Quell-557
TitelMaharadscha ist ein Nachkomme von Rahtor Radschput, König von Kanaudsch, der 1459 die Stadt Dschidda gründete.
Man Singh unterstützte 1804 den Mahrattenfürsten
Holkar; doch kam zwischen ihm und der engl. Regierung ein
Vertrag
zu stande, in welchem er sich unter den Schutz der letztern stellte und ihr hierfür den bis dahin an den
Sindhia der Mahratten bezahlten
Tribut entrichtete (108000 Rupien, später ermäßigt auf 98000 Rupien, nach damaligem Werte 188604
M., nach jetzigem Werte 132880 M.). Das von ihm unter dem
Namen der Dschodhpurlegion zu dem engl.-ind.
Heere gestellte Kontingent
von 1500 Reitern nahm 1857 an der
Sipahi-Empörung Anteil, wurde aufgelöst und an seine
Stelle trat ein
anderes Hilfskorps unter dem
NamenErinpura Irregular Force. Die Staatseinkünfte betragen jährlich ungefähr 40 Lakh Rupien
(nach jetzigem Werte 5423672 M.). –
2) Hauptstadt des
Staates, unter 26°17' nördl.
Br. und 73°4' östl. L., am Rande einer waldigen, aber
zugleich angebauten Ebene und am Südende eines 37 km langen Höhenzugs gelegen und von der Citadelle mit dem Residenzpalast
überragt, hat einige schöne
Tempel,
[* 2] eine in den Fels gehauene Schatzkammer und (1891) 61849 E. Eine neue Wasserleitung
[* 3] liefert
jetzt gutes Wasser. Etwa 60 km im SSO. von ihr, an dem Knotenpunkt von zwei großen Handelsstraßen,
liegt die Stadt Pali, der Hauptmarkt von West-Radschputana, mit 50000 E., Krongut des
Maharadscha, das jährlich 204295 M.
Zolleinkünfte bringt.
(El-) oder Dscháuf (d. h. Einsenkung),
Name verschiedener Landschaften
Arabiens.
Die eine liegt an der Südostgrenze
von
Jemen, im
NO. von Sana, wo sich zahlreiche himjaritische Ruinen befinden.
Das bekannteste Dschôf liegt
mitten in der großen Centralwüste, am Südostende des
Wadi-Sirhan, und ist eine sehr fruchtbare
Oase in 500 m Höhe zwischen
dem
Dschebel-Schammar und dem Hauran mit der Stadt Dschof-Amir.
Oase in der
Sahara, nördlich von
Fessan, zu dem es politisch gehört, 2000 qkm groß,
von denen höchstens 100 qkm nutzbar, ist rings von Hügeln (200 m) umgeben und wird durch eine von N. nach S. gehende Bergkette
in zwei gleiche
Teile zerlegt. Die 6000 E. sind
Araber und
Berber; diesen gehört die
Oase, jene können die
Palmen
[* 4] darin erwerben.
DerBoden läßt viel Getreide,
[* 5]
Datteln und
Südfrüchte gedeihen; die Bewohner sind daher keine Kaufleute.
Hauptstadt mit einem Drittel der Gesamtbevölkerung ist
Sokna; östlich
Hon und die «heilige» Stadt
Wadan.
(Djohor), Malaienstaat im südlichsten
Teil der Malaiischen Halbinsel von der brit. Besitzung
Malaka bis zum
KapRomania. Der Beherrscher führt den
TitelSultan und hat 1885 einen Freundschaftsvertrag mit England geschlossen.
Das
Reich Dschohor (kein engl. Schutzstaat im eigentlichen
Sinne) war eine
Kolonie von
Malaka und früher, namentlich bevor die
Holländer
den Portugiesen
Malaka entrissen (1641),
weit mächtiger und umfangreicher als gegenwärtig, da auch alle
zwischen der Halbinsel,
Banka und
Borneo gelegenen
Inseln, so auch
Singapur,
[* 6] zu ihm gehörten. – Der Hauptort Dschohor, Residenz
des
Sultans, an der Südküste gelegen, ist klein, ärmlich und schwach bevölkert.
