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und Bodens Verwahrung eingelegt werden.
Auch sonst werden außerordentliche, bei besondern An- lässen erhobene Abgaben als Donau bezeichnet.
Heute ist die Sache völlig gegenstandslos.
Donator (lat.), der eine Schenkung Machende, Geber, Stifter;
vonätrix, Geberin, Stifterin. Donats Brustkaramellen, s. Geheimmittel. ^ Donatschnitzer, s. Donatus, Älius. Donatus, Alius, röm. Grammatiker und Rhe- tor, lehrte um die Mitte des 4. Jahrh. n. Chr. zu Rom und [* 2] verfaßte namentlich eine lat. Grammatik i^rs).
Da sie aus den gleichen Quellen geschöpft ist, wie die Grammatiken des Charisius und des Diomedes, so stimmt sie vielfach mit ihnen überein. Auf ihr beruhte im Mittelalter der gesamte gramma- tische Unterricht, weshalb man auch die lat. Ele- mcntargrammatik geradezu den Donat und einen ^ verstoß gegen deren Regeln einen Donatschnitzer nannte.
Der Donat war auch das erste der Bücher, z auf das die Buchdrucker den Holzdruck anwendeten, ! und es gehören solche Exemplare des Donau zu den - qröhten bibliogr.
Seltenheiten. Die beste Ausgabe ! der Grammatik nebst den Kommentaren ist die in den " (Fi'lunmNtici latini», hg. von Keil (Bd. IV, ?a. 8e. 2, Lpz. 1864).
Außerdem schrieb Donau einen Kommentar zu Terenz, der als Kompilation von zwei oder drei Kommentaren überliefert und in den meisten ältern Ausgaben des Terenz abgedruckt ist, zuletzt in der von Klotz(2Vdc.,Lpz.1838-40).
AucheinenKommentar zu Virgil hat Donau verfaßt, wovon das Vorwort nebst einer wertvollen Lebensbeschreibung Virgils und die Einleitung zu den «Vucolica.» noch vorbanden ist.
Von Mus Donau zu unterscheiden ist der spätere Grammatiker (um 400 n. Chr.) Tiberius Clau- dius Donau, von dem ein unbedeutender Kommentar («Interpi-owtiousZ») zu Virgils «Äneis» überliefert ist (gedruckt in Neapel [* 3] 1535, in den Virgil-Ausgaben des G. Fabricius, Bas. 1551, und noch öfter). Donatus, Stifter der Donatisten (s. d.). Donau, bei den Alten vamidiuL (im Unter- lauf I8t6r), nächst der Wolga Europas längster und mächtigster Strom, Hauptzufluß des Schwarzen Meers, die große Wasserstraße zwischen der Mitte und dem Osten des Erdteils, entsteht im Großher- zogtum Baden [* 4] aus der Vereinigung der am Ost- abHange des Schwarzwaldes entspringenden 30- 40 km langen Bäche Vreg und Brigach.
Die Breg oder Breg ach hat ihre Quelle [* 5] 7 Km im NNW. von Furtwangen (848 m) in einer Höhe von 1000 m, zwischen den Bergen [* 6] Roßeck und Vriglirain, wo der Sattel der Wasserscheide gegen den nur 42 km ent- sernten Rhein (bei Brelsach) 1126 m hoch liegt. Die Brigach entspringt etwa 9 km östlicher am Hirzwalde, 4 km im SW. von St. Georgen, fließt über Villingen, das nur 5 km von der Neckarquelle liegt, nimmt noch ein Niesel aus dem Schloßgarten von Donaueschingen (s. d.) auf, an welchem Her- gedrachterweise der Name Donau haftet, und vereinigt sich unterhalb dieser Stadt in einer weiten sumpfi- gen Ebene, die einst ein Seebecken bildete, mit der Vreg. Bei Donaueschingen liegt der Spiegel [* 7] der Donau noch 679 m ü.
d. M. Oberlauf. Von Geisingen an (24 km im N. von Schaffhaufen am Rhein) bis Scheer unterhalb Sigmaringen (568 m) durchbricht sie raschen Laufs in einem mit steilen, zum Teil großartigen Fels- wänden besetzten und vielfach gekrümmten Thale den Iurazug der Rauhen Alb, und endigt damit in 535 N Höhe den ersten ihres Oberlaufs. Dieser steht in unterirdischer Verbindung mit der Radolf- zeller Aach und damit mit dem Untersee, eine merk- würdige Bifurkation, die durch Versuche mit Fär- bung des Donauwassers bei Immendingen bewiesen wurde.
