forlaufend
Edelstein-464
Imitationen (s. d.); in der Gärtnerei eine Blume, namentlich eine Nelke, welche außer der Grundfarbe nur noch eine Farbe in bandförmigen Streifen hat, eine Doucet machen, aus einem Doppelgewehr zwei Tiere unmittelbar nacheinander erlegen. Doublieren (frz., fpr. dub-), verdoppeln, aber auch im weitcrn Sinne vervielfachen, ein dem Zwirnen des Garns, namentlich der (^eidc, vor- ausgehendes Verfahren, nach welchem fo viele Fäden, als zusammengedreht werden sollen, zu- sammengeführt und parallel nebeneinander liegend auf eine gemeinsame Spille gewunden werden; auch diejenige Operation der Spinnerei, durch welche eine Anzahl von Watten, resp. Bändern zu einem Ganzen verarbeitet werden (f. Spinnerei); in der Metallbearbeitung das Auswalzen zweier über- einander gelegten Bleche (s. Plattieren). - Im militärischen Sinne besteht das Doucet darin, daß zwei ursprünglich nebeneinander flehende Mann sich bintcrcinauoer setzen und umgekehrt. Im 17. Jahrh, wurde z. V. das Doucet angewendet, um die für ge- wöhnlich in 6 Glieder [* 2] formierten Musketiere zum Feuergefecht auf 3 Glieder zu fetzen. Im heutigen Sprachgebrauch kennt man nur noch das Ein- doublicren, d. h. das Einschieben von Abteilun- ^n oder einzelnen Rotten und Mannschaften zwi- schen die Abteilungen, Rotten oder Mannschaften der bis herigen Fronllinie. - über Doucet beim Billard- spiel f. Billard.
Doubliermaschine (spr. dub-), f. Spinnerei. Voukinrs (frz., spr. dublühr), Unterfutter, Auf- fchlag an Röcken u. s. w. Doubs (fpr. du; lat. Dudis), der größte Zufluß der Saöne im östl. Frankreich, im Winter ein reihender Strom, im Sommer ein schwacher Bach, entspringt in 937 in .höhe, 1,5 km in: SW. und oberhalb Mouthe am Fuße des Mont-Noir inlIura- gcbirge, durchfließt den Lac de St. Point, geht in nordöstl. Lauf über Pontarlier und Morteau und bildet den kleinen Lac dos Brenets, dann den 27 m hohen Wasferfall Saut du Doucet. Darauf bildet er die Grenze gegen die Schweiz, [* 3] welche er oberhalb Soubey betritt, wendet sich bei St. Ursanne, durch den Mont-Terrible (1000 m) gezwungen, plötzlich nach W., tritt wieder in Frankreich ein und geht dicr unterhalb St. Hippolyte, wo er links den forellenreichen Dessoubre ausnimmt, durch ein Qucrthal der Montagnes du Loniont nach N. bis Audincourt.
Hier nimmt er gleich darauf rechts die Allaine auf, wird schiffbar, wendet sich dann in seinem dem obern fast parallelen Unterlaufe, von der Eisenbahn begleitet, nach SW. über Baumc- lcs-Dames und Vesancon (236 m), über Dole im Depart. Jura, wo er links die Loue aufnimmt, und mündet im Dcpart. Saönc-ct-Loirc bei dem Dorfe Verdun [* 4] in 176 in Höhe in die Saöne, nach einem vielfach gewundenen Laufe von 430 km, während der direkte Quellabftand nur 95 km beträgt. Sein oberes Thal [* 5] bis gegen Montbe'liard ist eng und felsig, oft zwischen senkrechten Felswänden einge- schlossen,das untcredagegcnweitund waldig.
Seinen Lauf benutzt zum Teil der Rhein-Rhöne-Kanal (s. d.). Doubs (spr. du), Departement, nach dem Flusse Doucet benannt, aus etwa eiuem Drittel der Franche-Comte und der ganzen Grafschaft Mo'mpclgard gebildet, wird im O. und SO. von der Schweiz, im SW. von dem Depart. Jura, im NW. und N. von Haute- Saone und Belfort [* 6] begrenzt, hat 5227,55, nach Be- rechnung des Kricgsministcriums 5315 hkm, (1891) 303081 (5. (gegen 310963 im I. 1880), i. 57 auf 1 l^km, darunter 14457 Allsländer, und zerfällt in die 4 Arrondissemcnts Beaume-les-Dames, Bc- sancon, Montbe'liard, Pontarlier mit 27 Kantonen und'638 Gemeinden.
