553 vorwiegendsten
Quellen der arab. Lexikographie benutzt worden ist. Es wurde wiederholt glossiert und kommentiert,
auch
Auszüge hat man daraus angefertigt. Es wurde auch ins
Persische (von Abul Fadl Mohammed ibn Omar Dschemâl, Kalkutta
[* 2] 1812–14; 2. Ausg. 1832) wie ins
Türkische (von
Mustafa Wankûli, Konstant. 1728; weitere
Ausgaben 1758, 1802 u.ö.)
übersetzt.
Aber auch in polemischen
Schriften hat man versucht,
Irrtümer des Dschansi nachzuweisen und zu verbessern (vgl. Goldziher,
Beiträge zur Geschichte der Sprachgelehrsamkeit bei den
Arabern, 2. Heft,
Wien
[* 3] 1872).
Von dem arab.
Texte, welchen der holländ.
Gelehrte Everh.
Scheid herauszugeben beabsichtigte (es erschien aber nur der 1.
Teil, Harderwyck 1776),
sind im
Orient wiederholt
Ausgaben erschienen, z.B.
1) Distrikt der Division
Allahabad der indobrit. Lieutenantgouverneurschaft der sog. Nordwestprovinzen, mit 4024 qkm
und (1881) 1209663 E., zwischen 25°44' und 26°12' nördl.
Br., und 82°10' und 83°8' östl. L., gegen NW. von Oudh,
gegen
NO. von dem Distrikt Asamgarh, gegen O. von
Ghasipur und gegen S. von
Benares und
Allahabad begrenzt. Dschaunpur besteht allergrößtenteils
aus niedrigem, in mittlerer
Erhebung in nur 80 m Höhe gelegenem und nur in seinem südwestlichsten
Teile
stellenweise bis gegen 100 m sich erhebendem Flachlande. Hauptflüsse daselbst sind der Gumti, Sai und Barna. Der
Boden ist
fruchtbar und gut bebaut. –
2) Hauptstadt des Distrikts, 25°41,5' nördl.
Br., 82°43,5' östl. L., wird von dem
Flusse Gumti, der
daselbst schiffbar ist, in zwei
Teile, einen größern auf dem linken und einen kleinern auf dem rechten Ufer, getrennt, die
durch die alte
Brücke
[* 6]
Akbars verbunden sind. Dschaunpur hat (1891) 42819 E., darunter 25978
Hindu, 16771 Mohammedaner, 70
Christen,
ein
Fort, ein 800 m im
Umfange haltendes, angeblich 1370 von Firos Schāh Tughlak, dem türk.
Herrscher von Dehli, errichtetes massives Bauwerk aus
Stein, welches in neuerer Zeit als Gefängnis benutzt wurde, und im
Osten der Stadt eine sehr große, auffallend schön gebaute Moschee und in deren Nähe eine zweite, aber kleinere Moschee
in ähnlichem
Baustile.
Dscherba,
Insel an der
Küste von
Tunis
[* 7] im
Meerbusen von Gabes, vom Festlande durch eine, an der schmalsten
Stelle nur 500 m breite, seichte
Meerenge getrennt, hat 1050 qkm, 40000 E. (meist der wahhabitischen Sekte angehörende
Berber),
Fabrikation von seidenen und wollenen
Stoffen, Fischfang,
Ackerbau und erzeugt ausgezeichnete Weintrauben,
Pfirsiche,
Feigen,
Datteln, Granatäpfel,
Mandeln und
Ölbäume. Hauptstadt ist
Humt Suk («der Markt», arab.
Suk) mit 3000 E., darunter
viele
Juden, die allein auf der
Insel in regelmäßigen Häuservierteln wohnen. – Dschebado ist das schon den Alten bekannte
Meninx,
die
Insel der Lotophagen, von deren alter Hauptstadt
Meninx noch Reste vorhanden sind. Seit 1881 ist Dschebado von
den
Franzosen besetzt.
ed-dînRûmi, der größte mystische Dichter der
Perser, wurde in
Balch 1207 geboren. Sein
Vater, ein ausgezeichneter
Lehrer der
Philosophie und des
Rechts, von dort vertrieben, wanderte nach
Koma in
Kleinasien aus, wo ihm nach seinem
Tode (1231)
sein Sohn als
Lehrer nachfolgte. Hier wirkte letzterer bis zu seinem erfolgten
Tode in ununterbrochener
Thätigkeit, versammelte einen großen
Kreis
[* 8] von
Schülern um sich und wurde der
Stifter der Mewlewi (pers. Moulewi), des angesehensten
Ordens der
Derwische.
Der im ganzen mohammed.
Orient weitverbreitete Ruhm des Dschelâl gründet sich auf seinen
«Diwan» oder die Sammlung seiner lyrischen
Gedichte, die zu den schwungvollsten und ideenreichsten der orient.