In der zweiten Hälfte ihres Oberlaufs bis Passau [* 8] stießt sie zunächst nordöstlich über Ulm [* 9] (469 m) und Donauwörth (389 m) nach Regens- burg (330 m) immer hart am Südfuße des Schwä- bischen und von Donauwörth an des Fränkischen Jura. Bis Ulm begleiten sie zuweilen auf dem rechten Ufer hohe waldige Kuppen, obgleich sie auch schon durch mehrere kleinere sumpfige und moorige Ebenen (Donauriede, s. donau) fließt. Von Ulm ab, wo sie durch Aufnahme ihres ersten alpinen Zuflusses, der Iller, schiffbar geworden ist (78 m breit), ist ihr rechtes Ufer durchweg stach, das linke steil;
ihre Umgebung ist mehrfach morastig, nament- lich in dem großen Donaumoos (s. d.).
Bei Donau- staus, am nördlichsten Punkte ihres ganzen Laufs, ! erreicht sie (234 m breit) den Bayrischen Wald und - fließt, hart an seinen Fuß gedrängt, in südöstl. ! Richtung bis Paslau (in 287 m Höhe). ^ Mittellauf. Bei Passau, wo der Inn die l Wassermasse mehr als verdoppelt, beginnt der ! Mittellauf.
Zugleich betritt der Strom am rechten ^ Ufer das österr.
Gebiet. Gleich unterhalb Passau ! beginnt eine etwa 120 km lange Enge bis Krems ^ hinab, zwischen den Südabfällon des Böhmer-, Greiner- und Manhartswaldes und den nördl. ! Ausläufern der Alpen [* 10] (Sauwald), welche Enge aber durch das Linzer Becken (264 m) unterbrochen ^ wird. Unterhalb Grein (218 m) finden sich die be- ^ rühmten Schnellen [* 11] des Schwalls und Strudels, wo ! der Strom auf nur 146 m eingeengt ist. Der einst ! gefährliche Wirbel ist durch die Sprengung der Fel- seninsel Hausstein unschädlich gemacht, und im Winter 1893/94 wurden die Riffe des Strudels so- weit beseitigt, daß nunmehr zwei Schiffe [* 12] ohne Ge- fahr aneinander vorüberfahren können.
Schon in den qenannten Thalweiten zeigt die Donau die ihr eigen- tümliche Bildung von zahlreichen Auen und Wer- dern, noch mehr aber in dem obersten und kleinsten der sog. Becken, dem von Tulln, in welches sie bei Krems eintritt, sich bis zu 1072 m Breite [* 13] ausdeh- nend.
Zwischen dem Leopolds- und Bisamberge bei Klosterneuburg nochmals eingeengt, gelangt sie in 153 m Höhe oberhalb Wien [* 14] in die niederösterr.Ties- ebene (das Wiener Becken).
Sie verläßt- diese sowie den deutsch-österr.
Boden an der Marchmündung bei Theben (Dev^ny), wo sie zwischen dem Leitha- gebirge im 'Hüden und den Ausläufern der Kleinen Karpaten eingeengt wird.
Man verlegt oft an diefe Stelle den Beginn des Unterlaufs (1714 Km), ob- gleich die Donau noch zweimal Gebirgsdurchbrüche zu machen hat, fodaß es viel richtiger erscheint, den Unterlauf von Orsova an zu rechnen.
Nachdem sie die Strompforte (I'ort^llun^i'ic^) zwischen Theben (119 m) und Preßburg [* 15] passiert, tritt sie in das Becken der oberungar.
Ebene ein und bildet hier zwei In- seln : die 87 km lange und gegen 25 km breite Große, und die 48 km lange Kleine Schütt, jene, 1500 c^km groß, zwischen der Neuhäusler und Großen Donau, diese zwischen der letztern und der Kleinen Donau ge- legen. BeiKomorn wieder zu einem einzigen Strom vereinigt, stießt die Donau ostwärts nach Gran, [* 16] wo sich das Becken zu schließen beginnt.
Von hier bis Waitzen durchbricht sie wiederum die Visegräder Enge zwischen den von ^üden herantretenden Höhen des Bakonyerwaldes und den Vorbergen ¶
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der im N. befindlichen Neograder Karpaten.
