oder Dhaulagiri (spr.-adschihri, d. h.
Weißer Berg), einer der höchsten Gipfel des Himalaja, unter 29°
nördl.
Br. und 83° östl. L. in Nepal, erreicht 8176 km. Der Dhawalagiri galt
als höchster
Berg der Erde, bis sich für zwei östlichere Gipfel derselben
Kette, den Gaurisankar und den Kantschindschanga
sowie denDapsang im Karakorum noch größere
Höhen herausstellten.
(spr. döhn),Fluß im franz. Depart. Saône-et-Loire, entspringt südöstlich
von
Creuzot, fließt nach
NO., bildet die Grenze gegen
Côte-d’Or und mündet nach 65 km Laufs gegenüber von
Verdun
[* 2] in die
Saône.
Ihr
Bett
[* 3] wird im Oberlaufe bis Chagny vom
Canal du Centre benutzt.
(Dholarra), früherer Küstenort in dem zu der nördl.
Abteilung der indobrit. Präsidentschaft
Bombay
[* 4] gehörenden
Distrikte
Ahmadabad, unter 22° 15’ nördl.
Br., 72° 15’ östl. L., auf dem sich westlich vom Golf von
Cambay ausbreitenden
sumpfigen Küstenstrich der Halbinsel Gudschrat oder
Kathiawar. Dholera hat (1891) 10088 E., darunter 7424
Hindu, 1135 Mohammedaner, 1521
Dschain;
bedeutende
Baumwollspinnereien und
-Webereien sowie Ausfuhr dieser Erzeugnisse und roher
Baumwolle.
[* 5] Während des amerik. Bürgerkrieges
(1862–65) war es der Haupt-Baumwollhafen von Gudschrat und gab einer auf dem europ. Markte
wohlbekannten Baumwollsorte denNamen. Der in früherer Zeit günstig gelegene, auch für größere europ.
Handelsschiffe zugängliche
Hafen ist infolge der Versandung des Dholera- oder Bhadarflusses jetzt 19 km von der Stadt entfernt,
sodaß sich der Verkehr nach zwei benachbarten Häfen, Khun und Bawliari, gezogen hat.
el-Chodîb (Dahrel-Kodib), die höchste
Spitze des Libanons (3067 m) im nördl.
Teile der Gebirgskette, 30 km
südöstlich von Tripoli, 6 km nordöstlich der Cedern.
Hauptstadt des Distrikts Khandesch (s. d.) ^[= der Gegensatz vom Ganzen. Juristisch bezeichnet man die gleichmäßigen T., in welche eine Sache ...] in
Ostindien.
[* 6]
Istandia oder
Standia,
Insel, 12 km nordöstlich von dem
Hafen von
Candia oder Megalokastron auf
Kreta, bis 265 m
hoch, 13 qkm groß, mit Marmor- und Alabasterbrüchen.
Dia..., griech.
Vorsilbe, entspricht dem deutschen Durch...,
Zer...,
Ent...,
Über
ein
Eruptivgestein von dunkelgrüner bis grünlichgrauer
Farbe (daher früher gemeinschaftlich
mit Diorit als Grünstein bezeichnet), das aus einem krystallinisch-körnigen Gemenge von triklinem Feldspat (meist Labradorit)
und
Augit
[* 7] besteht, wozu sich
Chlorit, Magneteisen, Titaneisen,
Apatit
[* 8] und bei einer dann Quarzdiabas genannten
Varietät Quarz
gesellen. Ein wesentlicher Gehalt an
Olivin
[* 9] begründet die Bezeichnung als Olivindiabas.Accessorisch finden sich namentlich
primäre braune Hornblende
[* 10] (die dieses Mineral enthaltenden Diabas werden als
Proterobas aufgeführt), Enstatit,
Epidot,
[* 11]
Biotit,
Pyrit,
Kalkspat;
[* 12] der letztere ist, wie auch der
Chlorit und ein
Teil des Quarzes, ein sekundäres Umwandlungsprodukt
insbesondere des augitischen Gemengteils.
