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schworne wurde durch das Los cinem bestimmten Gerichtshof zugewiesen und erhielt als Legitimation ein mit seinem Namen und einem der die Zahl- zeichen 1-10 darstellenden Buchstaben ^ -X be- zeichnetes Vronzetäfelchen s OikaZtikon?inakiou), gegen dessen Vorweisung ihm seit den Zeiten des Perikles der sog. Richtersold (I)ika3tik03 Nistnoz), d. h. eine Entschädigung von ursprünglich 2, später 3 Obolen (20 bez. 30 Pfennige) für den Sitzungs- tag, ausbezahlt wurde. Der leidenschaftliche Eifer, womit die Athener der Thätigkeit als Geschworne oblagen, ist von Aristophanes in mehrern seiner Komödien, insbesondere in den «Wespen», in geist- reicher Weise verspottet worden. - Dikotyledonen oder Spruchk oll e gium hieß in späterer Zeit überhaupt eine Genossenschaft von Rechtsgelehrten, welche nicht die ständige Gerichtsbarkeit über einen bestimmten Vezirk ausübte, sondern nur auf Ersuchen von Ge- richten Rechtssprüche abgab.
Dergleichen waren vormals die Schöppenstühle und Iuristenfakultäten in Deutschland. [* 2] Nach der jetzt im Deutschen Reiche geltenden Gerichtsverfassung sind zur Rechtsprechung ausschließlich die zur Ausübung der Gerichtsbar- keit eingesetzten Staatsgerichte befugt und verpflicb- tet. (S. Aktenversendung.) -
Vgl. Heffter, Die athenäische Gerichtsverfassung (Köln [* 3] 1822);
Platner, Der Prozeß und die Klagen bei den Attikern (2 Bde., Darmst. 1824-25);
Meier und Sckoemann, Der attische Prozeh (Halle [* 4] 1824; neu bearbeitet von Lip- sius, Verl. 1883-87);
Perrot, Nszai 3nr 16 äroit Mdlie 6t pi'iv6 äe Ia U.6MdIihU6 atl^nienus (Par. 1867);
Fränkel, Die attischen Geschwornengerichte (Berl. 1877).
Dikatöpter (grch.), ein von von Hagenow er- dachter Zeichcnapparat, der denselben Zweck hat wie die Camera [* 5] wcida. (s. d.). Dike (grch.), eine der Hören (s. d.), Tochter des Zeus [* 6] und der Themis, die Göttin der vergeltenden, insbesondere der strafenden Gerechtigkeit, daher die Beisitzerin des Zeus. Altertümliche Bilder stellen sie dar, wie sie das Unrecht (Adikia) mit dem Stäbe oder Hammer [* 7] schlägt (so schon an der sog. Lade des Kypselos in Olympia). - Dikotyledonen ist auch der Name des 99. Planetoiden.
Diketone, organische Verbindungen, die in ihrer chem. Konstitution dadurch ausgezeichnet sind, daß sie die Carbonylgruppe oder Ketogruppe (X) zweimal im Molekül enthalten. Sie besitzen die allgemeinen Eigenschaften der Ketonc (s. d.). Je nach der Stellung der beiden Carbonylgruppen zu- einander zeigen sie aber besondere Verschiedenheiten. Man unterscheidet «-, ft- und -s-Diketone. a-Di- ketone oder auch Orthodiketone sind die, in denen die Carbonylgruppen benachbart stehen, wie z.B. imDiacetyl, 011 g - 00 00 0Hg, und im Benzil(s. dikotyledonen), 0, II, 00 - 00 - 0^ 11^. Ersteres ist eine gelbe flüchtige Flüssigkeit, letzteres bildet gelbe Krystalle. Mit Phenylhydrazin bilden sie Osazone. - Die zweite Gruppe bilden die ß - Dike - tone, die zwei durch ein Kohlenstoffatom getrennte Carbonylgruppen enthalten. Der einfachste Vertreter ist das Acetylaceton, 011. - 00 0II2 00 - 011,, eine farblose bei 137» siedende Flüssigkeit, die beim Erwärmen von Acetylchlorid mit Aluminiumchlorid entsteht. Die ß-Diketone geben mit Phenylhydrazin Pyrazolderivate und mit Anilin und andern aro- matischen Ammen Chinolinderivate. - In den ^-Diletonen endlich sind die beiden Carbonyl- gruppen durch zwei Kohlenstoffatome getrennt, wie z. V. im Acctonylaceton, 011, 00 0H2 01^ - 00-Wz, einer bei 188" siedenden Flüssigkeit.