Vei Waitzen wendet sie sich südwärts über Budapest [* 18] (110 m) der niederungar.
Ebene zu, durch deren einförmige Steppen sie mit geringem Gefalle, in unzähligen Schlangenwindungen zwischen niedri- gen, öden Sandusern, verpesteten Moorflächen und Sumpfwaldungen, inselreich und vielarmig dahin- strömt.
Ihre Tiefe beträgt zwischen Preßburg und Vsnek 6 -37 m, unterhalb Ofen 8-12 m, ihre Breite 1000 m, zwischen Venek und Földvar 570 -1260 in.
Die von ihr gebildeten vier größten In- seln sind Szent Endre' (Szent Andräs-Infel zwischen Waitzen und Ofen), Csepcl, Sar und Margita bei Mohäcs.
Erst unterhalb der Draumündung bei Vukovär, wo sie von den syrmischen Hügeln (der FruZka Gora) nach OSO. gedrängt wird, fließt sie wieder bis Peterwardcin (82 m) und Slankamcn, wo sie ihren größten Zufluß, die Theiß, aufnimmt und hierdurch ihre Wasfcrmenge wesentlich vermehrt, durch anmutigere Gegenden, zwischen Vukovär und Palanka nur 390 m, bei Semlin bis zu 1560 m breit und bis 14 in tief;
hier wendet sich ihr Lauf von O. wieder nach S. bis Semlin und Belgrad [* 19] (76 m), von wo aus sie die Grenze zwischen Ungarn [* 20] und Serbien [* 21] bis Orsova bildet.
Bei Bazias treten links die Ausläufer der siebenbürg.
Karpaten, rechts die der serb. Gebirge dicht heran und erzeugen zwi- schen hier und Kladovo die großartigste Flußenge Europas (128,6 km lang), Klissura oder das Eiserne Thor (s. d.).
In ihr fällt der Fluß von 37,3 m Höhe auf 11 m und wird von 1900in mehrfach bis auf 100, einmal sogar auf 60 m Breite eingeengt, bei einer Wassertiefe von 20 bis 50 m, ja bis 75 in.
Klippen [* 22] und Felsbänke durchsetzen das Bett, [* 23] und das Ge- falle, welches zwischen Belgrad und Vaziäs nur 4 cm auf 1 Km betragen hat, steigert sich hier auf 540 cm, ja im Eisernen Thor sogar auf einer Strecke von 750 m auf 13 m. Unterlauf.
Beim Endpunkt des Felfenthors beginnt der eigentliche Unterlauf.
Die Donau strömt zuerst in vielfach gewundenem Laufe gegen S., dann unterhalb Vidin von Akcar an über Nikopoli, Sistov (den südlichsten Punkt des ganzen Laufs), Nustschuk, Srkstria und NaHova ostwärts in einer Breite von 700 bis 1000 m mit unbedeutendem Gefalle durch die große Ebene der Walachei zwischen weiten Sumpf- niederungen, die von zahlreichen Nebenarmen des Stroms, von großen Lachen stehenden Wassers und toten Armen durchschnitten sind.
Vei Cernavoda, nur 50 Km vom Meere entfernt, verändert die Donau, von der vorliegenden Platte der Dobruoscha (s. d.) seitwärts gedrängt, plötzlich ihre östl. in eine nördl. Äichtung überHirßova und Vraila, teilt sich auch in dieser Stromstrecke in ein Labyrinth von Armen und wird erst nach der Einmündung des Sereth durch die nördl. Platte von Galatz wieder in ihre frühere östl. Hauptrichtung gezwungen, worauf sie, außer dem Pruth, links zahlreiche, von den Neben- gewässern gebildete Fluhseen mit sich verbindet. Etwa 7 km oberhalb Tulcea (Tultscha) beginnt ihr Deltaland, eine 2558 hohem Schilfgrase bewachsen, in welchem sich Vüffcl- berden, Wölfe und Scharen von Wasservögeln auf- halten.
Die äußersten Mündungsarme liegen 89 km voneinander entfernt.
Der linke (nördl.) Arm, mehrfach gespalten und seeartig erweitert, geht über Ismail nach 101 km langem Laufe als Kilia- mündung mit sieben Armen ins Meer, dem er 63 Proz. der ganzen Donauwassermasse zuführt. Trotzdem erreicht seine Tiefe oft nicht 3 m und vor seiner Mündung zieht sich 4 km weit eine Untiefe mit nur 1 m Wasser.
