forlaufend
255
Schemnitz in
Ungarn,
[* 2] Campolungo bei Faido (im Dolomit mit Korund),
[* 3]
Greiner in
Tirol
[* 4] (mit
Cyanit), Naros und Ephesus (mit Schmirgel),
Newlin (bei Unionville) in
Pennsylvanien (hier besonders schön). Diaspora
(grch., i. Zerstreuung), bei den griechisch redenden
Juden und im
Neuen
Testament die Gesamtheit der seit dem
Babylonischen Exil auherhalb
Palästinas unter den
heidn.
Völkern, besonders in glgypten und Kleinasien, zerstreut lebenden Juden;
im 1. Jahrh. n. Chr. bei den Iudenchristen die außerhalb der Gemeinden des Heiligen Landes zerstreut lebenden Glaubensge- nossen;
jetzt bei den Herrnhutern alle auherhalb der Gemeindeorte wohnenden Glieder [* 5] der Vrüderge- meinen;
in der prot. Kirche die in kath. Landern und anderwärts zerstreut lebenden prot.
Gemeinden. -
Vgl. Borckard und Kobbelt, Die deutsche evan- gelische Diät (Gotha [* 6] 1890 u. 189^).
Diaspörakonferenz, evangelische, 1882 im Anschluß an die Hauptversammlung des Gustav- Adolf-Vercins in Wittenberg [* 7] begründete Konserenz mit dem Zweck, die Verbindung mit den evang. Ge- meinden und Geistlichen des Auslandes zu stärken. Sie besteht meist aus solchen prot.
Geistlichen, die früher selbst in der Diaspora
thätig gewesen sind, und unterstützt
ihre Pfleglinge, meist in deutschen
Kolonien, aus den Erträgnissen einer
Kirchenkollekte und durch Zusendung junger Prediger;
ihre Wirk- samkeit umfaßt alle Weltteile. Diastaltisch (grch.), sich ausdehnend;
Gegensatz systal tisch, sich zusammenziehend.
Diastäse (vom grch. äi^tHLiä, «Trennung», «Spaltung»),
ein sog. ungeformtes Ferment, das die Fähigkeit besitzt, schon in kleinsten Mengen bei Gegenwart von Wasser große Mengen von Stärke [* 8] in Dextrin und gärungsfähige Maltose zu zerlegen. Sie bildet sich beim Keimen der Gerste [* 9] und anderer Körnerfrüchte aus Eiweißstoffen der Pflanze (Pflan- zenfibrin).
Die Bedeutung dieses Vorgangs bestebt darin, daß das unlösliche Stärkemehl hierbei gelöst und von den Ablagerungsstellen in den ^amcn an die Verbrauchsstellen transportiert wird, wodurch die Ernährung des Keimes möglich wird.
Die Diät ist noch nicht rein dargestellt worden, sie ist löslich in Wasser und enthält außer Kohlenstoff, Wasser- stoff und Sauerstoff auch Stickstoff.
Man erhält sie aus wässerigen Malzauszügen durch Fällen mit Al- kohol als weißes amorphes Pulver.
Man macht von der Diät in der Bierbrauerei [* 10] und der Spiri- tusfabrikation Gebrauch.
Das durch Keimen der Gerste und darauf folgendes Töten des Keimes be- reitete Malz enthält die Diät, die beim Maischpro- zeß bei einer Temperatur von etwa 60° die stärke in gärungsfähige Produkte umwandelt.
In der Branntweinbrennerei zerlegt die im sog. Brenn- malz enthaltene Diät noch größere Mengen von Stärke, die in Form von Kartoffeln, Roggen, Mais zugesetzt wird.
Durch Erhitzen über 75° verliert die Diät ihre Wirksamkeit.
Die Gegenwart von Mineral- säuren, Alkalien (kaustischen und koblensauren), Metallsalzen, Arsenik, Alkaloiden, Blausäure, Tan- nin, Carbol, wie überhaupt antiseptischer Stoffe, verhindern oder verlangsamen die Wirkung der Diät. Ähnlich wirken andere ungesormte Fermente, wie das Emulsin der Mandeln, das lösliche Ferment der Hefe [* 11] und auch tierische Sekrete, wie der Speichel (Ptya- lin), der Vauchspeichel (Pankreatin) u. a. Diaftäsis (grch.), das krankhafte Auseinander- weichen von Knochen [* 12] und Knorpel. [* 13] Diastema (grck., Iwischenraum), in der altgriech. Musik soviel wie Intervall;
diastematisch («mit Zwischenräumen»),
ausgehalten, lang anhaltend. Diastimeter (grch.), s. Entfernungsmesser.
