einmal, gegen Sonnenuntergang, eine
Mahlzeit. Die
Sprache
[* 2] der Dinka ist sehr einfach und wohlklingend; sie scheint mit der
Sprache
der
Bari (s. d.) in einem gewissen innern Zusammenhange zu stehen. Mit den Bantusprachen
Südafrikas hat sie die Präfixbildung gemein. Seit dem J. 1848 war unter den Dinka eine von der röm.
Propaganda ausgegangene kath. Mission thätig, die 1861 dem Franziskanerorden übergeben wurde.
–
oder
Spelz, diejenigen Weizenarten, bei welchen die Hülse
[* 5] oder
Spelze des
Korns sich in der Reife von diesem
nicht löst und die
Ährchen
[* 6] getrennt an der Halmspindel stehen. Man baut davon drei Gattungen an: 1)
Den eigentlichen Dinkel oder
Spelz,
TriticumspeltaL., das charakteristische Brotgetreide der
Schwaben und
Alamannen, sonst wenig
verbreitet; er kommt ungegrannt (muticum, s.
Tafel: Getreidearten,
[* 1]
Fig. 9
a b) und gegrannt (aristatum,
[* 1]
Fig. 10
a, b)
vor und liefert ein gelbliches Feinmehl, das demjenigen des Weizens nachsteht, seine Bodenansprüche sind geringer als die
des letztern.
3) Das Einkorn oder Peterskorn,
TriticummonococcumL.
[* 1]
(Fig. 12
a b), das in jedem
Ährchen nur ein einziges
Korn trägt, für
rauhe Gebirgsgegenden
(Schwarzwald,
Schweiz, Westfrankreich) geeignet, mit hartem
Stroh, schlechtes Mehl
[* 10] liefernd, daher ebenfalls
vorzugsweise zu Suppengraupen verwendet. Das Gewinnen der
Körner der Dinkelarten aus den
Spelzen geschieht
auf der Mühle und heißt Schälen oder Gerben. Wo der Weizen gerät, lohnt der Anbau des Dinkel nicht. Unreifer
Spelz in geschältem
Zustande wird unter dem
Namen Grünkorn als Suppengemüse
(Graupen) gebraucht.
linker Nebenfluß der
Vechte, entspringt im
Kreise
[* 11]
Ahaus des preuß. Reg.-Bez.Münster,
[* 12] tritt
unterhalb Gronau in die niederländ.
Provinz Oberyssel, dann oberhalb
Lage wiederum auf preuß.
Boden und mündet nach 75 km
nördl. Laufes unterhalb Neuenhaus.
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat (1890) 24868 (11858
männl., 13010 weibl.) E. in 63 Gemeinden mit 191 Ortschaften, darunter eine Stadt. – 2)
UnmittelbareStadt und Hauptort des
Bezirksamtes Dinkelsbühl, ehemals freie Reichsstadt, 3 km von der württemb. Grenze, in 441 m Höhe
an der Wörnitz, im fruchtbaren Virngrunde, an der
Nebenlinie Dombühl-Nördlingen der Bayr. Staatsbahnen,
[* 13] Sitz des
Bezirksamtes
und eines
Bezirksgremiums, eines Amtsgerichts (Landgericht
Ansbach),
[* 14]
Rent-, Forstamtes, eines kath. und evang.Dekanats,
ist mit einer von schlanken
Türmen besetzten Ringmauer umgeben, hat (1890) 4496 (2113 männl., 2383 weibl.) E., darunter 1296 Katholiken,
Post- und Bahnexpedition,
Telegraph,
[* 15]
Fernsprecheinrichtung, zahlreiche
Brücken
[* 16] und
Stege über die Wörnitz, 5
Kirchen, darunter
die evang. Stadtkirche in byzant.
