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1ii8wii^u6 6t 1a (lEmooratis moLcovitL" (1881) u. s. w. Dragonne gab heraus: «Histor. Lieder des klein- russ. Volkes» (gemeinsam mit M. Antonowitsch, Bd. 1 - 2, Kiew [* 2] 1874-75; franz. Auszug von A. Chodzko, Par. 1879),
denen sich anschlössen: «Die polit. Lieder des ulrain. Volkes im 18.-19. Iabrh.» (Genf [* 3] 1883 -85) und «Die neuern polit. Lieder des ukrain. Volkes» (ebd. 1881),
ferner eine «Samm- lung der kleinruss. Volksnlärchen und Sagen» (Kiew 1876). In dem «3doi-niw des bulgar. Unterrichts- ministcriums veröffentlichte er vergleichende Studien über slaw. Legenden und Sagen. Dragomirna, großes Vasilianerlloster bei Suczawa (s. d.). Dragomirow, Ätichail Iwanowitsch, russ. General, geb. 1830, besuchte die Kriegsakademie in Petersburg [* 4] und wurde dann Professor der Taktik an derselben. 1861 zum Obersten ernannt, nahm er 1866 als Militärattache' an dem Preußisch-Öster- reichischen Kriege teil, wurde 1868 Generalmajor und Chef des Generalstabs in Kiew, dann Kom- mandant der 14. Division. 1877 führte er die russ. Avantgarde, zeichnete sich beim Übergang über die Donau aus und wurde am Schipkapaß schwer ver- wundet. Nach dem Kriege wurde er Direktor der Kriegsakademie und ist seit 1889 General der In- fanterie und Generalkommandant des Militär- bezirks Kiew. Dragonne gilt für den bedeutendsten Tak- tiker der russ. Armee. Er schrieb in russ. Sprache [* 5] »über die Ausschiffung der Truppen» (Petersb. 1857),
«Vorlesungen über Taktik» (ebd. 1867 u. ö.), «Skizzen des österr.-preuß. Krieges im Jahre 1866» sebd. 1867; deutsch in zwei Übersetzungen, Verl. 1868),
«Leitfaden für den Kampf» (Petersb. 1871), «Leitfaden für die Vorbereitung der Truppen zum Kampf» (3 Tle., ebd. 1885-87; deutfch von Freiherr von Tettau, 3 Tle., Hannov. 1889). Letzterer über- setzte ferner noch eine Neihe einzelner Abhandlungen von Dragonne und gab sie heraus u. d. T. «Gesammelte Aussätze» (Hannov. 1890) und «Neue Folge gesam- melter Aufsätze» (ebd. 1891). Dragon (spr. -gong), Fluß, s. Drac. Dragon, Pflanze, f. ^rt6ini8ia. - über die Dragonne genannte Taube f. Orientalische Tauben. [* 6] Dragonäden, Bezeichnung für die durch Lud- wig XIV. und feinen Minister Louvois unternom- mene gewaltsame Bekehrung der franz. Protestanten durch Dragoner. 1681 legte Louvois, vom Inten- danten Marillac beraten, nach dem Muster eines schon 1626 und 1661 erprobten Verfahrens zunächst nach Poitou ein Dragonerregiment und befahl, die Protestanten mit doppelter Einquartierung zu be- lasten. Allmählich aber dehnte er diefe Maßregel über das ganze Land aus und erlaubte den Sol- daten, die hartnäckigen Anhänger des Protestantis- mus zu mißhandeln und zu plündern. Dieses Ver- fahren nannte man äi-HF(MHä68, la miZgioii dottek oder 168 conv6r8ion8 Mi' 1oZ6in6iit8. -
Vgl. Schott, Aufhebung des Edikts von Nantes [* 7] (Halle [* 8] 1885).
Dragoner, eine ans den Arkebusieren hervor- gegangene Gattung der Reiterei, welche im Gegen- satz zu den mit Degen und Lanze kämpfenden Strei- tern das Hauptgewicht auf die Feuerwaffe legte und somit als eine berittene Infanterie zu betrachten war; in den Soldatenliedern des Dreißigjährigen Krieges wird eine fcharfe Unterscheidung gemacht zwischen Regimentern zu Pferde, [* 9] Regimentern zu Fuß und Regimentern Dragonne, woraus die Doppel- [* 10] oder auch Zwitterstellung dieser Truppe deutlich hervorgeht.
