er fremde
Rechte schädigt, handelt nicht fahrlässig, sondern arglistig, wenn er die Schädigung fremder
Rechte für wahrscheinlich
halten mußte";
aus diesem
Gesichtspunkt ist z. B. Ersatz zu leisten wegen wissentlicher Verletzung eines fremden
Warenzeichens (Gesetz vom §. 14:
Bolze, «Praxis des Reichsgerichts», Bd.
1, Nr. 305).
–
Vgl.
Frank,
Vorstellung und Wille in der modernen Doluslehre (in der «Zeitschrift für
die gesamte Strafrechtswissenschaft», hg. von
Liszt, Bd. 10, Berl. 1890) und
die dort gegebenen Litteraturbelege;
Bünger,
ÜberVorstellung und Wille als Elemente der subjektiven Verschuldung (in derselben
Zeitschrift, Bd. 6, 1886);
1) Stadt im
Kreis
[* 2] Schrimm des preuß. Reg.-Bez.
Posen,
[* 3] 13 km südlich von Schrimm, unweit großer Seen, hat (1890) 1559 E.,
darunter 95
Evangelische und 22 Israeliten, Post,
Telegraph;
[* 4] Ringziegelofen, Stärkefabrik und Spiritusbrennereien
auf den nahen
Gütern Ostrowieczno,Trombinek und Pokrzywnica. –
2) Dorf im
KreisSorau
[* 5] des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 6] hat etwa 400 evang. E., Postagentur und
Telegraph. Das nahe Rittergut
Dolzig mit Schloß, wo die deutsche Kaiserin
Auguste Victoria geboren wurde, kaufte 1866
GeneralVogel von Falckenstein
(s. d.), dessen Sohn gegenwärtig
Besitzer ist.
(ecclesia cathedralis, ecclesia major), Bezeichnung für die Hauptkirchen eines ganzen
Sprengels, welche sich durch
Großartigkeit der baulichen
Anlage auszeichnen. Mit ihnen ist meist ein
Kapitel von Domherren (canoniciregulares) verbunden, an dessen
Spitze ein Propst und ein Dechant stehen. Doch werden auch die
Kirchen der sog. Unter- oder
Kollegiatstifter, d. h.
Kirchen, mit denen ein Kollegium von Kanonikern verbunden ist oder war, häufig Dom genannt, z. B.
zu Goslar,
[* 7] Zeitz,
[* 8]Erfurt,
[* 9]
Halle
[* 10] u. s. w. Das Wort lautet mittelhochdeutsch tuom, später
Thum,
Tum,
[* 11] Thumb.
In Süddeutschland hat man statt dessen häufig die Bezeichnung
Münster
[* 12]
(Straßburg,
[* 13] Konstanz
[* 14] u. s. w.), ursprünglich (monasterium,
i.
Kloster)
nur fürKloster- oder Stiftskirchen, namentlich bei den Reichsnonnenstiftern
(Essen,
[* 15]
Herford
[* 16] u. s. w.), doch auch
für größere
Pfarrkirchen
(Ulm,
[* 17] Freiburg
[* 18] i. Br.). Der Gebrauch von Dom im
Sinne von
Kuppel oder Kuppelkirche ist
in
Deutschland
[* 19] erst seit etwa dem letzten Viertel des 18. Jahrh. aufgekommen und lehnt sich
an das franz. dôme (mittellat. doma; ital.
duomo; span. domdo) an. Ebenso ist der
AusdruckKathedrale (von Kathedra, der
Stuhl, hier des
Bischofs) inDeutschland
erst im 18. Jahrh. gebräuchlich geworden. Der Ursprung sowohl des deutschen Wortes Dom als
des franz. dôme ist nicht ganz klar. Gewöhnlich führt man beide auf das lat.
domus zurück, welches schon früh im Mittelalter im
Sinne von Gotteshaus vorkommt. Da das charakteristische
Merkmal größerer
Gotteshäuser (lat. domus) des ältern christl.
und roman.