Stil (1843), an der
Stelle der alten Karmeliterkirche erbaut, und die kath. Georgskirche,
eine got. Hallenkirche, 1448‒99 erbaut, das sog. Deutsche
[* 17] Haus,
Stammhaus der
Grafen Drechsel-Deufstetten, ein Prachtbau deutscher Renaissance in
Holzarchitektur, 1543 erbaut und 1877 restauriert,
ein ehernes
Standbild (1859) des hier geborenen Jugendschriftstellers
Christoph von
Schmid und ein Kriegerdenkmal; königl.
paritätische Lateinschule, Realschule mit gewerblicher Fortbildungsschule, 2 Frauenarbeitsschulen, Zeichenschule,
Krankenhaus,
[* 18] Schlachthaus; Fabrikation von
Woll- und Korbwaren,
Bürsten und Lebkuchen, Gerberei, mechan. Streichgarnspinnerei,
Landwirtschaft, besonders Viehzucht,
[* 19] Getreidehandel,
Sparkasse, Kreditverein, Wollmarkt, Vieh- und Jahrmärkte. – Dinkelsbühl, das
für die älteste Stadt
Frankens gilt, wurde 928 durch einfache, 1126 durch doppelte
Mauern befestigt, erhielt 1305 gleiche
Rechte mit
Ulm
[* 20] und war 1351‒1802 zum Schwäbischen
Kreise gehörige Reichsstadt. 1632 eroberte der schwed.
Oberst von Sperreut die Stadt.
Religiöse Parteiungen untergruben lange Zeit Ordnung und Wohlstand des Ortes, bis endlich die Gleichstellung der
Protestanten
mit den Katholiken erfolgte. Dinkelsbühl kam 1802 an
Bayern,
[* 21] 1804 an das preuß. Fürstentum
Ansbach und 1806 wieder an
Bayern. –
Vgl. Unold-Zangmeister, Topogr.
Geschichte von Dinkelsbühl (1855);
Pürckhauer, Geschichte der evang.
Kirchezu D.;
Beck,
Übersicht über die Geschichte der ehemals
Freien Reichsstadt Dinkelsbühl (Dinkelsbühl 1886);
Gemeinde im oldenb.
AmtVechta, 15 km im
SW. von
Vechta, an einem Zuflusse der
Vechta, hat
(1890) 3531 (1769 männl., 1762 weibl.) kath. E., Post,
Telegraph, schöne got.
Kirche,
Krankenhaus, Realschule;
Baumwollweberei,
Färberei und Druckerei, Eisengießerei,
[* 23] Fabrik landwirtschaftlicher
Maschinen, Dampfsägewerk,
Dampf- und Windmühlen, Molkerei,
Spar- und Darlehnsbank.
inZusammensetzungen bei naturwissenschaftlichen
Namen, hauptsächlich für ausgestorbene riesenhafte
Tiere,
kommt vom griech. deinós, furchtbar, gewaltig.
oder Schreckhörner, bei Marsh Benennung einer Ordnung vorweltlicher Riesentiere, deren Reste bis jetzt
nur in dem mittlern
Eocän von Wyoming und Colorado gefunden wurden. Sie besaßen drei Paar hörnerartiger, aber breiter
Knochenvorsprünge auf dem langen, aber ziemlich schmalen Schädel, die vielleicht mit
Horn überzogen waren, eins mehr hinten,
eins vor den
Augen und ein drittes Paar vorn auf der Schnauze. Im Oberkiefer, dem die Schneidezähne fehlen, stehen ein Paar
ungeheure, säbelförmige Eckzähne und kleine Backenzähne mit stumpfen
Höckern (s. umstehende Abbildung);
die Schneide- und Eckzähne des
Unterkiefers ähneln denen des
Flußpferdes. Die Füße sind, wie das ganze
Skelett,
[* 25] plump und
schwer und haben vorn fünf, hinten vier Zehen. Man hat mehrere Gattungen
(Dinoceras,
Tinoceras,
Uintatherium,
Eobasileus, Loxolophodon)
unterschieden.
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