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kanal quer durch das Land, letzterer durch das früher als öde Heide berüchtigte Ellcrsfeld. Man hat all- mählich den nur mit kümmerlicher Weide [* 2] bewach- senen Heidcflächen sowie den Torfmooren immer mehr Terrain für die Kultur abgewonnen, haupt- sächlich durch das Nasen- und Moorbrennen. Wei- zen wird nicht gebaut, nur Roggen, Buchweizen, Hafer, [* 3] Kartoffeln, Rüben und Kohl. Neben der Vieh- zucht mit Buttcrgewinnung ist die Bienenzucht [* 4] von Wichtigkeit. Der Torf, dessen Gräberci, Transport und Verkauf ungefähr 8000 Personen beschäftigt, bildet ein Hauptgeschäft der Bevölkerung. [* 5] Im ganzen sind 54 Proz. des Bodens unbebaut, 13 Proz. Ackerbau und 24,? Proz. Weide und Wiese. Die In- dustrie ist unbedeutend und beschränkt sich auf Woll-, Lein- und Kalikoweberei. Die Provinz zählt 34 Ge- meinden, von denen 19 weniger als 3000 E. haben. Die Hauptstadt ist Assen (s.d.), bedeutender ist Mep- pel (s. d.). In der Provinz sind in großer Anzahl berühmte Hünengräber. - Im Mittelalter gehörte Dreschmaschinen [* 6] als Grafschaft zum Deutschen Neich, mit der unter Kaiser Heinrich III. die Bischöfe von Utrecht [* 7] belehnt wurden. 1522 brachte sie Herzog Karl von Geldern an sich, war aber bald (1536) genötigt sie an Kaiser Karl V. abzutreten.
Zur Zeit der Re- publik war Dreschmaschinen Mitglied der Union; es hatte aber wegen seiner Geringfügigkeit keinen Sitz in den General staaten. Drenthscher Hauptkanal, s. Drenthe. Vrep9.niäiäa.s, s. Honigvögel. Vrop3.nooHrpus A. ^e?/., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminofen (s. d.). Man kennt nur wenige Arten, eine ist im tropischen Afrika [* 8] ein- heimisch, die übrigen gehören dem tropischen Asien [* 9] an. Es sind hohe Bäume oder kletternde Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und roten oder weißen Blüten. Die in Afrika vorkommende v. 86- liefert eine Sorte des afrik. Kino, das heute von andern Sorten im europ. Handel verdrängt ist. Drepanon (grch.), Sichel; auf den Kriegsschiffen der Alten die Sichel, mit der man das Tauwcrk der feindlichen Schiffe [* 10] zu zerfchnciden fuchte; auch die Sichel an den Streitwagen [* 11] der Perser. Drepanum.
1) Stadt an der Westküste Sici- liens, 261 v. Chr. von Hamilkar gegründet, be- rühmt durch die Niederlage, die die Karthager der röm. Flotte 249 v. Chr. hier beibrachten; die Stadt heißt jetzt Trapani, das gleichnamige Vorge- birge Capo Grosso. - 2) Stadt am Astaceni- schen Meerbusen in Vithynien, als Geburtsort der Mutter Konstantins d. Gr. seit dem 4. Jahrh, auch Helenopolis genannt, das jetzige Hersek. Dreschen, die Arbeit, wodurch die Samen [* 12] von Nutzpflanzen mittels mechan. Verrichtungen gewon- nen werden.
Letztere sind auch in der Gegenwart noch bei den verschiedenen Völkern von der mannig- fachsten Art; die älteste ist jedenfalls das Ausfchlagen der Körner auf Brettern und steinen gewesen, wie solches noch in Japan [* 13] und teilweise in Tirol [* 14] üblich ist. Ein Fortschritt zeigte sich in der Anwendung von Stöcken und Ruten;'in Mittel- und Ostafrika ist diefe Methode jetzt noch in Gebrauch. Aus den Ruten hat sich nach und nach der Dreschflegel (f. Tafel: Landwirtschaftliche Geräte und M afch in en [* 1] IV,Fig.5) entwickelt, welcher in den ver- schiedenen Ländern die verschiedenartigsten Formen besitzt und bisher in allen gemäßigten Zonen das am allgemeinsten zum Dreschmaschinen benutzte Gerät ist.
