(Dulcan,Dulzain, ital. dolce),
Name der Flötenstimmen der Orgel;
sie sind so konstruiert, daß beim
Antönen
nur eine geringe Menge Luft in die
Pfeifen tritt, wodurch ein besonders sanfter und zarter
Klang bewirkt wird.
(spr. doltsche),Lodovico, ital. Dichter undGelehrter,
geb. um 1508 zu
Venedig,
[* 2] wo er sein Leben zubrachte, sich durch Unterricht, litterar.
Arbeit und als Korrektor der Drucker
Giolito den
Unterhalt erwarb und in großer
Armut 1568 starb. Er verfaßte eine ungeheure Anzahl von Werken
in
Poesie und Prosa auf allen Gebieten der Litteratur, überall aber ist er flüchtig und mittelmäßig. Von seinen
Schriften
sind zu nennen: «Dialogo della pittura» (Vened. 1557; neue Ausg.,
Mail. 1863; deutsch von Cerri,
Wien
[* 3] 1871, in Quellenschriften für Kunstgeschichte", II),
[* 5] Kriegsmesser oder verkleinertes Schwert, eine der ältesten Waffen.
[* 6]
Sie findet sich bereits unter den Steinwaffen.
Als pugio wurde der Dolch zur röm. Kaiserzeit von den
Kaisern als Zeichen des
Rechtes über Leben und
Tod
getragen und auch an hochgestellte Offiziere als Auszeichnung verliehen, über die mittelalterlichen Dolchformen des Skramasar,
Miséricorde und Linkhand, über den malaiischen Kris
[* 7] und den schott. Dirk s.
diese
Artikel.
Ein Dolch, dessen Klinge sich beim
Stoß in drei
Teile teilte, wird den Femrichtern zugeschrieben.
(Geotrygon cruentaLath.), eine schöne Wildtaube von den Philippinen, erst seit neuerer Zeit lebend
nach Europa
[* 8] eingeführt, jetzt in allen zoolog. Gärten und auch vielfach bei den Liebhabern
verbreitet sowie neuerdings gezüchtet. Im allgemeinen ist ihre Haltung wenig dankbar und ihr Preis,
50-100 M. das Paar, ziemlich hoch.
IhrenNamen erhielt die Dolchstichtaube wegen des einer Stichwunde ähnlichen blutroten Fleckes in der
Kropfmitte. Sie ist oberseits violett, schwach grünlich glänzend, mit hellgrauer
Stirn, dunkelgraubraunen Schwingen und
graubraunem, schwarz gebändertem
Schwanz; an der ganzen Unterseite ist sie weiß. Die
Augen sind rot und
die Füße düster bläulichrot (s.
Tafel:
Tauben,
[* 9] Fig. 9).
(spr. doltschi) oder
Dolce, Carlo, ital.
Maler, geb. in
Florenz,
[* 10] kam mit 9 Jahren in das
Atelier Vignalis. 1646 wurde
er in die
Akademie seiner Vaterstadt aufgenommen und starb daselbst von tiefer Schwermut ergriffen.
D.s Art, heilige Gestalten zu malen, fand großen Beifall; das
Süße, Weiche im
Ausdruck seiner
Köpfe, die träumerisch-wehmütige
Stimmung seiner Marien und Magdalenen entsprach dem
Geschmacke des
Zeitalters ebenso sehr wie die Eleganz, mit der er dieselben
darzustellen verstand.
Dem Verlangen seiner Besteller folgend beschränkte er sich allmählich auf gewisse Motive, die in seinen
Gemälden stets wiederkehren:
Christus mit der Dornenkrone, Die Schmerzensmutter
(Stich von
Mandel), Die heil.
Magdalena, Die
heil. Cäcilie u. a.
Eins seiner edelsten Werke ist: Die orgelspielende heil. Cäcilie, in der
DresdenerGalerie;
Von seinen Ölgemälden, von denen sich die Mehrzahl in
Florenz befindet, sind ferner hervorzuheben:
Heil.
Andreas betet auf dem
Gange zum Richtplatz sein Kreuz
[* 13] an (1646),
Christus am
Ölberg
(Stich von
Dröhmer),
Heil. Rosa (1668; sämtlich nebst andern im
Palast Pitti),
Madonna mit Christkind, Der Friede, Die
Poesie (im
Palast Corsini).
Sein Selbstbildnis (1674) befindet sich in den
Uffizien zu
Florenz. Seine Tochter
Agnese, gest. 1680, war ebenfalls
Malerin; sie kopierte besonders die Originale ihres
Vaters.
(Umbella), m der
Botanik eine Form der monopodialen Blütenstände mit stark verkürzter Hauptachse,
deren einzelne Verzweigungen mit je einer
Blüte
[* 14] abschließen, ohne sich vorher weiter zu verzweigen (s.
Blütenstand
[* 15] und zugehörige
Tafel,
[* 1]
Fig. 1d
u. 5).
Ebenstrauß (Corymbus), Blütenstände, bei denen die Blütenstiele zwar in verschiedener Höhe an der
Hauptachse angefügt, aber von verschiedener Länge sind, sodaß sämtliche
Blüten fast in eine Ebene
zu liegen kommen (s.
Blütenstand und zugehörige
Tafel,
[* 1]
Fig. 1
c u. 4).
La (spr. dohl),Gipfel des schweizer Juras, erhebt sich 12 km nordwestlich von
Nyon im Kanton Waadt
[* 17] unweit der franz. Grenze
zu 1678 in Höhe. Die
Kette beginnt an dem wichtigen Col de la Faucille (s. d. und
Dappenthal) und erstreckt
sich in nordöstl.
Richtung etwa 12 km lang bis zum Col de St.Cergues (1262 m), über den die
Straße vonNyon in das
Dappenthal
führt. Der südwestl., franz.
Teil bildet eine breite Hochfläche mit Alpweiden und Nadelwäldern; im
nordöstl.
Teile wird das
Gebirge rauher und die eigentliche Dôle bildet einen felsigen Kamm. Die herrschenden Gesteine
[* 18] sind
an den Abhängen Kalksteine der untern Kreideformation,
[* 19] auf der Höhe solche der obern Juraformation.
[* 20]