Londonderry zur Donegalbai und nach Letterkenny. Zu den zahlreichen Altertümern gehören Reste eines uralten Schlosses auf dem
Grianan of Aleich unweit
Londonderry. Die
Grafschaft sendet 4
Abgeordnete in das Parlament. Der Hauptort, Dorf
Lifford am Zusammenfluß
von
Finn und Mourne, der zu
Londonderry gehörigen Stadt
Strabane gegenüber, ist ein ärmlicher Ort mit 570 E.
Bedeutender ist
Ballyshannon an der Ernemündung. – 2) Marktstadt in der
Grafschaft Donegal, an der Mündung des Eske in die Donegalbai,
rings von Hügeln umgeben, hat (1891) 4145 E., einen
Hafen, fünf
Kirchen, Reste eines schönen Schlosses der O’Donnells
und ein Franziskanerkloster. In der Nähe sind vielbesuchte Schwefelbäder.
Hugo, eigentlich
Doneau, Rechtsgelehrter, geb. zu Châlon-sur-Saône, studierte zu
Toulouse
[* 2] und
Bourges und wurde 1551 an letzterm Ort Professor des röm.
Rechts. Als eifriger Calvinist mußte Donellus 1572 fliehen und wandte
sich nach Genf.
[* 3] 1573 wurde er Professor in
Heidelberg,
[* 4] 1579 in
Leiden,
[* 5] 1588 in
Altdorf, wo er starb.
Die Bedeutung D.’ liegt vorzugsweise in seiner systematischen Methode, an die zuerst die civilistische Jurisprudenz des 19. Jahrh.
wieder angeknüpft hat. Sein bestes Werk sind die «Commentarii de jure civili»,
ein umfassendes
System des röm. Privatrechts und Prozesses (neu hg. von König und
Bucher, 6. Aufl., 16 Bde.,
Nürnb. 1822‒34). –
Vgl. Eyssell,Doneau,
sa vie et ses ouvrages, traduit du latin par J. Simonnet (Dijon
[* 6] 1860);
Hochplateau, soviel wie
Donezsches Hochplateau (s. d.). ^[= oder Donezsche Höhenkette, derjenige Teil der donischen Steppe im südl. Rußland, welcher ...]
auch Nördlicher Donez genannt, rechter Nebenfluß des
Don, entspringt im russ. Gouvernement
Kursk, in einer Hügellandschaft, durchströmt dann das Gouvernement
Charkow, das
Land der Donischen Kosaken, und ergießt
sich etwas oberhalb der Kotschetowskaja
Staniza nach einem Laufe von 1083 km in denDon. Sein Lauf ist bis zu der Stadt Smijew
im allgemeinen südlich, hierauf südöstlich in zahlreichen
Krümmungen bis zur Mündung. Im obern und
zum
Teil im mittlern Laufe fließt der Donéz vorwiegend durch Kreideformation,
[* 8] weiter unterhalb fast durchweg durch
Kohlenformation, in welcher ausgedehnte
Kohlenlager zu
Tage treten. Das rechte Ufer, an welchem sich nicht selten weiße Kreidefelsen
zeigen, ist überall höher als das linke, das nur seltenErhöhungen aufzuweisen hat. Die Schiffahrt
ist infolge von Entwaldung an den Ufern nur noch unbedeutend und beschränkt sich auf die
Frühlingsmonate; auch der Fischfang
ist kaum nennenswert. Hauptnebenflüsse sind der Oskol und die Kalitwa. Das
Flußgebiet umfaßt 98129 qkm.
auch
Donez-Kohlenbahn genannt, s.
Russische Eisenbahnen. ^[= Am 1. Aug. 1894 waren im europäischen Rußland 34499 km Eisenbahnen im Betrieb, davon 2108 ...]
[* 9]
Bezirk,Bezirk im westl.
Teil des Donischen Kosakengebietes in Südrußland, längs des
FlussesDonez, hügeliges Steppenland mit fruchtbarer Schwarzerde,
Steinkohlen- und Anthracitlagern, hat 20216,59 qkm, 288749
E., Viehzucht,
[* 10] auch
Garten- und
Ackerbau.
Hochplateau oder Donezsche Höhenkette, derjenige
Teil der donischen
Steppe im südl.
Rußland, welcher rechts
amFlusseDonez liegt, unterhalb der Stadt Smijew beginnt und sich bis zur Mündung des
Donez in den
Don
etwa 400 km weit hinzieht.
Er umfaßt den westl.
Teil des
Landes der Donischen Kosaken, den nordöstlichen des Gouvernements
Jekaterinoslaw und reicht noch ins Gouvernement
Charkow hinein und hat einen Flächenraum von 45923 qkm.