Die 7-Diketone geben unter Wasseraustritt allgemein Furfuranderivate und bilden sich aus diesen unter Wasseraufnahme, mit Ammoniak lassen sie sich in Pyrrolderivate, mit Phosphorsulfid in Thiophen- derivate überführen. Die Dikotyledonen sind sämtlich auf künstlichen: Wege erhalten worden. Sie bilden ausgezeichnete Äusgangsprodukte für mannigfache Synthesen und es ist möglich, daß manche von ihnen in der Zukunft zum Aufbau künstlicher Al- laloide technische Bedeutung gewinnen.
Dikilitasch, altröm. Denkmal in Bulgarien, [* 8] westlich von Tirnovo, besteht aus einer noch 12 in bohen vierkantigen Säule, neben der das Piedestal einer umgestürzten Säule steht. Dabei Trümmer von bimsen und Säulen [* 9] mit griech. Inschriften. Dikltll (grch.) oder diklinisch, s. Oiciinuä. Diköa, Stadt in dem Bornu (s. d.) tributpflich- tigen kleinen Negerreich Dikotyledonen, südlich vom Tfadfec. Dikölon lgrch.), eine Strophe, die zwei verschie- dene Verwarten verbindet.
I). (1i8ti'öpd()n heißt eine Strophe, die aus zwei Versen von verschiedenem Metruni, wie z. B. Hexameter und Pentameter, be- steht; 1). teli^ztlöiilioii eine solche, die aus vier Versen besteht, von denen die drei ersten dasselbe Metrum haben, der vierte aber ein anderes. Dikotyledonen oder Dikotylen (zweisamen- lappige Pflanzen), in der Botanik eine der beiden großen Gruppen der Angiospermen, etwa 80000 Arten. Zu den Dikotyledonen gehören alle Gewächse, deren Embryo oder Keim in der Regel mit zwei einander entgegengesetzten Kotyledonen (Samenlappen) ver- sehen ist.
Von dieser Regel giebt es jedoch Aus- nabmen, und es ist in manchen Fällen schwer oder überbaupt nicht sicher zu entscheiden, ob eine Pflanze zu den Dikotyledonen oder zu der diesen zunächst stehenden Gruppe der Monokotyledonen zu rechnen ist. Man kennt mehrere Pflanzen, die aus gewissen Grün- den allgemein zu den Dikotyledonen gestellt werden, deren Embryo aber in betreff seiner äußern Gestalt und seiner anatom. Beschaffenheit wesentlich von dem der normalen Dikotyledonen abweicht. Hauptsächlich sind es schmarotzende Pflanzen und Humusbewohner, die solche Abweichungen im Baue des Embryos Zeigen. ^0 besteht der Embryo von ^lonotroM nur aus 5-9 Zellen, ebenso sind die Embryonen der Oro- banchen, Valanophoraceen, Rafflesiaceen u. a. schmarotzender Gewächse nur aus wenigen Zellen zusammengesetzt; die Kotyledonen fehlen dabei vollständig.
Übrigens findet sich auch bei manchen nicht als Schmarotzer lebenden Pflanzen, die un- zweifelhaft zu den Dikotyledonen zu rechnen sind, eine mangel- hafte Ausbildung des Embryos; so zeigen die Em- bryonen von^i-apI.) IlanunculuL ücHrm^., einigen Arten der Gattung 0or^äHii8 nur einen deutlich entwickelten Kotyledon, der andere ist entweder gar nicht vorhanden oder fast vollständig verküm- mert. Monströse Embryonen mit drei Kotyledonen sind bei mehrern Familien der Dikotyledonen nicht gerade selten. Selbst mehr als drei Kotyledonen kommen, wenn auch nur in wenigen Fällen, vor. Es genügt deshalb nickt, bloß auf Grund der morpholog. ! Verhältnisse des Embryos entscheiden zu wollen, ob eine Pflanze zu der Gruppe der Dikotyledonen zu rechnen sei oder nicht; es muß immer noch die anatom. Beschaffenheit der ganzen Pflanze, ihre Tracht oder Habitus, der Bau der Blüte [* 10] und die Wachs- tumsverhältnisse der Wurzel [* 11] sowohl wie die des 20 * ¶