Poesie gehören. Eine Auswahl gab
Rosenzweig
(Wien 1838) in
Text und
Übersetzung heraus. Noch berühmter aber ist sein «Mesnewi», d. h.
das in Reimpaaren verfaßte Gedicht, ein
Name, der vorzugsweise sehr vielen in ähnlicher Form verfaßten Gedichten beigelegt
wurde. Dieses Werk, welches seine Vorbilder, die «Hadika»
(Ziergarten) des Senaji (gest. 1150) und das «Esrarname»
(Buch der Geheimnisse) des Ferid ed-din
Attar (gest. 1229) übertrifft, enthält in sechs
Büchern 40000 Distichen und ist durchweg
moralischen und ascetischen, allegorischen und mystischen
Inhalts, sodaß
Lehren
[* 9] und Betrachtungen mit Legenden und Erzählungen
abwechseln.
Der gebildete
Perser sieht in diesem Gedichte die höchste Vollendung eines Erbauungsbuchs, ein Werk,
dessen
Aufnahme in Seele und
Geist ihn sicher der höchsten Seligkeit, nämlich dem Einswerden mit der Gottheit entgegenführt
und ihm als das Produkt höherer, unmittelbarer Gottesweihe erscheint. Vom orient. Standpunkt aus betrachtet, gehört das
«Mesnewi» zu den bedeutsamsten Schöpfungen des mohammed.
Geistes, wenn auch der
Abendländer an
Gedanken und Form vieles auszusetzen findet. Eine vollständige
Ausgabe des «Mesnewi»
mit türk.
Übersetzung und Kommentar erschien in
Bulak (6 Bde., 1835–36), eine andere in
Konstantinopel
[* 10] (7 Bde., 1872), mehrere
in
Indien
(Bombay
[* 11] 1847, Dehli 1863, Lakhnau 1865); eine
Übersetzung des 1.
Buches lieferte G.
Rosen (Mesnewi
oder Doppelverse, Lpz. 1849) und Redhouse (The Mesnewi of Mewlānā Jelālu ‚d-din Muhammed,Er-Rūmī, Lond. 1881), der auch die
Übersetzung einer 1353 verfaßten
Biographie D.s von einem
Schüler seines Enkels giebt.
–
El-, Flecken im östl.
Tunesien, zwischen
Susa und
Sfaks, mit etwa 1000 E. Mitten zwischen zahlreichen Ruinen
aus der röm. Kaiserzeit erhebt sich das in vielen
Teilen sehr gut erhaltene
Amphitheater in vier übereinander aufsteigenden
Bogenreihen, fast von gleicherGröße wie das
Kolosseum
[* 13] zu
Rom.
[* 14]
Die große
Achse mißt 149, die kleine 124,
die Höhe mehr als 30 m.
Kara-554 manien ernannt, empörte sich aber nach dem Tode Mohammeds (1481) gegen seinen Bruder und eroberte Brussa, wo er zum
Sultan ausgerufen wurde. Kurz nachher von Bajazets Feldherrn geschlagen, floh er nach Ägypten,
[* 16] gewann daselbst neue Anhänger
und nahm den Kampf gegen seinen Bruder wieder auf. Von neuem geschlagen, flüchtete er zu dem Großmeister
der Johanniter d'Aubusson nach Rhodus, der ihm gastfreie Aufnahme gewährte, aber, da er für das Leben D.s fürchtete, beschloß,
ihn auf eine der Komtureien des Ordens nach Frankreich zu schicken. Zugleich schloß er mit Dschem einen Vertrag, kraft
dessen, wenn er zur Regierung käme, alle Häfen des türk. Reichs den Flotten des Ordens geöffnet, alle
Jahre 300 Christen ohne Lösegeld freigegeben und dem Orden
[* 17] 150000 Goldgulden als Entgelt für gehabte Unkosten bezahlt werden
sollten.
Kurze Zeit nachher aber, als Dschem bereits in Frankreich war, ging der Großmeister auch mit Bajazet einen Vertrag ein,
durch den derOrden sich verpflichtete, gegen verschiedene Vorteile Dschem in lebenslänglicher Gefangenschaft zu halten. Infolgedessen
blieb Dschem in mehr oder weniger strengem Gewahrsam teils des Ordens, teils des Königs von Frankreich, teils des Papstes, dem
er 1489 übergeben war, bis er einem ihm wahrscheinlich auf BajazetsAntrag und auf des Papstes
Alexander VI. Befehl beigebrachten Gift erlag. war ein hervorragender Dichter und Redner. Seine Gedichte sind in einem (noch
nicht gedruckten) Diwan gesammelt, woraus Hammer-Purgstall in seiner «Geschichte der osman. Dichtkunst» (4 Bde., Pest 1836–38)
interessante Proben mitgeteilt hat. –
Vgl. Thuasne, Dschem-Sultan, filsde Mohammed II, frère de BayezidII (Par. 1892).