Die Dragonne waren ursprünglich schwer gerüstet und mit einem längern Feuerrohr (Petrinal), zwei Pistolen [* 11] und einem langen Nausdegcn bewaffnet. Gustav Adolf, der in der Beweglichkeit der Reiterei einen Hauptfaktor ihres Erfolges erblickte, nahm den Dragonne die schwere Rüstung, [* 12] von denen sie nur die eiserne Haube behielten; das Fußgcfccht trat in den Hinter- grund und die Dragonne wurden den eigentlichen Reiter- regimentern immer ähnlicher. In Brandenburg [* 13] wa- ren unter dem Großen Kurfürsten die Reiterregimen- ter und Dragonerregimenter nur wenig voneinander verschieden, später trat aber bei letztern wieder die eigentümliche Neigung hervor, zu ihrer ursprüng- lichen Verwendung als «berittene Infanterie» zurück- zukehren.
Unter Friedrich Wilhelm I. exerzierten die Dragonne ebenso oft zu Fuß wie zu Pferde, sie führten eine Bajonettstinte und ihre Spiellcute große Trommeln. Unter Friedrich d. Gr. dagegen wurden die Dragonne wie- der in echt kavalleristischem Geist erzogen und ge- braucht und sie sind dann in allen europ. Heeren teils als schwere, teils als leichte Kavallerie angesehen und behandelt worden. Kaiser Nikolaus von Nuß- land machte den Versuch, die Dragonne wieder und zwar in großem Stile als berittene Infanterie zu verwenden.
Das als selbständiges Armeekorps unter Zuteilung von reitender Artillerie und reitenden Pionieren for- mierte Dragonerkorps (jedes Regiment bildet aus acht abgesessenen Eskadrons ein vollständiges regel- recht formiertes Infanteriebataillon, während zwei weitere Eskadrons mit Lanzen bewaffnet behufs kavalleristischer Verwendung zu Pferde bleiben) be- währte sich indessen nicht und wurde bereits unter seinem Nachfolger Alexander II. wieder aufgelöst und die Dragonerregimenter in derselben Weise for- miert wie die andern Kavallerieregimenter.
Neuer- dings ist die ganze russ. Linienlavallerie in Dragonne um- gewandelt, welche mit Vajonettgcwehren bewaffnet sind und bei denen das Fusigefecht eine sehr bedeu- tende Rolle spielt. In Deutschland [* 14] sind die Dragonne neuer- dings, wie überhaupt die ganze Kavallerie, mit der Lanze bewaffnet, nebenbei für das nur als Not- behelf betrachtete Fußgefecht mit einem Karabiner. Die deutsche Kavallerie zählt (1892) 28 Dra- gonerrcgimenter, nämlich: Preußen [* 15] 2 Garderegi- menter und Nr. 1-16, Mecklenburg [* 16] Nr. 17, 18, Oldenburg [* 17] Nr. 19, Baden [* 18] Nr. 20-22, Hessen [* 19] Nr. 23, 24, Württemberg [* 20] Nr. 25, 26;
außerdem ge- hören die sechs bayr. Chevaulegersregimenter (s. Chevaulegers) zur Dragonergattung.-In Deutsch- land zählen die Dragonne zur leichten Kavallerie, in Frank- reich zur mittlern, sog. Linienkavallerie;
England hat dem Namen nach schwere und leichte Dragoner- regimenter. (S. auch Landdragoner.) Draqonetti, Domenico, ital. Kontrabassist, geb. zu Venedig, [* 21] erhielt Unterricht von Bernini (Kontrabassist an der Markustirche) und wurde 1782 dessen Nachfolger, wandte sich aber 1791 nach London, [* 22] wo er starb. Im Lon- doner Musikleben war Dragonne 50 Jahre lang eine allbe- kannte, unersetzliche Persönlichkeit;
den Kontrabaß handhabte er, von keinem erreicht, so leicht wie an- dere das Violoncell.
Seine allgemeine musikalische Bildung ist durch die yroße Sammlung alter Opern- partitnren bezeugt, die er dem Britischen Museum vermachte. Für sein Instrument hat er Sonaten und Konzerte komponiert, die aber schon deshalb Raritäten blieben, weil außer ihm fast niemand im stände war, sie auf dem Kontrabaß zu spielen. Dragonne (frz.), s. Faustriemen. ¶