Nur bisweilen ist bei der Erstarrung des Diabas auch eine glasige oder halbglasige
Masse zwischen den Gemengteilen
zur Ausbildung gelangt. Durch Parallellagerung der Feldspatleisten gewinnt das Gestein eine schieferige
Struktur (Diabasschiefer).
Seine einkörnigen bis dichten Modifikationen werden
Diabasaphanit, solche mit ausgeschiedenen großen Feldspat- oder Augitkrystallen
Diabasporphyr und endlich diejenigen mit
Mandeln von
Kalkspat (also mit durch Infiltration ausgefüllten
Blasenräumen) Diabasmandelstein
genannt.
Sehr häufig ist, namentlich in den dem Gebirgsdruck ausgesetzt gewesenen Diabas, der augitische
Gemengteil in grüne faserige Hornblende
(Uralit) umgewandelt. Der Diabas bildet deckenförmige Einlagerungen von effusiver oder
intrusiver Art zwischen den paläozoischen
Thonschiefern, Grauwacken und Kalksteinen und ist dann oft mit Eisensteinlagerstätten
verknüpft, so im Vogtland und Fichtelgebirge, in Nassau, Westfalen
[* 13] und im Harz, in
Norwegen.
[* 14] Vielfach
werden die Diabas von
Tuffen und
Konglomeraten begleitet, ehemaligen aschen- und sandähnlichen Auswurfsmassen, die abwechselnd
mit lavaartigen Ergüssen der massigen Diabas zur
Eruption gelangten.
(grch.),
Harnruhr(Polyuria, d. h. Vielharnen), eine meist chronische
Krankheit, bei welcher die Leidenden
bedeutende, das gewöhnliche
Maß oft unglaublich übersteigende Mengen von
Harn entleeren. Gewöhnlich ist damit heftiger
Durst (Durstsucht,Polydipsia) verbunden, als Folge des übermäßigen Wasserverlustes; enthält der entleerte
Harn keinerlei
fremdartige
Bestandteile, so pflegt man die
Krankheit als geschmackloseHarnruhr(Diabetes insipidus) zu bezeichnen.
Die meisten Fälle von
Harnruhr gehören aber der sog.
Zuckerruhr oder
Zuckerkrankheit, Honigharnruhr,Meliturie(Diabetes mellitus.Glycosuria) an. Hier wird mit dem reichlich abgesonderten
Urin fortwährend eine mehr oder weniger beträchtliche,
zuweilen täglich bis 1 kg und darüber betragende Menge von Zucker
[* 15]
(Harnzucker, dem
Traubenzucker chemisch gleich) entleert.
Die
Ursache dieses Übels ist noch nicht genügend erforscht, doch scheint so viel sicher zu sein, daß
die diabetischen Vorgänge in der
Leber stattfinden, indem der aus den Nahrungsmitteln stammende, durch die Chylusgefäße
der
Pfortader zugeführte Zucker nicht, wie dies unter normalen Verhältnissen geschieht, in der
Leber in sog.
Glykogen (s. d.)
umgewandelt wird, sondern als solcher unverändert in das
Blut und den
Harn übergeht.
Wahrscheinlich geschieht dies unter dem Einflusse des centralen
Nervensystems, wenigstens gelingt es, wie zuerst der
Pariser
Physiolog Claude
Bernard nachwies, bei
Tieren durch einen Nadelstich in einer bestimmt umschriebenen
Stelle des Kleinhirns in
den
Boden des sog. vierten Hirnventrikels künstlich Diabetes zu erzeugen. Am häufigsten
findet sich die
Krankheit in den Blütejahren, häufiger bei Männern, verhältnismäßig häufig bei
Fettleibigkeit; bisweilen
scheinen heftige Gemütsbewegungen, fortgesetzte übermäßige Anstrengungen sowie erbliche
Anlage ihren
Ausbruch zu veranlassen;
in andern Fällen läßt sich die
Krankheit auf einen erlittenen heftigen
Schlag,
Stoß oder Fall auf den
Kopf oder auf dieMagen-
und
¶
Diadochenreichein derMittedes3.Jahrh.v. Chr.