(Djocjakarta), der zweitgrößte niederländ. Vasallenstaat, mit
einem
Sultan an derSpitze, auf der
Insel Java, nördlich von der Residentschaft Kadu und einem
Teil des
niederländ. Vasallenstaates
Surakarta, östlich von letzterm, südlich von dem
Indischen Ocean und westlich von der Residentschaft
Bagelen begrenzt, hat 3089 qkm, (1891) 744871 E., darunter 2097 Europäer und 4279
Chinesen. Dschokschakarta, im allgemeinen fruchtbar,
erstreckt sich von den
Vulkanen Merbabu und Merapi wellenförmig gegen
Süden zum
Meere und erhebt sich
nur stellenweise in Hügelketten.
Kaffee, Zucker,
[* 7] Indigo
[* 8] und
Tabak
[* 9] sind die wichtigsten Kulturgewächse. – Dschokschakarta bildete noch bis zur Mitte des 18. Jahrh.
die westl. Hälfte des mächtigen
Reichs Mataram in Centraljava. Die Regierung der Niederländisch-Ostindischen Compagnie
trennte dieses von dem sog.
Kaiser von Java beherrschte
Reich in das Kaiserreich
Surakarta und das Sultanat Dschokschakarta 1812,
während der Zwischenregierung der Engländer, wurde von
SirStamford Raffles ein
Traktat mit dem
Kaiser von
Surakarta und dem
Sultan von Dschokschakarta geschlossen, wobei beide Fürsten einenTeil ihres Gebietes an die Engländer abtreten mußten.
Eine noch beträchtlichere
Abtretung wurde nach Beendigung des
Krieges 1825–30 von der niederländ. Regierung aufgelegt.
Dschokschakarta verlor die Residentschaften
Bagelen und
Banjumas. Gegenwärtig sind beide Fürstentümer in administrativer Hinsicht nichts
als Residentschaften von Java, deren Beherrscher gegen bedeutende Jahrgelder auch die Jurisdiktion und
die Ausübung der Polizei an die niederländ. Regierung abgetreten haben. – Der Hauptort
Dschokschakarta, Sitz des
Sultans und des niederländ. Residenten, liegt in anmutiger Gegend unweit der
Küste, hat (1891) 57545 E., starke
Garnison und ist durch Eisenbahnen mit
Surabaja, Samarang und dem
Hafen Tjelatjap verbunden.
(Dschaulān), die östlich vom
Tiberias-See und dem
Jordan gelegene vulkanische Landschaft
zwischen dem Jarmuk im S., dem Nahr el-Allān im O. und dem Hermon im N. Im Alten
Testament ist sie das Gebiet der aramäischen
Stämme Gesur und Maëcha (Maacha), der entsprechende
Name Golan eignet aber einer Stadt, nach der später, z.B. schon
von Josephus, die Landschaft
Gaulanitis genannt wird. Sie hatte ihre größte Blütezeit vom 2. bis 7. Jahrh. unter
der Herrschaft der christl. Ghassanidenkönige, die die
Statthalter der
Cäsaren über die Araberstämme waren. Gegenwärtig
ist der nördl.
Teil des Dscholan Weidegrund der
Beduinen, während nur in dem kleinern südl.
Teile seßhafte
Bauern wohnen. Um el-Kunētra sind seit 1878
Tscherkessen aus der europ.
Türkei
[* 10] angesiedelt.
Dschunke (von dschuen im Hochchinesischen, nach der Mundart von Kanton
[* 11] dschonk, d. h.
Schiff),
[* 12] ein chines. Fahrzeug aus der Kindheit der Schiffsbaukunst.
Die größern Dschonke haben 4–500 t
Gehalt, drei
Masten ohne Verlängerungen
(Stengen)
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