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422 fangenen Kaiser empfing und ihm das Schloß Wilhelmshöhe bei Cassel zum Aufenthaltsorte anwies.
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422 fangenen Kaiser empfing und ihm das Schloß Wilhelmshöhe bei Cassel zum Aufenthaltsorte anwies.
Franz Cornelius, Augenarzt, geb. in Tilburg (Provinz Nordbrabant), studierte zu Utrecht, [* 2] wurde 1840 Militärarzt in Vliessingen, später im Haag [* 3] und 1842 Lehrer der Anatomie und Physiologie an der Militärschule in Utrecht, bis er 1847 einen für ihn besonders errichteten Lehrstuhl an der dortigen Universität erhielt, wo er sofort ein physiol. Laboratorium [* 4] errichtete. Neben allgemeiner Physiologie und Gewebelehre lehrte er hier auch Ophthalmologie, errichtete das Nederlandsch Gasthuis voor Ooglijders, womit er einen wissenschaftlichen Kursus verband, wurde 1863 ord.
Professor der Physiologie an der Utrechter Universität und erhielt 1866 durch die Regierung die Mittel zur Errichtung eines den Anforderungen der modernen Wissenschaft entsprechenden physiol. Laboratoriums, das 1867 vollendet wurde. Er starb zu Utrecht. Er schrieb: «Natuurkunde van den mensch» (deutsch von Theile u. d. T. «Physiologie des Menschen», Bd. 1, 2. Aufl., Lpz. 1859),
«Anomalies of accomodation and refraction of the eye» (hg. von der Sydenham-Society; deutsch von Becker, Wien [* 5] 1866),
«De leer der stoffwisseling als bron der eigenwarmte» (Utrecht 1845),
eine der ersten Anwendungen des Gesetzes von der Erhaltung der Kraft auf den tierischen Organismus; «Mikrochem. Untersuchungen tierischer Gewebe» [* 6] (im Verein mit dem niederländ. Chemiker G. J. Mulder, ebd. 1846),
«Die Lehre [* 7] von den Augenbewegungen» (das sog. Donderssche Gesetz),
«De harmonie van het dierlijk leven, openbaring van wetten» (ebd. 1847),
«Form, Mischung und Funktion der Gewebe und Grundformen» (ebd. 1849),
«Über die Natur der Vokale» (1858), worin bewiesen wird, daß jedem Vokal ein bestimmter Eigenton der Mundhöhle [* 8] entspricht. Vermittelst des Noëmatachographs und Noëmatachometers lehrte Donders zuerst die Dauer rein psychischer Prozesse bestimmen. Er erkannte zuerst im Chemismus der Atmung einen Dissociationsprozeß und hatte außerdem wichtigen Anteil an der Entdeckung seines Landsmannes Cramer über den Grund des Accommodationsvermögens. Auf ophthalmolog.
Gebiete beziehen sich Donders' Studien hauptsächlich auf die physiol. Optik, besonders auf die Refraktions- und Accommodationsanomalien, welche für alle spätern Forschungen hierüber bahnbrechend geworden sind; auch führte er die cylindrischen und prismatischen Brillen ein. Außerdem war Donders Redacteur und Mitredacteur verschiedener Zeitschriften sowie Herausgeber der «Onderzoekingen gedaan in het physiologisch laboratorium der Utrechtsche Hoogeschool» (Utrecht 1849–57; 2. Folge, 1867 fg.). An dem von Graefe begründeten «Archiv für Ophthalmologie» hat Donders wesentlichen Anteil. –
Vgl. Moleschott, Franciscus Corn. Donders (Gießen [* 9] 1888).
Stadt am Quanza (Kuansa) in der portug. Kolonie Angola in Westafrika, mit 2800 E., ist durch eine regelmäßige Dampfschiffahrt mit dem Meer und mit Loanda verbunden. Dondo ist der Stapelplatz für den im Lucallathal in großen Mengen geernteten Kaffee.
Von Dondo führt die große Karawanenstraße nach O. in das Reich Muatajamvos.
Eng eingeschlossen von waldigen Hügeln leidet Dondo unter einem heißschwülen Klima, [* 10] sodaß es die «Hölle» von Angola genannt wird.
s. Albinos. ^[= nennt man diejenigen Menschen und Tiere, in deren Körperbedeckung und Augen der dunkle Farbstoff ...]
Dondúkow-
Korssákow,
Alexander Michailowitsch, Fürst, russ. Staatsmann, geb. 1822, trat als Offizier in ein Dragonerregiment, zeichnete sich in Kaukasien bei der Bekämpfung der Bergvölker sowie während des Orientkrieges 1854/55 aus, stieg schnell zum General auf und wurde als Generallieutenant Gouverneur von Kiew. [* 11] In dieser Stellung that er sich als eifriges Mitglied der panslawistischen Partei hervor und wurde deshalb nach dem Frieden von San Stefano 1878 als Generalgouverneur mit der Organisation des neugeschaffenen Fürstentums Bulgarien [* 12] betraut.