(247v. Chr.)
¶
mehr
Lebergegend zurückführen. – Symptome der Krankheit sind, daß die Kranken ohne eine nachweisbare Ursache immer blässer,
kraftloser und magerer werden, trotzdem daß sie reichlich essen und auffällig viel trinken. Ihr Atem wird eigentümlich
riechend, ihr Zahnfleisch geschwollen und aufgelockert, ihre Haut
[* 18] trocken und schilferig, da die Schweißproduktion infolge
des beträchtlichen Wasserverlustes durch die Nieren ganz aufgehoben ist, ihre Stimmung trübe, die Geschlechtsverrichtungen
liegen oft ganz danieder.
Alle Gewebe
[* 19] der Diabetiker besitzen infolge ihrer reichlichen Durchtränkung mit zuckerhaltiger Blutflüssigkeit eine große
Neigung zu Entzündungen mit Ausgang in Eiterung und Brand, sodaß die Kranken oft monatelang von Furunkeln und ausgedehnten Zellgewebsentzündungen
geplagt werden. Sicher zu erkennen ist die Zuckerkrankheit nur durch den chem. Nachweis von Zucker im
Harn, wozu man sich verschiedener Untersuchungsmethoden (sog. Zuckerproben) bedient.
Die gebräuchlichste ist die Trommersche Probe, nach welcher man eine Portion des betreffenden Harns mit Ätzkali oder Natronlauge
versetzt und hierauf eine schwache Lösung von Kupfervitriol hinzufügt. Scheidet sich beim Erhitzen
dieser Flüssigkeit rotes Kupferoxydul aus, so ist hiermit der sichere Nachweis von Zucker geliefert. Bei geringern Graden
der Krankheit sind im Harn oft nur 1–2, bei höhern häufig 6–10 Proz. und noch mehr Zucker enthalten (s.
Saccharimetrie).
[* 20]
Von den Getränken sind Wasser, Soda-, Selters- und alle Mineralwässer, Thee, Kaffee und Kakao sowie alle ungefälschten Spirituosen
(Cognac, Rum, Sherry, Bordeaux- und Burgunderweine sowie Rhein- und Moselweine) zu gestatten. Streng zu verbieten sind dagegen
Zucker und Honig, gewöhnliches Brot, Mehl
[* 23] und alle Mehlspeisen, alle süßen und eingemachten Früchte,
von den Wurzelgemüsen Mohrrüben, gelbe Rüben, Sellerie, Gurken, Radieschen, weiterhin Milch, Molken, Schokolade, Bier, Champagner
und moussierende Weine und Limonaden, endlich Portwein, Madeira
[* 24] und ähnliche süße Weine und Liqueure.
Als Ersatz für den Zucker darf den Speisen und Getränken Saccharin zugesetzt werden. Außer dieser streng
diätetischen Behandlung ist besonders wichtig, daß man die Haut der Diabetiker durch Flanellkleidung auf dem bloßen Leibe,
häufige warme Bäder, Thermalbäder, Schwefelbäder u. dgl. in Thätigkeit versetze. Von den empfohlenen specifischen Mitteln
haben sich die alkalischen Mineralwässer von Karlsbad, Neuenahr und Vichy am meisten bewährt. Vor gewaltsamen
Kuren mit eingreifenden Arzneimitteln müssen sich übrigens solche
Kranke durchaus hüten. –
Vgl. Seegen, Der Diabetes mellitus
(3. Aufl., Berl. 1893);
von Düring, Ursache und Heilung des Diabetes mellitus (4. Aufl., Hannov. 1892);