Baustils die
Kuppel war, so blieb auch für die Zukunft dem franz. dôme die Bedeutung von
Kuppel, Kuppelkirche.
der höchste Gipfel der Mischabelhörner (s. d.) im schweiz. Kanton Wallis,
[* 20] erhebt sich als scharfkantige Pyramide 18 km nördlich von der Dufourspitze des Monte-Rosa zu 4554 m
Höhe. Er stürzt nach O. gegen den Feegletscher und das Saasthal mit schroffen Glimmerschieferwänden ab; westlich senken
sich gegen das Nikolaithal der Festi- und der Kiengletscher. Mit dem Täschhorn (4498 m) im
S. und dem
Nadelhorn (4334 m) im N. ist er durch vergletscherte Kämme verbunden, darunter das Domjoch (4268 m) und
Nadeljoch (4167 m).
in der
Krystallographie die Gesamtheit derjenigen
Flächen, welche zwei krystallographische
Achsen
in gewissen Entfernungen schneiden, der dritten parallel gehen und dabei keine vertikale
Stellung besitzen; durch diese
nicht-aufrechte
Stellung unterscheiden sich die Doma daher von den Prismen. Bezieht sich der
Parallelismus auf die makrodiagonale
oder brachydiagonale
Achse im rhombischen
System, so redet man von Makrodomen (Querdomen) oder Brachydomen (Längsdomen), und
diese Formen werden von je 4
Flächen gebildet.
In dem monoklinen
System müssen die der klinodiagonalenAchse parallel gehenden Klinodomen mit 4
Flächen,
und die der orthodiagonalenAchse parallel gehenden
Orthodomen unterschieden werden, welche letztern in ein positives und ein
negatives Orthodoma mit nur je 2
Flächen zerfallen, je nachdem dasselbe in den spitzen oder stumpfen Winkelräumen des Achsenkreuzes
gelegen ist. Im triklinen
System zerfällt sowohl dasMakro- als das
Brachydoma in je 2 Flächenpaare.
(vom mittellat. domanium; altlat. dominium, i.
Herrschaft), Bezeichnung für land- oder forstwirtschaftlich benutzte
Güter, welche dem
Staate gehören oder deren Einkünfte
doch dem letztern ganz oder teilweise zustießen. Sie unterscheiden sich von andern privatwirtschaftlichen Erwerbsquellen
des
Staates, wie Eisenbahnen, Fabriken u. s. w., durch ihre histor.
Stellung und ihren landwirtschaftlichen Charakter, von
den Schatull- oder Kabinettsgütern aber dadurch, daß diese reines Privateigentum des Fürsten und seiner Familienglieder
und in der Regel deren freier
Verfügung und
Vererbung nach Privatrecht unterworfen sind.
Doch hat eine solche
Trennung der Domänen von den Privatgütern in frühern Jahrhunderten in der Regel nicht
stattgefunden.
Ehe die Domänen von den reinen Privatgütern der Fürsten rechtlich geschieden waren, wurden sie auch Kammergüter
genannt. Die Fürstengeschlechter, die bei der staatlichen Neubildung Europas nach der
Völkerwanderung emporkamen, waren
infolge der Eroberung fremder Gebiete zugleich große Grundbesitzer,und sie bestritten die Kosten der
Ausübung ihrer
Rechte hauptsächlich aus eigenen
Mitteln. Im weitern Verlaufe des Mittelalters erhielten in deutschen
Ländern
die Fürsten in ihrer Eigenschaft als Reichsbeamte Besitzungen angewiesen, welche Eigentum des
Reichs waren und die sich nach
und nach mit ihren Erbgütern vermischten. Der Domänenbesitz erfuhr endlich eine bedeutende
Vermehrung
durch die Einziehung der
Kirchengüter infolge der Kirchenreformation und der Revolutionskriege. Auch wurden vielfach die
durch Heirat oder Erbschaft erworbenen
Güter mit den Kammergütern vermischt und als solche behandelt.
Da aber in
Deutschland
der Grundsatz überall
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