die Drehleier in Mißachtung, man überließ sie den Bettlern; jetzt ist sie durch die
Drehorgel (s. d.) fast ganz verdrängt. In
Frankreich hatte die Drehleier im 17. und 18. Jahrh. eine zweite Blütezeit. Erhalten
hat sie sich noch bei den mit Murmeltieren umherziehenden Savoyardenknaben.
jeder speciell zur
Holzbearbeitung
[* 4] dienende
Drehstahl (s. d.). Die Drehmeißel unterscheiden sich von den
Drehstählen
der Metallarbeiter namentlich durch die spitzwinkliger zugeschärfte Schneide. Die Hauptarten der Drehmeißel sind
die
Röhre (rinnenförmig gestaltet und zum Vordrehen oder Schruppen verwendet) und der
Meißel
[* 5] schlechthin (zum Fertigdrehen,
Abschlichten, Ausdrehen von Nuten u. s. w.).
Außer diesen Hauptformen hat man für besondere Zwecke eine
Anzahl
Stähle, z. B. den
Spitzstahl (zum Bearbeiten härterer Hölzer), den Ausdrehstahl (zum Ausdrehen hohler Formen), das
Baucheisen (zum Ausdrehen bauchiger Höhlungen), ferner verschiedene Façon- oder
Dessinstähle zum Drehen zusammengesetzter
Profile.
Leierkasten, eine kleine tragbare Orgel mit einer Kurbel,
[* 6] die die
Ventile der kleinen
Orgelpfeifen vermittelst einer mit
Stiften versehenen
Walze öffnet und zugleich die den
Wind für die
Pfeifen erzeugenden Blasbälge
in
Bewegung setzt.
Sie kam im 19. Jahrh. als Ersatz der ältern
Drehleier (s. d.) auf.
ein Organ zur Dampfverteilung bei Dampfmaschinen
[* 12] (s. d.,
Bd. 4, S. 740 a) oder zur Druckwasserverteilung in hydraulischen
Maschinen, dessen Dichtungsfläche cylindrisch oder konisch ist und das entweder eine rotierende
oder schwingende
Bewegung macht.
Drehmesser, das beim Drehen auf der
Drehbank
[* 13] (s. d.) benutzte Werkzeug, für Holzdreherei auch
Drehmeißel
(s. d.) genannt. Es besteht aus einem Stahlstabe, dessen vorderes Ende zu einer
Schneide ausgearbeitet ist und der entweder von der
Hand
[* 14] geführt (Handstahl) oder in dem
Support der
Drehbank
(s. Kreuzsupport)
[* 15] befestigt wird
(Supportstahl).
In dem erstern Falle pflegt er mit einem hölzernen Heft zum Festhalten versehen
zu sein, während die
Supportstähle vierkantige
Enden besitzen.
Man pflegt Schrupp- oder Schrotstähle,
Spitzstähle und Schlichtstähle zu unterscheiden. Der
Schruppstahl, zur
Abnahme grober
Späne bei der ersten Bearbeitung bestimmt und in der Holzdreherei
Röhre genannt, hat eine abgerundete
(bogenförmige) Schneidkante; der
Spitzstahl, in solchen Fällen benutzt, wo feinere Späne genommen werden sollen, endigt
in einer
Spitze (wobei die in der
Spitze zusammenlaufenden Kanten
als Schneiden dienen); der Schlichtstahl hat eine geradlinige,
schmalere oder breitere Schneidkante und dient zur
Abnahme der von jenen
Stählen hinterlassenen
Spuren,
also zur letzten Vollendung der
Arbeit. Zum Ausdrehen besonderer Formen hat man Façonstähle
(Dessinstähle), wie z. B. beim
Abdrehen der
Spurkränze von Eisenbahnwagenrädern. Eine besondere Form der Façonstähle sind die zum Schraubenschneiden
benutzten
Strähler (s. Schraubenschneidemaschine).
[* 16]
eine für die feinsten Metallarbeiten namentlich der Uhrmacher und Mechaniker unentbehrliche, in
ihrer Wirksamkeit der
Drehbank (s. d.) ähnliche Vorrichtung, die gewöhnlich kein eigenes Gestell
besitzt, sondern in den Schraubstock
[* 17] eingespannt oder mittels kleiner Füße auf dem Werktisch befestigt wird. Nach der besondern
Einrichtung werden
Stiften- und Dockendrehstühle unterschieden, je nachdem das
Werkstück zwischen
Spitzen eingespannt oder
auf einer Mitnehmerscheibe resp. in einem Bohrfutter befestigt wird. Die
Bewegung der
Spindel geschieht meist, abweichend von der bei der
Drehbank üblichen, durch einen Drehbogen, der über einer
auf der
Spindel sitzenden
Drehrolle hin und her geführt wird, ähnlich wie bei der Bohrrolle. (S.
Bohrer, Bd. 3, S. 238 b.)
derPolarisationsebene.Wenn linear polarisiertes Licht
[* 18] (s. Polarisation
[* 19] des Lichts) längs der optischen
Achse des Quarzes fortschreitet, wird im rechtsdrehenden Quarz die Polarisationsebene für
das das Licht aufnehmende
Auge im
Sinne des Uhrzeigers gedreht; umgekehrt im linksdrehenden Quarz. Die Drehung ist größer
für die stärker brechbaren
Strahlen, weshalb senkrecht zur
Achse geschnittene Quarzplatten im Polarisationsapparat
[* 20] Farben zeigen. Auch in manchen Lösungen (Zucker,
[* 21] Dextrin u. s. w.) treten solche Erscheinungen
auf. Fresnel erklärt die Drehung durch das Fortschreiten zweier entgegengesetzt schwingender cirkular polarisierter
Strahlen
von ungleicher Fortpflanzungsgeschwindigkeit. (S.
Saccharimetrie.)
[* 22]
in derBotanik Bezeichnung einer Eigentümlichkeit vieler Holzgewächse, hauptsächlich
mancher
Bäume, die darin besteht, daß die
StämmeTorsionen zeigen, sodaß der Verlauf der Fasern nicht genau vertikal, sondern
schraubenlinig ist. Diese Drehwüchsigkeit zeigt sich sehr deutlich bei den Kiefernarten,
Eichen, Edelkastanien,
Roßkastanien,
Fichten,
Pappeln,
Eschen,
Birken und vielen Obstbäumen. Der Neigungswinkel der Schraubenlinie kann sehr verschieden sein;
bei
PunicagranatumL. (Granatapfel) beträgt er bis 45°, bei der
Roßkastanie 10‒12°, bei
PinussilvestrisL. 5‒10°,
bei den
Pappeln und
Birken 3‒4°. Eine ständige Erscheinung ist die Drehwüchsigkeit bei allen windenden
Pflanzen, und hier kennt man auch
die
Gründe dafür, es sind nämlich die
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