durch den Luftstrom nebelartig zerstäubt. In verbesserter Form ist der Drohung mit dem
Gefäß
[* 2] verbunden, und an die
Stelle der
Lunge
[* 3] tritt ein kleiner Gummiball. Der Drohung wird zum Zerstäuben wohlriechender Essenzen oder Carbollösungen
in
Krankenzimmern, ferner zum Besprengen der Zimmerpflanzen
[* 4] und zur gleichmäßigen Verteilung flüssiger Insektenvertilgungsmittel
auf
Pflanzen benutzt. (S.
Tafel: Gartengeräte,
[* 1]
Fig. 21.)
Lam., Pflanzengattung aus der Familie der Droseraceen (s. d.)
mit nur einer Art, die in
Spanien
[* 5] vorkommt, Drosophýllum lusitanicum Linh. (S.
Tafel:
Insektenfressende Pflanzen,
[* 1]
Fig. 5.) Sie gehört
zu den sog.
Insektenfressenden Pflanzen (s. d.) und ähnelt sehr den
Arten der Gattung Drosera (s.
Sonnentau), nur
haben ihre etwas größern gelben
Blüten mehr
Staubgefäße,
[* 6] etwa 10‒20. Sie hat einen strauchförmigen Wuchs, doch bleibt
der
Stamm niedrig, die
Blätter sind lang und von linealer Form und wie bei den Drosera von zahlreichen
Drüsen besetzt.
(Turdus), der
Name einer zu den eigentlichen
Singvögeln gehörigen Vogelgattung, welche sich dadurch auszeichnet,
daß der Lauf länger als die Mittelzehe und die Mundspalte höchstens so lang als der Lauf ist. Die Nasenlöcher sind der
Schnabelwurzel genähert und eirund;
die Bartborsten einzeln stehend, weder lang noch steif;
der Schnabel
mittelmäßig lang, gerade, mit sanft gebogener Firste;
das Gefieder weich;
die erste Schwungfeder der Flügel ist sehr kurz,
die dritte und vierte am längsten.
Die Drossel bilden eine umfangreiche, über 100
Arten zählende Gattung, deren Mehrzahl Europa,
[* 8] dem gemäßigten
Asien
[* 9] und Nordamerika
[* 10] angehört. Eine kleinere Anzahl ist in dem tropischen
Asien und
Südamerika
[* 11] und in
Afrika
[* 12] zu Hause. Die Drossel halten sich vorzugsweise auf dem Erdboden auf, hüpfen gewandt umher und suchen
ihre Nahrung, die aus
Insekten
[* 13] und deren Larven,
Würmern, Schnecken
[* 14] und
Beeren besteht. Die meisten sind angenehme Sänger,
ja mehrere als solche besonders geschätzt, und viele machen wegen ihres saftigen, wohlschmeckenden Fleisches,
das schon bei den
Römern beliebt war, einen Hauptgegenstand der Jagd für Vogelsteller aus.
Die in
Deutschland
[* 15] heimischen
Arten ziehen meist im Winter nach
S. und nisten bei uns oder noch weiter im N. Das
Nest findet
sich bald niedrig im Gebüsch, bald hoch in
Bäumen, mit fest gewebten Wandungen und bisweilen innen mit
Lehm ausgestrichen. Die
Eier
[* 16] sind blau mit schwarzbraunen Flecken. Die vorzüglichsten
Arten sind: die
Rot-, Bunt-,
Heide- oder
Weindrossel
(TurdusiliacusL.), die auf dem Zuge aus N. oder
NO. im Oktober zu uns kommt, dann weiter nach
S. zieht und in der Mitte des März in großen
Schwärmen nach dem N. zurückkehrt.
Sie ist unter den deutschen Drossel die kleinste, höchstens 23 cm lang, oben olivenbraun, unten weiß mit olivenbraunen
Flecken, an den untern Flügeldeckfedern rostrot, und hat über dem
Auge
[* 17] einen deutlichen hellgelben
Streif, an
beiden Seiten des
Halses einen dunkelgelben Fleck. Die Färbung des Weibchens ist matter. Ihr
Gesang wird im N., wo sie brütet,
sehr geschätzt, weshalb sie auch dort
Norwegische Nachtigall heißt; bei uns aber ist ihr
Gesang nicht
besonders schön, wenn
auch anhaltend. Ihr Fleisch wird unter den Drossel als das vorzüglichste gerühmt.
Die Misteldrossel
(TurdusviscivorusL.), auch Ziemer, Schnarre oder
GroßerKrammetsvogel genannt, ist oben hellolivengrau,
unterseits gelblichweiß und schwarzbraun gefleckt. Nur die Mitte der
Kehle ungefleckt. Die untern Flügeldeckfedern sind
weiß, die obern nebst den drei äußern Schwanzfedern an der
Spitze weiß gesäumt. Sie nistet in
Deutschland überall
und ist unter den deutschen Drossel die größte, meist 28‒29 cm lang. Durch ihre große Vorliebe für den Mistelsamen
wird sie die Verbreiterin dieser Schmarotzerpflanze.
