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dem Ierdinandsplatz in Dresden [* 2] (1880) verschaffte ihm mehrere goldene Medaillen. Differentialgetriebe [* 3] vollendete das von Breymann begonnene Denkmal der Gefallenen in Vraunschweig 1881. Für die Außenseite des Universitätsgebäudes in Strahburg entstanden zehn Porträtstatuen deutscher Gelehrter', serner mehrere große Grabmonumente und zwei Monumental- brunnen für den Albertsplatz in Dresden. Seit 1891 ist er Professor an der Dresdener Kunstakademie. Diez, Wilh., Maler, geb. in Vayreuth, besuchte 1855-50 die Münchener Aka- demie und trat zuerst mit Illustrationen zu Schillers «Geschichte des Dreißigjährigen Krieges» in die Öffentlichkeit, deren Frische und hiftor.
Treue fessel- ten; ihnen folgten zahlreiche andere für die Münche- ner «Fliegenden Blätter», Scherrs «Germania», [* 4] für das Werk «Aus deutschen Bergen» [* 5] und sür Hesekiels Buch «Vom Grafen Vismarck». Seine Ge- mälde sind bedeutsam durch ihre Eigenart. So: Die Marodeure, Excellenz auf Reisen (1872), Der Hinter- halt (1873), Reisegesellschaft ans dem 17. Jahrh, in einem Dorf (1874), Bei der Marketenderin (1876), Zwei Reiter vor einer Schenke (1879), Das Wald- fest (1880; Berliner [* 6] Nationalgalerie), Die Anbetung der Hirten (1883, große goldene Medaille; Samm- lung Schön in Worms), [* 7] Gang [* 8] zur und Rückkehr von der'Kirchweih (1885), Ruhende Landleute (188l'), Die Strauchritter (1887), Überfall eines Reisewagenö (1888), Episode aus dem Dreißigjährigen Krieg (1889). Auch im Aquarell hat sich Differentialgetriebe hervorgethan. Er ist feit 1872 Professor an der 3Nünchener Akademie.
Dieze, Fluh in den Niederlanden, s. Dommel. Diezel, Johann, Ablaßkrämer, s. Tezel. Diezel, Karl Emil, Iagdschriftstellcr, geb. in Irmelshausen an der Milz (Bayern), [* 9] stu- dierte in Jena [* 10] und Leipzig [* 11] Sprach-und Naturwissen- schaften, wurde 1806 Lehrer der neuern Spracben und Fechtkunst [* 12] an dein forstlichen Privatinstitut Cottas in Zillbach und war seit 1809 an verschiede- nen Orten als praktischer Forstmann thätig, zuleltt 1816-52 als Revierförster zu Kleinwallstadt. Differentialgetriebe starb in Echwebheim bei Sckwein- furt.
Als ausgezeichneter Kenner der Jagd hat er vorzügliche Arbeiten geliefert. Sein Hauptwerk sind die «Erfahrungen aus dem Ocbietc der Niederjagd» (Offenbach [* 13] 1849; 7. Aufl., Berl. 1892, bearbeitet von Freiherr von Nordenflycht). Diezmann oder Dietrich der Jüngere, Land- graf von Thüringen, Sohn Albrechts des Entarteten und Margaretes, der Tochter Kaiser Friedrichs I I., geb. um 1260, wurde, nachdem letztere 1270 infolge der Zuneigung ihres Gatten zu Kunigundc von Eisenberg hatte flüchten müssen, nebst seinem Bruder, Friedrich dem Gebissenen, am Hofe scinee Oheims, Dietrich von Landsberg, [* 14] erzogen.
Mit seinem Bruder in den Kampf gegen den Valer ver- wickelt, gelangte er 1279 in den Äesitz deo Pleisiner- landcs; 1288, nach Heinrichs dcs Erlauchten Tode, erhielt er die Markgrasschaft Lausitz und 1291, nach dem Tode Friedrich Tuttas, das Ostcrland. Noch kurz vor seinem Todc hatte er Anteil am Siege von Lucka, der den Vettinischen Brüdern ihre Länder zurückgab (f. Friedrich der Gebissene). Nachdem Differentialgetriebe noch den Abt von Pegau, der die Königlichen unterstützt, durch Niederbrennung dos Klosters gezüchtigt, lehrte er uach Leipzig zurück, wo er plötzlich starb.
