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London [* 2] 1748 und 1752 (4 Bde.). Eine Neuausgabe besorgte Hoozer (3 Bde., Lond. 1876).
London [* 2] 1748 und 1752 (4 Bde.). Eine Neuausgabe besorgte Hoozer (3 Bde., Lond. 1876).
(spr. dreht’n in hehls), Stadt in England, s. Market-Drayton.
D. S. oder Dr. D. S., Abkürzung für Doctor of dental surgery (engl., spr. denntĕl ßördschĕri), Doktor der Zahnheilkunde, Titel amerik.
Zahnärzte.
Cornelius von, holländ. Physiker und Mechaniker, geb. 1572 zu Alkmaar, studierte Medizin, Chemie und Mathematik und wurde Erzieher der Söhne Kaiser Ferdinands Ⅱ. Später begab er sich nach London, wo er 1634 starb. Drebbel galt mit Unrecht früher als Erfinder des Thermometers auf Grund seines Werks «De natura elementorum» (Hamb. 1621);
auch ist unsicher, ob er oder ein sonst unbekannter Niederländer Niklas Drebbel der Erfinder der Scharlachfarbe aus Cochenille und Zinnsalzlösung ist.
Heinr. Franz- (eigentlich Heinrich Dreber, da er den Namen Franz-Dreber von Verwandten annahm, in deren Hause er aufwuchs), Maler, geb. in Dresden, [* 3] Schüler der dortigen Akademie und Adr. Ludwig Richters, widmete sich ausschließlich der Landschaftsmalerei. 1843 begab er sich mit Unterstützung der Akademie nach Italien, [* 4] wo die Umgebung Roms, namentlich die Berge von Albano und das Sabinergebirge ihm die Anregung lieferten für seine ernsten, dabei mit warmer Liebe für Einzeldurchbildung ausgeführten Landschaftsentwürfe, welche meist mit biblischen oder mytholog.
Gestalten versehen wurden. Seine besten Staffeleibilder sind: Landschaft mit dem barmherzigen Samariter (1848; Galerie zu Dresden), Landschaft mit der Jagd der Diana und Herbstmorgen im Sabinergebirge (beide in der Nationalgalerie zu Berlin), [* 5] Sappho am Meeresstrande (Galerie Schack zu München), [* 6] mehrere Campagnabilder mit Pan [* 7] oder Silen oder Ruth und Boas, Strandbilder mit Iphigenia oder Odysseus u. s. w. Er starb zu Anticoli di Campagna bei Rom. [* 8]
Stadt im Kreis [* 9] Calau des preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, [* 10] an der Linie Cottbus-Großenhain der Preuß.
Staatsbahnen, [* 11] hat (1890) 1191 E., Post, Telegraph, [* 12] evang. Kirche;
Vorschußverein, 2 Dampfmühlen, Genossenschaftsbrennerei.
In der Nähe Rittergut und Schloß Drebkau.
soviel wie Drehbank [* 13] (s. d.). ^[= # oder die älteste und wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit noch heute am häufigste ...]
s. Drehen.
Gustav, Landwirt, geb. in Clausthal [* 14] am Harz, studierte in Jena [* 15] und München und übernahm 1859 die Verwaltung des ihm gehörenden Rittergutes Crimderode bei Ilfeld. Seit 1866 widmete er sich in Halle [* 16] von neuem dem Studium und habilitierte sich 1867 in Göttingen. [* 17] Hier gründete er ein landwirtschaftliches Institut, zu dessen Direktor er ernannt wurde; zugleich wurde er 1871 ord. Professor. 1885 wurde er in das preuß. Abgeordnetenhaus, 1887 in den Deutschen Reichstag gewählt, wo er der Deutschen Reichspartei angehörte. 1889 zum Kurator der Universität Greifswald [* 18] ernannt, starb er dort Eine umfassende Thätigkeit hat Drechsler auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen Vereins- und Genossenschaftswesens entwickelt.