Hauptstadt ist Vesancon. Außer dem Doucet (über 300 km Lau^im Departement) und sei- nen Zuflüssen ist noch der ^aönezufluß Ognon an der Nordwestgrenze zu nennen. Über vier Fünftel der Bodenfläche sind Gebirgsland des Jura (s. d.). Man unterscheidet drei Regionen. Die erste ist von Kalt- steinselsen durchschnitten, die im Mont-d'Or bis 1463 m aufsteigen und, auf ihrem Rücken fast vege- tationslos, nur an den südl. Abhängen mit Weiden und Tannenwäldern bedeckt sind.
Man baut hier ctwas Gerste [* 7] und Hafer; [* 8] die Häufer stehen verein- zelt; die Bewohner sind kräftig, redlich und gastfrei. In der mildern Mittelregion gedeiht Roggen und beginnt der Weizen-, an günstig gelegenen Stellen der Weinban; die Höhen sind mit Eichen, Buchen und Tannen bewaldet. Die untere Region, mit Bergen [* 9] von über 300 m, ist sehr fruchtbar, reich an Korn und Getreide, [* 10] stark bevölkert. Die meisten Hochebenen sind von Sümpfen und ehemaligen See- bcckcn bedeckt. Am Fuße ihrer Berge wechseln Seen, Moräste, Torfmoore, Höhlen, Grotten, Bcrgwerke und Mineralquellen miteinander ab. Der Acker- bau hat in neuester Zeit große Fortfchritte gemacht. 1892 wurden auf 38 189 !m 707318 kl Weizen, auf 1621 ku. 28 205 KI Roggen, auf 2964 w 63 765 I"! Gerste und auf 37 602 ka 1019000 dl Hafer und in 6676 K^ Weinpflanzungen 14432 Kl Wein, im Durchfchnitt von 1882-91 aber 85103 Kl gebaut.
Die Viehzucht [* 11] liefert starke Pferde [* 12] (1887: 19897), Rinder [* 13] (138319), Schweine [* 14] (48102), Scbafe u.s.w. DieKäfebcreitung ist nicht unbedeutend. Das Mine- ralreich liefert Marmor, Bausteine, Eisenerz, Tbon, Torf und Salz. [* 15] Wichtige Industriezweige sind Glockengießerei, Nagclfabrikation, Maschinenbau, die Papier- und Lederfabrikation, Spinnerei und Weberei, [* 16] Branntweinbrennerei, Absinthdestillation, Siegel-und Gipsbrennerei; am bedeutendsten ist die Uhrmacherei, welche, hauptsächlich in Vesancon be- trieben, jährlich etwa 400000 Uhren [* 17] liesert'. Der Handel mit Uhren, Eisenwaren, Holz, [* 18] Vieh, Butter und Käse ist beträchtlich. Die Haupteisenbahnlinie des Departements ist die von Belfort über Vefancon nach Döle. Überhaupt befitzt es deren 376/; km, serner s1890) 306,9 km Nationalstraßen, ein Lyceum und 4 Eolleges. -
Vgl. Ioanne, (-eoFi-kpkie du äs- pHrt6M6ut äu O. (1889).
gleise, vouosinent (frz., spr. dußmäng), sanft, sachte, Toucet (spr. dußeh), Charles Camille, franz. Bühnendichter, geb. zu Paris, [* 19] wurde Advokat und trat 1837 in die Domänenverwaltung, widmete sich aber später ganz der Dichtkunst. Auf dem Odeontheater gelangten zur Aufführung feine Lustspiele: «Hu ^ouii6 Komm6» (1841),
«I/^vocat (16 3ll 05M86» (1812),
«1^6 1)H1'0Q I^üenr» (1842), ccI^3,cIiH886 3.UX fi'i^OUZ" (1846),
«1^6 661-1)161' l)2.n- (1U6t ä6 1847') (1847), »1^68 6QN6M18 ä6 1a.
M3.180N" (1850) und «1.6 li-uit cl6f6iiäu» (1857);
letzteres Stück und das 1860 auf dem ^1l6Üti-6 ki-Hi^aiz aufge- führte Schaufpiel «Lll. c0ii8iä6i-Hti0ii» (1860) sind die gelungensten Werke D.s.
Außerdem schrieb er noch einc große Anzahl von Gelegenheitsstücken und lange Zeit für den tt^Iouit^ui'" dcls Fcmüeton vcr Theaterkritik. Erwähnung verdienen noch seine ly- rischen Scenen: «V6la8(iii62» (1847) und «I.», d^q,^ ä'^iitouio" (1849), beide von der Akademie der ¶