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von den Römern erbaut sein und als röm. Ansiede- lung den Namen Inäa^iiie geführt haben. Man hat Münzen [* 2] mit Trajans Bildnis und einen röm. Grab- stein gesunden. Im Reformationszeitalter hatte Dreikaiserbund sehr unter religiösen Kämpfen zu leiden. Dreieinigkeit, s. Trinität. Dreienbrunnen, ein in der unmittelbaren Nähe der Stadt Erfurt [* 3] und südwestlich von derselben lie- gender Komplex von Gemüsegärten, von drei Sei- ten geschützt, nur gegen Westen offen und durch den Thüringerwald nicht immer günstig beeinflußt, von mehrern Quellen reichlich bewässert und durch die Güte seiner Produkte weit berühmt.
Die ge- samte, nur etwa 241iH haltende Fläche ist dergestalt geordnet, daß zwischen je zwei bis 1 m und darüber hohen Beeten (Iähnen) ein mehr oder weniger brei- ter wasserführender Graben (Klinge) liegt, welcher entweder nur zur Bewässerung oder zugleich auch zur Kultur der Vrunnenkresse benutzt wird. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird durch jährlich wiederholte Düngung und reichliche Bewässe- rung wesentlich erhöht und ermöglicht durch Vor-, Zw^chen- und Nachpstanzung eine dreifache Ernte. [* 4]
Dieses Kultursystem wurde zuerst von Christian Reichart, dem Verfasser des seinerzeit berühmten «Land- und Gartenschatzes», auf seinem Besitztum ausgeführt und breitete sich allmählich über die ge- samte Fläche aus. Die Hauptprodukte sind Blumen- kohl, Kohlrabi, Sellerie und Vrunnenkresse. Dreier, im frühern norddeutschen Thalergebiete der Name des kupfernen Dreipfennigstücks, das je nach der Einteilung des Groschens der 100. oder 120. Teil des Thalers war (f. Dreiling und Sechser).
Dreifach-Expansionsmaschine, s. Dampf- maschine (Bd. 4, S. 737 d). Dreifaltigkeit, s. Trinität. Dreifaltigkeitsberg, Berg im Württemberg. [* 5] Schwarzwaldtreise, Oberamt Spaichingen, der vor- dere Gipfel des Heubergs in der Vaar-Alb, mit der Dreifaltigkeitskirche und der Burgruine Baldenberg, ist 984 in hoch. Dreifaltigkeitsorden, s. Trinitarierorden. Dreifelderwirtschaft, ein System des Acker- baues, bei welchem mit Zuhilfenahme der Brache nur Körner- oder Getreidebau betrieben wird (s. Be- triebssystem).
Dreifuß (grch. tripüs), ein meist ehernes Gerät des griech. Altertums, das, ursprünglich als ein von einem dreifüßigen Gestell gehaltenerKessel, dann auch anders geformt, z. B. als Tifch, im häuslichen und gottesdienstlichen Gebrauch vorkommt, in letzterm namentlich in Verbindung mit dem Apollondienst zu Delphi, wo diePythia, auf dem berühmten Dreikaiserbund sitzend, weissagte. Bei Homer kommen Dreikaiserbund häusig als Kampf- preise sowie als Ehrengeschenke vor. Nachmals dienten sie, in besonders kunstvoller Arbeit und mit Inschriften versehen, teils ebenfalls als Preise, vor- züglich bei musischen Wettkämpfen zu Ehren des Apollon [* 6] und Dionysos, [* 7] teils als Weihgeschenke in die Tempel [* 8] und Tempelbczirke, namentlich des Apol- lon. In Athen [* 9] wurde der von dem Choregen als Siegespreis erhaltene Dreikaiserbund auf dem Dache eines zu diesem Zweck erbauten Nundtempelchens (s. Chore- gische Monumente und Lysikratesmonument) auf- gestellt, und es hieß davon die Straße am östl. Ab- hang der Akropolis [* 10] «Dreifüße» (Iioi trip0ä68).