Diastöle, auch Ektäsis (grch., eigentlich das Auseinanderziehen), in der Metrik die durch die Kraft [* 14] des rhythmischen Acccnts (der Arsis) be- wirkte Dehnung oder Verlängerung [* 15] einer Silbe, im Gegensatz zur ^ystole oder Verkürzung einer langen'Silbe. - In der Physiologie ist Diät. Er- weiterung der Herzkammer.
Die Diät folgt auf die ^ystole, d. h. auf die aktive Zusammenziehung des Herzkammermuskels. (S. Herz.) Diastölik (grch.), bei den ältern Musiktheoretikern die Lebre von den Ab- und Einschnitten (Incisionen und Interpunktionen) und wiederum von den Ver- ^ bindungen (Konjunktionen) der musikalischen Perio- ! den in der melodischen Setztunst. Seit Sulzcr ^ («Theorie der schönen Künste») sagt man dafür ! Phrasierungslehre. ! Diastylos (grch., «weitsäulig»),
eine Säulen- - halle, bei der der Abstand von Säule zu Säule ' drei untere Säulendurchmesser oder mehr beträgt. ^ Diät (grch.), im allgemeinen die gesundheits- gemäße Lebensweise. Da die Aufnahme der Speisen und Getränke einen sehr erheblichen Einfluß auf das Wohlbefinden des menschlichen Körpers äußert, hat sich der Begriff des Wortes Diät mehr und mehr beschränkt auf den gesundheitsgemähen Gebrauch von Nahrungsmitteln und Getränken, wie sich die- ^ selben nach den jeweiligen Zuständen des Körpers als notwendig und vorteilhaft erweisen.
Durch die chem. Untersuchungen ist die Zusammensetzung der Nahrungsmittel [* 16] und Getränke klargestellt. Man weiß die in ihnen vorkommenden Stoffe zu scheiden, soweit sie für die Ernährung des Körpers von Wich- tigkeit sind, soweit sie nur Reizmittel für Mund und Verdauungsapparat darstellen oder soweit sie einen ^ nutzlosen und sogar schädlichen Ballast für die Er- ! nährung bilden.
Die genaue Kenntnis des Zustandes ^ und der Beschaffenheit der einzelnen Nahrungsmittel und Getränke ist daher die erste und notwendigste Voraussetzung zu einer zweckmäßigen Regulierung der Diät. Hierbei ist nicht nur das quantitative Ver- hältnis zu beachten, ob der Körper die seinem Be- darfe entsprechende Menge von Nährstoffen erhält, sondern nicht minder das qualitative, das darin zum Ausdruck kommt, daß die Speisen und Getränke in einer Form und in einem Physik.
Zustande rein und unverfälscht gegeben werden, worin sie von dem jeweilig Genießenden am besten ertragen und ver- daut werden können. Die Grundsätze einer zweck- entsprechenden Diät haben aber außer auf die Nah- , rungsmittel auch auf den Körperzustand, auf die ^ Tüchtigkeit und die Leistungsfähigkeit der Ver- dauungsorgane volle Rücksicht zu nehmen, und so- mit scheiden sich die Vorschriften der Diät, je nachdem sie für Gesunde oder Kranke und Rekonvalescenten, für Kinder oder Erwachsene, für Ruhende oder Ar- beitende bestimmt sind. Die Arbeiten auf diesem Gebiete haben einen Umfang gewonnen, daß sich die Lehre [* 17] über die Diät der Gesunden zu einem abgeschlos- senen Darstellungsbilde (s. Ernährung) gestaltete. ! Die geringste Widerstandskraft besitzt der Ma- gen und Verdauungsapparat im Säuglingsalter. ! Die Muttermilch, die in kaum schwankender Zu- sammensetzung, in gleichmäßig flüssiger Form, in der Temperatur des menschlichen Körpers und völlig keimfrei geboten wird, ist darum die ¶