Kara-554 manien ernannt, empörte sich aber nach dem
Tode Mohammeds (1481) gegen seinen
Bruder und eroberte
Brussa, wo er zum
Sultan ausgerufen wurde. Kurz nachher von
Bajazets Feldherrn geschlagen, floh er nach
Ägypten,
[* 2] gewann daselbst neue
Anhänger
und nahm den Kampf gegen seinen
Bruder wieder auf. Von neuem geschlagen, flüchtete er zu dem Großmeister
der Johanniter d'Aubusson nach Rhodus, der ihm gastfreie
Aufnahme gewährte, aber, da er für das Leben D.s fürchtete, beschloß,
ihn auf eine der
Komtureien des
Ordens nach
Frankreich zu schicken. Zugleich schloß er mit Dschem einen
Vertrag, kraft
dessen, wenn er zur Regierung käme, alle Häfen des türk.
Reichs den Flotten des
Ordens geöffnet, alle
Jahre 300
Christen ohne
Lösegeld freigegeben und dem
Orden
[* 3] 150000
Goldgulden als Entgelt für gehabte Unkosten bezahlt werden
sollten.
Kurze Zeit nachher aber, als Dschem bereits in
Frankreich war, ging der Großmeister auch mit
Bajazet einen
Vertrag ein,
durch
den derOrden sich verpflichtete, gegen verschiedene
Vorteile Dschem in lebenslänglicher Gefangenschaft zu halten. Infolgedessen
blieb Dschem in mehr oder weniger strengem Gewahrsam teils des
Ordens, teils des Königs von
Frankreich, teils des Papstes, dem
er 1489 übergeben war, bis er einem ihm wahrscheinlich aufBajazetsAntrag und auf des Papstes
Alexander VI.
Befehl beigebrachten
Gift erlag. war ein hervorragender Dichter und Redner. Seine Gedichte sind in einem (noch
nicht gedruckten)
Diwan gesammelt, woraus
Hammer-Purgstall in seiner «Geschichte der osman.
Dichtkunst» (4 Bde.,
Pest 1836–38)
interessante
Proben mitgeteilt hat. –
Vgl. Thuasne,Dschem-Sultan, filsde Mohammed II, frère de BayezidII (Par. 1892).
ein mythischer König von
Iran in der pers. Sage, ist der
Yima khschaeta (Jima der Glänzende) des
Avesta,
der im goldenen Zeitalter herrschte und eine auserlesene Anzahl von
Menschen undTieren in seinem
«Vara»
(einer mythischen
Burg) vor dem
Untergang durch Kälte und Schnee,
[* 5] wie
Noahvor derSintflut, rettete.
verderbt aus
Dschamschēd-dschī Dschīdschībha'ī (s. d.). ^[= (engl. Sir Jamshedji Jijiboy), ein sehr reicher Parsi-Kaufmann zu Bombay, daselbst geb. 15. ...]
(Djenne), Stadt in
Afrika,
[* 6] s.
Massina. ^[= Reich im westl. Sudan in Nordwestafrika, am obern Niger, zwischen Timbuktu und dem Reich Wassulu, ...]
ursprünglich ein Hohlmaß von 205,714 l
Inhalt, jetzt eine Gewichtsgröße in
Sansibar,
[* 8] und zwar, je nach
den Waren, von verschiedener
Schwere: beiKauris == 349,8 engl. Handelspfund == 158,667 kg, bei ungeschältem
Reis == 285 engl. Handelspfund == 129,274 kg, bei geschältem
Reis == 390 engl. Handelspfund == 176,901 kg.
Pascha,Ahmed, türk.
General und Staatsmann, wurde 1850 in
Syrien geboren und besuchte 1860–64 die
Kadettenanstalt zu Kuleli am
Bosporus,
[* 9] 1864–69 die
Kriegsschule zu Pancaldi bei
Pera. Darauf wurde er zum
Adjutanten des
SultansAbd ul-Asis ernannt und schrieb in dieser Zeit eine «Geschichte des türk.
Militärwesens» (franz.
Übersetzung«État militaire ottoman depuis la fondation de l'Empire jusqu'ànos jours», Par. 1882), durch die er seinen Ruf als Militärschriftsteller
begründete.
Bald darauf wurde er zum Bataillonschef befördert und dem in
Syrien stationierten 5.
Armeekorps zugeteilt.
In dem Russisch-Türkischen
Kriege 1877-78 wurde unter Dschewad Paschas Leitung
Schumla neu befestigt und Dschewad Pascha zum Generalstabschef der dortigen
Truppen ernannt
und zum
Oberstlieutenant befördert. Am Friedenskongreß beteiligte er sich als Mitglied der internationalen
Kommission zur Feststellung der Grenzen.
[* 10] 1884 wurde Dschewad Pascha Brigadegeneral und türk.
Bevollmächtigter in
Montenegro,
[* 11] wo er 4 ½ Jahre blieb und viel dazu beitrug, die
Beziehungen beider
Staaten zu verbessern.
Nach seiner Rückkehr wurde Dschewad Pascha zum
Inspecteurmilitaire ernannt. Bei
Ausbruch derUnruhen in
Kreta (1889)
wurde er Generalstabschef der zur Unterdrückung derselben abgesandten
Truppen und interimistischer Gouverneur. Als solcher
stellte er die Ruhe wieder her und wurde 1890 zum Muschir erhoben. Sept. 1891 nach dem
Sturz Kiamil Paschas ernannte ihn der
Sultan zum Großvezier. Dschewad Pascha gilt als ein dem Fortschritt geneigter Mann und
ausgezeichneter
Diplomat.
(engl. Jhansi), oder vollständiger DschhansiNaoabad, Hauptort des gleichnamigen
Distrikts der gleichnamigen Division (12906 qkm, [1891] 1000457 E.) in der indobrit.
Lieutenantgouverneurschaft der sog.
Nordwestprovinzen, unter 25° 28' nördl.
Br. und 78° 37' östl. L., mit (1881) 2473 E., inmitten einer
wilden und felsigen Gegend, ist während der
Überschwemmungen des Betowa von den nächsten brit. Orten
ganz abgeschnitten.
oder
Dschedda, Seestadt im türk.-arab. Wilajet Hedschas, 95 km im W. von Mekka, dessen
Hafen sie ist, der
wichtigste Platz am
RotenMeere, streckt sich über 1 km weit am Rande einer völligen Wüste hin, hat
breite, luftige
Straßen mit hohen, gutgebauten Häusern aus
Korallen- oder Madreporenkalk, zahlreichen
Minarets und offenen
und bedeckten
Bazaren, die zu den besten des
Orients gehören. Die Vorstädte bestehen nur aus elenden Beduinenhütten. Die
Einfahrt durch die drei Eingänge in den von kleinen
Korallenbänken erfüllten
Hafen ist nicht ohne Gefahr. Die
Stadt hat keine Gärten, keine eigenen Ausfuhrartikel, kein
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