Von seinen Schriften sind zu nennen: «Die Statik des Landbaues» (Gött. 1869),
«Der landwirtschaftliche Pachtvertrag» (2 Bde., Halle 1871, vom Landwirtschaftlichen Centralverein der Provinz Sachsen [* 19] gekrönte Preisschrift),
«Die Entschädigungsberechnung expropriierter Grundstücke» (Gött. 1873),
«Das landwirtschaftliche Studium an der Universität Göttingen» (ebd. 1875 und Berl. 1885),
«Steigerung des Reinertrags durch den Getreidebau» (1882),
«Theorie der Düngung» (1885). In Gemeinschaft mit W. Henneberg gab er das «Journal für Landwirtschaft» (Berlin) heraus.
Karl Aug. Eduard, Jurist, geb. zu Stavenhagen (Mecklenburg), [* 20] studierte in Heidelberg [* 21] und Rostock [* 22] und wurde 1844 Advokat in Rostock. 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt, schloß er sich dem linken Centrum (Württemberger Hof) [* 23] an. 1850 wurde er Mitglied des Magistratskollegiums zu Parchim, dem er als Bürgermeister und Dirigent des Magistratsgerichts bis 1864 angehörte, hierauf in das Oberappellationsgericht der vier Freien Städte zu Lübeck [* 24] berufen. 1868‒70 gehörte er der Kommission an, welche die Entwürfe zu den Justizgesetzen ausarbeitete, wurde 1870 erster Vicepräsident des Bundes-, demnächst Reichsoberhandelsgerichts, 1879 Präsident des ersten Civilsenats am Reichsgericht.
s. Holzindustrieschulen.
kleiner Fluß in Holland, s. Amstel. ^[= Fluß in Holland, an dessen Einmündung in das Y (s. d.) Amsterdam erbaut wurde, entsteht auf ...]
Moderhinke, ein zuweilen in Schafherden verbreitetes Lahmgehen, das durch seine Ausbreitung auf zahlreiche Tiere mit Aphthenseuche (s. Maul- und Klauenseuche) verwechselt werden könnte, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, daß es durch Entzündung infolge von Unreinlichkeit (bei andauernder feuchter Witterung) entsteht und auf andere Schafe [* 25] nicht übertragen werden kann.
Spottname der sog. Groben, einer Partei der Taufgesinnten (s. d.).
Dredge
(engl., spr. dreddsch), Dregge, s. Schleppnetz. ^[= oder Zugnetz, jedes Netz, das so auf dem Grunde des Wassers gezogen wird, daß der untere Rand ...]
eine Entscheidung des höchsten Gerichtshofs in den Vereinigten Staaten [* 26] von Amerika [* 27] vom J. 1857, die dadurch bemerkenswert ist, daß sie die in der Nebraska-Bill (s. d.) aufgestellten Grundsätze zu bestätigen und den Vereinigten Staaten das Recht abzusprechen schien, die Sklaverei in den Territorien zu verbieten. Ein Sklave, Dred Scott, verklagte seinen Herrn wegen thätlicher Beleidigung und glaubte sich dazu berechtigt, weil ihn sein Herr in den freien Staat Illinois gebracht hatte und dann in ein Territorium, worin durch den Missouri-Kompromiß (s. d.) die Sklaverei verboten war. Der Oberrichter Taney entschied, daß 1) Scott als Neger nicht klagen könne, und daß 2) der Missouri-Kompromiß verfassungswidrig wäre. Die Republikaner erklärten diese Entscheidung für nicht den Thatsachen entsprechend und deshalb nicht bindend. –
Vgl. Benton, Dred Scott Case, historical and legal examination (Neuyork [* 28] 1857).
(Dreisch), Dreeschwirtschaft, s. Koppelwirtschaft.
