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Diachylon Wundpulver, ein als Streumittel für Kinder empfohlenes Pulver, eine Mischung aus Bleipflaster, Stärke [* 2] und Borsäure. Diaconus, s. Diakonus. Diadelphisch (grch.) oder zweibrüderig heißen in der botan. Terminologie Staubfäden, die in zwei Bündel verwachsen sind.
Daher viacl^plija, die 17. Klasse des LinneMen Systems, diejenigen Pflanzen enthaltend, deren Blüten zweibrüderig sind. Diadem (grck.), die im Altertum Fürsten und angesehenen Personen als Schmuck dienende, aus Seide, [* 3] Wolle oder Garn gefertigte Stirnbinde.
Das Diagnose der ägypt. Gottheiten und Könige war mit dem Symbol der heiligen Schlange [* 4] (Uräusschlange) ver- sehen. Das bacchische Diagnose (Kredemnon), das man ost an antiken Darstellungen, zumal des ind. Bacchus, sieht, bestand aus einer die l^tirn und Schläfe um- windenden gefalteten Binde, hinten geknüpft, mit herabhängenden Enden.
Bei den Perfern war das Diagnose um die Tiara [* 5] oder den Turban geschlungen und von blauer Farbe, mit Weiß durchwirkt.
Einige Götter der Griechen (besonders Zeus [* 6] und Hera) [* 7] sind mit dem Diagnose geschmückt dargestellt.
Eine Binde im Haar [* 8] trugen die griech. Frauen und die jungen Männer, namentlich die olympischen Sieger (s. Dia- dnmenos).
In der hellenistischen Zeit war die Binde z das Abzeichen der Herrscherwürde.
Die ersten röm. ^ Kaiser enthielten sich des Diagnose, um nicht dem Volke > zu mißfallen, da es an die verhaßte Königswürde ^ erinnerte.
Erst Diocletian führte das Diagnose wieder ein, i und Konstantin d. Gr. schmückte es noch mehr aus. Seit dieser Zeit wurde es mit einer einfachen oder doppelten Reihe von Perlen und Edelsteinen ver- ziert. Auch Königinnen findet man auf Münzen [* 9] mit Diagnose und Schleier abgebildet.
Durch Iustinianus wurde es zu einer Krone (s. d.) erhöht, die anfangs einer (Htirnbinde gleich aus einer Anzahl gleich- breiter Metallplattcn zusammengesetzt war. Diagnose blieb nur symbolischer Ausdruck und ist gegenwär- tig Kopffchmuck vornehmer Damen. Diademartiger Bronzeschmuck ist auch in den german. und skandinav. Gräbern gefunden worden, doch herrscht über Be- deutung und Träger [* 10] noch vollständiger Zweifel. Diademheher, f. Heher. [* 11] Diadoche (grch.), Nachfolge;
in der Arzneikunst lidergang einer Krankheit in eine andere. Diadöchen (grch., i. Nachfolger), bci den spä- tern griech. und röm. Geschichtschreibern die Feld- herren Alexanders d. Gr., welche sich nach dem Tode des Königs 323 und 321 v.Chr. in dessen Weltreich teilten.
Antipater behielt Macedonien mit Griechen- land, Lysimachus erhielt Thrazien, Antigonus Lvcien, Pamphylien und Phrygien, Ptolemäus 'Ägypten, [* 12] Seleucus Babylonien.
Nach vieljährigen Kämpfen der Diagnose untereinander zuerst um die Ober- herrschaft, dann um die Ausdehnung [* 13] ihres Besitzes, welche einen vorläufigen Abschluß mit dem Unter- gänge des Antigonus in der Schlacht bei Ipsus (301 v. Chr.) erhielten, bildete sich unter den Epi- gonen, i. den Söhnen und Enkeln der den Kampf überlebenden siegreichen Diagnose, etwa seit 280 v. Chr., ein neues, auf gricch.
Bildung und Kriegskunst be- gründetes System von großen Staaten, die man unter dem Namen der hellenistischen zusammenzu- fassen pflegt.
Die wichtigsten waren Ägypten unter der Dynastie der Ptolemäer, Syrien unter den ^eleuciden und Macedonien unter den Nachkom- men des Antigonus Gonatas, zu denen später noch als Mittelstaat das Reich von Pcrgamon unter Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl.. V. Herrschaft der Attalideu kam.
