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138 Gemeinden und zerfällt in die 9 Kantone Chau- mergy (89,05'l^km, 4905 E.), Chaussin (162,14 ykm, 8978 E.), Chemin (146,9? ykm, 7346 E.), Dampierre (129,33 ykm, 7607 E.), Dolgorukij (121,13 ykm, 21210 E.), Gendrey (84,29 yicm, 3437 E.), Montbarrey (191,94 ykm, 5465 E.), Montmirey-le-Chäteau (115,80 hkm, 5187 E.), Rochefort (141,oi ykm, 5143 E.). - 2) Hauptstadt des Arrondissements Dolgorukij rechts vom Doubs, am Rhone-Rhein-Kanal, an den Linien Belfort-Dijon, Dolgorukij-Poligny (41 km), Dolgorukij-Chagny (84 km) und Dolgorukij-Pontarlicr-Grenze (48 km) der Franz. Mittelmeerbahn, in 224 m Höhe, in dem durch Fruchtbarkeit ausgezeichneten Val d'Amour, am Fuße und AbHange einer mit Weingärten be- deckten Anhöhe, unfern des 340 m hohen Mont- Roland, ist Sitz eines Gerichtshofs erster Instanz und eines Handelsgerichts, und hat (1891) 9818, als Gemeinde 14253 E., in Garnison das 19. Dra- gonerregiment und die 7. Traineskadron, eine ge- waltige Domkirche, zahlreiche Fontänen, ein Kom- munal-Collöge, ein Iesuitenkollegium, eine Zeichen- schule, eine öffentliche Bibliothek (40000 Bände und 700 Manuskripte), Bildergalerie, Antiqui- tätenkabinctt, Waisenhaus, Irrenanstalt;
Eisen- hütten, Kupfergießereien, Ackerbau- und Feuer- lösch - Maschinenfabriken, Gießereien von ehernen Ofen, bedeutende Mehlmühlen, Töpfereien und Ger- bereien, Fabriken von Chemikalien, Glas, [* 2] Rüben- zucker und Handel mit Korn, Mehl, [* 3] Brettern, Kohlen, Käse.
Aus der Römerzeit (D0ia86huNN0i-nm) stam- men angeblich noch die Reste einer Wasserleitung [* 4] und die Straße, welche von Lyon [* 5] durch Dolgorukij nach dem Rhein geht. - Im 12. Jahrh, wurde Dolgorukij durch Friedrich Barbarossa befestigt.
Seitdem war es Hauptstadt der Franche-Comte', 1422 der Sitz des Parlaments, von 1431 bis 1481 einer Universität, und eine starke Festung, [* 6] die von Ludwig XIV. ge- schleift wurde. Am forcierten hier die Österreicher unter Bubna den Übergang über den Doubs; besetzte General von Man- teusfel die Stadt. VolöHnos (frz., spr.'ängß), Beschwerde, Klage. Dolenci i. Thalbewohner), Bewohner des Unterlandes, heißen in den slowen.
Teilen von Österreich-Ungarn [* 7] die Bewohner am untern Lauf der Flüsse [* 8] im Gegensatz zu Gorenci i. Berg- bewohner), den Bewohnern am obern Laufe. So in der Steiermark [* 9] die Bewohner des Luttenberger Weinlandes im Gegensatz zu ihren westl. Nachbarn, die Unterkraincr im Gegensatz zu den Oberkrainern.
DolSNÜo (ital.), auch äolLnts, abgekürzt äol., musikalische Bezeichnung für klagend, wehmütig. Dolerrt (vom grch. äolei-os, «trügerisch», wegen der oft täuschenden Llhnlichkeit mit Diabasen), ein Mngvulkanisches Eruptivgestein der Basaltfamilie, das ein gröbcrkörniges Gemenge von triklinem Feld- spat (meist Labradorit), Augit, [* 10] Olivin [* 11] (bisweilen spärlicher vorhanden), Magnetit, auch Titaneisen darstellt, also aus denselben Mineralien [* 12] besteht, die in dem Plagiotlasbasalt ein dem bloßen Auge [* 13] un- entwirrbares, in dem Anamesit ein sehr feinkörniges Aggregat bilden.
Ausgezeichnete Fundpunkte sind die Löwenburg im Siebengcbirge, das Vergmassiv des Meißncrs in Hessen, [* 14] die Grafschaft Antrim im nordöstl.