Sammetmesser oder Sammethaken, ein messerartiges Werkzeug zum Aufschneiden der Sammetmaschen zur Herstellung des geschnittenen oder gerissenen Sammets.
s. Aspirator. ^[= (lat.), ein in chem. und physik. Laboratorien vielfach benutzter Apparat, der entweder dazu ...] [* 29]
[* 13] oder Drechselbank, die älteste und wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit noch heute am häufigsten benutzte Werkzeugmaschine zur Bearbeitung von Metallen, Holz, [* 30] Horn, Meerschaum, Bernstein [* 31] u. s. w. Schon im Altertum kannte man die Drehbank;
Plinius nennt Theodoros von Samos ihren Erfinder und erwähnt, daß der Bildhauer Phidias sich ihrer bedient habe. ¶
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Die Drehbank dient zur Bearbeitung der Oberfläche der Arbeitsstücke mit Hilfe eines schneidenden Werk- zeugs, des Drehstahls (s. d.).
Hierbei findet eine doppelte Bewegung statt: das Arbeitsstück, das zu diesem Zwecke in geeigneter Weise auf der Drehbank be- festigt wird, dreht sich unausgesetzt um seine in jedem Falle wagerecht liegende Achse, während der Stahl, der die zweite Bewegung ausführt, längs der Oberfläche gleitet.
Bei verfchiedener Bewegungs- richtung des Werkzeugs können hierbei verschiedene Körperformen entstehen.
Erfolgt die Bewegung parallel zur Drehungsachse des Arbeitsstücks, so entsteht eine Cylindcrfläche, das Werkzeug beschreibt in Wirklichkeit auf dcr Oberfläche des Arbeitsstücks eine Schraubenlinie, deren Windungen dicht an- einander liegen, während bei rascherer Bewegung des Werkzeugs Schraubengänge auf einer cylindri- scken Oberstäche eingeschnitten werden, weshalb dic Drehbank auch als Schraubenschneidemaschine [* 33] (s. d.) ver^ wendet werden kann.
Bewegt sich das Werkzeug nach einer geraden Linie, welche einen Winkel [* 34] gegen die Drehungsachse einschließt, so entsteht eine Kegel- stäche;
bewegt sich aber das Werkzeug nach einer un- regelmäßig verlaufenden Linie, so entstehen Körper, deren Profil der Form jenerLinie entspricht, während ihr Querschnitt an allen Stellen Kreisform besitzt. In allen diesen Fällen heißt die Arbeit Runddrehen.
Eine Abart des Runddrehens ist das Ausdrehen, bei dem nicht die äußern Flächen der Arbeitsstücke, sondern die innern Flächen hohler Gegenstände durch Runddrehen vermittelst eines hakenförmig ge- stalteten Werkzeugs bearbeitet werden.
Erfolgt die Bewegung des Werkzeugs nach einer geraden Linie, die rechtwinklig gegen die Drehungsachse gerichtet ist, so entsteht eine ebene Fläche, und die Arbeit heißt Plandrehen.
Endlich kommt der Fall vor, daß das Werkzeug wie beim Runddreben bewegt wird, außerdem aber während eines Umlaufs des Arbeits- stücks seinen Abstand von diesem ändert, sodaß es zwar nach beendigtem Umlaufe wieder in den ursprünglichen Abstand zurückgekehrt ist, inzwischen aber sich dem Arbeitsstücke wechselweise genähert und sich von ihm entfernt hat: es entstehen alsdann Körper, deren Querschnitte nicht Kreisform besitzen, sondern durch irgend eine andere geschlossene [* 32] Figur gebildet werden, deren Form von der Art und Weise der erwähnten Näherung und Entfernung abhängig ist.
Auf diefe Weise lassen sich prismatische Körper herstellen, deren Seitenflächen geradlinig oder ge- krümmt sein können, und die Arbeit heißt Passig- drehen.
Eine besondere Art derselben ist das Ovaldrehen, wobei der Querschnitt des Arbeits- stücks eine Ellipse [* 35] bildet (s. Ovalwerk). Abgesehen von der verschiedenen Größe und der abweichenden Einrichtung ist die Gesamtanordnung der Drehbank wesentlich die gleiche.
