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sich, 1815 zum Kapitän befördert, bei der Befestigung und Verteidigung von Grenoble [* 2] (Fort L'Ecluse) aus. Nach Wiedervereinigung Genfs mit der Schweiz [* 3] trat er in deren Dienste, [* 4] wurde Direktorder Milnär- schule zu Thun, wo auch Napoleon III. unter ihm leine militär. Studien machte, stieg bis 1827 zum Oberst im eidgenössischen Generalstabe, wurde 1831 Chef des Generalstabes und bald darauf Oberst- quartiermeister. Im Okt. 1847 als General an die Spitze des eidgenössischen Heers gegen die Sonder- bundskantone berufen, führte Dufresny den Krieg inner- halb eines Monats zum glücklichen Ende. Er ging hier mit großer Vorsicht und Vedachtsamkeit zu Werke und zeigte gegen die überwundenen Mitbürger eine ebenso kluge als humane Schonung.
Auch 1849 bei der Grenzbesetzung im bad. Ausstände, 1856 beim Ausbruch des Neuenburger Konflikts mit Preußen, [* 5] und 1859 bei der Grcnzbesetzung im Italicnischen Kriege war er wieder zum Oberbe- fehlshaber des eidgenössischen Heers bestimmt. Der gemäßigtkonservativen Partei angehörend, trat er im Großen Nate von Genf [* 6] dem perfönlichen Re- giment Fazys energisch entgegen und wurde 1848 von einem bernischen Wahlkreise in den Nationalrat gewählt. Zuerst als Nationalrat, dann als Stände- rat gehörte er bis 1870 der Bundesversammlung an und wurde mehrmals mit Missionen an Napoleon III. betraut. Auch an dem Abschluß der Genfer Kon- vention (s. d.) 1864 nahm er als Delegierter der Schweiz und Präsident des Kongresses in hervor- ragender Weise Anteil.
Seine letzten Lebensjahre brachte er zurückgezogen, mit mathem. und histor. Studien beschäftigt, auf feinem Landgute in Con- tamines bei Genf zu, wo er starb. Sein Denkmal (Neiterstatue von Lang) zu Genf wurde enthüllt. Ihm zu Ehren wurde die höchste Spitze des Monte- Rosa Dufourfpitze genannt. Auch die «Topogr. Karte der Schweiz» im Maßstab [* 7] 1:100000 (25 Blatt, [* 8] 1842-65),
ein Meisterwerk der neuern Kartographie, trägt seinen Namen. Als Zeugnis seiner gelehrten kriegsgesäuchtlichen Forschungen gilt das"Äsm0irs 8ur 1'ai'tilioris cl68 aneikNZ 6t 8ur celie äu ino^en K.S6" (Par. und Genf 1840). Die neuere Kriegfüh- rung behandeln: «Nsmoi-ial pnur 168 travaux äs ßusrrs» (Genf und Par. 1820),
«Ds 1a fortiüciUion psrmanonts» (2. Aufl., Genf 1854) und «Ooui'8 äs ta.cti(iu6» (2. Aufl. 1851; deutfch von Ttscharner, Zür. 1841). Von seinen mathem. Schriften sind zu nennen: «In8truction 8ur 1s ä688in ä68 rscon- liai88ancL8 mi1it9,ii'68» (Genf 1827),
" (F60in6ti is P6r8p6ctiv6 avso äs8 3.pp1ication8 ü. 1a rsciisroks äs8 0mdre8» (ebd. 1857). Aus feinem Nachlaß erschien: «1^3. camM^ns äu sonclerduncl 6t 168 6V6N6M6M8 äs 1856» (Neuchatel 1875; deutsch Basel [* 9] 1876). -
Vgl. Seun-Barbieux, Das Buch vom General Dufresny (3. Aufl., Lpz. 1886);
Ochsenbein, General Dufresny wern 1881; 3. Aufl. 1886).