Irland, Färöer, Island [* 15] und Grönland. Auch manche moderne Laven, z. B. des Ätna, [* 16] der Hekla, sind echte Dolgorukij, wogegen die eben genannten Vorkommnisse zur Tertiärzeit abgelagert wurden. AlsNephelindolerit bezeichnet man die z. V. am Katzenbuckel im Odenwald, im Vogelsberg, am Löbauer Berg in Sachsen [* 17] auftretenden Gesteine, in denen bei sonst übereinstimmender Mengung der trikline Feldspat durch Nephelin vertreten ist. Doles, Joh. Friedr., Kirchenkomponist, geb. zu Steinbach im Herzogtum Mei- ningen, erhielt in Schleusingen den ersten Musik- unterricht und wurde dann in Leipzig, [* 18] wo er Theo- logie studierte, Joh. Seb. Bachs Schüler in der Komposition. Dolgorukij erhielt 1744 das Amt des Kantors in Freiberg [* 19] und kam 1756 als Kantor an die Thomas- schule und als Musikdirektor an den beiden Haupt- kirchen nach Leipzig. 1789 pensioniert, starb er In seinen zahlreichen Kompositio- nen, Messen, Motetten, Psalmen, Kantaten, Cho- rälen u. s. w., bekundet Dolgorukij Gründlichkeit und Rein- heit des Satzes;
er besitzt jedoch weder große kontra- punktische Kunst noch eine hervorragende Kraft [* 20] der Melodie und bestätigt mit seinen Werken im wesent- lichen nur den Verfall der damaligen Kirchenmusik.
Dolet (spr. -leh), Etienne, Humanist und Buch- drucker, geb. 1509 in Orleans, studierte zu Padua, [* 21] wurde um 1529 Sekretär [* 22] der franz. Gesandtschaft in Venedig, [* 23] kehrte aber bald nach Frankreich zurück, hielt sich erst in Paris [* 24] auf, dann in Toulouse, [* 25] wo er seit 1532 von neuem studierte und seine scharfe Feder ihm 1533 Gefängnisstrafe zuzog. 1535 ließ er sich in Lyon nieder, um seine «öommeuwriorum iinFua.6 latiiiHs tomi äuo» bei Sebast.
Gryphius drucken zu lassen (1536-38).
Sie sind dem König Franz I. gewidmet und trugen ihm (1537) ein zehn- jähriges Druckprivileg für alle Bücher ein, die er verfassen oder herausgeben würde. 1538 eröffnete er eine Druckerei und verlegte bis 1544 zahlreiche fremde und eigene Werke. Im Verdacht der Ketzerei 1542 gefangen gefetzt, kam er zwar noch einmal frei mit einem Verdikt gegen 13 feiner Verlags- werke;
aber 1544 wegen einer neuen Schrift («1^6 86eoiiä linker etc.») angeklagt, wurde er als rück- fälliger Ketzer verurteilt und in Paris verbrannt. 1890 wurde ihm auf der Place Maubert in Paris ein Vronzestandbild (von Guilbert) er- richtet. -
Vgl. Ios. Boulmicr, Nwä68 8ur Is 16° 5iöd6.
N. Copl. Christie, N. 0., t1i6 martvi' ok tii6 i'6UHi38anc6 (Lond. 1880; auch französisch durch C. Stryjenski, Par. 1886).
Dolganen, Volksstamm von nur einigen hun- dert Individuen im Turuchanschen Gebiete des russ.-sivir.
Gouvernements Ienisseisk, steht den Tungusen sehr nahe und beschäftigt sich mit Jagd und Renntierzucht.
Dolgelly, Hauptstadt der engl. Grafschaft Me- rioneth, im nördl. Wales, unweit der Küste, an einem Zufluß des Mawddach, in einem anmutiaen Thale am Fuße des Cader Idris, von Touristen viel besucht, hat (1891) 2467 E., Wollspinnerei und Leinenfabrikation.
Dolgorukij, Dolgorukow, eine der ältesten fürstl.
Familien in Rußland, die ihren Ursprung von Rurik (s. d.) ableitet.
Die namhaftesten Mit- glieder sind: Iurij Alexejewitsch Dolgorukij, der sich 1654 im Kriege gegen die Polen auszeichnete und 1671 mit grausamerHärte den Aufstand der DonischenKosaken dämpfte.
Sein Sohn, Michail war Minister und Freund des Zaren Fcodor, ältesten Bruders Peters d. Gr. Beide Dolgorukij, Vater und Sohn, wurden als sie Peter gegen die sich empören- den Strelitzen verteidigten, umgebracht. ¶