Ihr
Gesang ist anmutig und laut, ihr Fleisch wohlschmeckend. Die
Wacholderdrossel
(TurduspilarisL.), bei uns allgemein als
Ziemer,
Krammetsvogel (s. d.) bekannt, ist auf dem Oberrücken
dunkelbraun, am
Bauche weißlich mit schwarzbraunen Längsflecken, an
Kopf und
Bürzel bläulich aschgrau und auf den Flügeln
ohne Querbinden. Sie brütet in Nordeuropa und zieht im Winter bis nach Nordafrika. Die
Singdrossel
(TurdusmusicusL., s.
Tafel:
Mitteleuropäische
Singvögel Ⅱ,
[* 1]
Fig. 5, beim
ArtikelSingvögel) oder
Zippe (s. d.) ist der vorigen Art
sehr ähnlich.
Die Schwarzdrossel
(TurdusmerulaL.) oder
Amsel (s. d.) gehört unter die größten
Arten; ebenso die
Ringdrossel
(TurdustorquatusL.), auch
Ringamsel,
Schildamsel oder
Schilddrossel genannt. Letztere mißt 28‒30 cm und ist matt braunschwarz gefärbt, mit
weißgrauen Federrändern und an der Oberbrust mit einem großen, ringkragenähnlichen, weißen oder
weißlichen Flecken gezeichnet. Zwar bewohnt sie ganz Europa, ist aber nirgends gemein und namentlich in
Deutschland nicht
häufig. Sie liebt bergige Waldungen und die Mittelgebirge. Ihr
Gesang ist unbedeutend, aber ihr zartes Fleisch geschätzt.
Zu den Drossel werden von vielen Ornithologen auch die
Steindrosseln (Monticola s. Petrocincla) gerechnet,
obgleich sie besser als eigene Gattung betrachtet werden. Zu ihnen gehören zwei als Sänger sehr geschätzte
Arten. Die blaue
Drossel
(Blaudrossel, Monticola cyaneaL.), auch
Blaumerle, Einsamer Spatz genannt, ist ein südl. Gebirgsvogel, der an der
Küste
von
Afrika, in
Griechenland,
[* 18]
Spanien, Oberitalien
[* 19] und
Tirol,
[* 20] selten in der
Schweiz
[* 21] vorkommt und nur auf hohen
Gebirgen einsam wohnt; bloß in der Fortpflanzungszeit lebt er paarweise.
Das Männchen ist an
Kopf,
Hals und
Kehle schön aschblau, himmelblau überlaufen, der Unterrücken ist weiß, der
Bürzel blau
und
Bauch
[* 22] und Seiten rostrot, der
Schwanz rostgelblichrot. Das Weibchen ist braungrau, an der
Kehle mit rostbräunlichen,
schwarz eingefaßten Flecken, Füße und Schnabel sind bei beiden schwarz und die Mundwinkel gelb. Die Länge beträgt 20‒22
cm. Der
Gesang der Männchen ist vortrefflich und anhaltend und gilt überhaupt für einen der schönsten Vogelgesänge; deshalb
sind sie als
Stubenvögel,
[* 23] besonders in
Malta und der
Türkei,
[* 24] sehr geschätzt. DieSteindrossel(MonticolasaxatilisL.), auch
Steinmerle oder
Steinrötel, welche ebenfalls in den
Gebirgen des südl. Europa lebt und nur sehr selten
die schles., böhm. und thüring.
Gebirge besucht, ist gleichfalls als guter Sänger sehr geschätzt, doch kommt ihr
Gesang
dem der vorigen nicht ganz gleich. Sie gehört, wie die blaue Drossel, unter die gelehrigsten
Vögel.
[* 25] Das Männchen ist
¶
mehr
dunkelschieferblau, Flügel und Schwanz blau gesäumt. Die Länge beträgt 19‒20 cm. Man bringt diese Vögel aus Italien,
[* 27] Tirol u. s. w. häufig in den Handel.
Die meisten Drossel des Handels sind jung aus dem Neste geraubt und aufgefüttert; alt eingefangene sind schwer einzugewöhnen,
singen jedoch bei weitem schöner. Preis je nach Art und Kunstfertigkeit 6‒20 M., vorzügliche Sänger
bis 75 M. Alle Drossel gehören zu den beliebten Stubenvögeln; sie sind kräftig und ausdauernd, müssen aber trotzdem vorsichtig
behandelt, in der Mauser gut verpflegt und namentlich wechselreich ernährt werden, dann dauern sie viele Jahre vortrefflich
aus.
Jede Drossel ist einzeln im besonders eingerichteten Drosselkäfig (s.
Vogelbauer) zu halten, des Gesanges wie der Unverträglichkeit wegen. Für den Gesellschaftskäfig eignen sie sich nur, wenn
derselbe recht groß und mit Strauchwerk reich ausgestattet ist. Als Futter giebt man ein Gemenge von geriebener Moorrübe,
aufgeweichtem und tüchtig ausgedrücktem Weißbrot, Eierbrot, gehacktem Fleisch, Ei
[* 28] und Ameiseneier. Dazu Früchte,
wie die Jahreszeit sie bringt. Weniger umständlich ist es, wenn man eins der vielen von den Vogelhändlern in den Handel
gebrachten Dauerfutter anwendet, unter welchen das von G. Voß in Köln
[* 29] bereitete sich durch vorzügliche Mischung auszeichnet.
Mehrere Drossel sind in der Gefangenschaft gezüchtet.