Dufrenoy (spr.düfrenöä), Pierre Armand, franz. Mineralog und Geognost, geb. zu Sevran im Depart. Seine-et-Oise, gest. als Generalinspektor der Bergwerke und Di- rektor der kaiserl. Bcrgwerksschule. Er schrieb: «Vo^kFS IU6t9.Il!II'AihU6 6N ^.NZl6t6I'r6» (mit Elie de Beaumont, 2. Aufl., 2 Bde. u. 2 Atlanten, 1837- 39), «Nom0ii-68 pour 86rvir 9. uns 663cripti0u ß^owßiqus 66 1a Granes» (mit Beaumont, 4 Bde., 1836-38),
(^xplic^io^ ^6 la. ^arts ^solo^i^ns äs 1a. Francs» (mit Veaumont, 2 Bde., 1841-48), «Iraits compist äs miusralo^is» (3 Bde., 1844- 45; 2. Aufl., 4 Bde. mit Atlas, [* 10] 1856-59). Dufrenoyftt, rhombisches, schwärzlich blei- graues, lebhaft metallglänzendes Mineral von der Zusammensetzung 2 ?d3 ^ ^8283 (22,io Proz. Schwefel, 20,72 Arsen, 57,i8 Blei). [* 11] Es findet sich besonders im Vinnenthal (Oberwallis). Wiser nannte es Vinnit (s. d.). Dufresne (spr. düfrähn), Charles, Sieur Du Cange, daher oft bloß Ducange genannt, franz. Gelehrter, geb. zu Amiens, [* 12] erhielt die erste wissenschaftliche Bildung daselbst im Iesuiten- kollegium, studierte in Orle'ans die Rechte, wurde 1631 Parlamentsadvokat in Paris, [* 13] widmete sich aber bald in seiner Vaterstadt ausschließlich wissenschaft- lichen Studien. In Amiens kaufte er sich 1645 eine königl. Schatzmeistcrstelle, floh aber 1668 vor der Pest nach Paris, wo er starb. In Amiens wurde ihm 1849 ein Denkmal errichtet. Seine beiden Hauptwerke sind: das «6i088arwm aä 8 toi-68 msäias 6t iuümils I9.tiuita.ti8 » (3 Bde., Par. 1678; hg. von den Benediktinern, 6 Bde., ebd. 1733 - 36; Vcned. 1737 und Basel 1762) und das «A1o889.1'iuni 3,ä 8ci'ipt0lS8 msäias 6t illilNIHS Ara6citati8n (2 Bde., Lyon [* 14] 1688). Supplemente zu dem erstern Werke lieferte der Benediktiner Carpen- tier (4 Bde., ebd. 1766) und einen Auszug daraus u. d. T. »6i0883.rinin maiiuals aä 8ci'ipt0rs8 sto." besorgte Adelung (6 Bde., Halle [* 15] 1772-84). Eine neue Ausgabe mit den Zusätzen des Genannten sowie anderer besorgte Henschel (7 Bde., Par. 1840 -50), Diefenbach ein «8uppi6in6iituin» (Franks. 1857 u. 1867). Eine neue Ausgabe des ganzen Werkes mit den Supplementen ist von L. Favre veranstaltet worden (Niort 1882-88). Durch beide Werke hat sich Dufresny um das Studium der Geschichte des Mittelalters und insbesondere um das der Diplomatik ein ausgezeichnetes Verdienst erworben. Unter seinen histor. Werken sind die «ll^toirs äe I'sinpii'6 äs 00ll8t3.lltill0p1s 80U3 168 Sinpsrsurg kr9.llha,i8» (Par. 1657) und die «Il^toria, L^antina» (ebd. 1680) hervorzuheben. Wertvoll sind auch seine Ausgaben d.'s Ioannes Cinnamus (ebd. 1670),
des Zouaras (2 Bde., ebd. 1686) und des «lüln-ouieou ra,8Cüg.l6') (hg. von Baluze, ebd. 1689; Vened. 1729). 1869 veröffentlichteNey D.s noch ungcdrucktes Werk »D63 pi'inci^Hut68 ä'outi-s-msru u. d. T. «1^68 la.- mili68 ä'0utr6-in6r)). -
Vgl. Hardouin, N88ai 8iir 1a vis 6t 8ur 168 0UVlH^68 äs lÜQ3.ri63 I)uli'63Q6 Du c^HUFs (1849);
Feugöre, ^tuäs 8U1' Du 0^11^6 (1852; im «»Inurniii äs 1'Iii8truc:ti0ii pudii^us").
Dufresny (spr.düfränih), Charles de la Riviöre, franz. Lustfpieldichter, geb. 1654 zu Paris, war ein Großenkel der unter dem Namen I.a dsii^Hi-äitiiers ä'^.n6t bekannten Geliebten Heinrichs IV. Dieser Um- stand verschaffte ihm die Protektion Ludwigs XIV.; er ward königl. Kammerdiener und später Aufseher der königl. Gärten. Hier führte er zuerst den engl. Geschmack ein. Leichtsinnig und verschwenderisch, verkaufte er seine Stellen für eine mäßige Summe, später auch eine Leibrente von 3000 Livres. Mit Regnard, der ihn weit überragte, arbeitete er sodann für das Theater. [* 16] Die Entwicklungen semer Stücke sind meist schwach, der Witz oft matt; doch gehören immerhin seine Lustspiele, namentlich «1^68pi-it äs coQtraäictioQ», «D6 cloudis vsuva^s», «Ds mai-igAs tait st rompu», zu den bessern Konversationsstücken der Franzosen. Dufresny erhielt 1710 durch eine neue Gunst des Königs das Privilegium für den «Nsrours 37* ¶