Nach'spätern, besonders durch die altenzellischen Annalen ver- breiteten, unglaubwürdigen Berichten wurde Differentialgetriebe während der Christmette in der Thomaskirche er- mordet. Er wurde in der Kirche der Dominikaner zu St. Pauli beigesetzt. Ein Denkmal, in Sandstein von Rietschel gearbeitet, ließ ihm König Friedrich August von Sachsen [* 15] 1841 daselbst errichten. Diffalco, ein in Italien [* 16] im Warenhandel (nicht im Wechselgeschäft) vorkommender Ausdruck für Abzüge von der Hauptsumme bei der Bezahlung, soviel wie Diskont.
Diffamation, Defamation (lat.), im allge- meinen soviel wie Verbreitung einer übeln Nachrede gegen jemand. In frühern dentschen Civilprozeß- rechten verstand man darunter speciell die vor Drit- ten oder in sonst benachteiligender oder bedrohlicher Weise geschehene Berühmung, einen Anspruch gegen einen andern zu baben. Dieser, der Diffamat, war daraufbin befugt, von dem sich Verühmenden, dem Diffamanten, zu verlangen, daß er den An- spruch biunen einer vom Gericht bestimmten Frist klagend geltend mache.
That er dies nicht, so wurde ibm «ewigesStillschweigen» auferlegt; d.h.er konnte später den Anspruch nicht mehr geltend machen (sog. provocktio 6x 1e^6 äiifllmiii'i, Provokationsprozeß). Die Deutsche [* 17] Reichscivilprozeßordnung hat dieses Verfahren ersetzt durch die negative Feststellungs- klage, nach welcher jemand auf Feststellung des Nicht- bestehens eines Rechtsverhältnisses klagen kann, so- fern er ein rechtliches Interesse an dieser Feststellung nachzuweisen vermag. (Vgl. Deutsche Civilprozeß- ordn. ß. 231; auch Feststellungsklage.) Different (lat.), verschieden. ftechnung.
Differential (in der Mathematik), s. Disferential- ^ Differential... (neulat.), in Verbindung mit einem Hauptworte oft zur Bezeichnung maschineller Vorrichtungen angewandt, z. V. Differential-Dy- namo lueter, -Manometer, -Getriebe, -Schraube, -Bremse, -Flyer, -Winde u. s. w. Die Bedeutung des Differentialgetriebe bei diesen Vorrichtungen ist im allgemeinen die, daß eine starke Hauptbewegung durch eine ent- gegengesetzte Bewegung geschwächt wird, sodaß die nun verbleibende Differenz nur einen Bruchteil der direkten Bewegung darstellt.
Differentiälbeobachtungen, in der Astrono- mie diejenigen Beobachtungen, welche zur Orts- bestimmung der Gestirne dienen und deren Orte nur in Bezug auf die bekannte Lage anderer Sterne an- geben. Sämtliche Beobachtungen mit Mikrometern und weitaus die Mehrzahl der an Meridiankreisen ausgeführten Ortsbestimmungen von Gestirnen sind als Differentialgetriebe zu bezeichnen, wenn bei letztern (den Orts- ! destimmungen an Meridiankreisen) auch der Ort des l zu bestimmenden Gestirns auf das ganze System der ! Fundamentalsterne und nicht wie bei den Mikro- meterbeobachtungen nur auf einen einzelnen andern Stern bezogen wird. j98d).
Differentialbremse, s. Bremsen [* 18] (Bd. 3, S. Differentialdiaanose, s. Diagnose. Differentialdretetk, s. Differentialrechnung. [* 19] Differentialflyer (spr. -fleier), s. Differenüal- getriehe. Differentialgetriebe, im allgemeinen Bezeich- nung folchcr Mechanismen, durch die drehende Be- wegungen addiert und subtrahiert werden können. Die umstehende [* 1] Fig. 1 zeigt ein solches Getriebe, [* 20] ein Differentialgetriebe mit Kegelrädern, das vorzugsweise bei manchen der neuern Spinnmaschinen [* 21] zur Faden- auswicklung angewendet wird, um die genau vor- geschriebene, in feinen Abstufungen steigende oder i sinkende Geschwindigkeit der Spulen zu erzeugen, ¶