Großherzog-274 tum Hessen,
[* 2] studierte in Gießen
[* 3]
Theologie und
Philologie und beschäftigte sich dann in
Frankfurt
[* 4] a. M. mit
Musik und den modernen
Sprachen. Nach mannigfachen Wanderungen lebte er 12 Jahre hindurch als Pfarrer und Bibliothekar zu
Solms-Laubach,
später an verschiedenen Orten
Deutschlands
[* 5] und trat 1845 zu Offenbach
[* 6] zu der von ihm mitbegründeten
deutsch-kath. Gemeinde über. Letztere Stadt erteilte ihm 1848 das Ehrenbürgerrecht und sandte
ihn in das
Vorparlament nach
Frankfurt a.M. Er nahm nun seinen bleibenden Wohnsitz in
Frankfurt a.M., wo er 1865 zum zweiten
Stadtbibliothekar ernannt wurde.
Dieses
Amt legte er 1876 nieder und zog nach
Darmstadt,
[* 7] wo er starb. Er veröffentlichte: «Über
die jetzigen roman. Schriftsprachen» (Lpz. 1831),
Anton, Genremaler, geb. in
Wiesbaden,
[* 9] erlernte zuerst in
Straßburg,
[* 10] dann in
Paris
[* 11] unter Pradier
die
Bildhauerkunst.
[* 12] Seit 1856 wandte er sich jedoch der Malerei zu, erst auf derDüsseldorferAkademie,
dann im
Atelier R.
Jordans. 1864–70 setzte Dieffenbach seine
Studien in
Paris fort; seit 1871 lebt er in
Berlin.
[* 13] Seine
Stoffe sind gewöhnlich
dem Leben des Landvolks, dem Vogesenwald und der Kinderwelt entlehnt und gemütvoll durchgeführt. Seine bekanntesten
Bilder
sind: Ein
Tagvor derHochzeit, Der Weihnachtsbaum, DieVerlobung, Leckerbissen,
Neue Bekanntschaft (1882),
Schießunterricht (1883), Die Zuckerdüte (1888), Überraschung (1891).
GeorgChristian, Liederdichter und theol. Schriftsteller, geb. zu
Schlitz im Großherzogtum Hessen,
studierte 1840–43 zu Gießen
Theologie, wurde 1847
Pfarrvikar in Kirchberg, später in Vielbrunn im Odenwalde und ist seit 1871 Oberpfarrer
in
Schlitz. Er schrieb: «Kinderlieder» (Mainz
[* 14] 1852; 2. Aufl. 1873; ins
Holländische
[* 15] übersetzt; 50 Kinderlieder D.s, von
Kern komponiert, erschienen in mehrern
Auflagen in Mainz, 50 Lieder und Reime
D.s u. d. T. «Glückliche Kinderzeit»,
mit Bildern von
Flinzer in 2. Aufl.,
Brem. 1885),
«Gedichte» (Berl. 1857; neue Aufl.
u. d. T. «Lied und Leben», Wolfenb.
1880),
Joh. Friedr.,
Chirurg, geb. zu Königsberg,
[* 18] studierte seit 1810 zu Rostock
[* 19] und Greifswald
[* 20]
Theologie, diente 1813–15 als freiwilliger reitender
Jäger und studierte seit 1816
Medizin und
Chirurgie erst
in Königsberg, dann unter
WaltherinBonn.
[* 21] Nach Vollendung seiner
Studien ging er 1822 nach
Berlin und wurde 1830 dirigierender
Wundarzt an der
Charité, 1832 außerord., 1840 ord. Professor und Direktor der chirurg.
Klinik. Er starb plötzlich im Operationssaale.
Neben der bedeutenden Fertigkeit, mit der Dieffenbach bei den gewöhnlichen
Operationen das
Messer
[* 22] handhabte, bekundete er auch sein
chirurg.
Talent durch Verbesserung vieler alter und Erfindung mancher neuer Operationsmethoden, die besonders in das Gebiet
der plastischen und restituierenden
Chirurgie gehören, wie die künstliche
Bildung von
Nasen, Lippen,
Augenlidern,
Wangen u.s.w., der Muskelschnitt bei schielenden, bei Stammelnden. Dabei war er eifrig bemüht, die chirurg.
Technik soviel als möglich zu vereinfachen. Er schrieb: «Chirurg. Erfahrungen» (4 Abteil., Berl.
1829–34);
die Fortsetzung des Scheelschen Werks: «Die
Transfusion des
Blutes und die Infusion der Arzneien
in die
Blutgefäße»
(Tl. 1, ebd. 1828),
Seine «Vorträge in der chirurg. Klinik der königl.
Charité zu
Berlin» wurden von C.
Th. Meier (ebd. 1840) und französisch von Philips (ebd. 1840) herausgegeben.
(spr. dĭähsch'),Fluß im franz. Depart. Corrèze, entspringt auf dem Plateau
de Millevache, fließt in einer 200 m tiefen Schlucht und tritt nach 50 km Laufs rechts in die Dordogne.