mehr
Talgsiedereien, Ziegeleien, Handel mit Getreide, [* 2] Hanf und Talg. war bis 1779 Dorf.
t
Talgsiedereien, Ziegeleien, Handel mit Getreide, [* 2] Hanf und Talg. war bis 1779 Dorf.
Iwan Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 20. (9.) Sept. 1760 im Gouvernement Simbirsk, kam 1774 auf die Schule des Semenowschen Garderegiments in Petersburg, [* 3] wurde 1780 mit dem Derschawinschen Kreis [* 4] bekannt, veröffentlichte seine ersten Versuche, ein Lied «Das Täubchen» und eine Erzählung «Die Frau nach der Mode» in Karamsins «Moskauer Journal» (1791) und wendete sich auf Karamsins Rat ausschließlich der leichtern Lyrik zu. 1795 trat er in den Civildienst, 1802 zog er nach Moskau, [* 5] trat in nahen Verkehr mit Karamsin und begann eine rege übersetzerische Thätigkeit. 1810–14 war er Justizminister und zog sich dann nach Moskau zurück, wo er 15. (3.) Okt. 1837 starb. Er gehörte zu den «Karamsinisten» und bekämpfte wie diese den Pseudoklassicismus (Satire «Fremde Meinung» [Čužoy tolk]).
Sein Hauptwerk ist die Übersetzung der Lafontaineschen Fabeln. Seine Arbeiten im «Moskauer Journal» und im «Boten Europas», besonders aber die Sammlung seiner Gedichte «Auch meine Kleinigkeiten» trugen ihm großen Ruhm ein. In seinem 66. Jahr schrieb er seine Memoiren («Ein Überblick über mein Leben», 3 Tle., Mosk. 1866). Eine Ausgabe seiner Werke erschien in Moskau 1795 (3 Bde.; 6. vom Dichter selbst stark gekürzte Ausg., mit Biographie vom Fürsten P. Wjasemskij, 2 Bde., Petersb. 1823). Die Fabeln wurden neu herausgegeben Moskau 1838, Petersburg 1866.
(Dmitroslawsk, Dmitroswapsk), s. Dmitrijew ^[= Iwan Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 20. (9.) Sept. 1760 im Gouvernement Simbirsk, kam 1774 ...] (Kreis und Kreisstadt).
1) Kreis im nordöstl. Teil des russ. Gouvernements Moskau, im Westen hügelige Hochebene, im Norden [* 6] sumpfige Wälder, hat 2433,2 qkm, 144802 E., Baumwollspinnerei und Weberei, [* 7] Tuch- und Porzellanfabriken, Anfertigung von Wattwerk, Handschuhen, Koffern u. s. w. –
2) Kreisstadt im Kreis Dmitrow, 70 km nördlich von Moskau, an der Jachroma, hat (1888) 9154 E., Post, Telegraph, [* 8] 8 Kirchen, 1 Mönchskloster, 2 Tuchfabriken, 4 Gerbereien, Gemüsebau und bedeutenden Handel mit Gemüse und Getreide. – Dmitrow soll 1154 gegründet und einem Enkel Monomachs, Dmitrij, zu Ehren benannt sein; es wurde 1781 Kreisstadt.
1) Kreis im südwestl. Teil des russ. Gouvernements Orel, wenig bewaldete Hochebene, hat 2463 qkm, 94864 E. und Ackerbau. –
2) Kreisstadt im Kreis Dmitrowsk, 94 km südwestlich von Orel, an der Nerussa, hat (1888) 6984 E., Post, Telegraph, 4 Kirchen; Handel mit Hanf, Hanföl, Getreide, Talg. – Dmitrowsk, von dem ehemaligen moldauischen Hospodaren Dmitrij Kantemir, der 1711 von Peter d. Gr. in dortiger Gegend 1000 Höfe erhielt, als Dorf gegründet, ging 1723 an die Krone über und wurde 1782 Kreisstadt.
(ital. re minore; frz. ré mineur; engl. d minor), die Moll-Tonart, bei welcher der Ton h um einen halben Ton erniedrigt wird, also 1 vorgezeichnet ist;
parallele Dur-Tonart ist F-dur (s. Ton und Tonarten).
M. S., auch nur s. D. M. Dii.
hinter Pflanzennamen Abkürzung für Joseph Decaisne (s. d.). ^[= # (hebr., d. h. nach 1 Mos. 30, 23 "er [Gott] hat genommen", nämlich die Schmach der ...]
Dnjepr,
im
Altertum
Borysthenes, seit dem 4. Jahrh. n. Chr.