Der rechte Arm teilt sich unterhalb Tulcea in den (mittlern) Sulina- und den (südl.) St. Georgsarm.
Ersterer, von der zweiten Gabelung an noch 90 km lang, fließt fast genau östlich, und ist, obgleich er nur 7,4 Proz. der ganzen Wassermenge führt, der einzige durchweg schiffbare, 100-130 m breite Arm.
Seine Tiefe steigt bis zu 16 m, auf einer Barre hat er nur 5 m und vor der Mündung liegt ebenfalls eine bedeu- tende Barre.
Durch einen im Mai 1894 vollendeten Durchschnitt wurde eine sichere Einfahrt geschaffen. (S. Sulina.) Der dritte, 6-11 m tiefe St. Georgs- arm (türk. Khidr-illis) ist von der ersten Gabelung an 125, von der zweiten 110 km lang, hat aber aus der seine Mündung sperrenden Barre nicht mehr als 1,5 m Wasser.
Die Donau sührt durchschnittlich 35,2i9 Mill. odm Wasser per Stunde dem Meere zu. Die Entfernung der Donauquelle von der Mün- dung des Stroms beträgt 1684, die Stromlänge 2860 km, von denen auf die schwäbische Donau von der Vregquelle bis Ulm gegen 215 km, auf Bayern [* 24] 366, also auf das Deutsche Reich [* 25] (Oberlauf) 58:, auf Deutsch-Österreich 373, auf Ungarn von Preßburg bis Orsova 940, auf die ganze Österreichisch-Unga- rische Monarchie (Mittellauf) 1313, auf die bulgar.- rumän.-russ. Strecke (Untertauf) 966 km entfallen. Das Stromgebiet umfaßt 817100 ykm, wovon etwa ein Siebentel auf Deutschland, [* 26] etwa vier Sie- bentel auf die österreichisch-Ungarische Monarchie kommen.
Abgesehen von den kürzern Wasserläufen hat die Donau 120 Nebenflüsse, darunter 60 grö- ßere, von denen 34 als schiffbar bezeichnet werden. Die namhaftesten sind rechts Iller, Lech, Isar, Inn, Traun, Enns, Ybbs, Erlas, Pielach, Traisen, Tulln, Wien, Schwechat, Fischa, Leitha, Raab, [* 27] Särviz, Dräu, Save, Morava, Timok, Isker, Osma, Iantra und Lom;
links Wörnitz, Altmühl, Naab, Negen, Ilz, Kleine und Große Mühl, Krems, Kamp, March, Waag, Gran, Eipel, Theiß, Temes, Schyl (Iiulu), Aluta (Oltu), Ardschisch (Arges), Ialomitza (Ialo- mita), Sereth, Pruth.
Schiffskanäle im Donau- geb'iet sind der Main-Donau-Ludwigskanal (s. d.) in Bayern, der fürstl.Schwarzenbergsche Holzschwemm- kanal, der die Moldau mit der Mühl (di-ese rechts mit der Donau) verbindet, der Wien-Neustädter, der Bacser- oder Franzens- und der Vegakanal in Ungarn.
Das Projekt eines danubisch-Pontischen Schiffskanals zwifchen Oernavoda und Küstendze ist wegen der Terrainschwierigkeiten aufgegeben worden.
Hin- gegen wird der Plan eines Donau-Oder-Kanals mÖsterreich ernstlich erörtert.
Die Donau ist außer- ordentlich reich an Fischen, namentlich an Hausen, Huchen (3li1m0 Iiucko 1^.), Lachsen, Welsen und Karpfen.
Früher erreichten die Hausen über 20 Ctr. Gewicht, die Störe 7 Ctr.;
jetzt findet sich ersterer noch bis zu 8 Ctrn., letzterer zu 2-4 Ctrn. Indem die Donau ein Gebiet, das durch die Alpen und den Balkan einerseits und durch die deutschen Mittelgebirge und die Karpaten andererseits vom Meere geschieden wird, ostwärts mit der See ver- bindet, spielt sie eine bedeutsame Nolle als Ver- mittlerin des Handels zwischen Ost und West.
Die Bedeutung wird erhöht durch die Verschiedenartig- keit der Bodenerzeugnisse und den reichen Wechsel der Völkerschaften, aber teils aus natürlichen, teils aus polit.
Gründen beeinträchtigt.
Die ersternliegen m der großen Menge von Hindernissen, welche ¶