Unter dem Zaren Alexei verlor die Duma allmählich ihre Bedeu- tung, indem der Zar nach seinem Ermessen gewisse ¶