bei den Haustieren.
Bei den Haustieren kommen zwei Erkrankungen vor, welche mit dem
NamenDiphtheritis belegt werden:
1) die sog. Kälberdiphtherie, 2) die Geflügeldiphtherie. Unter dem
Namen Kälberdiphtherie beschrieb
Damann 1887 eine
Krankheit
bei Kälbern, deren hervorragendstesSymptom in dem Auftreten gelber Beläge auf der Schleimhaut der
Maul- und
Rachenhöhle besteht. Die
Krankheit hat einen bösartigen Charakter; die meisten
Tiere sterben nach 4‒5
Tagen oder nach 2‒3
Wochen. Die Kälberdiphtherie ist ansteckend, hat aber zu der Diphtheritis des
Menschen keine
Beziehungen. Löffler wies bei der Kälberdiphtherie
Bacillen nach, welche von den Diphtheriebacillen des
Menschen wesentlich verschieden sind. Auch die Geflügeldiphtherie
(s. d.) hat mit der menschlichen Diphtheritis nichts gemein, wie es denn
überhaupt noch niemals gelungen ist, die Diphtheritis des
Menschen auf Haustiere zu übertragen.
(grch., d. h. Doppellauter), in der
Grammatik die
Verbindung zweier ungleichartiger
Vokale (a–u, a–i,
e–u, e–i, o–u, o–i u. s. w.), die in der
Aussprache durch kontinuierliche Übergänge miteinander zusammenhängen
und zusammen nur eine
Silbe ausmachen.
Die
Umlaute (s. d.) ä, ö,
ü gehören, weil einheitliche
Laute, nicht zu den Diphthóng (S.
auch
Laut.)
(grch.), ein von dem engl. Chronometermacher
Dent 1844 angegebenes
Instrument zur Zeitbestimmung. Es besteht aus drei zu einem gleichseitigen Prisma
[* 4] zusammengestellten
planparallelen Glasplatten, von denen die nachfolgende
[* 1]
Figur einen Querschnitt giebt. Die vordere nach
Süden zu liegende Platte AB ist durchsichtig, die beiden andern sind auf der hintern Seite belegt.
Das Ganze ist so aufgestellt, daß die Ebene von
AC in den Meridian fällt und die Kante C der Erdachse parallel ist.
Wenn nun ein Sonnenstrahl auf die vordere unbelegte Glasplatte AB fällt, so entsteht zunächst ein
Bild der
Sonne
[* 5] durch unmittelbare
Reflexion
[* 6] von der Vorderfläche der Platte, sodann auch ein zweites nach
Reflexion an den innern
Flächen
der zwei belegten Platten. Beide
Bilder müssen eine einander entgegengesetzte
Bewegung der am Himmel
[* 7] fortrückenden
Sonne zeigen,
und es müssen beide
Bilder zusammenfallen, wenn die
Sonne im Meridian steht oder kulminiert. Infolge der
entgegengesetzten
Bewegung beider
Bilder ist dieses Zusammenfallen sehr scharf zu beobachten, und man kann daher die Zeit auf
eine Sekunde genau mit diesem
Instrument bestimmen, um so mehr, wenn man mit demselben noch ein kleines
Fernrohr
[* 8] in
Verbindung
bringt. In der
[* 1]
Figur ist der
Gang
[* 9] der von der
Sonne kommenden
Strahlen im Prisma durch Linien angedeutet.
Die punktierten Linien zeigen den
Gang zu einer
vor der Kulmination liegenden Zeit, die ausgezogenen Linien für den
Moment
der Kulmination. –
Vgl. Dent, A desccription of the Dipleidoscope; or double reflecting meridian and altitude instrument
etc. (Lond. 1860).
Kokkenart (s. Kokkus und
Bakterien), bei der immer je zwei Kokken nebeneinander liegen.
Die
Teilung geschieht
wahrscheinlich immer um eine
Achse, welche zu derjenigen der letzten
Teilung senkrecht steht, sodaß niemals
Ketten, sondern
immer flächenhaft ausgebreitete Haufen resultieren.
Hierher gehören Diplocóccus pneumoniae, Gonococcus,
Staphylococcus
pyogenes u. a.
(grch.), in der
Anatomie das schwammige
Knochengewebe, welches sich in den sog. platten
Knochen
[* 10] (Schädelknochen,
Schulterblatt u. a.) zwischen zwei
Tafeln harter Knochensubstanz befindet.