Die
Erhebung steigt bis zu 100 m über die umliegende Ebene oder bis 244 m über den Meeresspiegel.
An der Oberfläche ist das Plateau eben, zum größern
Teil aber wellenförmig. Es wird in allen
Richtungen von zahlreichen
Bächen durchströmt, die aber im
Sommer meist versiegen.
Wald findet sich nur in den Flußthälern und
Schluchten.
Geologisch besteht das Donezsches Hochplateau zu drei Vierteln aus der
Steinkohlenformation; daneben befindet sich im SO. an beiden
Ufern des Kalmius Granit, Porphyr, im NW. Mergel, am Unterlauf des
Donez Kreide
[* 11] und Kalk und endlich an den Rändern des Plateau
die zur Miocänformation gehörigen sog. Steppenkalke.
Der die
Steinkohlenformation umfassende
Teil des Donezsches Hochplateau heißt auch das Donezsche Steinkohlenbassin.
SchonPeter d. Gr. hat auf
die dortigen Steinkohlenlager hingewiesen, doch begann deren
Abbau erst unter
Katharina Ⅱ. (Juli 1790). Bereits 1839 wurden 877000
Pud gewonnen, 1887 19889042 Pud
Kohle und 27753814 Pud
Anthracit. Der Gesamtvorrat an
Steinkohle wird auf
1¼
Billionen Pud berechnet. Die Ausbeutung der
Steinkohle wird dadurch sehr erleichtert, daß die kohlenführenden Schichten
lediglich von geringen Schichten neuester
Ablagerungen überdeckt oder auch anstehend zu treffen sind. Im gleichen
Becken finden
sich reiche Eisenerz- und Zinnoberlager, aus welchen
Quecksilber gewonnen wird und zwar (1888) 3911 Pud,
welche nicht nur den Gesamtbedarf
Rußlands decken, sondern auch ausgeführt werden. –
Vgl. Le
[* 12]
Play, Voyage scientifique
de la Russie méridionale sous la direction de Anatole Demidoff (4 Bde.,
Par. 1839);
Mendelejew im «Nordischen
Boten» (russisch, Jahrg. 1889);
Seliwanow, Die Steinkohlenbergwerke im Donezschen
Bassin
(russisch,
Charkow 1892).
(Dông), die am meisten verbreitete Münze in
Annam und Kambodscha, 1/600 der Geldeinheit Kwan (Quân, d. h.
Faden,
[* 13] Schnur), welche ihren
Namen daher hat, daß die Dong zu je 60
Stück an
Schnüre angereiht und hierauf zu je 10
Schnüren zusammengebunden
werden. Ein solches
Bündel von 600
Stück nennen die
Franzosen«enfilade» oder «ligature»;
daher auch der deutsche
Ausdruck Ligatur. 60 Dong heißen ein Moht-tiën. Die Missionare brauchen dafür auch die Bezeichnung
Tailon; die Engländer sagen dafür auch
Mas (Mace,
Mehs).
Das Dong, auch
Ipeh, in Kambodscha Peti genannt, ist eine Nachahmung des chines. Li oder
Cash (s. d.). Bis zu Anfang des 19. Jahrh.
prägte man das Dong, von welchem gegenwärtig annähernd 6000
Stück auf einen mexik.
Piaster gerechnet werden, sodaß dasselbe
(zum Preise von 125 M. für 1 kg Feinsilber) = reichlich 1/20
Pf. deutsche
Währung ist, teils aus
Messing, teils aus Kupfer;
[* 14] später versuchte man die kupfernen
Stücke durch bleierne zu ersetzen, und endlich benutzte man das im
Lande sehr reichlich vorhandene
Zink, das zugleich
Blei
[* 15] und
Eisen
[* 16] enthält und, zusammen mit diesen letztern beiden Metallen,
im D. eine sehr zerbrechliche und leicht abnutzbare
Legierung darstellt. Das Dong soll eigentlich die
Schwere des gleichnamigen
Gewichts haben, i. 3,905g, hat jedoch meist eine etwas geringere. Das Dong hat in der Mitte ein viereckiges
Loch, wie das chines. Li
¶
mehr
424 oder Cash, um aufgereiht werden zu können. In Niederkambodscha hat seit der franz. Besitznahme
der mexik. Piaster (s. d.) das Dong mehr und mehr, in der Hauptstadt Saigon fast ganz verdrängt, und es weichen dort selbst
bei den Eingeborenen die Dong, um der neuen franz. Scheidemünze Platz zu machen.