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Oama fand aus seiner Erdumschiffung 1497 die Drosophor, und zwar in großer Menge, auf einer an der Ostküste von Afrika [* 2] gelegenen Insel (Mauritius), welche des- halb als «Schwaneninsel» in die Karte eingetragen wurde, weil die Mannschaft die Drosophor der äußern Ähn- lichkeit wegen Schwan nannte, obschon er keine Schwimmfüße hatte. Den einzigen bekannten Wohn- sitz der Drosophor bildete die genannte Insel, auf der auch die folgenden Seefahrer den Vogel zahlreich antrafen. Alleinnach Verlauf von 125 Jahren nach Aufsindung dieser Insel war der Vogel durch die Menschen be- reits völlig ausgerottet.
Ein von Leguat 1691 auf Rodriguez gefundener Vogel, den dieser Solitaire nannte, ist offenbar ein anderes Tier. Die Drosophor (s. die nachstehende Abbildung) war nach den Beschreibungen der ältern Seefahrer größer als der Schwan, ihr Körper dick und rund, ihr ^^ Schnabel lang und hoch, mit langer Wachshaut am Grunde und mit einer bis unter die Augen reichenden Rachenspalte versehen, der Oberkiefer vorn aufgetrieben und an der Spitze hakenförmig herabgekrümmt. Ihre Füße waren kurz, stark und vierzehig; der Hals zeigte eine kropfartige Vor- ragung, und um den großen Kopf lag eine Haut- falte, in die sie den Kopf zurückziehen tonnte.
Letz- terer war nebst dem Halse nur mit weichem Flaum bedeckt. Die Flügel waren äußerst klein, ohne steife Schwungfedern und daher zum Fliegen [* 3] untauglich. Das Gefieder der war grau, an den Flügeln gelblichgrau: eigentliche Schwanzfedern fehlten. Die schlaffen Federn des Bürzels erschienen gleich- falls grau. Ein ausgestopftes Exemplar existierte noch 1755 in Oxford, [* 4] wurde aber von den Motten zerstört, sodaß nur Kopf und Füße übrigblieben. Außerdem besahen die Museen von Kopenhagen [* 5] und Haarlem [* 6] einige Reste. Viele Knochen [* 7] wurden in letzter Zeit in oberflächlichen Ablagerungen auf Mauritius gefunden. -
Vgl. R. Owen, Nömoir 011 tke voäo (Lond. 1866);
Strickland und Melville, 1k6 voäo anä it8 kinäreä 6tc (ebd. 1848).
Drontheim, norweg. Stadt, s. Throndhjem. [* 8] Drooaenbroeck (spr. -bruk), Jan van, vläm. Dichter(PseudonymIanFerauut), geb. 18.Ian. 1835 zu St. Amands a. d. Schelde, studierte zu Lier unter Jan van Beers, wurde Volksschullehrer, dann Professor an der Musikschule zu Schaarbek bei Brüssel [* 9] und später Bureaubeamter beim Ministe- rium des Innern (Abteilung für Kunst und Wissen- schaft). Seine Gedichte zeigen eine überaus reiche Fülle orient. Versformen, die er zuerst in die nieder- länd. Litteratur brachte. So fchrieb er: «Nakainkn 6Q 6Ka86i6ii» (Gent [* 10] 1866; 2. Aufl. 1887) und die geschätzten Abhandlungen über ausländische Vers- formen: «K1i^tinu8 6n IHin» (Mecheln [* 11] 1883),
«^1- ß6M66Q Ovoröielit äer iu 1i6t ^6ä6ri3.ilä3cli U10Z6- IiM6 V6r8M3.t6N» (Antw. 1874),
«D6 i06p9.88iQZ van 1i6t l^ri6k80ii6 6U I^ti^Q80ii6 Nktium 0P ä6 ^6ä6li3.uä8e1i6 ?062i6» (preisgekrönt, Brüss. 1886). Von seinen Kindergedichten «I)it 2i^n ^omi68ti'3.i6Q» (ebd. 1873) erschien 1884 die 6. Auflage. Droop (Drop), ein Kran, [* 12] s. Schwingkran. Drop (d. h. Tropfen), vor 1826 ein kleines Ge- wicht in Schottland: a,. ^/isUnzesOunce) oder ^25s Pfund (Pound) des alten schott. Troygewichts oder sogenannten Holland. Gewichts von 29,6875 engl. Troygrän ^ 1,9237 3; drosophor der nämliche Bruchteil des alten eigentlichen schott. Gewichts von sehr verschiedener Größe, zwischen I^mal und I^mal der Schwere des vorgedachten Drosophor. Das Drosophor entspricht als Pfundbruchteil der etwas leichtern Drachme oder dem Dram des engl. Handelsgewichts.
Dropacismus (vom grch.äropax, d. h. Pechpflaster), das Fortnehmen der Haare [* 13] mittels eines Pechpflasters bei Kopfgrind u. dgl. Drops (engl.), soviel wie Frucht- bonbons (s. d.). Dropt, Fluh in Frankreich, s. Drot. Droschken, s. Fiaker. Vrosbra. L., Pflanzengattung, s. (Sonnentau. Droferaceen,PflanzenfamiUe aus der Ordnung der Cististoren (s. d.) mit 110 fast sämtlich sumpfliebenden, ausdauern- den, krautartigen Arten in der ganzen gemäßigten und tropischen Zone, mit Ausnahme der Inseln des Stillen Oceans.
Ihre Blätter sind in den meisten Fällen dicht mit Drüsenhaaren besetzt, die eine dicke klebrige Flüssigkeit an ihrer Spitze aus- scheiden. Die Blüten sind zwitterig und bestehen aus einem vier- bis fünf-, seltener achtteiligen Kelch, 5 Blumenblättern, 4-20 Staubgefäßen und einem ein- bis dreifächerigen Fruchtknoten; die Zahl der Griffel ist meist fünf. Die Frucht ist eine Kapsel. Die meisten Drosophor gehören zu den sog. Insektenfressen- den Pflanzen (s. d.). Am bekanntesten sind die Arten der Gattung Vr086i'3. (s. Sonnentau) und die Venus- stiegenfalle, vi0NK69. (s. d.). Drofometer (grch.), soviel wie Taumesser (s drosophor). vrosopkNa. tvntzdris 2^., s. Essigfliege.
Drosophor (grch.), Rafraichisseur oder Staubspritze, Zerstäuber [* 14] von Wasser oder andern Flüssigkeiten, besteht aus zwei durch einen Metall- streifen zufammengehaltenen dünnen Glas- oder Metallröhren, die mit ihren zugefpitzten Enden der- gestalt aufeinander treffen, daß das Ende der wage- rechten Röhre die Öffnung der senkrechten zur Hälfte bedeckt. Stellt man nun letztere in ein Glas [* 15] rnit Flüfsigkeit und bläst durch die wagerechte Röhre, so wird aus der obern Hälfte der senkrechten die Luft entfernt, die Flüssigkeit steigt in die Höhe und wird ¶