Danapris, bei den
Türken
Usu oder
Usy,
bei den
Tataren Eksi, nach der Wolga und Donau der größte
Strom Europas, entspringt in den
Sümpfen des Wolkonskijwaldes aus
dem See Mschara (im
Kreis
Bjèlyj des Gouvernements Smolensk), unweit der
Quellen der Wolga und der Düna,
fließt südlich durch neun Gouvernements und mündet in den
Dnjepr-Liman (s. d.) des
Schwarzen
Meers. Seine Länge mit
Ausschluß
des Liman beträgt 2146,4 km. Der kurze südl. Oberlauf des Dnjepr
reicht
bis Dorogobusch, von da an wendet er sich westlich bis unterhalb Smolensk, von Orscha an südlich, wobei das rechte Ufer
höher wird als das linke.
Unterhalb Kiew [* 9] durchbricht er in südöstl. Richtung und in vielen Krümmungen die Steppenfläche der Ukraine; bis Kremmentschug finden sich zahlreiche Sandbänke im Flußbett, von da bis Jekaterinoslaw werden die Ufer höher und enger, und es folgen nun in südl. Richtung auf einer Strecke von 70 km in einem engen von Granitfelsen gebildeten Thal [* 10] die sog. Porogi (Klippen, [* 11] Stromschnellen), d. h. Felsblöcke, die in Reihen quer durch das Flußbett gehen und über die das Wasser mit Getöse hinwegschäumt. Es werden 10 Hauptgruppen solcher Klippen gezählt.
Die Schiffahrt über sie ist nur bei
Hochwasser und mit Hilfe der
Lotsen in Lozmanskaja Kamenka möglich.
Die Bemühungen, durch
Sprengen
[* 12] der Felsböcke besseres Fahrwasser zu erzielen, sind bisher ohne durchgreifenden Erfolg geblieben.
Das Gefälle beträgt auf dieser
Strecke etwa 50 m. Im Unterlauf von
Alexandrowsk an nimmt der Dnjepr
eine südwestl.
Richtung,
spaltet sich oft in
Arme, die
Inseln bilden, und mündet 28 km unterhalb Cherson. Hauptnebenflüsse sind
rechts die
Beresina, der Pripet,
Teterew, Ingulez, links der Sosch, die Desna (s. d.), die
Sula, Worskla, Samara.
Das
Flußgebiet des Dnjepr
beträgt 526956 qkm, wovon 3279,9 qkm auf österr.-ungar.
Gebiet (Galizien) liegen. Schiffbar wird der Dnjepr
schon bei Dorogobusch, doch erst vom Gouvernement
Mohilew an hat er Bedeutung für den
Handel. Dampfschiffe gehen zwischen Orscha und Jekaterinoslaw, und zwischen
Alexandrowsk
und Cherson. 1889 befuhren den Dnjepr
10175 Schiffe
[* 13] und 10091 Flöße mit 77757000 Pud Fracht im Wert von 38818000
Rubel. Der Dnjepr
ist eisfrei bei Dorogobusch 248, bei Cherson 280
Tage. Er steht mit der Ostsee durch drei
Wasserstraßen in
Verbindung: mittels der Düna durch die
Beresina und den Beresinakanal;
mittels des Niemen durch den Pripet, die Jasjolda und den Oginschen Kanal; [* 14]
mittels der Weichsel durch den Pripet und den Dnjepr-Bugkanal (s. d.).
oder Königlicher Kanal, Kanal im Kreis Kobrin des russ. Gouvernements Grodno, verbindet den zum westl. Bug und mit diesem zur Weichsel gehenden Muchawez mit der Pina (Nebenfluß des zum Dnjepr gehenden Pripet) und ist 80 km lang, 10,6 m breit, 1,5 m tief. Er wurde unter König Stanislaus August von Polen begonnen, aber erst 1841 vollendet und dient namentlich zur Beförderung von Getreide, Bauholz u. s. w. nach Warschau, [* 15] Danzig, [* 16] Pillau. 1889 passierten die Pina bei der Stadt Pinsk 167 Dampfer, 568 Frachtkähne und 19473 Flöße. Die Entfernung vom Schwarzen Meer bis zur Ostsee über den Dnjepr-Bugkanal beläuft sich auf 2614 km.
(tatar. Usu-Limani), Meerbusen an der Nordküste des Schwarzen Meers, an den Mündungen der Flüsse [* 17] Dnjepr und Bug, 60 km lang und bis 17 km breit.
Sein nordöstl. Ufer ist hoch, das südliche niedrig und sandig;
der Grund schlammig, mit vielen Sandbänken, durch die ein ¶