(grch.), ursprünglich zunächst ein aus zwei Täfelchen zusammengefügtes Schriftstück,
dann aber ohne Rücksicht auf die Form bei den
Römern gegen Ende der Republik und besonders während
der Kaiserzeit ein von den
Kaisern selbst oder höhern Staatsbeamten ausgefertigtes Schreiben, durch welches einzelnen
Personen
gewisse
Vorrechte oder
Vorteile zuerteilt wurden. Insbesondere hießen Diplom diejenigen Empfehlungsschreiben, durch welche
Kurieren
und andern
Personen, die im öffentlichen
Auftrage reisten, auf den
Stationen die nötigen Beförderungsmittel
und Reisebedürfnisse zur
Verfügung gestellt wurden. Im Mittelalter verschwand das Wort gänzlich aus der Geschäftssprache,
denn die
Urkunden, deren wissenschaftlicher Bearbeitung später die
Diplomatik ihren
Namen verdankte, wurden damals mit den
Namen charta, pagina, literae, cedula, dann im
Deutschen mit
Brief (s. d.) und mit Übertragung des ursprünglich
die Persönlichkeit eines Zeugen bedeutenden «Urchund» auf das geschriebene
Zeugnis, Urkundbrief,
Urkunde bezeichnet.
Erst bei den Streitigkeiten über die Echtheit einzelner
Urkunden im 17. Jahrh. kam das Wort wieder in Gebrauch, woraus es
von Mabillon in den wissenschaftlichen Sprachgebrauch (s.
Diplomatik) und von Joachim in die
deutsche Sprache
eingeführt wurde. Mabillon verstand unter diploma alle amtlichen
Urkunden, insbesondere aus älterer Zeit.
Da er aber in seinem
Werke vorzugsweise nur von königlichen Diplom gehandelt hatte, so gab dies später Veranlassung, nur
Ausfertigungen der Könige
und
Kaiser als diplomata zu betrachten, die Anfertigungen der Päpste aber bullae und brevia, die geringerer
Personen geistlichen und weltlichen
Standes literae zu nennen.
Andere wollten den
Begriff des Diplom auf mit einem öffentlichen
Siegel versehene
Schriften, andere auf
Schriften etwa bis zu Ende des 15. Jahrh., noch andere auf Pergamentschriften beschränkt
wissen. Seitdem die
Diplomatik in deutscher
Sprache
[* 12] bearbeitet und für diploma das Wort
Urkunde eingeführt
wurde, erweiterte sich wieder der
Begriff des Wortes Diplom oder
Urkunde, jedoch in sehr schwankender und ungehöriger
Weise.
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mehr
Die wissenschaftlich geschulten Archivare der neuesten Zeit beschränken jedoch den Begriff der Urkunde (wofür nur noch selten
das Wort Diplom gebraucht wird) auf diejenigen im Wege der Geschäftsführung entstandenen Schriften, die zur Erinnerung oder Beglaubigung
irgend eines Beschlusses oder Vorgangs von seiten der dabei Beteiligten mit Absicht und in einer Form
aufgesetzt sind, welche ihnen Beweis- und Rechtskraft oder Gesetzesgeltung verleihen. Breßlau bezeichnet als Urkunden «schriftliche,
unter Beobachtung bestimmter, wenn auch nach Verschiedenheit von Person, Ort, Zeit und Sache wechselnder Formen aufgezeichnete
Erklärungen, welche bestimmt sind, als Zeugnisse über Vorgänge rechtlicher Natur zu dienen».
Alle übrigen, in den Archiven niedergelegten Schriftstücke werden unter dem NamenAkten (s. d.) zusammengefaßt.
Das Wort Diplom selbst hat sich gegenwärtig nur in beschränkterer Bedeutung für Dokumente erhalten, durch welche
der Staat oder eine Behörde an Private eine Auszeichnung verleiht (Adelsdiplom, Doktordiplom); Urkunde bezeichnet im öffentlichen
Leben heute staats- und privatrechtliche Dokumente (Verfassungs-, Vertrags-, Schuldurkunde); wo es sich
dagegen um Verleihung eines Rechts oder einer Stellung durch den Staat oder eine Behörde an Private handelt, spricht man von
Patent (Offizierspatent, Erfindungspatent). Über die einschlägige Litteratur s. Diplomatik.