Nachdem Macedonien bereits 146 und Pergamon [* 14] 133 bez. 129 v. Chr. dem Römischen Reiche einverleibt worden, hatten später auch Syrien (64) und Ägypten (30 v. Chr.) dasselbe Schicksal. (Hierzu Karte: Diadöchen reiche in der Mitte des 3. Jahrh. v. Chr.) -
Vgl. Droysen, Ge- schichte des Hellenismus (2 Bde., Hamb. 1836-43; 2. Aufl., 3 Bde., Gotha [* 15] 1877-78).
Diadumenos (grch., i. jemand, der sich eine Binde umlegt), in der griech. Plastik die Statue eines Jünglings, der sein Haar mit der Siegerbinde um- windet, wie solche die Bildhauer Phidias, Polyklet und Praxiteles darstellten.
Nachbildungen des Diagnose von Polyklet sind erhalten;
als die beste gilt die im Britischen Museum (s. Tafel: Gricchis ch e K u n st II, [* 1] Fig. 4). -
Vgl. Michaelis in den «^nuaii äßii'lLti- tuto äi 00i'i'i8^i0iiä6Q2g 3,reli60i0^iell» (Rom [* 16] 1878).
Diagenese (grch.), ein Vorgang, durch welchen sich die sog. krystallinischen Schiefer der archäifchen Formationsgruppe gebildet haben sollen.
Diese baden bei sedimentärer Lagerungsform ein ähnliches Gefüge wie die Eruptivgesteine.
Ihre Entstehung ist noch in Dunkel gehüllt;
C. W. von Gümbel nimmt an, daß das Material für die Bildung der krystalli- nischen Schiefer als gewöhnliches Sediment abge- lagert wurde, dann aber während oder gleich nach der Ablagerung durch chem. Prozesse in den Ur- meeren ein krystallinisches Gefüge annahm: diesen Vorgang eben nennt er Diagnose im Gegensatz zu der Lehre [* 17] von der Bildung dieser Gesteine [* 18] durch spätere langsame Umwandlung infolge Überlagerung durch jüngere Massen. Diaglyphen, Diaglypten (grch.), vertieft, in die Fläche einwärts gearbeitete [* 1] Figuren, im Gegen- satz zu Anaglyphen (Reliefs). ! Diagnose (grch.), im allgemeinen die Erkenntnis ! eines Gegenstandes durch Unterscheidung von andern ^ ibm ähnlichen, daher die Sammlung der charakteri- stischen Merkmale einer Sache und die daraus her- vorgehende Bestimmung der Gattung und Art, zu welcher dieselbe gehört. So stellt man in der Natur- kunde die Diagnose über ein Tier, eine Pflanze, ein Mineral, diagnose b. man faßt die allgemeinen und eigentümlichen Merkmale eines folchen Naturprodukts zufammen, um durch die sich daraus ergebenden Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten in Bezug auf Gegenstände i derselben Art in den Stand gesetzt zu werden, die Klasse, Familie, Gattung und Art des zu Unter- suchenden zu bestimmen.
Viele wichtige Hauptwerke in der Naturgeschichte (z. B. Linnss oder Sprengels «8M6INÄ v6Z6tHl)i1Win») bestehen fast nur aus emer Sammlung der Diagnose, d. h. der in Worte gefaßten Unterfcbiede der Naturwefen.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Diagnose in derHeil - künde, wo sie dazu dient, eine Krankheit von an- ! dern ähnlichen Krankheiten zu unterscheiden und ' auf diefe Unterscheidung das richtige Heilverfahren zu gründen. Sie folgt hier aus den objektiven ^ Symptomen (s. d.), befonders aus den sogenannten ! Physik.
Zeichen (Auskultation, [* 19] Perkussion, Thermo- ! metrie u. s. w.), aus der chem. und mikroskopischen Untersucbung der Sekrete und Säfte des Körpers, aus dem Verlauf des Übels, den vorausgegangenen Umständen, der Körperkonstitution u. s. w., und be- rubt auf dem durch Erfahrung fowohl als durch Schlüsse wahrscheinlich gemachten Zusammenhange zwischen diesen Umständen.
Die Kunst, eine Diagnose zu . stellen und so die Krankheiten richtig zu erkennen, 16 ¶