Auf einem aus Guß- eisen (selten aus Holz) gefertigten Rahmen a. (s. nach- stehende [* 32] Fig. 1), dem Drehbanksbett, sind die zur Befestigung und Bewegung des Arbeitsstücks wie zur Unterstützung des Werkzeugs dienenden Teile an- geordnet.
Nur bei sehr kleinen Drehbank dient ein prisma- tischer, wagerecht liegender Stab [* 36] zur Befestigung jener Teile (Prismadrehbänke).
Die Oberstäche des Bettes muß vollständig eben bearbeitet sein und wagerechte Lage haben. An dem linken Ende des Bettes jeder Drehbank befindet sich das Lager [* 37] d zum Tragen der Welle, die den Antrieb aufnimmt und auf das Arbeitsstück überträgt.
Jene Welle heißt die Dreh - bankspindel, das Lager die Spindeldocke oder der Spindelstock.
Bei der in [* 32] Fig. 1 abgebildeten Drehbank erfolgt der Antrieb von einem Fußtritte aus und wird durch eine Schnurscheibe auf die Schnurrolle übertragen, die auf der Drehbankspindel befestigt ist.
Das rechte Ende der Drehbankspindel ragt aus der Spindeldocke heraus und trägt eine einge- schraubte kegelförmige Stahlspitze.
Der Spindeldocke gegenüber an der rechten Seite der Drehbank, und zwar auf dem Drehbanksbette verstellbar, ist die Spitz docke [* 32] Fig. 1. oder der Reitstock e angeordnet.
Die Spitzdocke trägt einen vermittelst Schraube und Handrädchens wagerecht verstellbaren Stab, den Reitnagel oder die Pinne, der an der der Spindeldocke zugekehrten Seite ebenfalls in einer Stahlspitze endigt.
Beide Spitzen (die der Spindeldocke und die der Spitz- docke) befinden sich genau in einer wagerechten Linie, und zwischen ihnen werden längere Arbeits- stücke eingeklemmt.
Eine von einer Spitze zur andern gezogene gerade Linie bildet demnach die Drehungs- achse des Arbeitsstücks. Um die Bewegung der Dreh- bantspindel auf das zwischen den Spitzen einge- spannte Arbeitsstück zu übertragen, schraubt man auf dem Kopfe der Spindel eine Scheibe ä (Mit- nehmerscheibe genannt) auf, mit einem Stifte, dem Mitnehmer, der beim Umlaufen der Scheibe sich hinter einen Vorsprung des Arbeitsstücks legt und hierdurch dieses ebenfalls inUmdrchung versetzt. Besitzt das Arbeitsstück nicht an und für sich schon einen sür diesen Zweck geeigneten Vorsprung oder Ansatz, so schraubt man einen solchen auf (Dreher- herz).
Bezüglich der Mitnehmerscheibe vgl. auch [* 32] Fig. 2. Solche Drehbank, die vorzugsweise zum Drehen zwischen Spitzen bestimmt sind, heißen Spitzen- drehbänke.
Die in [* 32] Fig. 1 abgebildete Drehbank ist zum Drehen aus freier Hand [* 38] bestimmt und besitzt eine Vorrichtung 6, die aus einer verstellbar gemachten Krücke, auf welcher der mit der Hand gehaltene Drehstahl ruht, besteht und Auflage oder Vor- lage heißt.
Bei vollkommenern Drehbank dagegen (vgl. Fig. 2) besteht jene Vorrichtung aus mehrern gegen- einander verstellbaren Teilen, in die der Drchstahl fest eingespannt wird, und wird in diesem Falle S up p o rt (auch Kreuz [* 39] sup p o rt, da die Teile recht- winklig gegeneinander verstellbar sind) genannt (s. Kreuzsupport). [* 40]
Die Bewegung wird hier durch Drehung von Schrauben, [* 41] also in sichererer Weise bewirkt, als bei Benutzung einer einfachen Auflage. Größern Drehbank pflegt man nun auch eine Vorrichtung zu geben, die eine selbstthätige Bewegung des Werk- zeugs, sobald es in entsprechender Weise eingespannt ¶