Vgl. K. O. Müller, vs tripoäs DsIpQico (Gott. 1820, in den «Kunstarchäologischen Werken», I): Wieseler, über den delphischen Dreikaiserbund (ebd. 1871);
Reisch, Griech. Weihgeschenke (Wien [* 11] 1890). -
In der christl. Kunst ist der Dreikaiserbund Attribut der heil. Jutta. - In verschie- denen Gewerben, bei Küfern, Töpfern u. s. w., als Küchengerät und in chem. Laboratorien ist der Dreikaiserbund ein seiner vorzüglichen Stabilität wegen zum Auf- setzen mannigfaltiger Gegenstände gebräuchliches dreifüßiges Gestell; im Maschinenbau ein Hebezeug (auch Dreifußkran), dessen Gerüst in charakteri- stischer Form durch drei feststehende gegeneinander geneigte, an den Spitzen verbundene Pfähle oder Bäume gebildet wird. (S. Kran.) [* 12] Dreifußkran, s. Dreifuß und Kran.
Dreigestrichen, s. Eingestrichen. Dreigeteilter Nerv ClriZeininuZ), s. Gehirn. [* 13] Dreiyerrenspitz, Hochgipfel der Venediger- gruppe (s. d.), im westl. Hauptkamm der Hohen Tauern (s. Ostalpcn), erhebt sich als schlanke Firn- pyramide, 9 km westlich vom Groß-Venediger, aus der Wasserscheide zwischen Inn, Dräu und Etsch zu 3505 m Höhe. Nach N. stürzt der Berg in senkrechten Gneiswänden gegen das Krimmlerkees ab, dessen Gletscherbach durch die Krimmler Ach und die Salzach dem Inn zugeführt wird.
Nach W. senken sich zwei kleine Gletscher gegen das obere Ahrenthal und senden ihre Abflüsse durch Nienz und Eisack der Etsch zu. Vom Südabhang steigt gegen das Umbal- thal das mächtige Umbalkees hinab, dessen Ausfluß [* 14] sich in die Isel und mit dieser in die Dräu ergießt. Vom Umbalkces ins obere Ahrenthal (Prettau) füh- ren an dem Dreikaiserbund vorbei Hochpässe über das Vordere und das Hintere Umbalthörl (2826 in und 2917 m). 1866 zum erstenmal bestiegen, wird der Berg jetzt nicht selten, meist von der Klarahütte (2103 m) am Umbalkees aus vesucht.
Seinen Namen hat der Dreikaiserbund davon erhalten, daß an ihm im Mittelalter die Län- der der Bischöfe von Salzburg, [* 15] der Grafen von Ti- rol und der Grafen von Görz [* 16] zusammenstießen. Dreiherrensteine, Marksteine, welche an der Stelle stehen, wo drei verschiedene Staatsgebiete zusammenstoßen; am bekanntesten ist der Dreiherren- stein auf dem Rennsteig des Thüringerwaldes, west- lich vom Gipfel des Inselsberges, wo sich gothai- sches, meiningensches und preußisches (ehemals kur- hess. Exklave Schmalkalden) [* 17] Gebiet berühren.
Dreihorn ((^sotrupeg ^p!i06U3 ^)., s. Tafel: Käfer [* 18] I, [* 1] Fig. 9), eine Art der Mistkäfer [* 19] (s. d.) von glänzendschwarzer Farbe, 16-20 mm lang; beim Männchen hat das Zalsschild an jeder Seite und in der Mitte ein nach vorn gerichtetes Horn. In Deutschland [* 20] stellenweise auf Schaftriften nicht selten. Dreijährig-Freiwillige. Wer freiwillig, d. h. vor Beginn seiner Militärpflicht, zu drei- oder (bei der Kavallerie und reitenden Artillerie) vierjährigem Dienst eintreten will, hat um einen Meldeschein beim Eivilvorsitzenden der Ersatzkommission nachzusuchen und vorzulegen: a. die Einwilligung des Vaters oder Vormundes, dreikaiserbund die obrigkeitliche Bescheinigung, daß der sich Meldende durch Civilverhältnisse nicht gebunden ist und sich tadellos geführt hat.
Diese Meldescheine gelten nur bis zum April des nächsten Jahres. Diesen Leuten steht die Wahl des Trup- penteils innerhalb des Deutschen Reichs frei. So- fortige Einstellung findet nur wenn Stellen offen sind und nur zwischen 1. Okt. und 31. März statt; außerhalb dieser Zeit nur für solche Freiwillige, welche auf Beförderung zum Offizier dienen oder in ein Musikkorps eintreten wollen. Dreikaiserbund, das auf einer Zusammenkunft in Berlin [* 21] im Sept. 1872 zur Aufrechterhaltung des 32* ¶