Die Ausführung des
Berliner
[* 13] Kongreßbeschlusses, wonach dies Fürstentum in
Bulgarien und
Ostrumelien zerlegt wurde, suchte
Dondúkow
-Korssákow
zu hintertreiben und ermutigte die großbulgar. Partei durch die Aussicht
auf russ. Unterstützung. Diese eigenmächtige polit. Thätigkeit zog Dondúkow
-Korssákow
wiederholt
Zurechtweisungen des
Kaisers zu, doch wurde er in seiner
Stellung belassen und eröffnete
die erste Nationalversammlung
des Fürstentums
Bulgarien zu
Tirnova, deren Verhandlungen er leitete.
Aus Rücksicht auf die europ. Mächte lehnte es der russ.
Kaiser ab, die
Wahl D.s zum Fürsten von
Bulgarien
zu genehmigen, und wies denselben an, die
Wahl der Versammlung auf den Prinzen
Alexander von
Battenberg zu lenken. Dondúkow
-Korssákow
erfüllte
diesen
Auftrag und führte im Juli 1879 den Fürsten
Alexander von
Bulgarien in die neue
Stellung ein, worauf er nach
Rußland
zurückkehrte und
Generalgouverneur zu
Charkow wurde. Danach erfolgte seine Ernennung zum
General
der
Kavallerie und die
Berufung zum Mitgliede des Reichsrats sowie im Jan. 1882 die Ernennung zum
Chef der Civilverwaltung und
Oberbefehlshaber der
Truppen in
Kaukasien, von welchem Posten er enthoben wurde. Er starb in
Petersburg.
[* 14]
(spr. -noh), Rechtsgelehrter, s. Donellus. ^[= Hugo, eigentlich Rechtsgelehrter, geb. 23. Dez. 1527 zu Châlon-sur-Saône, studierte ...]
1) Grafschaft im NW. Irlands (Provinz Ulster), wird im O. von Londonderry und Tyrone, im S. von Fermanagh und der Donegalbai, im W. und N. vom Atlantischen Ocean begrenzt, hat 4844,53 qkm und (1891) 185635 E., i. 38 auf 1 qkm, gegen 296488 im J. 1841 und 205443 im J. 1881. Im J. 1892 wanderten 1677 Personen aus. Die felsigen Küsten bilden Buchten, von denen die Lough-Swilly 66 km weit ins Land dringt. Im N. ist das Land gebirgig und wird von dem rauhen, im Errigal bis 750 m aufsteigenden Donegalgebirge durchzogen.
Die Thäler sind fruchtbar, zum Teil weites Marschland, überdies giebt es viel wüsten Boden, bedeutende Torflager und Seen, darunter Lake Eask im S. und Lake Nacung im NW. Größere Flüsse [* 15] fehlen. Der nördlichste Punkt, zugleich von ganz Irland, ist das 69 m hohe Vorgebirge Malin Head (55° 22' nördl. Br.). Das Klima ist sehr feucht und das Getreide [* 16] reift schwer; man baut Gerste, [* 17] Hafer, [* 18] Flachs und Kartoffeln. Die Grundbesitzungen sind zum Teil sehr groß, der Ackerbau befindet sich jedoch in schlechtem Zustande. Man treibt Viehzucht [* 19] und Fischerei, [* 20] zieht feinwollige Schafe [* 21] und führt Heringe, Stockfische, Lachse und Forellen aus. Außerdem besteht Garnspinnerei, Leinwandweberei und Brennerei. Man findet Blei, [* 22] verschiedene Thonarten und Schwefelkies. Seit 1889 fängt man auch an, die unermeßlich reichen Granitbrüche auszubeuten; Mountcharles liefert gute Bausteine, ausgezeichneter weißer Marmor kommt von Dunlewy. Bahnen gehen von ¶
Londonderry zur Donegalbai und nach Letterkenny. Zu den zahlreichen Altertümern gehören Reste eines uralten Schlosses auf dem Grianan of Aleich unweit Londonderry. Die Grafschaft sendet 4 Abgeordnete in das Parlament. Der Hauptort, Dorf Lifford am Zusammenfluß von Finn und Mourne, der zu Londonderry gehörigen Stadt Strabane gegenüber, ist ein ärmlicher Ort mit 570 E. Bedeutender ist Ballyshannon an der Ernemündung. – 2) Marktstadt in der Grafschaft Donegal, an der Mündung des Eske in die Donegalbai, rings von Hügeln umgeben, hat (1891) 4145 E., einen Hafen, fünf Kirchen, Reste eines schönen Schlosses der O’Donnells und ein Franziskanerkloster. In der Nähe sind vielbesuchte Schwefelbäder.