dunkelschieferblau, Flügel und
Schwanz blau gesäumt. Die Länge beträgt 19‒20 cm. Man bringt diese
Vögel
[* 2] aus
Italien,
[* 3] Tirol
[* 4] u. s. w. häufig in den
Handel.
Die meisten Drossel des
Handels sind jung aus dem
Neste geraubt und aufgefüttert; alt eingefangene sind schwer einzugewöhnen,
singen jedoch bei weitem schöner. Preis je nach Art und Kunstfertigkeit 6‒20 M., vorzügliche Sänger
bis 75 M.
Alle Drossel gehören zu den beliebten
Stubenvögeln; sie sind kräftig und ausdauernd, müssen aber trotzdem vorsichtig
behandelt, in der Mauser gut verpflegt und namentlich wechselreich ernährt werden, dann dauern sie viele Jahre vortrefflich
aus.
Jede Drossel ist einzeln im besonders eingerichteten Drosselkäfig (s.
Vogelbauer) zu halten, des
Gesanges wie der Unverträglichkeit wegen. Für den Gesellschaftskäfig eignen sie sich nur, wenn
derselbe recht groß und mit Strauchwerk reich ausgestattet ist. Als Futter giebt man ein Gemenge von geriebener Moorrübe,
aufgeweichtem und tüchtig ausgedrücktem
Weißbrot, Eierbrot, gehacktem Fleisch,
Ei
[* 5] und
Ameiseneier. DazuFrüchte,
wie die Jahreszeit sie bringt. Weniger umständlich ist es, wenn man eins der vielen von den Vogelhändlern in den
Handel
gebrachten Dauerfutter anwendet, unter welchen das von G.
Voß in Köln
[* 6] bereitete sich durch vorzügliche Mischung auszeichnet.
Mehrere Drossel sind in der Gefangenschaft gezüchtet.
oder
Drosselvenen
(Venae jugulares), die zwei großen, an beiden Seiten des vordern
Halses herablaufenden und sich innerhalb der
Brust in die
Hohladern einsenkenden Venenstämme. Jede dieser Drosseladern zerfällt in eine
tiefer liegende (interna) und oberflächliche (externa), von denen die erstere das
Blut aus dem Innern des Schädels (insbesondere
aus dem
Gehirn),
[* 7] die letztere mehr aus den äußern
Teilen, beziehentlich dem
Gesicht,
[* 8] herabführt. Bei
Umschnürung des
Halses (Drosselung) schwellen sie an, und das in ihren Zweigen zurückgehaltene
Blut färbt das
Gesicht blaurot
und bewirkt gefährliche Blutanhäufung im
Gehirn: daher ihr
Name (jugulare, erdrosseln).
Bei blutarmen
Personen entsteht in den Drosseladern ein sehr charakteristisches
Geräusch, das sog. Nonnensausen
oder Nonnengeräusch; auch giebt ihr Gefülltsein, Pulsieren u. s. w. wichtige Zeichen bei
Herz- und
Lungenkrankheiten ab.
Ihre Verletzung ist, besonders bei
Operationen am
Halse, sehr gefährlich, nicht bloß wegen des
heftigen und so unmittelbar aus dem
Gehirn kommenden Blutverlustes, sondern auch deshalb, weil sehr leicht, wenn der Verletzte
Atem einzieht, durch die offene untere Hälfte der
Venen Luft hereindringt, die rasch ins
Herz gelangend,
augenblicklich töten kann. (S.
Tafel: Die
Blutgefäße des
Menschen,
[* 1]
Fig. Ⅱ, 34.)
[* 1] eine Vorrichtung zur
Veränderung des freien Durchströmungsquerschnitts in Rohrleitungen für
Dampf
[* 9] (seltener für Luft und Wasser). Zum vollständigen Absperren ist die Drosselklappe nicht verwendbar,
da infolge ihrer eigentümlichen Konstruktion ein absolut dampfdichter
Schluß mittels derselben nicht zu erreichen ist. Wie
die nachstehende Abbildung zeigt, besteht die Vorrichtung aus
einem ausgedrehten cylindrischen Gehäuse b, das zum Einschalten
in die Rohrleitung mit Anschlußflanschen versehen ist und im Innern eine flache elliptische Scheibe
k, die eigentliche Drosselklappe, trägt, die durch eine mittels
Stopfbüchse
[* 10] dampfdicht nach außen geführte
Welle a mit dem Hebel
[* 11] h
um ihre kleine
Achse drehbar ist. Da der Dampfdruck auf beide Hälften der Scheibe k gleich ist, heben sich die auf die letztere
ausgeübten Drehwirkungen auf, und es ist zum Zweck der Verstellung nur die schwache Reibung
[* 12] der
Stopfbüchse
zu überwinden. Die häufigste Anwendung fand die Drosselklappe zur
Regulierung des
Ganges einer Dampfmaschine
[* 13] (s. d.). Moderne Dampfmaschinen
[* 14] werden durch Drosselklappe nicht mehr reguliert; dagegen finden besonders für kleine
Maschinen demselben Zwecke wie die Drosselklappe dienende
Drosselventile oft Anwendung, insbesondere das Universaldrosselventil von Schäffer & Budenberg,
Magdeburg-Buckau.
Stadt im
Kreis
[* 17] Weststernberg des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 18] 25 km von
Frankfurt, an der zur Warthe gehenden
Lenze und an der
Nebenlinie Reppen-Zielenzig-Meseritz-Rokiétnice der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 19] ist Sitz des Landratsamts
des Kreises Weststernberg und eines Amtsgerichts (Landgericht
Frankfurta. d. O.), hat (1890) 5058 E., darunter 71 Katholiken
und 33 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph;
[* 20] seit 1864 ein Lehrerseminar sowie eine Präparandenanstalt;
Wollspinnerei,
Tuch- und Maschinenfabrikation, zwei Dampfmahlmühlen und
Ackerbau. Die ehemaligen
Sümpfe der Umgegend sind jetzt in Wiesen
mit Torfstichen und in Gärten verwandelt. In der Nähe bedeutende Braunkohlenlager.
Georg, neugriech. Dichter, geb. 9. (21.) Dez. 1859 zu
Athen,
[* 21] studierte die
Rechte, widmete sich aber seit 1880 ganz
der schönen Litteratur. Er lebte 1886‒88 in
Deutschland und erwarb 1888 die illustrierte Wochenschrift
«Hestia».
[* 22] Er veröffentlichte
fünf lyrische Sammlungen: «Spinnengewebe» (1880),
«Erzählungen
und
Erinnerungen» (1886). Was seinen Werken eine bleibende
Stelle sichert, ist die anmutige Einfachheit der
Sprache
[* 23] und die
ungeschminkte Wahrheit der Empfindung. Manches («Land und
Leute in Nord-Euböa», 1874, die Novelle
«Amaryllis» in
«Hellen. Erzählungen»,
Halle
[* 24] 1887) übertrug A.
Boltz ins Deutsche.
[* 25] –
Vgl. Marquis de Queux de St. Hilaire,
G. Drossinis in «Le
[* 26] monde poétique» (Par.
1887).
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