Doch schon sehr frühe begann man, die Dreschardeit von den Menschen auf die Tiere zu übertragen, und zwar in der Weise, daß letztere das Getreide [* 15] austraten. Die Juden verwandten dazu Ochsen, die Römer [* 16] dagegen Pferde, [* 17] mittels deren auch gegenwärtig noch in allen südl. und östl. Ländern Europas sowie in Südamerika [* 18] gedroschen wird. Aus der direkten Verwendung der Zugtiere zum Dreschmaschinen ent- wickelten sich bei den Ägyptern, Galliern, Kar- thagern und Römern die Dreschwalzen, Dresch- wagen und Dreschschlitten, Geräte, welche von den Tieren über das ausgebreitete Getreide hin und her gezogen wurden. In neuerer Zeit bedient man sich in allen hochkultivierten Ländern zum Dreschmaschinen vielfach der Dreschmaschinen (s. d.). Dreschflegel, s. Dreschen.
Dreschgärtner, kontraktlich gebundener Tage- löhner, der einen verhältnismäßig geringen Tage- lohn, dagegen seine Wohnung mit etwas Garten, [* 19] eine Fläche Landes zum Anbau von Roggen, Kar- toffeln und meist auch Flachs erhält. Im Winter wird der Dreschmaschinen beim Ausdreschen des Getreides gegen einen Anteil der gewonnenen Frucht beschäftigt. Dreschmaschinen. Schon zu Beginn des 18. Jahrh, wurden in Europa, [* 20] und besonders in England, zahlreiche, aber erfolglose Versuche ange- stellt, um das Dreschen (s. d.) durch Maschinen aus- zuführen.
Erst 1785 konstruierte A. Meikle in Tyrringham (Schottland) eine derartige Maschine, [* 21] welche sich als praktisch verwendbar erwies und deren Princip im wesentlichen bei den heutigen Scklagleisten-Dreschmaschinen gültig ist. Neben diesem System hat sich ein anderes, 1831 von dem Amerikaner S. Turner in Aurelius (Neuyork) [* 22] er- fundenes System, das der Zapfen- oder Stiften - Dreschmaschinen, entwickelt, welches gegen 1860 von Mofsit nach Europa gebracht wurde und des- halb auch teilweise unter diesem Namen bekannt ist.
Die Einführung der Dreschmaschinen ging nur sehr langfam vor sich, was daraus Zu ersehen ist, daß erst 1841 die erste nach Deutschland [* 23] kam, nachdem 1831 ein Auf- stand der landwirtschaftlichen Arbeiter in England gegen die Dreschmaschinen nur durch Waffengewalt niederge- kämpft werden konnte. Man kann heute im wesent- lichen sämtliche Dreschmaschinen nach folgenden Gesichtspunkten einteilen: a. nach dem eigentlichen System in Schlagleisten- (schottische) und in Stiften- (amerikanische) Dreschmaschinen;
dreschmaschinen nach der Art der Einlage des Getreides in Lang- und Vreit-Dreschmaschinen;
e. nach dem benutzten Motor inHand-, Göpel- und Dampf-Dre'sch- mafchinen. Bei den Schlagleisten - Drefchmafchinen bewegt sich eine horizontal liegende, mit horizon- talen Leisten versehene Trommel (s. Tafel: Dresch- mafch inen, [* 1] Fig. 7) mit großer Geschwindigkeit um ihre eigene Achse (im Mittel 1000 Umdrehun- gen pro Minute), wobei sie zur Hälfte ihres Um- fangs von einem, ebenfals mit horizontalen Leisten besetzten, feststehenden Mantel umschlossen wrrd, derart, daß zwischen Trommel und Mantel nur ein kleiner Zwischcnraum bleibt. Letztcrn muß das zu dreschende Getreide passieren, wobei die Körner aus den Ähren ausgeschlagen werden. Die Stiften- oder Zapfen-Drefchmafchinen unterscheiden sich von dem ebengenamiten System dadurch, daß Trommel [* 1] (Fig. 6) und Mantel, welcher die erstere aber nur zu einem kleinen Teile umschließt, mehrere Reihen hervorragender, dicht aneinander ¶
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